Ich hatte auch schon mit solchen Hunden zu tun. Die haben dann allerdings nicht nur geschnappt, sondern gebissen.
Mit Kräftemessen verliert man. Aber sie lernen einen zu akzeptieren, wenn sie merken, man ist schlauer, erfahrener und fair. Man muss ihnen auf andere Art beweisen, dass man es Wert ist sich unterzuordnen.
Ein Hund z. B., wenn der auf dem Sofa lag, und ich wollte hin, zog er sofort die Lefzen hoch. Diese Warnung akzeptierte ich, beachtete ihn nicht weiter. Ging aus dem Raum, holte sein Futter oder sein Lieblingsspielzeug.
Fand dies sehr interessant und hockte mich damit auf den Boden. Nahm es mit in die Küche immer mit den Worten, oh feines Fressi, Balli hmmm toll ist meins, usw. Da kam er ganz schnell und wollte es haben.
Ich liess ihn eine Übung machen und gab es als Belohnung. In der Zeit setzte ich mich einfach auf´s Sofa und machte mich breit. Er schaute kurz und legte sich auf seinen Platz.
Nach ein paar mal, baute ich das Kommando "ab" mit ein, jedesmal, wenn er das Sofa verliess. Und nach einiger Zeit, es dauerte etwas länger, da dieser Hund nicht meiner war und nicht immer da war, funktionerte es ohne wenn und aber.
Genauso beim Platz, er hätte gebissen, hätte ich Druck auf ihn ausgeübt, leider kannte er es nicht anders vom ehemaligen Trainer.
Also gab es erst mal keine Platzübung bis das Vertrauen aufgebaut war.
Erst musste er lernen, dass Übungen nichts mit Schmerz zu tun hatten.
Es war eine Kradwanderung zwischen Angst und seinen Kopf durchsetzen.
Irgendwann war er bei einer "Unterordnung" so auf mich fixiert, vom Fuss ins Sitz, ins Fuss, kehrt, links, rechts, Leckerli, Sitz....und plötzlich ein leises aber bestimmtes Platz....und da lag er, na also geht doch.
Anfassen um etwas zu untersuchen liess er sich von seinen Besitzern nicht. So brachte ich ihm bei in der Hocke mit ausgestrecktem Arm für ein Leckerli über diesen Arm zu steigen, jedes mal etwas langsamer und ich schaute ihn unterm Bauch an, wühlte dort ihm Fell und strich die Pfote entlang.
Er lernte die Rolle unter meinem Arm, bis ich ihn mit beiden Händen am Bauch untersuchen konnte.
Also ich würde das Schnappen nicht heraus fordern, indem ich ihn dort anfasse, draussen vielleicht lieber mit Maulkorb gehen, falls es ein Hund ist, der Menschen zum Knuddeln verführt (das passiert bei einem Schäfer weniger...), und Leckerlies und Spielzeug so plazieren, dass er mit dem Hals an meiner Hand entlang muss. Ohne streicheln. Keine Zerrspiele, die er gewinnen könnte, gibt er etwas nicht her, nehm ich ein zweites Spielzeug und finde das eben hyperinteressant und lass ihn links liegen.
Wir sind doch schlauer, oder nicht?
Unsere Hündin hatte sich damals nie getraut ihren Kauknochen gegen die ältere zu verteidigen, wenn sie kam, hat sie sich einfach mit dem Knochen woandershin gelegt, das ganze 4-5 mal, dann hatte die ältere keine Lust mehr, vielleicht können wir auch von Hunden lernen.
Mein jetziger ist 11, hätte kräftemässig keine Chance gegen den 3- jährigen Labradorrüden meiner Schwester, trotzdem hat er irgendwann wieder genau DEN Holzklotz bei sich, den er am Anfang wollte, den ihm der andere streitig machte, und das ohne Knurren und Gefletsche. Es müssen nur genug Klötze im Garten sein
. Und er ist immer noch der angesehene Altrüde. Er wird akzeptiert, ohne es mit Kraft beweisen zu müssen.
Dies sind nur meine Erfahrungen, bitte sprich mit einem Trainer darüber, aber ich denke, es sind lösbare Probleme.