Kontrollfreak - was tun?

ich bin schon auf der suche. einer war schon bei uns meinte ich soll an der Leine kurz ziehen und dann hört er auf.
Ja macht er auch,aber ich finde das ist so wie wenn du krank bist und schmerzmittel nimmst. Davon bist du nicht geheilt,und es kann später noch schlimmer werden.

Ich wohne im 22. könnt ihr wen empfehlen?

wenn du sagst, dass er aufhört in dem moment wo ihr auf gleicher höhe mit dem anderen hund seid und er spielen will, könnte es sein, dass er in dem moment einfach frust hat, weil er an dieser sch.... leine hängt und nicht gleich hin kann ;) könnte auch sein, dass er so aufgeregt ist, wenn er von weitem einen hund sieht, seine nase nicht einsetzt, unsicher ist und deshalb bellt und knurrt und wenn ihr dann in einer entfernung seid in der der hund die entgegenkommenden endlich für ihn richtig wahrnehmen kann, sich sein verhalten eben schlagartig ändert und ja ins positive wie du schreibst, denn er würd ja gerne spielen.
musst einfach jetzt nur, diese "strecke" überbrücken. ist nur reine trainingssache, wo du andere hundeführer brauchst.
geh zum georg, da könnt ihr das am platz sicher gut trainieren und ich denke jetzt mal, dass ihr das problemchen schnell im griff haben werdet.

hat mein rüde als ich ihn vor einigen wochen aus ungarn bekommen habe auch gemacht. ich hab es ihm halt erklärt das ich das nicht will und ca. 2 wochen später hat er das verstanden und jetzt kann sogar mein 9 jähriger mit dem hund an anderen hunden vorbeigehen ;)
also mit georgs hilfe wird das schnell werden ;)
viel spaß beim trainieren :)
 
@ Zbimbi: wie ja auch Tamino schon versucht hat zu erklären, wirkte Dein erstes Posting wirklich sehr lieblos und schroff Deinem Hund gegenüber. :(

Ich wollte Dich auch keinesfalls herablassend behandeln - das mit Adam und Eva bezog sich auf Kischas Posting, die meinte, daß man hier eben bei Adam und Eva anfangen müßte und ein Forum dafür eher ungeeignet wäre. ;)

Und nachdem bis zu dem Zeitpunkt noch keiner erklärt hatte, wie das mit der Rangordnungsgeschichte ist, war eben ich der Erste, der versucht hat, zu erklären, WARUM das falsch ist und somit hab halt ich bei "Adam und Eva" ;) begonnen. Weil ich sehr wohl der Meinung bin, daß man über ein Forum Erklärungen und ansatzweise auch Hilfestellungen geben kann. Auch wenns mal längere Postings nötig macht. :)

Und so wie Dein Posting von vielen Usern wesentlich schärfer interpretiert wurde, als es letztendlich gemeint war, so werden bei Dir vielleicht auch manche Antworten von mir und anderen ein wenig schärfer angekommen sein, als sie gemeint waren. :)

Insoferne also nix für ungut, ich wollte Dir keinesfalls auf den Schlips treten. :)
 
ich schreibt wir sollten den hund sicherheit geben,und die bindung stärken. Habt ihr da vielleicht noch tipps wie ?
Ist vielleicht ne blöde frage,ist sicher unterschiedlich bei hunden,aber ich habe keine Ideen mehr.
Sicherheit gibst Du Deinem Hund, indem Du ihm langsam und geduldig beibringst, mit Situationen besser umzugehen, als er das heute noch kann. Und ihn nicht nur mittels Ablenkung (Futter, Spielzeug) oder Fokussierung seiner Aufmerksamkeit auf Dich durch solche Situationen führst. Das sind Hilfen, die kurzfridtig zwar helfen mögen, aber letztendlich eine (immer größer werdende) Abhängigkeit von Dir erzeugen. Nur ein Hund, der lernt, daß er Situationen selbstständig auch aggressionsfrei bewältigen kann, wird letztendlich auch ein (selbst)sicherer Hund werden können.

Die Bindung stärken funktioniert vor allem über körperliche Nähe, Streicheln, Fütterung, zu Hause das Umfeld möglichst entspannend und streßfrei gestalten. Leider wird vielerorts immer noch mangelnde Aufmerksamkeit und zu große Ablenkbarkeit des Hundes mit mangelnder Bindung gleichgesetzt. Im Grunde ein Schlag ins Gesicht vieler Hundehalter, die zwar inWirklichkeit eine ganz besonders innige Beziehung/Bindung mit ihrem Hund haben, aber draußen eben Probleme mit verschiedensten (für uns Menschen unerwünschten) Verhaltensweisen des Hundes haben.

