Ich mache es so, dass ich bei seinen Lieblingsfeinden ganz einfach ausweiche. Die hängen nämlich genauso in der Leine, wie Aaron, wenn sie ihn sehen. Da kann ich den Aaron sogar hinsetzen, mich anschauen lassen - aus ist es, wenn der andere Hund dann in der Leine hängt und bellt.
Auch die professionelle Gassigeherin, die gleichzeitig Hundetrainerin ist, meinte, ausweichen. Sie selbst hat es mit Aaron auch getan.
Sonst ... die Aufforderung: "Schau mich einmal an!" Vor den Hund stellen und ihn vehement dazu auffordern. Macht er das - sofort belohnen.
Es gibt "Lieblingsfeinde" - und das beruht auf vice-versa.
Bei uns hilft noch der "Geschirrgriff". Rechte Hand ans Geschirr, linke Hand um die Brust, damit er nicht nach vor geht. Je nachdem, wie es dem Hund geht, beruhigen oder mit einem Abbruchsignal auffordern, sein Gebaren einzustellen. Das kann schon auch ein sehr scharfes: "Schluss! Aus! Genug!" sein. Und sofortiges Lob, wenn er sich beruhigt.
Das löst aber das eigentliche Problem nicht, nicht wahr?
Irgendwann gehst dann nurmehr um 12 Uhr Nachts spazieren und um 4 Uhr früh, weil da niemand auf der Straße ist....so hab ich mit meinen Schäfermix begonnen als ich ihm übernommen habe.
Als sie dann endlich soweit war, dass sie im geringen Abstand auch an Hunden vorbei konnte, bzw. sagen wir, dass ich sicher sagen konnte, dass ich sie mit meinen 40kg auch kontrollieren konnte (von gut waren wir noch weit entfernt) war mein erster Weg zu einem Verein.
Eine gute Hundeschule hilft ja nicht nur den Hund, sondern auch den Halter souveräner und gelassener zu reagieren.
Hundesport fördert enorm die Bindung und das Vertrauen dem Hund gegenüber, man lernt automatisch die Stressanzeichen viel früher zu erkennen und reagiert schon bevor sich der Hund noch irgendwie in unerwünschtes Verhalten reinsteigern kann.
Man lernt Geduld und vor allem Gelassenheit, man lernt ned wegen jedem Blödsinn aus der Haut zu fahren und man lernt vor allem blöde Situationen nicht zu meiden, sondern sich der Herausforderung zu stellen.
Ich hätte mich vor diesem Hund eigentlich nicht als unerfahrene Halterin eingeschätzt, doch diese wunderbare Hündin hat mir soviel beigebracht, ich möchte nicht eine Sekunde des wirklich harten (und täglichen!) Trainings missen.
Was ich aber vor allem, gerade durch die Mehrhundehaltung gelernt habe, dass ich bei jedem Hund was Neues falsch mache *gg* und jeder Hund mich vor neue Aufgaben stellt - die ich teilweise alleine, aber auch teilweise mit Hilfe meistern werde