Stärkerer Schwerpunkt Rassenkunde ???

Inwiefern macht das einen großen Unterschied für - sagen wir mal - einen normalen BGH Kurs, ob der Hund ein Labbi, ein Aussie, ein DSH oder ein Dackelmix ist, solange der Trainer (und der Hundebesitzer) bereit sind auf den Hund als Individuum einzugehen?

In viele Hundeschulen wird mit immer noch mit Leinenruck gearbeitet.
Große Gruppen die ewig im Kreis laufen.
Man sieht gut wie zb ein sensibler Hund bei jeden Ruck immer mehr in Deckung geht. Ein anderer jedesmal dabei gähnt und oder und sich die Schnauze leckt und man sieht auch gut die Hunde, denen es wurscht ist.
Ditto auch das rumbrüllen. Warum bitte soll ich meinen Hund ins Platz schreien, wenn er eh neben mir steht. Hunde hören sehr gut. Auch hier sieht man gleich wie die Hunde darauf reagieren.
Es gibt nach wie vor Hundeschulen wo in großen Gruppen mit bis zu 40 Hunde gemeinsam trainiert wird. Verschiedene Rassen und Mischlinge. Und höchstens drei Trainer am Platz sind. Wobei einer nur die Ansagen macht.
Das meinte ich u.a. damit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde meinen, es reicht wenn man Freude an Hunden und Spass mit Hunden hat, wenn man nicht faul ist, wenn man gerne draussen ist und nicht nur bei Sonnenschein, wenn man kein Hygienefanatiker ist und wenn man offen, interessiert und lernfähig ist. Was nützt meinem Hund wenn ich alles über seine Rasse weiss, aber nicht mal gerne spazieren gehe?
Ich weiss auch nicht wo ihr die vielen rassespezifischen Irrtümer hernehmt, wenn es Probleme gibt, dann meistens schon weil es ein Hund ist, und nicht wegen der Rasse.

Das Individuum sollte doch im Vordergrund stehen und nicht die Rasse.

da bin ich ganz deiner meinung!!!

es gibt aber schon ein paar dinge auf die man HB je nach rasse hinweisen kann.

zB ist die idee eine border collie einem laserpointer nachjagen zu lassen ist nicht so toll, weil sie das schnell zu einem echten problem auswachsen kann (nicht muß!); bei einem molosser tät ich mir bei dem spiel weniger sorgen machen.
 
Das Individuum sollte doch im Vordergrund stehen und nicht die Rasse.

Da stimme ich dir zu, doch um dem Hund auch in der Ausbildung gerecht zu werden (im mein jetzt nicht nur Hundesport) sollte man sich doch mit den verschiedenen Rassen wenigstens Ansatzweise auskennen.

Wenn ich eine Gruppe von jungen Hunden trainiere, muss ich doch als Trainer wissen, was ich welcher Rasse zumuten kann.

Zwischen einem 11 Monate alten Terrier und einer 11 Monate alten Dogge sind Welten in der Entwicklung (Reife).
Zudem, so zumindest habe ich es erlebt, sind Hundehalter schnell frustriert, wenn sie sehen, dass gleich alte Hunde schneller lernen. Deren Hunde sind nicht dummer oder lernen schlechter, sie brauchen einfach mehr Zeit als andere Rassen.
 
Für mich sind die größten Herausforderungen am Hundeplatz Leute mit Windhund(mischlingen), Landseern, Neufis und Herdenschutzhunden. Die verlangen echt größte Kreativität und viel Nachdenken von mir. Allerdings freu ich mich da auch am meisten, wenn wir etwas gut hinkriegen. Hat man da einen Besitzer, der den Hund nach der Optik gekauft hat und Hütehundeigenschaften erwartet, krieg ich auch leicht ein paar graue Haare.

