Pflegehund schnappt

Schnuffi04

Super Knochen
Brauche dringend ein paar Ratschläge, wie ich mit meinem Pflegehund arbeiten soll.

Habe vor einigen Tagen einen Wuff aufgenommen. Er ist ein ganz lieber, braver, folgsamer Hund. Er hört super auf seinen Namen, bleibt immer in der Nähe, arbeitet brav mit, usw.

ABER: Will man ihn z.B. am Hals streicheln, und er will das JETZT gerade nicht, schnappt er.

Zehn Minuten später kann man die gleiche Stelle streicheln und er genießts :confused:

Also es sind keine Schmerzen oder so der Hintergrund. Einfach, wenn er diesen Moment was nicht will, kanns sein, dass er schnappt.
Gestern hat er einen anderen Hund angeknurrt und ich habe ihn mit NEIN korrigiert - da wurde er erst richtig laut. (Hätte ich ihn angegriffen, hätte er sofort geschnappt).

Wie soll ich in so einer Situation reagieren und wie kann ich an seinem Verhalten arbeiten?

Danke für Tipps
 
is halt immer schwer wenn man nicht dabei ist oder den hund kennt:eek:
weißt du was über seine vorgeschichte.........
für den hund ist das halt schon eine wahnsinns umstellung denk ich mal....
ist es eher ein ängstliches gestresstes verhalten oder eher mehr ein bis jetzt musste ich alles selber managen weil die anderen unfähig waren!?:D
ich denke wenns mehr detail schreibst ist es leichter für leute die sich mit sowas auskennen ein paar tipps zu geben.........
 
pfff, schwierig zu sagen, schreiben. da mal den beiden vorpostern recht geb. woher kommt hundchen, wie alt, was weiß man über seine vorgeschichte? und dennoch muss es gar nix damit zu tun haben. hundchen is nun grad einmal a paar tage da. er ist sicher gestresst, unsicher. lass ihn auf dich zukommen und nicht umgekehrt. reagiere, wenn er gestreichelt werden mag und zwing ihn net dich auf. wer weiß, was er mit hand am hals verbindet, mit halsband anlegen? also mal ruhig blut und einfach ankommen lassen, vertrauen bilden lassen. nicht berühren, außer, er fordert dies, dann aber nur kurz und flüchtig, nicht wie alte bekannte...
aber, da musst schon ein bissl mehr schreiben.
lg heidi
 
ich würd auch sagen dass du ihn zeit lässt sich zurecht zu finden. .
ansonsten würd ich an deiner stelle mit maulkorb gassi gehen, denn wenn er nach dir schnappt könnt er das auch bei anderen bzw kindern machen. .
so hats zumindest eine bekannt von mir gemacht als sie einen wauzi aus dem heim geholt hat der 8 jahre dort war. . und nach ca 1 monat hat er nie mehr Nach ihr oder anderen geschnappt.

lg
 
Danke erst mal für eure Antworten.

Soweit ich weiß, war der Hund schon immer "der Boss" daheim; hat auch nach seinen Haltern geschnappt.

Hab jetzt genau beobachtet, wann er zornig wird:

  • er liegt auf der Couch und soll runter
  • er will auf den Schoß und darf nicht (geht halt nicht immer, z.B. beim essen)
  • wenn er in seinem Bettchen liegt
  • .....
Ich hab das mal aus der Sicht eines (Wolf)rudels überlegt ...
Er ist der Überzeugung, er ist der Chef. Jetzt komm ich als niedriges Etwas daher und will dem Boss SEINEN Platz wegnehmen. In einem Wolfsrudel würde sich das der Chef auch nicht bieten lassen ...

Lieg ich da richtig?

Ängstlich und unsicher ist er absolut nicht.

Ich weiß, jetzt wird vermutlich jemand sagen, "dann lass ihn doch in Ruhe, wenn er im Bett liegt" oder "wieso lässt du ihn überhaupt auf die Couch?"

