Hab ganze Zeit sehr interessiert mitgelesen und finde, dass bei dieser Diskussion sehr gute Ansätze gefunden worden sind.
Zuallererst: nicht nur Schäfer, Dobermann oder Dogge gehören NICHT auf die Liste, sondern GAR kein Hund.
Verpflichtende Hundeschule für alle würde ich auch sehr begrüßen - aber nicht wegen des Vorfalles mit dem Rottweiler (oder war's doch der Diensthund?), den die Politiker zu Wahlzeiten als Aufhänger genommen haben, "etwas" zu tun. Ich bin sicher, solche Unglücksfälle sind weder mit diesem zusammengeschusterten Gesetz noch mit vorhandener Grundausbildung zu verhindern. Es kann unvorhersehbare Umstände (Krankheit z.B.) als Auslöser geben.
Für ein möglichst stressfreies Zusammenleben mit Hund, bzw. HH mit Nicht-HH wäre aber eine gute Ausbildung mM auf jeden Fall Voraussetzung. Tierheimhunden, die manchmal sehr viel mehr Aufmerksamkeit, Geduld, Konsequenz - und vor allem Zeit - benötigen, könnte man ja eine gewisse Toleranz entgegenbringen. Es muss ja nicht jeder die Prüfung mit Höchstpunktezahl bestehen. Vielleicht wird auch der eine oder andere abgeschreckt davon, sich unüberlegt einen Hund abzuschaffen. Gut so. Wer dafür nicht die Zeit aufbringen möchte, dem wird der Hund früher oder später auch in anderen Situationen nur lästig.
Ich sehe jetzt erst wieder, wie ausgepowert mein Hund durch die geistige Anstrengung am Hundplatz ist, aber auch, wieviel Spaß es ihr macht. (War für mich nicht jedes Mal so, wenn man bei -18° im Schnee herumstapfen muss, aber ...) Die Gruppendynamik trägt auch ihren Teil dazu bei, da kann man sich bei "noch so viel Hundeerfahrung" auf den Kopf stellen, wenn man allein trainiert, nach so einem Platztraining sehe ich immer wieder deutliche Fortschritte. Leider gibt es genügend Leute, die aufgeben, weil es auch immer wieder Rückschläge gibt - und gerade die, die es am meisten notwendig hätten. Das würde nicht geschehen, wäre das Absolvieren Pflicht.
Mit der Chippflicht bin ich persönlich wegen Bedenken aus gesundheitlichen Gründen nicht so glücklich. Aber mein Hund ist gechipt und registriert, also sehe ich es positiv, indem ich hoffe, sollte er mal gestohlen werden oder abgängig sein, könnte er leichter wiedergefunden werden. Andererseits ist damit ja bereits ein Apparat geschaffen, der eine Kontrollmöglichkeit bietet.
Die Frage der Kontrolle ist wahrscheinlich die Schwierigste. Ich nehme an, man müsste den Politikern ein fertiges Konzept anbieten, sonst sind sie gar nicht bereit, sich der Sache nochmals anzunehmen, sind eh aus dem Schneider, haben ja schon "gehandelt"....
Nur: dass die Polizei nicht bereit ist, Kontrollen durchzuführen, verstehe ich. Sie hat zu wenig Personal zur Verfügung, das mit anderen Fällen bereits überbelastet ist. Außerdem kann man nicht erwarten, dass jeder Polizist mit Hunden umgehen kann, ja ich denke sogar, dass sich auch in dieser Berufsgruppe so mancher vor Hunden fürchtet. Jedem Polizisten ein Chiplesegerät umhängen? Geht glaube ich nicht.
Tierärzte könnten aber z.B. routinemäßig überprüfen, ob ein Hund gechipt ist. Nur werden halt Leute, die ihren Hund aus dem Kofferraum kaufen, diesen oft auch nicht dem Tierarzt vorstellen, weil zu teuer.
Da wäre allerdings die Polizei gefragt und auch zuständig, die Kofferraumbanden zu stoppen.
Eine Einführung in das Thema "Hund", bevor er zu Hause einzieht, wäre wünschenswert. Wenn man sich bei einem seriösen Züchter für einen Hund interessiert, bekommt man die normalerweise auch, zusätzlich auch spezifische Informationen zu der Rasse, und kann sich auch noch später bei auftauchenden Fragen an ihn wenden.
Auch im Tierheim wird einem wohl kein Hund mitgegeben ohne weitere Aufklärung oder Kontrolle.
Die Idee, "Hoppala-Würfe" nur über den Tierschutz zu vermitteln, halte ich für sehr gut und richtig, aber leider nicht durchführbar. Wer soll das machen, leiden sie doch gerade da auch an Personal- und Geldmangel, die Frau E........ner wird sich nicht dafür zur Verfügung stellen.
Tut mir leid, eine Menge Geschwafel und auch keine Lösung. Aber es müsste doch Politiker geben, die auch Hundebesitzer sind. Vielleicht könnte man da ansetzen, um die nötige Unterstützung zu bekommen.