Ich habe irgendwie das gefühl dass er sich nicht wirklich sicher fühlt. Ich kann zwar alles mit ihm machen (ohr anschauen-putzen,zähne anschauen-putzen,krallen schneiden,temperatur messen,wenn wir wo sind was er nicht kennt ,hört auf mich und setzt sich da hin wohin ich zeige ..etc)

Wie baue ich mehr Vertrauen auf?
Nun, das fett gedruckte zeigt doch, daß der Hund recht großes Vertrauen zu Dir haben muß.

ABER wenn er an der Leine ist und ein Hund kommt (egal ob er ihn kennt oder nicht) fängt er an zu knurren ,bellen,ziehen (ist wirklich arg,ich habe schon angst dass ich ne Anzeige kriege),
Eine (beginnende) Leinenaggression hat nun nichts mit mangelndem Vertrauen zu seinem Hundehalter zu tun, sondern mit Ängsten, Unsicherheiten des Hundes, mit bisherigen Lernerfahrungen, Aufgeregtheit und ähnlichem.

Ein Hund an der Leine kann ja vor allem eines nicht: die Situation selbständig regeln, indem er entweder ausweicht oder artgerecht kommuniziert.

und in dem Moment wann er ganz nah ist hört er auf und fangt an zu spielen.
In dem Fall ist das wahrscheinlich weniger echtes Spielen, sondern der Versuch, mittels einer Strategie die Situation zu bewältigen, bereinigen. Andere Stategien wären Kampf oder Flucht (beides wollen wir Menschen nicht, zweiteres kann er ja nicht, weil er an der Leine ist). Oder das sog. Einfrieren, also völliges erstarren und alles über sich ergehen lassen, bis es vorbei ist. Im Grunde ist also die von ihm gezeigte Form der Konfliktbewältigung eh das, was wir am ehesten von unseren Hunden haben wollen. Besser aber, er kommt gar nicht erst in diese Situationen und vor allem nicht in diese gesteigerte Emotionalität. :)

Ohne Leine ist es ein bischen besser ,was mir sagt das ich der Grund bin. Hat er angst dass ich ihn nicht beschützen kann?
Nein, das heißt nicht, daß Du der Grund bist, sondern er kann sich frei laufend einfach leichter und besser für eine angemessene Strategie entscheiden. Und er hat wohl weniger Angst, daß Du ihn nicht beschützen kannst, vielmehr wird er verunsichert sein, weil er - solange er an der Leine ist - sein Verhalten bei Hundebegnungen nicht so verändern kann, wie sich das für ihn am Besten anfühlen würde.

Zitat: Die einfachste und sinnvollste Antwort auf Streß (Anm. solche Hundebegnungen sind natürlich Streß für den Hund) wäre eine Verhaltensänderung, z.B. ein Ortswechsel. Kann ein Tier keinen Ortswechsel durchführen, so bleiben ihm noch Lautäußerungen, vermehrte Bewegung oder Stereotypien. (Gary P. Moberg, amerik.Streßforscher)

Wir spielen mit einander viel ohne Ball und ohne zerrspielsachen,nur wir beide. Wir "kämpfen" mit einander.
Wir klikkern.
Wir gehen täglich 4-5mal spazieren.
Klingt doch alles sehr gut - darauf kann man ein Training zur Verbesserung seines Verhaltens an der Leine aufbauen. :)

LG, Andy
 
Sicherheit gibst Du Deinem Hund, indem Du ihm langsam und geduldig beibringst, mit Situationen besser umzugehen, als er das heute noch kann. Und ihn nicht nur mittels Ablenkung (Futter, Spielzeug) oder Fokussierung seiner Aufmerksamkeit auf Dich durch solche Situationen führst. Das sind Hilfen, die kurzfridtig zwar helfen mögen, aber letztendlich eine (immer größer werdende) Abhängigkeit von Dir erzeugen. Nur ein Hund, der lernt, daß er Situationen selbstständig auch aggressionsfrei bewältigen kann, wird letztendlich auch ein (selbst)sicherer Hund werden können.

Die Bindung stärken funktioniert vor allem über körperliche Nähe, Streicheln, Fütterung, zu Hause das Umfeld möglichst entspannend und streßfrei gestalten. Leider wird vielerorts immer noch mangelnde Aufmerksamkeit und zu große Ablenkbarkeit des Hundes mit mangelnder Bindung gleichgesetzt. Im Grunde ein Schlag ins Gesicht vieler Hundehalter, die zwar inWirklichkeit eine ganz besonders innige Beziehung/Bindung mit ihrem Hund haben, aber draußen eben Probleme mit verschiedensten (für uns Menschen unerwünschten) Verhaltensweisen des Hundes haben.


