Angenommen, einer macht mit 15/16 eine Lehre und ist mit 18/19 dann fertig.
Ich war mal bei einer Firma, die regelmäßig Lehrlinge ausgebildet hat, für den eigenen Nachwuchs sozusagen. Also die haben die Lehrlinge auch halbwegs gut behandelt. Die haben dort sehr wohl etwas geleistet, aber geschuftet haben sie nicht. Durchaus zu vergleichen mit einem Schülerleben.
Der Unterschied war nur die Lehrlingsentschädigung, ihre i-phones konnten sie sich also selber kaufen.
Wenn die dann fertig gelernt hatten, war ihr Einkommen von Anfang an recht gut, und nach 10 Jahren, also mit Ende 20, konnte man in der Firma dann als Angestellter mit ein wenig Ehrgeiz schon 3000€ verdienen, einzelne auch mehr.
Mit Ende 20 hatte man da also auch schon ein Auto und eine Wohnungseinrichtung schuldenfrei verdient, zusätzlich etwas zur Seite gelegt womöglich und konnte bei der Bank um einen Kredit für ein Haus vorstellig werden.
Mit Ende 20 hat ein eben fertig gewordener Student bisher von der Hand in den Mund oder den Eltern/Großeltern gelebt (von den seltenen, glücklichen Ausnahmen mit wirklich lukrativen Studentenjobs mal abgesehen) und muss erst mal anfangen mit dem Aufbau des eigenen Vermögens (Achtung, Vermögen ist alles was man hat und hat mit Reichtum nichts zu tun).Dann wenigstens 2000 Brutto (und nach 5 Jahren vielleicht 3000) verdienen zu wollen ist doch wirklich nicht zu viel verlangt.
Was hier beschrieben wird ist übrigens ein allgemeines soziales Dilemma. Früher kam man mit einem durchschnittlichen Einkommen (also zB die 2000 brutto) gut über die Runden, konnte auch eine Familie ernähren, heute geht das nur mehr schwer. Es gibt keinen breiten Mittelstand mehr, es gibt viele, die relativ wenig haben, und ein paar, denen es wirklich gut geht.