ich denk mir, dass JEDES "hilfsmittel" für ein tier "gefährlich" werden kann,...egal ob das halsband, leine, kette, stachel, halti, teletakt oder sonst was ist!
jedes "hilfsmittel" ist nur sooooo "scharf" wie es eingesetzt wird!!
nichts weiter...
deshalb lehne ich auch eine tele nicht ab, auch wenn ich es nicht verwenden würde!
gut und gezielt eingesetzt ist es oft die einzige möglichkeit,...
sodale, jetzt könnt ihr mich gerne anprangern,...
aber ein teletakt in erfahrenen "guten" händen ist lang nicht so gefährlich wie ein halti in unerfahrenen!!!
wohl mal nebenbei bemerkt!!
alsooooooooooo
lg
doris
Hallo Doris,
Vielen Dank, für Deine offenen Worte und auch gewissermaßen für Deinen Mut, diese vom hiesigen Mainstream sehr deutlich abweichende Meinung so offen zu äußern. Ich bin aber der Meinung, dass Du damit falsch liegst.
Du schreibst
aber ein teletakt in erfahrenen "guten" händen ist lang nicht so gefährlich wie ein halti in unerfahrenen!!!
... das ist so, als ob Du sagen würdest, eine Pistole in den Händen eines erfahrenen Schützen ist lange nicht so gefährlich, wie ein Messer in Händen enes unerfahrenen Messerwerfers, weil der Tod im einen Fall weniger Schmerzen bereitet, als im anderen. (Ich weiß, Vergleich hinken fast immer, aber ich denke, Du verstehst, wie ich das hier meine.)
Es geht nicht darum, ein gefährliches Gerät mit einem anderen zu vergleichen, sondern es geht alleine darum, die Gefährlichkeit eines Gerätes einzuschätzen. Klar, wenn ich ein Teletakt anlege und die Go-Taste nicht drücke, ist das Gerät völlig ungefährlich, und wenn ich ein Halti anlege und daran in dem Moment fest ziehe, wenn der Hund gerade zum Jagen losgaloppiert, wird er wahrscheinlich mit einem Genickbruch sofort tot umfallen. Man kann einen Hund auch in dem Wasser, das er zum Trinken benötigt, ersäufen. Aber das sind nicht die Fragen, die sich bei der Beurteilung eines Teletaktes und seiner Anwendung stellen.
Es wurde festgestellt, und das ist für mich an erster Stelle maßgebend, dass mit der Stromeinwirkung durch Teletaktgeräte den Hunden ein Schmerz zugefügt werden kann (!), was sich nachteilig auf die Gesundheit des Tieres auswirken kann. Und es ist nunmal verboten, einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen zu zu fügen. Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass Hunde, die mit Teletakt in Berührung gekommen sind, in ihrem Verhalten geschädigt, also gestört sind. Dies belegt, dass ein Teletakt ein grundsätzlich gefährliches Gerät ist.
Ist es notwendig, voraussgesetzt, man setzt es vernünftig ein? Ich meine NEIN! Ich habe auf einem Ausbildungslehrgang einen Soldaten der Bundeswehr kennen gelernt, der einen Sprengstoffhund führte. Ein solcher Hund -falsch ausgebildet- kann eine Gefahr nicht nur für sich und das Leben seines Herrchens/Frauchens darstellen, sondern auch für die Allgemeinheit. Stell Dir vor, ein solcher Hund bringt freudig eine gerade von ihm gefundene Ladung scharfen Zündstoffs als seine Beute an. Seine Freude darüber würde nur sehr kurz, nämlich bis zur Explosion andauern können. Das bedeutet, ein solcher Hund muss absolut zuverlässig sein und benötigt eine demgemäß konsequente und exakt fokusierte Ausbildung, das Ganze dann auch noch innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes.
Du schreibst weiter
gut und gezielt eingesetzt ist es oft die einzige möglichkeit,...
Was ist "gut eingesetzt" und für was "die einzige Möglichkeit"? Wenn es die einzige Möglichkeit ist, ein Ausbildungsziel zu erreichen, wenn ich dem Hund vorher Schmerzen zufüge? Mit dieser Argumentation müsstest Du einerseits wieder all das zulassen, was früher einmal nach der "Most-schen Lehr" üblich war, also der Zwangsapport, der Tritt auf die Pfote udn und und .. . Andererseits ignorierst Du damit die Vielfältigen Möglichkeiten die man mittlerweile entwickel hat, Hunde effektiv und schnell, aber gewaltlos und schmerzfrei auszubilden. Und über die Frage, was "gut eingesetzt" bedeutet, wollen wir hier ja erst eine Lösung suchen!
Mir versicherte dieser Soldat glaubhaft, dass meine Annahme, dieser wundervoll arbeitende Hund sicher mit dem Tacker ausgebildet worden ist, dass dies nicht der Fall sei. Er und seine Kollegen würden ihre Hunde nur noch (seit dem Urteil) mit Klicker ausbilden! Wenn aber schon solche gefährliche "Übungen" bei solch "offiziellen" HUnden ohne Teletakt auskommen, dann können auch unsere Hundesprtler, vor allem aus dem VPG-Bereich ohne diesen Geräten auskommen.
Und sowohl unseren immer noch dem Teletakt hinterher träumenden Hundesportlern, wie auch den ewiggestrigen Jägern, wo dieses erät ebenfalls immer noch in den Himmel gehoben wird, muss man sagen, dass man eben nicht jeden Hund dazu bringen kann, die Leistungen zu zeigen, für die sie gekauft/gezüchtet worden sind. Wenn es ein Hund eben nicht kappiert, dass es Wild nicht jagen und geschagenes Wild (sagt man das so?) nicht zerbeißen darf, dann ist er für diese Ausbildung nicht geeignet. Für mich ist ein Teletakt so etwas wie Doping im Radsport. Mit Teletakt/Doping kann ich Leistungen halt noch intensiver/besser "herauskitzeln", aber es ist nicht mehr die angeborene Leistung des HUndes/Sportlers, sondern die herausgequälte und damit nicht mehr natürliche Leistung. Auch deshalb ist der Teletakt abzulehnen.
Schließlich belegen die vielen guten und erstklassigen Leistungen der Hunde, die ohne Teletakt ausgebildet worden sind und noch ausgebildet werden, dass es eben auch ohne geht. Aus meiner eigenen Erfahrung muss ich sagen, es macht auch mehr Spaß, denn ich möchte mich des Umgangs und des Weges wegen mit meinem Hund auseinandesetzen und ihn im Vertrauen auf meine Loyalität ihm gegenüber zu gewissen Leistungen veranlassen, nicht weil er einem unausweichlichen Schmerz -auch wenn er nur kurz ist bzw. sein sollte- nachgibt.
Ich hoffe, ich konnte Dich zum Nachdenken über Deine Position, vielleicht sogar zu ihrer Änderung anregen.
Grüße
Michael
PS: Meine Schreibfehler sind gewollt! Denn ich habe eben keine Zeit mehr, meine Ausführungen korrigierend zu überprüfen.