Am leichtesten tu ich mir mit Terriern. Wenn bei denen der Besitzer nicht recht mitspielt, hab ich Leidenschaft genug, ihn mitzureißen und ich zeig ihm auch meine eigenen Hunde zu Erklärungszwecken. Diese Leute sind dann meist begeistert und sehen ihren Hund mit anderen Augen, oder sie kommen nimmer :o

Relativ anspruchsvoll im Training sind auch noch Cocker und Beagles, die sind aber meist verfressen, was die Sache wieder leichter macht. Die sogenannten Gesellschaftshunde wie Havanneser, Mops, Chihuahua und Konsorten sind meist die Vorzeigehunde, weil fast alles sehr schnell und einfach geht. Labis und viele Goldies sind im Junghundealter ein bissl anstrengend, dafür später nimmer.

Bei den Jagdhunden muss man stark die Spezialisierung beachten, um die richtige Motivationstechnik rauszufinden. Tja, hab sicher einige vergessen, aber das ist mir mal auf die Schnelle eingefallen.

LG
Ulli
Labi und Goldis sind als Welpen anstregend? Könnte ich die Zeit zurückdrehen.. mit unserer Madame hättest deine liebe Freude gehabt. :D
Ich liebe Herdenschutzhunde. *g* Dieser "Was willst du eigentlich" Blick.
Oder wenn sie statt zu kommen, sich hinsetzen die Zunge leicht draussen und einen anblicken, daß man den Hund nur knuddeln möchte. Bei den Neufis kommt das recht gut.
Die Terrier finde ich sind super zu motivieren. Sie sind für jeden Blödsinn zu haben. Ich würde gerne alle Terrierrassen kennenlernen. Zb, den Patterdale, Scottish oder den Bedlington.
 
Ich liebe Herdenschutzhunde. *g* Dieser "Was willst du eigentlich" Blick.
Oder wenn sie statt zu kommen, sich hinsetzen die Zunge leicht draussen und einen anblicken, daß man den Hund nur knuddeln möchte.

:o wenn ich einen schlechten tag hab muss ich bis zehn zählen, weil da möchte ich das weibi (kangal-mischling) lieber an die wand picken als knuddeln :o

in unserer ersten huschu war das weibi fehl am platz. 30 hunde machen 20x das gleiche - fast alle welpis sind mit freude dabei nur das weibi hat die leck-mich-am-arsch-attitüde... :D
es hat ein halbes jahr gedauert bis ich zu ulli und leo gefunden habe. und ja, die grundzüge der hundesprache sind essentiell, aber das individuelle eingehen auf jeden einzelnen hund (und da spielt die rasse dann eine größere rolle) macht einen guten trainer aus. und es gibt kein geplärre, weil madame weibi heute wieder mal alle hürden abräumt statt sie zu überspringen. hat sie halt einen schlechten tag - lass uns was anderes machen.:)
 
Hund Riesenschnauzer(selbstbewusst, leicht stur, braucht einen "Sinn" in der Arbeit): Holz aufnehmen? Wozu denn? Nö - ich will heute nicht! - Da kannste nur noch mit roher Gewalt dahinter, wenn er keinen Sinn erkennt! Biggy

rohe gewalt kann niemals die lösung sein- egal welche übung und welche rasse!!
das muß ich mir als trainer schon ein bisserl was andres zur motivation einfallen lassen!!!
 
:o wenn ich einen schlechten tag hab muss ich bis zehn zählen, weil da möchte ich das weibi (kangal-mischling) lieber an die wand picken als knuddeln :o

So gehts aber net nur dir. Was meinst, wieso ich dem Cocker-Tier net nachrenn, wenns wieder amal meint, dass es mittem im Parcours abbiegen muss, damits irgendwo schnoffeln kann und "teilnahmslos" stehen bleib...wenn ich direkt nachgehen taet, taet ich ihm wahrscheinlich einen Freiflug ueber die Wand spendieren :o
Ich brauch definitiv bessere Leckerlis, das is halt der Vorteil vom Cocker-Tier zum Weibi, das Cocker-Tier tut fuer richtig tolle Leckerlis wirklich alles und wenn ich ihm 50mal hintereinander sag, dass er sich im Kreis drehen soll, er tuts :p...nur dass ca. in der Mitte von einem Parcours die Konzentration nachlasst und er das Leckerli wieder vergessen hat :rolleyes:
 
