Also ich muss sagen, ich halte vom Rütter mittlerweile schon sehr viel.
Ich versuch keine Sendung zu versäumen, finds immer sehr spannend. Wer die gestrige Sendung gesehen hat: ich finde, er hat in beiden Fällen absolut richtig gehandelt und gute Tipps gegeben.
FALL 1:
Zwei Frauen, ein Kleinkind (11 Monate) und 2 Hunde (Mops-Mix und Dackel-Mix). Beide Frauen sind zusammengezogen und die Hunde konnten sich von der ersten Sekunde an nicht leiden und sind aufeinander losgegangen. Einmal wurde im Gefecht sogar eine Dame in den Po gebissen, weil sie die kämpfenden Hunde trennen wollte.
Die Situation als Rütter kam, war folgende: Hunde werden in der Wohnung durch ein Baby-Türgitter permanent voneinander getrennt, der eine ist in der Küche, der andere im Wohnzimmer. Die zwei Hunde brauchen sich nur am Gitter sehen, fängt schon ein Geknurre an und die zwei wollen aufeinander losgehen. Die Frauen machen sich natürlich Sorgen um das kleine Kind, das grade zu krabbeln anfängt, das dieses mal ungewollt zwischen die Hunde gerät.
Rütter hat gesagt, sie sollen die Hunde ordentlich an einen Maulkorb gewöhnen, dann sieht er sich die Hunde an, wie sie aufeinander reagieren wenn sie nicht durch das Gitter getrennt sind. Beide Frauchen sind zum Test aus der Wohnung gegangen, weil Rütter sehen wollte, ob die Hunde vielleicht nur in Gegenwart von ihrem Frauchen so aggressiv reagieren. Was war? Hunde sind aufeinander losgegangen, hätten die keinen Maulkorb oben gehabt, hätten die sich zerfleischt.
Rütter hat dann gesagt, es gibt nur 2 Möglichkeiten: irgendeinen Weg finden, wie die Hunde sich zumindest akzeptieren, aber mögen tun sie sich ja trotzdem nicht oder einen der beiden Hunde abgeben. Er hat halt betont, dass es das auch bei den Hunden gibt, dass zwei sich halt einfach überhaupt net ausstehen können, was dort offensichtlich der Fall war.
Dann, einige Wochen später die Entscheidung: keine wil ihren Hund hergeben, sie wollen ein Training, damit sie die Hunde im schlimmsten Fall trennen bzw. auf Platz schicken können. Rütter hat die Hunde dann an eine Wurfkette gewöhnt (das wurde lang und breit erklärt, dass das kein Spielzeug ist, sondern die Hunde richtig traumatisiert, aber in dem Fall, wenn sie grad voll in Rage sind und kurz davor aufeinander loszugehen, braucht man ein "Mittel" um die Hunde davon abzuhalten). Ich halt normal nix von ner Wurfkette, aber in dem Fall hats offensichtlich was gebracht.
Er hat halt am Schluss nochmal betont, dass man so das Risiko für das Kleinkind minimieren kann, aber es trotzdem an der Situation bzw. der Beziehung der Hunde zueinander nix ändert.
Ehrlich gesagt ich wär da härter gewesen: ich könnte es nicht, mit 2 Hunden im selben Haushalt zu leben, die sich abgrundtief hassen, die man permanent voneinander trennen muss, weil sie sonst aufeinander losgehen. Jetzt sind sie zwar an nen Maulkorb und ne Wurfkette gewöhnt (die man einsetzt, wenn man merkt, dass einer der Hunde steif wird oder Ärger in der Luft ist), aber man muss trotzdem wachsam wie ein Habicht sein und kann die Hunde nie aus den Augen lassen. Ich hätte es sinnvoller gefunden (im Sinne der Hunde) wenn sie für einen Hund einen neuen Platz gesucht hätten, so hart das jetzt auch klingt. Ich würd auch nicht mit einem Menschen zusammenwohnen wollen, den ich nicht ausstehen kann bzw. hasse.
FALL 2:
Wieder mal ein Husky-Mischlingsrüde, der an der Leine auf alle Hunde losgeht und diese anstänkert. Der Rüde hat mit einer anderen Hündin zusammengewohnt, die beiden mochten sich aber.
Rütter wollte halt der Ursache auf den Grund gehen bzw. ob er vielleicht nur Rüden anstänkert oder generell andere Hunde, hat hier auch wieder gesagt, der Hund soll ordentlich an einen Maulkorb gewöhnt werden, damit er auf seinem Trainingsplatz testen kann.
Hier wurde sogar eine Zeitspanne erwähnt, wie lange er sich schon mit den Besitzern trifft bzw. diese üben, bevor er auf seinem Platz testet. Nämlich 8 !! Wochen, bis dahin sollte der Hund ordentlich an einen Maulkorb gewöhnt werden und dann würde man im Freilauf mit anderen Hunden testen.
Leider war es in dem Fall aber so (Schuld der Besitzer), dass sie ihren Hund noch immer nicht ordentlich an einen Maulkorb gewöhnt haben, der Hund hat dauernd versucht den Maulkorb loszuwerden, ist mit der Schnauze am Boden hin- und hergerutscht um sich das Ding irgendwie abzustreifen. Da er so mit seinem Maulkorb beschäftigt war (weil er daran nicht gut gewöhnt worden ist) hat das natürlich das Ergebnis verfälscht und Rütter hat gesagt, er wird sicher nicht das Risiko eingehen, den ohne Maulkorb auf andere Hunde loszulassen und dass die Besitzer sich gerne wieder melden können, wenn sie ihn ordentlich an nen Maulkorb gewöhnt haben, vorher hat so ein Test keinen Sinn, weil das das Ergebnis verfälscht (er will ja sehen, wie er sich im Freilauf anderen Hunden gegenüber verhält, wenn er durch den Maulkorb abgelenkt ist, geht das logischerweise nicht).
Die Sendungen werden einfach so derarzt zusammengeschnitten, man sieht nur einen kleinen Ausschnitt und kann daher gar nicht beurteilen, ob genügend Zeit zum üben da war, was alles getestet wurde usw.