Nun, das fett gedruckte zeigt doch, daß der Hund recht großes Vertrauen zu Dir haben muß.


Eine (beginnende) Leinenaggression hat nun nichts mit mangelndem Vertrauen zu seinem Hundehalter zu tun, sondern mit Ängsten, Unsicherheiten des Hundes, mit bisherigen Lernerfahrungen, Aufgeregtheit und ähnlichem.

Ein Hund an der Leine kann ja vor allem eines nicht: die Situation selbständig regeln, indem er entweder ausweicht oder artgerecht kommuniziert.


In dem Fall ist das wahrscheinlich weniger echtes Spielen, sondern der Versuch, mittels einer Strategie die Situation zu bewältigen, bereinigen. Andere Stategien wären Kampf oder Flucht (beides wollen wir Menschen nicht, zweiteres kann er ja nicht, weil er an der Leine ist). Oder das sog. Einfrieren, also völliges erstarren und alles über sich ergehen lassen, bis es vorbei ist. Im Grunde ist also die von ihm gezeigte Form der Konfliktbewältigung eh das, was wir am ehesten von unseren Hunden haben wollen. Besser aber, er kommt gar nicht erst in diese Situationen und vor allem nicht in diese gesteigerte Emotionalität. :)


Nein, das heißt nicht, daß Du der Grund bist, sondern er kann sich frei laufend einfach leichter und besser für eine angemessene Strategie entscheiden. Und er hat wohl weniger Angst, daß Du ihn nicht beschützen kannst, vielmehr wird er verunsichert sein, weil er - solange er an der Leine ist - sein Verhalten bei Hundebegnungen nicht so verändern kann, wie sich das für ihn am Besten anfühlen würde.

Zitat: Die einfachste und sinnvollste Antwort auf Streß (Anm. solche Hundebegnungen sind natürlich Streß für den Hund) wäre eine Verhaltensänderung, z.B. ein Ortswechsel. Kann ein Tier keinen Ortswechsel durchführen, so bleiben ihm noch Lautäußerungen, vermehrte Bewegung oder Stereotypien. (Gary P. Moberg, amerik.Streßforscher)


Klingt doch alles sehr gut - darauf kann man ein Training zur Verbesserung seines Verhaltens an der Leine aufbauen. :)

LG, Andy

vielen lieben Dank für die erklärungen und tipps. Ich komme gerne vorbei :) ich schicke dir noch ne PN.
was noch das ganze verschlimmert oder schwehrer macht, er muss an der Leine bleiben weil er hüfte probleme hat (wahrscheinlich schmerzen auch - ich denke auch oft daran dass er wegen den schmerzen so "intensiv" ist).
Wir arbeiten an der Sache,ich hoffe er wird bald wieder laufen können aber bis dahin muss ich ich ja was machen...
 
vielen lieben Dank für die erklärungen und tipps. Ich komme gerne vorbei :) ich schicke dir noch ne PN.
was noch das ganze verschlimmert oder schwehrer macht, er muss an der Leine bleiben weil er hüfte probleme hat (wahrscheinlich schmerzen auch - ich denke auch oft daran dass er wegen den schmerzen so "intensiv" ist).
Wir arbeiten an der Sache,ich hoffe er wird bald wieder laufen können aber bis dahin muss ich ich ja was machen...

Edit: @sticha georg
 
vielen lieben Dank für die erklärungen und tipps. Ich komme gerne vorbei :) ich schicke dir noch ne PN.
was noch das ganze verschlimmert oder schwehrer macht, er muss an der Leine bleiben weil er hüfte probleme hat (wahrscheinlich schmerzen auch - ich denke auch oft daran dass er wegen den schmerzen so "intensiv" ist).
Wir arbeiten an der Sache,ich hoffe er wird bald wieder laufen können aber bis dahin muss ich ich ja was machen...
Gerne. Meine Hundeschule ist im 11. Bezirk (Homepage blöderweise grad off :o) Ich wohn aber auch im 22. Bezirk, kann also auch gerne zu Dir kommen. :)

Das mit der Hüfte und den Schmerzen dachte ich mir auch, nachdem ich die Fotos gesehen hab. :(

Im Übrigen erinnert mich Dein Lutri ein wenig an meine erste Hündin Hexe. :)

