Mein Problemhund Indy – oder – Jäger des verlorenen Schatzes

ich hab 3 Terrier, davon 2 Second Hand Hunde und davon wiederum einer recht schwierig auf Grund seiner Vorgeschichte....

sogar der schwierige erlaubt mir das ich Fehler mache ohne dass danach etwas schlimmes passiert

bitte stellt Terrier nicht so dar, ihr tut ihnen damit nichts gutes :eek:
 
Zuerst einmal: ich liebe Terrier!!! (Hab ja selber zwei!)

Und ich finde auch, dass die gängigen Vorurteile gegenüber Terriern (stur, aggressiv, ungelehrig... etc...) überhaupt nicht stimmen.

Was allerdings sicher stimmt ist, dass sie sehr hartnäckig sind und sehr schlau und sie einen jeden Tag aufs neue testen - und das ein Leben lang. Wenn sie merken, dass sie mit einem Verhalten durchkommen, dann wenden sie diesen "Trick" immer wieder an.

Konsequenz und eine klare Linie brauchen sie einfach - meiner Meinung nach - sonst tanzen sie einem auf dem Kopf herum. Dass sie einen hin und wieder mal wieder austricksen (versuchen) ist klar und dass sie auch manchmal in unachtsamen Momenten damit durchkommen auch. Ist im Grunde nix Schlimmes, aber das kommt auch immer auf den jeweiligen Hund drauf an - wie er reagiert und was er dabei tut.

Ein Patentrezept wirds nie geben!
 
Und nochwas: Teilweise treiben mich meine beiden in den Wahnsinn, und ich bin schon gelegentlich am Verzweifeln gewesen mit ihnen, aber dafür kommt auch eine Zeit wo es beim Hund auf einmal "klick" macht und sich die Mühe und die viele Zeit des Trainieren gelohnt hat - wie ach schon @calimero+aaron so schön geschrieben hat.

Also, dran bleiben liebe @hannoui es wird sich auszahlen!
 
Liebe hannoui
1. Ich finde dich klasse! Du wolltest einem Hund etwas Gutes tun und ihn zu dir nehmen. Schön!
2. Du machst dir viele Gedanken und kämpfst dich durch!
3. Natürlich könnte man es sich leicht machen und den Hund abgeben, aber ginge es dir dann besser? Ginge es dem Hund besser? Den Verwandten? Ist es wichtig, was die sagen?
4. Auch ich lese momentan extrem viel und werde dabei immer unsicherer. Vielleicht sollte man gar nicht so sehr "verkopft" agieren, sondern etwas unbekümmerter sein (saublöde Aussage, denn wie umsetzen, wenn man nicht der Typ ist?!)
5. Du machst dir Gedanken, du liest dich in die Materie ein, du hast eine Trainerin, du bemühst dich: Also so ungeeignet kannst du nicht sein!
6. Schau dir das Erreichte einmal an, sieh dir an, wie gut es dem Hund in bestimmten Situationen geht und wie voll das Glas bereits ist. Der Rest ergibt sich auch noch!
7. Hast du es schon mit einem D.A.P. Stecker oder Spray versucht? Oder mit Bachblüten? (Walnut, Star of Bethlehem)
Viel Erfolg noch!!!
 
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Was allerdings sicher stimmt ist, dass sie sehr hartnäckig sind und sehr schlau und sie einen jeden Tag aufs neue testen - und das ein Leben lang. Wenn sie merken, dass sie mit einem Verhalten durchkommen, dann wenden sie diesen "Trick" immer wieder an.

Aaron liegt, seit wir einen Teppich in der Küche haben, liebend gern auf diesem. Und ich muss ihn ständig aus der Küche jagen. Leider bin ich da nicht konsequent genug, da ich ja auch andere Dinge in der Küche zu tun hab.
Wieso fällt mir da immer folgendes Lied von der Cissy Kraner ein?

http://www.youtube.com/watch?v=47iD7Y0xTeg

Und ich nehm die Hände vom dem Pepperl aus dem Fett heraus......(zum wievielten Mal?):D
 
mein nicht-terrierrüde ist auch nach 2 jahren übenübenüben immer noch futterhysterisch. allerdings deutlich weniger als zu beginn.

anfangs hat er, wenn er mal wieder irgendwo was fand auch in meine richtung gedroht - und einmal war er knapp davor, mich in die hand zu beißen.

