@Andreas: Danke!
@Maroni:
Ich glaube ganz einfach nicht an eine wie auch immer geartet fixierte "Stellungsfestlegung", die ein Hund meiner Meinung nach weder von der Zeugung ab, noch von der Geburt ab ein Leben lang inne hat.
Klar eigenen sich manche genetisch festgelegten Eigenschaften mehr für eine bestimmte Rolle als andere, aber genauso wie ein mensch NUR als Mathematiker oder NUR als Musiker zur Welt kommt, kommt meines Erachtens auch ein Hund nicht NUR als MBH,NHL oder sonstwas auf die Welt.
Dass sie die Welpen in eine gewisse Ordnung einfinden, von Anfang an - das ist mir schon klar. Hunde sind in sozialen Strukturen lebende Säugetiere, ABER ich halte Hunde für anpassungsfähiger, als es die RS tut.
Barbara Ertl behauptet, dass ihre "Beobachtungen" faktisch vererbt, genetisch bedingt, sind. Deshalb empfiehlt sie z.B die Verpaarung bestimmter von ihr beobachteter, interpretierter Stellungen, um perfekte Würfe großzuziehen.
Was aber ist in der Natur perfekt?????
Perfektion von Geburt an, verhindert, sich an das lebendige Leben flexibel anzupassen und führt zum Aussterben -wie vielfach mit vielen Arten, die als ART an sich, unter gewissen Umweltbedingungen entstanden, an genau DIESE Bedingungen perfekt angepasst waren - bei der Veränderung der Bedingungen aber ausgestorben sind.
Nehmen wir nun mal die These, RS wäre "angeboren"
http://de.wikipedia.org/wiki/Angeboren
Hier ist zu unterscheiden zwischen congenital und connatal.
Wenn nicht genetisch, dann connaltal durch intrauterine Einflüsse. Welcher Einfluss bitteschön, könnte schon im Mutterleib festlegen, welcher Welpe mit welcher lebenslang fixierten Stellung zur Welt kommt?
Wenn
vererbt , wie können dann Wölfe und Hunde ohne auszusterben, in Rudeln bestehen, auch wenn zB Unfälle oder Krankheiten einzelne Mitglieder dahinraffen?
Die
Epigenetik spielt dabei sicher auch eine Rolle.
RS legt fest: NUR die Hunde gewisser Stellungen sind geeignet, dauerhaft perfekt miteinander funktionierend zusammenleben zu können und lässt dabei vollkommen ausser Acht, dass Lebewesen als Phänotypen durchs Leben gehen und nicht als der Genotyp, der bei der Zeugung entsteht.
Für mich ist dieses ganze RSthesenzeug eine verzweifelter Versuch, eigene Unzulänglichkeiten im Bezug auf den Umgang mit Hunden erklären und sich damit rechtfertigen zu können. Der Grund, warum es zu Konflikten kommt, die man selber nicht befriedigend lösen kann ist: Der Hund ist so veranlagt und MUSS eben den passenden Hund dazu bekommen, damit er durch den Umgang mit dem anderen Hund besser angepasst werden kann und für den Menschen weniger problematische Verhaltensweisen zeigt.
Wenn ich als Mensch nicht fähig bin, meinen Hunden ausreichend Sicherheit, Auslastung, Führung usw. zu geben, muss diesesn job ein anderer Hund übernehmen und ich als Mensch bin fein raus, weil ich sagen kann: ICH hab ja nix falsch gemacht. Ist halt alles vererbt, bzw. geburtlich festgelegt und der Hund damit so starr auf seine Stellung fixiert, dass er gar nicht anders kann, als sich so problematisch zu entwickeln.
Meine Erfahrungen aus Jahrzehnten Hundehaltungen zeigen mir, dass Hunde unheimlich wandelbarer, in sich flexible, anpassungsfähige, lernfähige Lebewesen sind und alles andere , als auf geburtlich festgelegte Rollen reduzierte Lebewesen.