Vielleicht kann ein agressiver Hund in kundigen Händen beruhigt werden. Ein "normaler" Hundemensch wird dazu aber kaum in der Lage sein.
Nun, dann sind alle diejenigen, die durch ein Training bei Georg, Manfred oder mir (und Dutzenden anderer kompetenter Trainer) eben zu kundigen Hundehaltern geworden. Hat ja eh keiner (außer dem Starkzwangposter) behauptet, daß sich die Therapie nur auf das Verhalten des Hundes beschränkt.
Ich frage mich, wie all die "Resozialisierungsvorschläge" auf den/die Besitzer der verletzten od. sogar getöteten kleinen Hunde wirken.
Ich kann gut nachvollziehen, daß diese Menschen einen unbändigen Haß auf diesen "Scheißköter" haben, der ihren kleinen Liebling verletzt hat.
Gilt jetzt wirklich schon jeder Problemhund mehr als ein unauffälliger, ruhiger Familienhund ?
Nein, natürlich nicht. Aber ich könnte mich nicht erinnern, daß dies jemand hier behauptet hat.
Abgesehen davon denke ich, daß man den verschrieen Rassen keinen Dienst erweist, wenn asoziales Hundeverhalten als immer therapierbar verharmlost wird.
Man kann natürlich gerne darüber diskutieren, ob es Sinn macht, bestimmte Rassen in einer Gegend mit großer Hundepopulation zu halten. Man kann genauso darüber diskutieren, ob es tatsächlich möglich sein soll, daß JEDER einen Hund halten darf, egal ob er ethisch, moralisch oder vom sozialen Umfeld her dazu geeignet erscheint.
Ob nun das "asoziale Verhalten" therapierbar ist, oder nicht, hängt nicht ursächlich von der Rasse des zu therapierenden Hundes ab, sondern vielmehr von dessen individuellen Charakter, seinen Lernerfahrungen, eventuellen Krankheiten, dessen Streßbelastung usw.
Damit werden alle Hunde ab einer gewissen Größe und bestimmter Rassen in Verruf gebracht. Und nicht nur das, dadurch kommt es zu undurchdachten Anlaßgesetzen, die medienwirksam gefeiert werden.
Und solche Leute, wie Du tragen dazu bei.
In den meisten Fällen wird ein Mensch an dem Fehlverhalten und den psychischen Störungen des Tieres schuld sein. Hier ist anzusetzen - der Verursacher Mensch ist zur Veranwortung (stenge Bestrafung u. nachfolgende Kontrollen!) zu ziehen.
So einfach ist es leider nicht. Denn sonst hätten nur asoziale und kriminelle Elemente aggressive Hunde. Dem ist nachweislich nicht so. Denn Aggression ist eben nicht nur eine Folge schlechter Haltungsbedingungen, sondern wird auch gesteuert durch die vielfältigen Umweltreize und Lernerfahrungen, denen ein Hund in der heutigen Zeit ausgesetzt ist. Viele Menschen, die wirklich alle nur das Beste für ihren Hund wollen, bestärken oft unbewußt und unabsichtlich unerwünschte Verhaltensweisen ihrer Hunde und merken gar nicht, wie sich die Situation langsam, aber unaufhörlich verschlechtert.
Schönreden des Problems ist keine Lösung.
Das Einschläfern solcher Hunde (und am besten auch gleich ihrer Besitzer) schon - natürlich.
Andreas MAYER