tja, ich hatte einfach nicht daran gedacht, dass dieser hund nicht gelernt hat, futter wieder herzugeben. hund nummer eins hatte ich von babytagen an, die hatte das so nebenbei gelernt, der kann ich immer und überall ins maul fassen - gewöhnt, dass man einem hund alles wegnehmen kann, hab ich`s bei ihm halt auch versucht und vergessen, dass er das einfach nicht kann und kennt.

ich geh jetzt einfach mal davon aus - dein hund frisst alles, was er findet - hat aber nie gelernt, es wieder herzugeben. mit von oben in den nacken fassen und futter entreißen - ehrlich, ich würd dich auch beißen - damit bedrängst du ihn massiv. manche hunde würdest du damit womöglich unheimlich ängstigen, andere provozierst du damit zum "angriff". selbst mein softie würde da sehr ungemütlich werden.

also weiter üben - ohne nackengriff-notlösungen. er kann`s einfach noch nicht. beute wieder hergeben ist nun nicht so selbstverständlich für einen hund.

kein allheilmittel, aber mein hysteriker musste erst mal drinnen lernen: futter gibt es nur für "leistung". platz vor der vollen schüssel und warten, bis ich das kommando zum aufstehen gebe. hat wochen gedauert, bis er ruhiger wurde, aber es hat deutlichen erfolg gebracht. (ich gestehe, ich bin dann weder etwas nachlässig geworden - eine weile hat er sogar selber den schluss gezogen - es gibt futter - ich leg mich hin. sah sehr komisch aus, wenn er irgendein brösel von der straße fressen wollte und sich dann ins "platz" begab, weil man ja nur im platz fressen darf)

und bloß weil ich weiß, was "nein!" oder "pfui!" heißt, weiß es mein hund noch lange nicht. wenn der hund also nicht folgt, hat er einfach nicht verstanden, was du von ihm willst und denkt vielleicht, "nein" bezieht sich auf pizza, aber nicht auf wurstbrot.

und dann gibt es noch hunde, bei denen reichen 3 wiederholungen, bei anderen braucht es 3000, oder wie bei meinem rüden 3 millionen.

ich denk mal, wenn ein terrier sich was in den kopf gesetzt hast und du das gegenteil von ihm willst, wirst du dich auch eher im bereich 3 millionen mal "nein!" bewegen und mit jeder ausnahme, die du gewährst, fängst du wieder von vorne an. die dinge, die ihnen spaß machen, können`s dafür meistens sofort. aber beute teilen macht einfach keinen spaß.
 
hm...
Auch übe ich zu Hause immer wieder, ihm einen Gegenstand wegzunehmen und ihm dafür etwas anderes anzubieten. Das funktioniert problemlos. Man kann ihm auch seinen Futternapf entwenden ohne dass er knurrt. Das Problem besteht wirklich nur draussen...

mein laienhafte überlegung dazu... warum dann nicht draußen "selbstbeherrschung" üben?

du schriebst ja auch von leckerliesuchspielen - wieso nicht ein "nimm das leckerlie nicht, dass ich heimlich fallen gelassen habe"- suchspiel? oder ein "nimm nur die leckerlies, die ich "gefunden" habe, dir zeige und dir erlaube sie zu nehmen" -spiel. belohnung für`s nicht nehmen, ist dann halt nicht das leckerlie, sondern ein ballspiel, oder was er halt sonst noch mag. meine überlegung dazu - wenn er so versessen auf irgendwas finden und fressen ist, bestärk ich ihn womöglich mit "finden und fressen lassen." - "finden und nicht fressen" halt ich da für den wichtigeren trainingsansatz. damit lässt sich auch "nein!" besser lernen und festigen. denn auch wenn du sagst, er kennt "nein!" und "pfui!", wirklich verstehen tut er`s noch nicht, sonst würd er ja drauf hören.

ich persönlich bin übrigens kein fan von immer nur tauschgeschäfte mit dem hund. ich hab nicht immer was zu tauschen mit, oder die zeit dazu. kann man gegenteiliger meinung sein - ich selber find es wichtig, einen hund langsam! und in minischritten daran zu gewöhnen, dass man ihm ins maul greifen kann und dinge wieder wegnehmen, ohne dass er immer was kriegt dafür.
 
ich finde es sehr schön, dass jetzt auch ein paar produktive posts in meinen thread geflossen sind.