LG, Andy :)
 
Gerne. Meine Hundeschule ist im 11. Bezirk (Homepage blöderweise grad off :o) Ich wohn aber auch im 22. Bezirk, kann also auch gerne zu Dir kommen. :)

Das mit der Hüfte und den Schmerzen dachte ich mir auch, nachdem ich die Fotos gesehen hab. :(

Im Übrigen erinnert mich Dein Lutri ein wenig an meine erste Hündin Hexe. :)

LG, Andy :)


Na das wäre am besten. Weil es ist schon mal vorgekommen dass wir privatstunden in einer HuSchu gemacht haben und natürlich hat er da sich perfekt benommen :D
 
Sicherheit gibst Du Deinem Hund, indem Du ihm langsam und geduldig beibringst, mit Situationen besser umzugehen, als er das heute noch kann. Und ihn nicht nur mittels Ablenkung (Futter, Spielzeug) oder Fokussierung seiner Aufmerksamkeit auf Dich durch solche Situationen führst. Das sind Hilfen, die kurzfridtig zwar helfen mögen, aber letztendlich eine (immer größer werdende) Abhängigkeit von Dir erzeugen. Nur ein Hund, der lernt, daß er Situationen selbstständig auch aggressionsfrei bewältigen kann, wird letztendlich auch ein (selbst)sicherer Hund werden können.

Die Bindung stärken funktioniert vor allem über körperliche Nähe, Streicheln, Fütterung, zu Hause das Umfeld möglichst entspannend und streßfrei gestalten. Leider wird vielerorts immer noch mangelnde Aufmerksamkeit und zu große Ablenkbarkeit des Hundes mit mangelnder Bindung gleichgesetzt. Im Grunde ein Schlag ins Gesicht vieler Hundehalter, die zwar inWirklichkeit eine ganz besonders innige Beziehung/Bindung mit ihrem Hund haben, aber draußen eben Probleme mit verschiedensten (für uns Menschen unerwünschten) Verhaltensweisen des Hundes haben.


Nun, das fett gedruckte zeigt doch, daß der Hund recht großes Vertrauen zu Dir haben muß.


Eine (beginnende) Leinenaggression hat nun nichts mit mangelndem Vertrauen zu seinem Hundehalter zu tun, sondern mit Ängsten, Unsicherheiten des Hundes, mit bisherigen Lernerfahrungen, Aufgeregtheit und ähnlichem.

Ein Hund an der Leine kann ja vor allem eines nicht: die Situation selbständig regeln, indem er entweder ausweicht oder artgerecht kommuniziert.


In dem Fall ist das wahrscheinlich weniger echtes Spielen, sondern der Versuch, mittels einer Strategie die Situation zu bewältigen, bereinigen. Andere Stategien wären Kampf oder Flucht (beides wollen wir Menschen nicht, zweiteres kann er ja nicht, weil er an der Leine ist). Oder das sog. Einfrieren, also völliges erstarren und alles über sich ergehen lassen, bis es vorbei ist. Im Grunde ist also die von ihm gezeigte Form der Konfliktbewältigung eh das, was wir am ehesten von unseren Hunden haben wollen. Besser aber, er kommt gar nicht erst in diese Situationen und vor allem nicht in diese gesteigerte Emotionalität. :)


Nein, das heißt nicht, daß Du der Grund bist, sondern er kann sich frei laufend einfach leichter und besser für eine angemessene Strategie entscheiden. Und er hat wohl weniger Angst, daß Du ihn nicht beschützen kannst, vielmehr wird er verunsichert sein, weil er - solange er an der Leine ist - sein Verhalten bei Hundebegnungen nicht so verändern kann, wie sich das für ihn am Besten anfühlen würde.

Zitat: Die einfachste und sinnvollste Antwort auf Streß (Anm. solche Hundebegnungen sind natürlich Streß für den Hund) wäre eine Verhaltensänderung, z.B. ein Ortswechsel. Kann ein Tier keinen Ortswechsel durchführen, so bleiben ihm noch Lautäußerungen, vermehrte Bewegung oder Stereotypien. (Gary P. Moberg, amerik.Streßforscher)


Klingt doch alles sehr gut - darauf kann man ein Training zur Verbesserung seines Verhaltens an der Leine aufbauen. :)

LG, Andy

Genial! @Andreas Meyer.
Ein "gefällt mir" reicht gar nicht aus als Zustimmung und Dank für Deinen Beitrag mit den Erklärungen.
 