Ich hab nicht vor, den Hund ständig zu betatschen und zu stören.
Aber ich erwarte von meinen Hunden, dass sie sich immer und überall anfassen lassen - damit in einem Notfall keine Probleme da sind. Ich will den Hund auf Verletzugen, Flöhe, etc. absuchen können, ohne dass er schnappt.
Wegen der Couch versuch ich natürlich, ihn erst gar nicht rauf zu lassen. Aber er is nunmal verflucht schnell :D

HB, Geschirr, Mauli anlegen funktioniert jederzeit ohne Probleme.
 
Ich weiß, jetzt wird vermutlich jemand sagen, "dann lass ihn doch in Ruhe, wenn er im Bett liegt"
ja, es gibt vermutlich einige die das sagen werden;)
ich sage dir eher der hund ist rotzfrech und es wird zeit das er "zum ersten mal:confused:" grenzen kennenlernt.
ob ihr das alleine schafft, müsst ihr wissen, ansonsten tät ich mich an einen kompetenten hundetrainer wenden;)
 
ja, es gibt vermutlich einige die das sagen werden;)
ich sage dir eher der hund ist rotzfrech und es wird zeit das er "zum ersten mal:confused:" grenzen kennenlernt.
ob ihr das alleine schafft, müsst ihr wissen, ansonsten tät ich mich an einen kompetenten hundetrainer wenden;)

da schließe ich mich mal vorsichtig an...vorsichtig, weil man da mit viel Fingerspitzengefühl arbeiten muss :)
Der Hund hat gelernt sich mit Schnappen zu äußern, scheinbar haben die Vorbesitzer ständig die Grenzen überschritten, die der Hund in seinem persönlichen Umfeld braucht und nur mit Schnappen konnte er es den Leuten klar machen..ergo ist das eine Ausdrucksform von ihm...dem Hund zu lernen, dass er sich auch anders Menschen gegenüber artikuliern kann, wird sicher nicht einfach
 
alles würde ich mir von dem "Rotzlöffel" nicht gefallen lassen, aber
in seinem Korb würde ich ihn in jedem Fall in Ruhe lassen.
Er ist ja noch nicht so lange bei Dir und muß sich an die neue Situation
gewöhnen.

lg. Feline
 
also was ich tun würde:
-couchproblem: wenn er auf die couch geht, runterlocken mit leckerlies, und ab ins körbchen und da soll er auch bleiben, wenn er versuch raufzugehen wenn du oben bist, würd ich mich ganz ausstrecken so dass er nicht raufkommt.
-bettproblem: schlafzimmertür bleibt zu, da darf er nicht rein.
-während dem essen würd ich ihn auf den platz schicken mit ner hausleine und dort für die zeit anbinden, wenn du fertig bist mit essen würd ich ihn belohnen.
das mit dem wolfsrudel seh ich nicht so, er is ya kein wolf, der hund kennt den umgang mit menschen schon seit 15.000 jahren.

und wenn du ihn abtasten willst, würd ich nen maulkorb raufgeben, und wenn er zu schnappen versucht würd ich ihn anknurren (das mach ich auch beim charly und dann beruhigt er sich immer schnell :)) )

ansonsten vieeel geduld! meine bekannte hatte auch so ihre schwierigkeiten, aber nun ist er der treuste und dankbarste hund :)

korregiert mich falls ich falsch liege, bin leider kein hundeprofi. .

lg
 
Ich hatte auch schon mit solchen Hunden zu tun. Die haben dann allerdings nicht nur geschnappt, sondern gebissen.
Mit Kräftemessen verliert man. Aber sie lernen einen zu akzeptieren, wenn sie merken, man ist schlauer, erfahrener und fair. Man muss ihnen auf andere Art beweisen, dass man es Wert ist sich unterzuordnen.