ich hab leider noch keine ahnung wie man textstellen zitiert - aber es ist schon mehrmals angesprochen worden - ja wir habens auch schon mit BACHBLÜTEN probiert, sogar einer spezialmischung. ich hatte das gefühl, dass es damals schlimmer geworden ist, dann wieder wie immer - aber keine linderung in dem sinn.
jetzt will ich nicht wieder damit beginnen...


meine trainerin war gerade zu besuch und wir haben alles besprochen.
schaut so aus, als bräuchten wir einen gscheiten beisskorb...

zu hause hab ich ja schon längst diese ganzen sachen gemacht, mit napf wegnehmen, aus der hand füttern, ihm auch mal den knochen halten - dass er einfach keine angst haben muss, dass ich's ihm wegnehm.

das hat relativ schnell funktioniert - anfangs hat er nämlich auch da gefletscht und geknurrt. außer beim napf, da war's immer egal.
komischerweise.

in zukunft muss er sich aber sein fressen erarbeiten - aus dem kong od einem futterball.


aber es stimmt schon, ich bin immer ganz selbstverständlich auf ihn zu - wollte ihm was aus dem maul nehmen, oder seine pfoten angreifen - bis ich gemerkt hab, der findet das nicht so toll.

so ist das.

danke für eure aufmunternden worte.

ich hab jetzt schon alles verdaut - trotzdem war das für indy ein vertrauensbruch, den wir jetzt wieder aufarbeiten müssen...

kleine terror-terrier. :D
 
was mir auch noch aufgefallen ist... du schreibst du beginn, du bist bereits einmal zuvor von einem hund gebissen worden und enttäuscht darüber, dass ein freund dir was getan hat.

das mein ich in keinem fall böse - aber von der vorstellung solltest du dich lösen. ein hund "enttäuscht" einen nicht, schon gar nicht absichtlich. kein hund sieht und versteht die welt wie ein mensch und handelt wie ein mensch, aber du kannst ihm beibringen, sich an viele menschenregeln zu halten. nur liegt es an dir, dem hund klar zu machen, was er darf und was nicht und zu zeigen, was du eigentlich willst von ihm.

wenn du indy zu "menschlich" siehts, erwartest du dinge von ihm, die er nicht erfüllen kann. wie eben (sorry, wenn`s aussieht, als würd ich mich allein daran aufhängen) "nein!" und "pfui!" einfach so verstehen, ohne dass du ihm begreiflich machst, was du damit überhaupt meinst. du könntest genauso gut "schweinsbraten" als abbruchkommando verwenden, für den hund ist es egal. der hört das wort und muss es mit seiner handlung in verbindung bringen.

ich dachte auch erst, die übern zaunspringerei meines rüden könnt ich mit "nein!" stoppen, da wusste er gerade erst mal "nein! heißt vermutlich nicht pfote und sie sagt es auch immer dann, wenn da was leckeres auf der straße liegt und manchmal auch so." - dass ich mit "nein" meine: "lass das was du machst, völlig egal was es ist, auf der stelle sein." is ein bissl zu komplex, das gehört geübt, geübt, geübt, in 10.000 verschiedenen varianten, dann dämmert hund wahrscheinlich "ach, die meint mit "nein" ich darf nicht das machen, was ich gerade machen möchte."
 
und weil ich heut in hobbysychologenlaune bin, noch ein posting. :D

nicht nur dein hund hat stress - du auch. vielleicht sogar mehr, als er. damit hilfst du ihm aber nicht, ganz im gegenteil.

ohne eure situation zu kennen - nur aus dem heraus, wie ich alte stresspustel meine eigenen hunde "negativ" beeinflusse - ich denke, dir würd einen gang herunter schalten selber gut tun. hund muss nicht in 3 wochen perfekt sein, vielleicht wird er es nie. aber konzentrier dich mal auf die dinge, die bereits gut klappen, freu dich darüber. was der rest der welt über einen kleinen, autos ankeiffenden hund sagt, sollte dir erstmal herzlich egal sein. wichtiger ist doch, dass mal der gemeinsame alltag funktioniert, die restlichen -hausnummer - 23,5 stunden des tages.

im übrigen, nur als denkanstoß: auch wenn es immer heißt, gerade terrier gehören ordentlich ausgelastet - man kann sie auch "überlasten". und manchmal ist es wichtiger, dem hund erst "ruhe haben und aushalten können" beizubringen, als ihn dauernd zu fordern.

