...bravo, zu diesem beitrag !
ich schliesse mich dem fast vollinhaltlich an.
der einzig unvermeidbare und nicht mutwillig von "menschenhand" in der öffentlichkeit hinterlassene dreck, ist eben die hundeschei...
seht euch doch mal um auf den strassen, wegen, etc.
ist doch heut gang und gebe, das alles einfach fallengelassen wird. das fängt beim tschikstummel an, geht über fastfoodverpackungen- und reste, getränkedosen- und flaschen, etc., bis hin zu sperrmüll, einkaufwagen, alten autobatterien und und und.
sieht denn diesen - mutwillig verursachten - dreck keiner. nein scheinbar nicht, das fällt glaub ich den meisten gar nicht auf.
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mütter/väter von kleinkindern und hundebesitzer sehen den "mutwillig verursachten" dreck, weil beide eint, dass sie einen spießrutenlauf zwischen glasscherben absolvieren und nicht wollen, dass sich kind oder hund verletzt.
ich denke aber, dass politisch mit hundehinterlassenschaften anders umgegangen werden muss, als mit "normalem" müll, das ist keine rein umweltpolitische frage. bei tschickstummel und sonstigem abfall sind keine emotionen im spiel.
die hundepolitik einer sima, die von hunden soviel ahnung hat wie ein katholischer priester vom kamasutra, oder eher weniger, richtet sich nicht an die gruppe der problemverursacher.
da macht sich jemand völlig aussenstehender gedanken darüber
"wie bringe ich die inhomogene gruppe der hundehalter zu mehr disziplin?" und betrachtet das ganze aus einem hundeablehnenden sichtwinkel bzw. aus sicht der nichthundehaltenden bevölkerung, die verständlicherweise sauer ist, auf ein gros der hundehalter.
wenn mir jemand vorschreibt, wie ich meinen hausmüll zu entsorgen habe, ja mein gott, wenn mir aber jemand indirekt vorschreibt, wie ich mit meinem hund umzugehen habe oder unterschwellig signalisiert
"grausliches viech" werde ich ganz anders reagieren - zu einem zuckerlpapierl habe ich keine persönliche beziehung, zu meinem hund schon. wird meine zuckerlpapierlwegwerfmoral kritisiert, kratzt mich das wenig, wird meine hundehundhaltung in meiner wahrnehmung nur auf müll reduziert, stößt das auf ablehnung.
würde die hundstrümmerldebatte anders geführt - nämlich nicht aus sicht der nichthundehalter - ließen sich wahrscheinlich ganz andere ergebnisse erziehlen. dass es ausschließlich die (in sich völlig unterschiedliche) gruppe der hundehalter ist, die das hundekackeproblem verursacht ist logisch - diese gruppe hat nur gemeinsam, dass sie ein mehr oder weniger ausgeprägtes emotionales verhältnis zu ihrem haustier hat. will ich, dass möglichst viele dieser völlig unterschiedlichen menschen mit der einzigen gemeinsamkeit gefühlsmäßige beziehung zum hund das selbe machen, muss ich wohl auch bei dieser gemeinsamkeit ansetzen.
erzählt mir jemand von den gefahren, die meinem hund drohen, wenn überall hundescheiße herum liegt, hui, da interessiert mich das thema plötzlich, wohingegen ich es womöglich als schrecklich nervtötend empfinde, wenn mich andauernd menschen ohne hund mit erhobenem zeigefinger ermahnen.
ich denke, dass insgesamt politisch und medial völlig außer acht gelassen wird, dass hunde für viele menschen deutlich mehr sind, als "bloße haustiere". die sichtweise "störfaktor hund" herrscht derzeit vor - ich sehe z.b. meine hunde nicht als störfaktor, sondern als familienmitglied. greift nun jemand meine hunde sprich: meine familie an oder meinen umgang mit ihnen, macht mich das nicht zum einsichtigen menschen, sondern grantig bis aggressiv - also erziehlt genau das gegenteil.
die aktuelle hundepolitik wird meist gemacht von vertretern der nichthundehaltenden mehrheit, die sich gestört fühlt, aber nicht die interessen der "problemverursacher" vertritt.
will ich probleme beseitigen, muss eine veränderung von "innen" kommen. schön wenn eine frau sima keinen hundedreck auf der straße haben will, nur es sind die hundehalter die ihn verursachen und gegebenenfalls auch wieder wegräumen können.
wird das thema hund politisch und medial so aufbereitet, dass sich auch die hundebesitzer darin wieder finden, ändert das vermutlich deutlich mehr, als wenn eine frau sima ihre hundephobie öffentlich auslebt.
die tierecke in der kronenzeitung auf eine 2. seite ausdehnen, der frau entenfellner texte liefern, die auch hand und fuß haben, den u-bahngratiseitungen eine halbwegs vernünftige hunderubrik beifügen, den hundebesitzern die gefahren durch hundekot usw. für ihren liebling in schillernden farben ausmalen und es werden auch die renitentesten wegräumverweigerer nachdenken anfangen.
(wenn annähernd jeder 14 österreicher einen hund besitzt und einige mehr sich für hunde interessieren, dann ist das thema hund von öffentlichem interesse, egal ob das nichthundebesitzer recht ist, oder nicht - mich interessiert auch allerhand definitiv nicht, das vielleicht sogar für jeden 2. österreicher von interesse ist und ich muss mich damit trotzdem abgeben.)
bissl holpriges beispiel dafür, worauf ich hinaus will - erzähl einer mutter, deren kind einen ganzen spielplatz terrorisiert, dass sie eine schlechte mutter ist und ihr kind ein gfrast und du hast krieg. erzähl derselben mutter welche gefahren am spielplatz lauern und dass sich ihr kind verletzen könnte, wenn es einem anderen die sandschaufel auf den kopf haut und du hast ihre sympathie... und womöglich eine verhaltensänderung - vielleicht aus den "falschen gründen", aber sei`s drum, hauptsache keiner kriegt mehr die schaufel auf den kopf.