Ich würde meinen, es reicht wenn man Freude an Hunden und Spass mit Hunden hat, wenn man nicht faul ist, wenn man gerne draussen ist und nicht nur bei Sonnenschein, wenn man kein Hygienefanatiker ist und wenn man offen, interessiert und lernfähig ist. Was nützt meinem Hund wenn ich alles über seine Rasse weiss, aber nicht mal gerne spazieren gehe?
Ich weiss auch nicht wo ihr die vielen rassespezifischen Irrtümer hernehmt, wenn es Probleme gibt, dann meistens schon weil es ein Hund ist, und nicht wegen der Rasse.

Das Individuum sollte doch im Vordergrund stehen und nicht die Rasse.

Naja Spaß am Hund, Wetterfestigkeit usw... sollten doch eine Voraussetzung für jeden Hundebesitzer sein der Kein Masochist ist. Aber Wissen um die rassespezifischen Eigenschaften - denn schließlich hat der Mensch Rassen gezüchtet - ist schon auch eine wichtige Voraussetzung - die u.a. einen gute von einem schlechten Trainer unterscheidet.

Ich respektiere jeden Trainer der sagt ich arbeite nur mit gewissen Rassen - da kenne ich mich aus :cool:

Du kannst vom Wesen her einen Kangal mit einem Presa Canario oder einem Dogo Argentino oder einem Goldie oder einem Jack Russel zB über einen Kamm scheren. Es gibt allein schon bei den Jagdhundrassen enorme unterschiede. Dogo und Goldie sind beides "Jagdhunde" aber wenn ich einen Dogo so trainiere wie einen Goldie zeigt er mir die Mittelkralle.

Natürlich hat jeder Hund noch zusätzlich sein eigenes Wesen - ich habe 3 Dogos - jeder ist eine individuelle Persönlichkeit aber gewisse Rassemerkmale gibt es und es ist für jeden HB hilfreich die zu kennen

Hund ist nicht Hund ;)
 
Ich denke auch, dass nebst guter Hundekenntnis auch Rassekunde sicher nicht schlecht ist. Auch deswegen, weil verschiedene Rassen "länger" brauchen um erwachsen zu werden.

Wir hatten mal im Boxerclub Junghundetraining. 5 Boxer um die 7 Monate und eine Bordeaux Dogge auch 7 Monate alt.
Bei der Übung "sitzen auf einer Plastikplane" waren die Boxer sehr schnell dabei, die BD brauchte wesentlich länger, bis sie sich hinsetzte.
Die nächste Übung war abrufen über die Plane. Die Boxer rannten wie irre darüber hinweg zu den Besitzern hin. Die BD lief zu der Plane und setzte sich vorbildlich hin und strahlte uns an. :D
Es ist doch faszinierend, wie unterschiedlich die Hunderassen im Lerntempo,Trieblage und Arbeitsbegeisterung sind. LG Yvonne

Ein Super-Beispiel :D dass Rasse doch einen Unterschied macht.
 
Ein Super-Beispiel :D dass Rasse doch einen Unterschied macht.

Vor allem bei Welpen finde ich es total wichtig, dass man die rassespezifischen Anlagen von vorneherein berücksichtigt und in die richtigen Bahnen lenkt. Mache ich z.B. mit einem Terrierwelpen von Anfang an Beutespiele und drehe ihn super auf ("motivieren" nennt man das wohl:(), darf ich mich nicht wundern, wenn ich später einen hyperaktiven Jagdhund an der Leine habe.

Rassen, die ohnehin zur Selbständigkeit neigen, sollten z.B. von Welpenbeinen an lernen, dass es nur gemeinsam mit dem Besitzer Spass gibt. Bei einem Pudelwelpen z.B. würde ich hingegen von Anfang an jede selbständige Aktion fördern (naja, Jagen mal ausgenommen) um nicht eine lebenslänglich abhängige, unsichere Kreatur aus ihm zu machen.

lg
Gerda
 
@ Giacomo - das trifft es punktgenau :D das würde vielen Hunden helfen - denn wenn jemand keine Ahnung von der Rasse hat kommt es mir immer so vor als würde man das Rad neu erfinden - und wenn man das tut hat man viel weniger Zeit für das Wesentliche - Freude mit dem Hund :)
 
Für mich sind die größten Herausforderungen am Hundeplatz Leute mit Windhund(mischlingen), Landseern, Neufis und Herdenschutzhunden.