mein letzter pflegejackrussel musste erst mal lernen, dass man nicht 24 stunden auf den beinen sein muss (und das anfangs mit so wenig netten mitteln wie hausleine, dass sie nicht dauernd spazieren geht, sondern beim körbchen bleiben muss). je mehr ich sie gefordert hätte, um so hyperaktiver wäre sie geworden, die hat kaum geschlafen, sondern ist nur herum gewuselt.

die hatte in ihrem vorleben auch kaum etwas kennen gelernt und war unheimlich lernbegierig und aufgeweckt, hat sich aber quasi dauernd selbst überfordert. wenn dein hund kaum etwas von der welt kennt und nun mit reizen zugeballert wird, kann er schwer ruhiger werden oder gelassener.

also auch bei einem sehr aktiven bis hyperaktiven hund können erst mal ruhe und fixe abläufe und kurze trainingsintervalle viel sicherheit vermitteln.
aber sprich doch mal mit deinem trainer - für mich liest sich viel von deinen problemen nämlich auch nach völlig überfordertem hund, er sich erst mal in neuer umgebung und mit fremden reizen arrangieren muss. (5 monate sind eine kurze zeit, wenn man ein völlig neues leben kennen lernt).
 
@hannoui

Vor kurzem ist ein grossartiges Buch erschienen: "der hyperaktive Hund" von Maria Hense ( http://www.amazon.de/hyperaktive-Hu...=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1292962657&sr=8-1 )

Auch wenn Du jetzt die Schnauze von gedruckten Weisheiten voll hast: es ist absolut das beste Buch zu diesem Thema, das ich kenne. Ich kann es uneingeschränkt ALLEN HundehalterInnen empfehlen.:) Eigentlich ist es das einzige Buch, das man wirklich braucht wenn man mit seinem Hund gut auskommen möchte.;)

lg
Gerda
 
also, manches was du schreibst, erinnert mich an meinen rusty.
er hat(te) stereotypien in ihrer schlimmsten form und ich würde ihn heute als leicht autistischen hund mit einigen macken bezeichnen.
er ist anders und wird wohl immer anders bleiben, das nehme ich als gegeben hin.
es ist ähnlich, wie du es beschreibst.
zuhause ist er der beste hund, den man sich wünschen kann, ruhig, zufrieden, problemlos. nur auf unbekannte situationen, fremde und stress reagiert er unmittelbar.
draussen war es am anfang auch ähnlich.
beim spazierengehen rannte er hektisch im zickzack hin und her, so schnell, dass man schwindlig wurde.
autos, traktoren, hühner, hunde, fasane..... bewirkten hysterische belljaulkeifspringorgien.
wir haben lange daran gearbeitet, ich habs über "nein" gemacht, und über ablenken, d.h. ich habe versucht, dass er sich auf mich konzentriert und nicht auf den reiz, mit leckerli als belohnung.
es geht um konzentration, glaube ich. er muss lernen sich auf eines, nämlich dich, zu konzentrieren und nicht auf alle umweltreize.
es hat lange gedauert, aber es hat gewirkt. weitgehend. wenn wir andere hunde treffen macht er manchmal immer noch theater.
und wenn er weit entfernte autos sieht, die am horizont klitzeklein dahinflitzen, muss er sich auch immer noch furchtbar aufregen. das packt er irgendwie nicht. da hilft auch ablenken mit leckerlis und leckerlis werfen und suchen nicht immer. ich glaube, das kann er nicht verstehen, was das ist.
du kannst auch probieren, seine aufmerksamkeit mit seinem lieblingsspieli oder einer futtertube vom aussen auf dich zu lenken. und immer ganz ruhig bleiben, auch wenn schwer fällt, kurz korrigieren (nein), die aufmerksamkeit auf dich lenken, belohnen. stehen bleiben und erst weitergehen, wenn er ruhig ist.
es ist mühsam, aber konsequentes trainieren bringt doch erfolge.
was ich bei rusty auch festgestellt habe - entweder versteht er etwas sofort (auch wenn er es zwischendurch immer wieder vergisst, aber er hat kapiert, worum es geht), oder (fast) gar nicht.

es gibt wenige trainer, die mit dieser problematik überhaupt erfahrung haben. ich habe anfangs die abenteuerlichsten und gruseligsten ratschläge bekommen, bis ich mich entschlossen habe, nur auf mein bauchgefühl zu hören. gute tips hab ich nur von andrea dite bekommen, die trainiert auch mit solchen hunden im WTH. kannst du bei orkan oder daniela verrall erfragen.

