Es besteht halt einfach die Gefahr, dass z.B. gerade das Lernen beim Hund fast NUR auf Konditionierung reduziert wird. Wahrscheinlich nicht hier im Forum aber sonstwo.
Sprich... Knopfdruck, Vibration, Hund "funktioniert". Wurde zwar hier geschrieben, dass die Wuff User das nicht tun würden -
Ach herrje .... im Alltag erlebe ich sehr, sehr selten solche "Konditionierer" wie hier im WUFF...
@ Sebulba, ich bin mir nicht sicher, worauf du hinauswillst
Meinst du, man kann auf Konditionierung völlig verzichten und nur auf soziales Lernen setzen?
Ja, kann man meiner Meinung nach. Vorausgesetzt, man ist auch bereit, sich auf den eigenen Hund einzulassen. Und auch auf "die Welt", auf andere Menschen und Hunde und alles, was halt so passiert... Konditionierung ist in meinen Augen halt einfach nur ein sehr einfaches, schwarz-weißes Vokabular ... aber nicht die bunte, facettenhafte Sprache an sich...
auch bei Claudia Fugazza wird das "Do it" ja erst mal konditioniert. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es noch soziales Lernen ist, wenn der Hund es nicht von sich aus nachmacht, sondern aufs Nachmachen konditioniert ist.
Du hast schon recht: Das "Do It!" ist ein konditioniertes Signal, das mit sozialem Lernen erst mal noch nichts zu tun hat. Es ist nur so: Nachmachen tun Hunde eh von Natur aus, gibt viele Dinge, die sie über Versuch und Irrtum schlicht nicht überleben würden. Nur machen sie halt erstmal das nach, was sie in ihrem Sinne für sinnvoll halten, und das, was wir ihnen als sinnvoll vermitteln können. Wenn wir Menschen wollen, dass sie auch unseren aus Hundesicht menschlichen Schas nachmachen, brauchen wir ein konditioniertes Kommando dafür. Was wir daraus machen, ob wir es zum Wohl unserer Hunde einsetzen oder nur zu unserem eigenen Wohl ... das ist eine andere Geschichte und die hat weder mit Konditionierung noch Nachmachen zu tun. Die hat überhaupt nichts mit Lerntheorien und Methoden zu tun. Sondern nur mit dem Ziel, das man erreichen will.
dass das nicht so ohne weiteres ohne Konditionierung abläuft, weil erstmal der Vorgang der Nachahmung dem Hund verdeutlicht werden muss
Sorry, aber du hast schlicht gar nix verstanden. Der Vorgang der Nachahmung muss keinem Hund erst verdeutlicht werden. Es ist eine der LERNmethoden, die er von Natur aus mitbringt. Dass Menschen VERlernt haben, damit umzugehen, ist eine traurige Vermenschlichung, die viele unverstandene Hunde leider ausbaden müssen.
Es ist dann nämlich auch noch etwas anderes, wenn ein Hund zB. durch Nachahmung einen Vorgang erlernt, ob er dieses Verhalten zuverlässig, immer dann, wenn es notwendig ist, auf Aufforderung hin zeigen wird
ja, "auf Aufforderung" und "wenn es notwendig ist" ist was anderes. Und hat nichts damit zu tun, wie es der Hund erlernt hat.
Ohne Lob oder andere bestätigende Einwirkung.
Denn normalerweise wird Verhalten, das keine selbstbelohnenden oder fremdbelohnenden Folgen hat, auch nicht weiter und vor allem nicht zuverlässig abrufbar gezeigt.
Was für ein Quatsch! Auch wenn du es nicht glaubst, hängst du noch immer der Trieb- und Dominanztheorie an, dass Hunde von Menschen kontrolliert werden müssen, damit der per se unfähige Hund überleben kann. ... Hey, was glaubst, wie ein Hund von seiner Mama lernt, was man fressen kann und was nicht? Durch Versuch und Irrtum? Durch Belohnung und Strafe? Naja .. das endet dann mit hoher Wahrscheinlichkeit übel, wenn nicht gar tödlich. Wäre besser, wenn der Kleine seiner Mama einfach zuschaut, ihr vertraut und die richtigen Schlüsse daraus zieht.
auch hier findet immer auch eine Umweltantwort aufs Verhalten statt, das entweder als Verstärker , neutral oder Strafe empfunden wird.
ja, eine Umweltantwort findet immer statt. Aber sie ist nicht so einfach. Sie ist vor allem sinnvoll oder nicht sinnvoll. Das theoretische Geschwätz interessiert Hunde nicht.
Soziales Lernen im Kontext wäre zB.: Ich rege mich über meine Nachbarn auf, bin schon angenervt, wenn ich sie nur höre. Latschen die mir dann auch noch drängelnd vor der Nase in den Aufzug und fange ich dann an zu schimpfen, weil sie sich vordrängeln, wird sich mein Hund an mir orientieren und emotional diese Situation mit den Nachbarn mit Unangenehmem verknüpfen.
So lernt er im Zuge sozialen Lernens: Ich bell die Nachbarn an.
Ja, das ist eine Form von sozialem Lernen. Eine, die man sehr leicht kontrollieren kann.