Ich meinte damit nicht dich sondern die Diskussion zwischen Shonka, Andy, Georg und pro cane über die versch. Trainigsmethoden.
Welches Duell und welche "Methode"?
Ich habe mit einer Trainerkollegin, die ich sogar persönlich kennenlernen durfte (BTW sehe ich übrigens absolut keine Konkurrenzsituation zwischen Pro Cane und mir
), über eine Situation versucht zu diskutieren, bei der ein "gestresster" Junghund unglücklicherweise Gelegenheit erhielt, einen Menschen zu "beißen" und einen kleineren Hund durch die Luft zu werfen. Nicht aus dem Hörensagen der Freundin einer Freundin usw., sondern auf deren eigenen Schilderungen fußend.
Ich hoffe erstmal, daß dem kleinen Hund bei der Begebenheit körperlich nichts geschehen ist; was aber solch eine Erfahrung mit erlittener Aggression in einem Hund auslösen kann, ist unabsehbar.
Auch die Lernerfahrung, welche der "gestresste Junghund" dabei gemacht hat, kann sich auf das zukünftige Verhalten (speziell gegenüber kleineren Hunden) negativ auswirken. Hier im Forum die Schuld auf einen unerfahrenen Hundebesitzer abzuschieben, ist mir persönlich eigentlich zu wenig. Denn gerade, wenn Dir als Trainer so ein Scheiß passiert (Shit happens, das wissen wir alle und wir alle machen auch Fehler, keine Frage), hat man imho auch eine (Mit)-Verantwortung für das zukünftige weitere (Trainings)-Geschehen.
Wenn Sonja hier hineininterpretieren möchte, daß mir nur daran gelegen sei, ihre Hundeschule schlecht zu machen, so tut mir dies leid, denn es ist nicht der Fall. Ich bin selbst auch Prüfer für den Hundeführschein der Gemeinde Wien und beschreite - ebenso, wie Sonja - einen Weg des positiven Hundetrainings. Wir sind also Kollegen, die eigentlich dasselbe Ziel verfolgen. Ich mache Sonja ja auch persönlich keinen Vorwurf, aber als Hauptverantwortlicher frißt man halt auch die Kröten seiner Mitarbeiter.
Ich bin grundsätzlich froh über jeden Trainer, der diesen modernen Weg der Hundeerziehung geht und der das Wissen über Lernverhalten, Calming Signals, Streß und den damit verbundenen Reaktionen von Hunden in seinem Training berücksichtigt (davon gibts leider immer noch viel zu wenige). Andererseits weiß ich aber auch, daß - gerade bei pubertierenden Junghunden - nicht alles "überschäumende" Verhalten rein aus Streß resultiert. Unangemessenes Verhalten bei Junghunden - wie ich das gerne nenne - benötigt auch das Aufzeigen von Grenzen.
Denn schon 10 kg eines an der Leine tobenden Parson Russel Terriers (Beispiel) können einem das Leben zur Hölle machen. Da reden wir aber noch lange nicht von den (noch dazu von der Gesellschaft mißtrauisch beobachteten) Kraftpaketen von 20 - 30 Kilo geballter Energie, wenn deren Halter ihre Pits, AmStaffs und dergleichen nicht unter Kontrolle haben. Es erfordert Wochen und Monate eines konsequenten Trainings (erstmal im Einzeltraining ohne Ablenkungen, die dann mit Fortdauer langsam und unendlich vorsichtig gesteigert werden müssen, um hier überhaupt mal erste Verbesserungen erreichen zu können.
Wenn dann solche Hunde noch so "lustige" Erfahrungen (für die selbst isr das ja eine absolut bestärkende Situation - und da reicht leider oft schon
eine solche Erfahrung, um das Verhalten fest zu etablieren) mit kleineren Hunden machen können, wird die zukünftige Arbeit am Problem unerhört erschwert.
LG, Andy
PS:
Ein guter Trainer nimmt sich nach den regulären Übungen in der Gruppe nochmal extra Zeit für ein Einzeltraining - kostenlos, versteht sich. Zumindest ist das bei uns so.
Das mag vielleicht im Vereinstraining so sein und wenn Du solch einen Trainer hast, kannst Du Dich glücklich schätzen. So, wie Du es in diesem einen Satz schreibst, wäre das aber nur für normales Hundeschultraining zu empfehlen (z.B. Sitzübung nochmal einzeln zu wiederholen, weil die unter Ablenkung nicht geklappt hat), für ein Training mit gestressten und/oder verhaltensproblematischen Hunden wäre das nicht unbedingt zu empfehlen.
Wirklich gute - und auch auf Dauer ehrenamtlich arbeitende - Trainer gibt es aber nicht wie Sand am Meer. Für jemand, dessen Hauptberuf das Hundetraining ist, ist das auch Broterwerb. Die Anschaffungen, die ein Verein aus meist relativ vielen Mitgliedsbeiträgen und Kursgebühren zu tätigen hat, muß ein selbstständiger Trainer im Prinzip aus eigener Tasche finanzieren.
LG, Andy