also, nicht aufgeben, nicht kirre machen lassen, nicht auf alle vorurteile hören und lass dir nichts von trainern erzählen, die von 08/15 hunden ausgehen.
sowas ist kein 08/15 hund und mit 08/15 methoden kommst du da nicht immer weiter. ;)

wenn du mir deine emailaddi per PN schickst, schick ich dir eine datei zu dem thema umgang mit solchen hunden. :)
 
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@hannoui

Ich denke, wenn man einen "Problemhund" hat und noch nicht sehr erfahren ist in der Hundehaltung kommt man sehr schnell in eine Art "Teufelskreis". Der Hund zeigt unerwünschtes Verhalten, man wird dadurch verunsichert, beginnt an sich selbst zu zweifeln - oft kommen dann noch mißbilligende Bemerkungen von Mitmenschen dazu - und schon signalisiert man seinem Hund, schon alleine durch die Körpersprache (mit der man ja nicht lügen kann) Unsicherheit und Frust. Die beste Garnatie dafür, daß sich der Hund noch problematischer verhält.
Wir hatten das große Glück, daß unser erster Hund ein ganz wunderbares und unkompliziertes Tier war - was "Problemverhalten" ist, haben wir bei ihm in all den Jahren nie kennengelernt. Unser zweiter Hund (genauer eine Hündin), war zwar Menschen jeden Alters gegenüber genauso freundlich und problemlos, aber sie hatte einen ausgeprägten "Hundetick" -sie konnte an fast keinem Hund vorbeigehen ohne auszurasten - ein ziemliches Problem bei einem Hund von von ca. 32 Kilo. Und da bin ich zunächst in genau diesen "Teufelskreis" geraten. Ich war beim Spazierengehen mit Ihr völlig verunsichert und verkrampft. Zu Hause konnte ich die Zeit mit ihr dagegen wirklich genießen. Zum Glück haben wir damals eine gute Trainerin gefunden, die mir diese Zusammenhänge klar gemacht hat. Also kam beim Spazierengehen für's Erste einmal ein Beißkorb rauf. Und als ich dadurch keine Angst mehr hatte, daß sie einen anderen Hund ernsthaft verletzen könnte, konnte man an dem Problem vernünftig arbeiten. Ganz losgeworden ist sie ihren Hundetick zwar bis ans Lebensende nicht, aber es wurde deutlich besser - sogar ein paar ausgewählte Hundefreunde fanden wir im Laufe der Zeit.
Jetzt haben wir seit knapp einem Jahr unseren dritten Hund. Leider gibt es mit ihm noch jede Menge Probleme. Aber wir haben wieder eine gute Trainerin gefunden und wir arbeiten konsequent Stück für Stück daran. Vor allem aber versuche ich, daß ich das Zusammenleben mit ihm so gestalte, daß ich selbst möglichst ausgeglichen dabei bleibe (nicht immer ganz leicht, aber wichtig), denn wenn man selbst nervös und "fertig" ist, geht mit einem Hund rein gar nichts mehr.
Also ich denke, Du hast ja auch bereits die ersten wichtigen Schritte getan - eine gute Trainerin gefunden, Dir Hintergrundwissen angelesen etc. Achte einfach darauf, daß es Dir selbst auch gut geht und arbeite konsequent unter Anleitung der Trainerinm weiter - setz Dich aber dabei möglichst nicht unter Druck, dann werden auch langsam Erfolge kommen.
Halte Dir die Daumen, Kopf hoch, und viel Erfolg und vor allem Freude mit Deinem Hund

@Giacomo

Danke für den Buchtipp - vielleicht kann ich da ja auch für meinen ständig überdrehten Hund Interessantes finden.