Ein Hund z. B., wenn der auf dem Sofa lag, und ich wollte hin, zog er sofort die Lefzen hoch. Diese Warnung akzeptierte ich, beachtete ihn nicht weiter. Ging aus dem Raum, holte sein Futter oder sein Lieblingsspielzeug.
Fand dies sehr interessant und hockte mich damit auf den Boden. Nahm es mit in die Küche immer mit den Worten, oh feines Fressi, Balli hmmm toll ist meins, usw. Da kam er ganz schnell und wollte es haben.
Ich liess ihn eine Übung machen und gab es als Belohnung. In der Zeit setzte ich mich einfach auf´s Sofa und machte mich breit. Er schaute kurz und legte sich auf seinen Platz.

Nach ein paar mal, baute ich das Kommando "ab" mit ein, jedesmal, wenn er das Sofa verliess. Und nach einiger Zeit, es dauerte etwas länger, da dieser Hund nicht meiner war und nicht immer da war, funktionerte es ohne wenn und aber.

Genauso beim Platz, er hätte gebissen, hätte ich Druck auf ihn ausgeübt, leider kannte er es nicht anders vom ehemaligen Trainer.
Also gab es erst mal keine Platzübung bis das Vertrauen aufgebaut war.
Erst musste er lernen, dass Übungen nichts mit Schmerz zu tun hatten.
Es war eine Kradwanderung zwischen Angst und seinen Kopf durchsetzen.
Irgendwann war er bei einer "Unterordnung" so auf mich fixiert, vom Fuss ins Sitz, ins Fuss, kehrt, links, rechts, Leckerli, Sitz....und plötzlich ein leises aber bestimmtes Platz....und da lag er, na also geht doch.

Anfassen um etwas zu untersuchen liess er sich von seinen Besitzern nicht. So brachte ich ihm bei in der Hocke mit ausgestrecktem Arm für ein Leckerli über diesen Arm zu steigen, jedes mal etwas langsamer und ich schaute ihn unterm Bauch an, wühlte dort ihm Fell und strich die Pfote entlang.
Er lernte die Rolle unter meinem Arm, bis ich ihn mit beiden Händen am Bauch untersuchen konnte.

Also ich würde das Schnappen nicht heraus fordern, indem ich ihn dort anfasse, draussen vielleicht lieber mit Maulkorb gehen, falls es ein Hund ist, der Menschen zum Knuddeln verführt (das passiert bei einem Schäfer weniger...), und Leckerlies und Spielzeug so plazieren, dass er mit dem Hals an meiner Hand entlang muss. Ohne streicheln. Keine Zerrspiele, die er gewinnen könnte, gibt er etwas nicht her, nehm ich ein zweites Spielzeug und finde das eben hyperinteressant und lass ihn links liegen.
Wir sind doch schlauer, oder nicht?
Unsere Hündin hatte sich damals nie getraut ihren Kauknochen gegen die ältere zu verteidigen, wenn sie kam, hat sie sich einfach mit dem Knochen woandershin gelegt, das ganze 4-5 mal, dann hatte die ältere keine Lust mehr, vielleicht können wir auch von Hunden lernen.
Mein jetziger ist 11, hätte kräftemässig keine Chance gegen den 3- jährigen Labradorrüden meiner Schwester, trotzdem hat er irgendwann wieder genau DEN Holzklotz bei sich, den er am Anfang wollte, den ihm der andere streitig machte, und das ohne Knurren und Gefletsche. Es müssen nur genug Klötze im Garten sein:D. Und er ist immer noch der angesehene Altrüde. Er wird akzeptiert, ohne es mit Kraft beweisen zu müssen.
Dies sind nur meine Erfahrungen, bitte sprich mit einem Trainer darüber, aber ich denke, es sind lösbare Probleme.
 