Tust du mal die Bulldogge da neben mir bearbeiten und die Herdis rutschen ein Stück weiter in Richtung *einfach* :p:D

...obwohl - wenn der Leo dabei ist, pickt die ihm sowieso ständig am Rockzipfel :D

Ansonsten kann ich den rassespezifischen *Unterricht* auch nur unterstützen (ich schüttle Manuela die hand und Deikoon das Riesenpfötchen :D).
 
Tust du mal die Bulldogge da neben mir bearbeiten und die Herdis rutschen ein Stück weiter in Richtung *einfach* :p:D

...obwohl - wenn der Leo dabei ist, pickt die ihm sowieso ständig am Rockzipfel :D

Ansonsten kann ich den rassespezifischen *Unterricht* auch nur unterstützen (ich schüttle Manuela die hand und Deikoon das Riesenpfötchen :D).

Ach, mein Gott, was mir schon alles an Motivationsobjekten eingefallen ist, da wär der Leo nicht das ungewöhnlichste :D

Wir hatten einen Labrador, der Angst hatte, über Stufen zu gehen, wenn drunter "nichts" war. Zum Glück war der unsterblich in eine Tibetspanielhündin verliebt. Die hab ich dann von Stufe zu Stufe gesetzt und zum Schluss durfte er sie küssen. Und die Angst war weg :)

LG
Ulli
 
Leider gibt es viele Dackel, die zu echten Problemhunden gemacht werden, weil die Besitzer (ist ja der typische "alte-Leute"-Hund) meinen, ihn nur auf dem Schoss halten zu müssen, damit er glücklich ist!

Biggy

Oder weil Trainer in Hundeschulen herumaffen, dass sie einen Dackel nicht in den Kurs aufnehmen, weil das 'Omahunde' wären:mad:
 
Ich finde schon, dass die Rasse einen Unterschied macht und natürlich auch das Individuum.

zB. Mit "meinem" Colliemix hatte ich nie Probleme mit dem Hier, das hat sie quasi von selbst gelernt. Mein TT trieb/treibt mich teilweise in den Wahnsinn :eek:
einen Border braucht man meist nicht sonderlich motivieren, damit er Lust hat mit einem zu arbeiten, bei einem Schnauzer muss man da oft schon mehr Überzeugungsarbeit leisten.

Etwas Wissen über die Rasse und ihre Eigenschaften kann beim täglichen Miteinander und beim Training gewaltig helfen. Und wenn es nur darum geht zu verstehen, warum Hund A immer brav hört und tut was man ihm sagt und Hund B prinzipiell der Meinung ist alles zuerst hinterfragen zu müssen

Es kann für Hundebesitzer, die nichts über die Eigenarten ihres Hundes wissen schon depremierend sein, wenn ihr Hund der "schlechteste" in der Gruppe ist
 
Einen RS mit der "nö-mach-ich-nicht"-Einstellung kannst du normalerweise lange motivieren!

ich glaub nicht dass hunde eine "nö-mach-ich-nicht" einstellung haben.
vielleicht eher eine "nö-macht-mir-keinen-spaß" einstellung.

Und ein guter trainer zeichnet sich für mich dadurch aus, dass er den verschiedensten hunden diesen spaß vermitteln kann.

es ist nicht so schwer zu wissen wie eine korrekte fußarbeit aussehen soll - die schwierigkeit liegt darin auch nicht triebstarke hunde dazu zu motivieren sie auch zu zeigen;
 
He :D jeder von uns weiß doch eine Menge über die Rasse seines Hundes und hat Erfahrung damit - wie wärs wenn jeder ein kurzes Rasseporträt aus seiner Sicht hier reinstellt ....
 
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