Siehst, und damit gibst du mir jetzt leider recht: Amokläufer, Selbstmörder, Kinderschänder...sie haben eines gemeisnam (wobei ich bei den Selbstmördern die Sache differnzierter sehe): sie handeln NICHT normal, sie haben eine wie auch immer gelagerte Störung.
und einmal noch, aus prinzip
menschen, die anderen menschen schlimme dinge antun, haben womöglich eine störung - oder einfach eine geringere hemmschwelle, als alle anderen, bei denen gesellschaftliche konventionen und regeln doch wirkung zeigten. ohne gesetze und regeln und moralischen vorschriften wären menschen zu anderen menschen nicht zwangsläufig besonders nett und bei territorialstreitigkeiten, wie schlimmstenfalls bei kriegen, sind es die "normalen" ja auch nicht.
aber ich mach mir auch gerne das leben leicht und sag bei allem, das ich nicht versteh "der hat nen knall". hab ich glaub ich in dem thread sogar über den hund gesagt. (einfach weil es hinterher auf den jeweiligen fall bezogen keinen sinn mehr macht, noch ewig alles zu zerreden. passiert ist passiert, lässt sich nicht mehr verhinden) und diesem moment ist der hund wohl tatsächlich durchgeknallt (ein wirklich jagender hund z.b. ist in dem moment des *klick* reflex* jagen! auch nicht mehr "ansprechbar") - ob es nun triebverhalten war, der hund krank oder sonstwas, lässt sich nicht nachvollziehen.
aber mich stört trotzdem unheimlich, dass hündisches verhalten, das menschen angst macht, neuerdings grundsätzlich auf neurologische störungen z.b. geschoben wird, anstatt dass sich hundehalter damit auseinander setzen wie hunde nun mal sein können.
diese allgegenwärtige romantische verklärung halt ich für fatal, genauso wie verteufeln. hunde sind nicht gefährlich, sie sind aber auch nicht nicht gefährlich. wenn ich mich nicht ernsthaft mit tierischem verhalten und trieben auseinandersetze und wie ich damit umgehe, sondern immer nur von meiner menschlichen warte ausgehe, kann das zu unangenehmen situationen führen, gerade wenn ich meinen hund erzieherisch nicht "im griff" habe.
irgendwie scheint in den letzten jahren der bezug zu tieren insofern abhanden gekommen zu sein, dass zwar wesentlich mehr gehalten werden, aber tiere nur noch als plüschig, süüüüüß und zum knuddeln gefunden werden, sobald ein tier tierisches verhalten zeigt, dass sich nicht augenblicklich vermenschlichen lässt, wird das als absonderlich hingestellt.
bloß weil ich als mensch vielleicht meine nase nicht anderen an den hintern halte oder auf die selben reize reagiere wie ein hund, heißt das nicht, diese dinge hätten keine berechtigung oder würden nicht existieren.
tiere sind toll - und es ist faszinierend, wie ansich problemlos man mit einer fremden spezies zusammenleben kann, besonders mit hunden.
aber dieses "mein hund macht das nicht", "das ist ja nicht normal" schafft mehr probleme, als es beseitigt.