Ich möchte zwar keine Ferndiagnosen stellen und will nur sagen
Mi-Za dein Beitrag ist Klasse :)

OT on: Naja, weisst du, ich habe zuerst viel falsch gemacht damals, unwissentlich, ich bin mit Kasernenton auf dem Hundeplatz aufgewachsen und habe mich zuerst gegen das Stachelhalsband gewehrt, in dieser Zeit wusste noch keiner was von Halti, Clicker oder sonst was, ich habe eigentlich immer nur Hunde untereinander beobachtet und dann nachgeahmt, obwohl die gemeinsamen Spielstunden erst mit dem Breitensport aufkamen. Meine Eltern hatten nie solche Hunde, die auf dem Bauch neben ihnen herrutschten, so wie viele andere, denen man dann aber nie zu nahe kommen durfte, und ich hatte wirklich Respekt, wenn einer fletschte. Ich musste das Problem aber trotzdem lösen, da dieser Hund kurz vor dem Tierheim stand, also strengt man sein Gehirn an trotz ner 4 in Mathe, ob "austricksen" die Lösung ist, weiss ich nicht, damals wusste ich´s nicht besser, es hat funktioniert, und wie ich immer wieder merke, Hunde tun´s auch.
Die Hundetrainer heute wissen sicher, wie sie beim jeweiligen Hund vorgehen müssen und welche "Mischung" aus unterschiedlichen Methoden die beste ist.
Auch ich lerne jeden Tag dazu und habe meinem Rüden das Bellen an der Leine nach jeder Attacke eines freilaufenden Hundes wieder abgewöhnt, mal mit Clicker, mal mit Entfernungstraining, man muss selbst und mit einem Trainer rausfinden, was beim eigenen Hund am besten nachhaltig wirkt.
Ich kann mich da jetzt nicht so kompetent ausdrücken, ich hoffe, dass ihr mir wegen "Chef", "Rudelführer" und "Methode" keinen Strick dreht:D.
Naja, hauptsache die Hunde wissen, wie ich´s meine:). OT off
 
In jedem Fall fänd ich den Besuch eines Trainers gut. Das sind Dinge, die man sich vor Ort ankucken muss, da würd ich ned experimentieren. Biggy hat allerdings auch recht und der Junge sollte mal ankommen können. Aber ich will auch mitraten:ich würd ein "ok"-Kommando einbauen. Das solltest du dann anwenden, wenn er zu schnappen versucht. Sag ihm "ok" und geh weg/wende dich ab/vergrößer die distanz zwischen euch. Mit Züchtigung (wie auch immer geartet) wär ich vorsichtig. Letztlich hat doch der Hund die Fangzähne und man sollte einfach zeigen, dass der Einsatz der Zähne nicht notwendig ist.

Ich würd mich ja überhaupt sehr passiv verhalten und eher auf einen Kontaktversuch vom Hund warten.

Wenn er sich allerdings unhöflich/aufdringlich verhält, würd ich da nicht zukucken oder auf ein Schnappen warten sondern ihn abblocken. Also, grad ein "auf den schoß wollen" während du isst, ist super unhöflich. Das hat nix mit Rangordnung oder wwi zu tun sondern einfach mit respekt mir gegenüber.
 
Ich würde sagen, erst einmal ankommen lassen. Die Sache mit dem Chef vergiss mal ganz schnell. Wenn er schnappt, kommt mir das vor, als ob er sich selbst verteidigt. Momentan mußt du ihn nicht überall anfassen, das hat definitiv Zeit. Oder lässt du dich überall und immer anfassen? Wenn er mag, ists okay, wenn nicht auch. Liegt er auf dem Sofa, ist das nicht schlimm. Magst du das nicht, lock ihn freundlich runter, belohne ihn mit einem Leckerchen. Gib ihm immer und unter allen Umständen die Kommandos mit freundlicher Stimme. Und wie gesagt, er braucht Zeit zum Ankommen. Das kann evtl. auch Wochen dauern. Ich weiß, wovon ich spreche. Mein Rüde brauchte zwei Monate.

GlG Jutta
 
Hab mich inzwischen mit meinem TA und meinem Trainer beraten.

"Heikle" Situationen versuch ich von vornherein zu vermeiden. Also wenn er z.B. auf den Schoß will, steh ich auf und geh weg.

Liegt er im Bett, ist Ruhe angesagt und es darf ihn keiner anfassen. Will ich doch was von ihm, lock ich ihn freundlich raus. Das ist dann ok für ihn.
 
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