Liebe Grüße, Conny
 
ich gestehe, ich hab, wie so oft, nur dein psoting gelesen und die erste seite überflogen. net ganz, auch die letzte und da muss ich mitzi fast zitieren, wei ichs ähnlich sehe.
gab ja schon einige gute tipps. nun, meine meinung (auch wenns eh wahrscheinlich schon vorgekommen ist): ich weiß nicht, wieviel hundeerfahrung ihr beide habt. aber mir fiel auf, dass du dich jedenfalls falsch verhalten hast, wenn hundchen schon zähne fletscht und so zeigt, wag dich net ran. von tauschgeschäften halt ich persönlich nix, tat ich selten, kommt aber auf hund an.
tjo, dann kommts auch drauf an, welche "befehle" er wirklich verinnerlicht hat und auch ausführt. für mich die wichtigsten sind nein und aus oder lass.
folgt er zuverlässig auf nein oder lass oder aus, dann lässt sich hervorragend, auch spielerisch darauf aufbauen. ist er nicht soweit, dann außerhalb der 4 wände, nur mit mk gehen, zu seiner eigenen sicherheit.
ich kenn zwar von meinen hunden keinen futterneid aber spielneid. die vorgehensweise dabei ist fast gleich (für mich jedenfalls). absolute konsequenz ist dabei immer oberstes gebot!
ich probierte es bei meiner, als ich wusste, dass ein nein auch verinnerlicht war, sowohl mit leckerlie als auch mit der heißgeliebten frisbee. hmpf, das würde jetzt ein roman werden. wenn du wissen magst, wie ich vorgegangen bin, dann gerne per pn.;)
ich denke jedenfalls schon, dass das problem gelöst werden kann, wenn auch nicht zu 100%. aufpassen muss man immer und überall. aber man kann es für beide seiten lebenswert machen.
 
@Hannoui:

Ist das Tier gesund? Hast du es wirklich von den Ohren bis in die Zehen durchuntersuchen lassen?
Kannst du restlos ausschließen, dass dieser ständige Hunger von einem Stoffwechselproblem herrührt, dass das Futter eventuell trotz ausreichender Menge nicht ausreichend sättigt usw.?
 
Also kam beim Spazierengehen für's Erste einmal ein Beißkorb rauf. Und als ich dadurch keine Angst mehr hatte, daß sie einen anderen Hund ernsthaft verletzen könnte, konnte man an dem Problem vernünftig arbeiten.

Dem schließe ich mich an. Ich mache gerade nämlich die absolut gleiche Erfahrung. Anderer Hund in Sicht...Maulkorb drauf. Der kommt auch so manchmal drauf (z.B. in den Öffis), auch so manchmal beim Spazierengehen. Also wird nichts damit verknüpft. Und - man fühlt sich viel sicherer. Genau diese Sicherheit überträgt sich auf den Hund.
Was Lykaon schreibt....auch völlige Zustimmung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Aaron, wenn es ihm nicht so toll geht, viel "grantiger", mieselsüchtiger, aggressiver ist. Wie halt auch Menschen sind, wenn sie Bauchweh, Beschwerden haben.

Ich glaube, wenn man selbst dies alles im Hinterkopf hat, kann man mit problematischen Situationen viel besser umgehen. :)
 
Nein, ich habe nicht gemeint, dass er grantig ist, weil er Bauchweh hat. (Ok, Bauchweh macht natürlich schlechte Laune.)

Ich habe mich nur gefragt: Warum hat der Hund derartigen Hunger, dass er wie beschrieben unverdaulichen Dreck auffrisst?

Warum steht dies in dem Text bezüglich seiner Vermittlung:
"Er ist ziemlich groß für einen Russell.. und leider sehr, sehr dünn.. sicherlich vom Tierheim Stress.."

Aha.
Hat man jemals durch gründliche Untersuchungen ausgeschlossen, ob es andere Gründe geben könnte, warum er gar so dünn ist?

Wenn das Tier Hunger, oder richtigerweise Mangel empfindet, dann frisst es alles, auch Dreck. Zur Not wird es diesen Dreck auch vehement verteidigen. Edit: Mangel kann seltsame Vorlieben verursachen.

Sollte eine Stoffwechselstörung vorliegen, so würde eine Behandlung das ständige Hungergefühl bessern. Der Hund hätte es nicht mehr nötig, jeden Müll runter zu schlingen und gegen sein Frauerl zu verteidigen. Dieser Reibungspunkt wäre damit aus der Welt. (Bis zur erfolgreichen Behandlung bewährt sich der Maulkorb als Fressbremse.)

Dann erst würde ein "Therapieren" des aus menschlicher Sicht fehlerhaften Verhaltens "Futter aggressiv verteidigen" wirklich Sinn machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe auch einen Telefon-Terrier-Mix, der auch alles ankläfft und nicht immer einfach ist, aber er ist in der Hundeschule brav, macht Agility (wenn ER will - mache es nicht turniermäßig, sondern just-for-fun), trainiere BGH (wo er auch zum Teil auf sturr stellt, wenn ich ihn nur anschaue), aber trotz allem LIEBE ich ihn über alles!!! :D

Du schaffst das!!! Lass dich nicht entmutigen!!! ;)
 
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