Wien (OTS) - Hinsichtlich der Diskussion rund um Hundebisse steht
es völlig außer Diskussion, dass Kindern in unserer Gesellschaft
allerhöchste Priorität einzuräumen gilt. Die Kleinsten haben Anrecht
auf größtmöglichen Schutz. Dies beinhaltet - völlig verständlich -
einen verantwortungsvollen Umgang mit Hunden, welcher durchaus nicht
jedem Menschen per se selbstverständlich ist. Exakt hier gilt es
einzuhaken und unverzüglich nachzubessern. Die in den Bundesländern
unterschiedlichen Regelungen zeigen einen guten Trend hin zur
verpflichtenden Schulung des Hundehalters - ebenso wie des Hundes. Es
bedarf keiner langwierigen Diskussion um die Verantwortung exakt
IMMER am anderen Ende der Leine festzumachen - der Hund darf in
diesem Fall nicht leichtfertig als "Bauernopfer" dienen. Wie in der
Aussendung des Vereins Vier Pfoten richtig festgestellt wird sind
Rasselisten unnötig, da wissenschaftlich mehrfach belegt haltlos,
vielmehr sollte die Schulung von Halter und Hund flächendeckend
verpflichtend werden. Dies ist keine willkürliche Auflage, sondern
ein Plus für die Einschätzung des Lebewesens Hund, sowohl in
Gehorsam- wie Gesundheitsfragen. Entschieden zurückweisen muss der
Österreichische Kynologenverband (ÖKV) die pauschale Verurteilung der
sportlichen Schutzarbeit.
In aller Kürze, aber Deutlichkeit muss vorweg klargestellt werden:
Die Schutzhundeausbildung in den Fachbereichen Unterordnung, Fährte
und Schutzdienst eignet sich, die natürlichen Vorzüge und
Eigenschaften des Hundes zu erhalten und zu erweitern. Der gesamten
Ausbildung geht die seit 1.1. 2010 verpflichtende Wesensüberprüfung
voraus. Wesensschwache Hunde können demnach nicht in dieser
Ausbildungsschiene arbeiten. Im Vordergrund stehen die sportliche
Eigenschaft und die Freude an der Beschäftigung mit dem Hund. Die
fälschlicherweise immer als Aggression bewertete Arbeit mit dem
Jute(schutz)arm. Dieser Schutzdienstärmel ist eine Attrappe, die im
Alltagsgeschehen keine Verwendung findet, der wesensfeste Hund beißt
daher nie auf vorbeilaufende Personen, nur weil dieser sich in
Ausbildung befindet oder bereits eine Prüfung absolviert hat. Der
Aufbau des Trainings ist gezielt darauf hin abgerichtet, dass die
Trainingssituation sich merklich von Alltagssituationen
unterscheidet, der Hund demnach keinen Wiedererkennungseffekt im
täglichen Leben hat. (zB Schutzdienstkleidung des
Schutzdiensthelfers, Bestimmte, antrainierte Bewegungsweisen des
Helfers, Aussehen, Geruch und Geschmack des Jutearms,..) Menschen,
welche einen aggressionsbetonten Zweikampf ausüben (z. B. Judo,
Karate) haben ihre Aggressionen wesentlich besser unter Kontrolle.
Dies lässt sich in der kontrollierten Schutzdienstausbildung ebenso
beobachten. Somit Stellt entgegen der Behauptung Schutzdienstarbeit
würde die Aggression fördern klar heraus, dass genau das Gegenteil
der Fall ist.
So sehr aktives Engagement für ein friedliches Miteinander von
Mensch & Hund & begrüßenswert ist, so dringend wäre der Austausch mit
Fachleuten und nicht selbsternannten "Hundeexperten" wünschenswert.
Die Weitergabe von Vorurteilen und veralteten Ausbildungsmustern, die
von den geprüften Ausbildnern des ÖKVs abgelehnt werden, ist weder
zielführend noch der Wahrheit entsprechend.
Der Österreichische Kynologenverband (ÖKV) steht hierfür immer
gerne beratend zu Verfügung.
Rückfragehinweis:
~
Österreichischer Kynologenverband (ÖKV)
Siegfried-Marcus Straße 7
2362 Biedermannsdorf
Tel: 02f236 710 667 -0
Mail:
ofice@oekv.at
Homepage:
www.oekv.at
2011-05-27/13:30