ich werde jetzt etwas posten, das sicherlich recht negativ aufgenommen wird, darum möchte ich gleich vorweg erwähnen, dass ich es nicht als kritik verstehen möchte, für mich handelt es sich lediglich um eine nüchterne feststellung und davon unabhängig, bin ich ohnehin davon überzeugt, dass die entscheidung in punkto ernährung oft eine sehr emotional geprägte und somit auch mitunter äußerst widersprüchlich ist.
aber vorher mal zu meiner vegetarischen biographie:
ich lebe schon seit 18 jahren vegetarisch, mit vegan habe ich es nie probiert, da ich nie bereit war, mich so intensiv mit dem thema ernährung auseinanderzusetzen, um bei veganer ernährung noch gewährleisten zu können, mich wirklich ausreichend mit allem notwendigem zu versorgen. und ich hatte trotz ovo-lacto-ernährung nach einigen jahren (5 oder 6, weiß nicht mehr so genau) extreme mangelerscheinungen, jedoch habe ich nochmal eine weile gebraucht, um für mich zu checken, dass es was mit der ernährung zu tun haben könnte. ich war halt extrem sorglos.
und irgendwie dachte ich wohl auch es wäre normal, dass ich mich ständig schlapp fühle, aber als ich dann auch gleichgewichtsstörungen entwickelte und einige andere neurologische auffälligkeiten, wurde ich dann doch hellhörig. ich hatte damals einen heftigen vitamin-b-12 und b-6-mangel, ebenso zu wenig eisen, magnesium und generell zu wenig auf die eiweißzufuhr geachtet.
ich mußte dann mein ernährung und lebensweise nochmal komplett umstellen, habe zusätzlich begonnen zu substituieren (b-vitamin-komplexe, eisen und magnesium) und sport zu treiben. das mit dem sport ist nach und nach mehr geworden und jetzt inzwischen eine sucht, allerdings steigt da auch wieder der bedarf an gewissen vitaminen/mineralstoffen an. aber gesundheitlich und energiemäßig bin ich inzwischen auf einem level, das sehr okay ist, ich kenne jedoch etliche leute, die da nicht mehr rausgekommen sind und aufgrund dessen auch wieder mit dem fleisch essen begonnen haben. kann ich aufgrund meiner eigenen geschichte verstehen, wenn man mal extreme beschwerden hat, ist einem halt die eigene gesundheit doch mehr am nächsten.
so und jetzt zum kritischen teil:
ich persönlich finde es immer ein bisserl ambivalent, wenn jemand sagen wir 4 katzen und 3 hunde hält und meint, durch seine vegetarsche lebensweise irgendwas zum guten zu verändern. denn fakt ist, dass die anzahl der haustiere einen fleischkonsum ergibt, den den einer mehrköpfigen familie ergibt und somit fällt die eigene persönliche entscheidung überhaupt nicht mehr ins gewicht. also eben unter globalen gesichtspunkten.
ich denke darum, dass langfristig nichts grundlegendes verändert wird, so lange es eine derart hohe anzahl an haustieren, wie derzeit gibt. denn klarerweise müssen hunde und katzen mit fleisch ernährt werden, deren anzahl steigt permanent, da ist es dann auch egal, wenn die leute, die sich teilweise oder ganz vegetarisch ernähren, ebenfalls jährlich leicht steigt.
für mich ist das wie schon erwähnt keine kritik, nur eine feststellung und für mich irgendwie auch der beweis dafür, dass das umdenken letztlich in einem viel radikaleren umfang stattfinden müsste, um tatsächlich etwas zu bewegen. dazu sind allerdings die wenigsten bereit.
zudem sieht man auch jetzt in den früheren entwicklungsländern, die allmählich zu mehr geld gelangen: kaum steigt der wohlstand, beginnen die leute vermehrt fleisch zu essen. weil sie es sich leisten können. und die zahl der haustiere steigt.