Sicherheit gibst Du Deinem Hund, indem Du ihm langsam und geduldig beibringst, mit Situationen besser umzugehen, als er das heute noch kann. Und ihn nicht nur mittels Ablenkung (Futter, Spielzeug) oder Fokussierung seiner Aufmerksamkeit auf Dich durch solche Situationen führst. Das sind Hilfen, die kurzfridtig zwar helfen mögen, aber letztendlich eine (immer größer werdende) Abhängigkeit von Dir erzeugen. Nur ein Hund, der lernt, daß er Situationen selbstständig auch aggressionsfrei bewältigen kann, wird letztendlich auch ein (selbst)sicherer Hund werden können.



LG, Andy


Ich hab eine ganze Weile über das nachgedacht, was Du da geschrieben hast. Grundsätzlich stimm ich Dir da schon zu. Im Prinzip entspricht das sogar meiner "Idealvorstellung" eines Hundes - ein Hund, der so souverän ist, daß er im Extremfall sogar ohne mich durch die Gegend laufen könnte, ohne dabei irgendwo in Panik zu geraten, irgendwo Streit mit einem anderen Hund zu beginnen etc. etc. Es gibt solche Hunde; z.B. auch am Land hab ich schon Hunde kennengelernt, die alleine in der Ortschaft unterwegs sind, wo das Hoftor ständig offen steht, keiner schaut wo der Hund gerade ist - und die Hunde geraten trotzdem nicht in Schwierigkeiten und machen keinen "Ärger".
Aber so ist nicht jeder Hund und ich glaube auch nicht, daß man nur durch Erziehung/Training bei jedem Hund eine derartige Souveränität erreichen kann (schön wär's).
Ich für meine Person bin eigentlich schon froh, daß mein Hund großteils verstanden hat, daß er sich in Situationen die ihm "ungeheuer" sind, an mich wenden kann und nicht "chaotisch" zu reagieren braucht. Daß dadurch eine gewissen Abhängigkeit besteht (die bei einem sichereren Hund weniger ausgeprägt wäre) ist mir klar, ich seh allerdings (derzeit) keine Alternative dazu.
Ein Beispiel und klarer zu machen, was ich meine: Wie wir heute vom Morgenspaziergang zurückgekommen sind hat der Aufzug nicht funktioniert, dafür war "Lärm" im Haus - meinem Hund schon etwas "ungeheuer". Wir gehen also die Stiegen rauf - der Aufzug ist genau in unserem Stock "steckengeblieben", zwei Arbeiter haben da irgendwie versucht die Türe (die genau neben unserer Wohnungstüre ist) aufzubekommen. Zwei große, fremde Männer neben unserer Türe - für meinen Hund gleich noch viel unheimlicher. FRÜHER hätte er vor Schreck "am Stand umgedreht" und versucht mich die Stiegen wieder "runterzuschleifen" oder alternativ das ganze Haus zusammengebellt. HEUTE schaut er mich fragend an, tut dann auch was ich ihm sag (in dem Fall auf der "abgewandten" Seite kurz sitzen bleiben, bis ich die Wohnungstüre aufgesperrt habe) und geht mit mir rein. Kein Fluchtversuch, kein Gekeife. Natürlich Riesen-Lob und ehrliche Anerkennung von mir dafür.
LEIDER empfinden nicht alle Hunde die Welt als sicheren, geborgenen Ort, wo man auch jeder fremden Begegnung mit aller Gelassenheit gegenüberstehen kann. Ich wäre echt glücklich, wenn sich mein Hund auf der Welt so sicher fühlen würde - aber er tut's eben nicht. Und in diesem Fall finde ich es besser ihm zu vermitteln "Du kannst Dich in jeder Situation an mich wenden, und wir werden das gemeinsam meistern" - auch wenn das Abhängigkeit des Hundes bedeutet (wirklich "frei entscheidend" kann er als Großstadthund ja sowieso nicht leben). Was wäre die Alternative?

Liebe Grüße, Conny
 
@Conny30:
Je selbstsicherer der Hund wird, desto besser wird er auch mit unvorhergesehenen Situationen umgehen können und umso selbständiger wird er werden. Ich hab ja hier ein tolles Beispiel dazu, wenn ich denke, welches Häufchen Angst und Elend da vor etwas mehr als einem Jahr hier angekommen ist und wie selbstsicher und großteils souverän sie jetzt ist, ist enorm.

Ich kann Andys Posting hier auch nur voll unterstützen und gar nicht oft genug Danke dafür sagen. Ein Großstadthund kann nicht immer selbstentscheidend leben, das ist klar, aber es ist auch am Land im Dorf nicht immer möglich. Ich kann aber meinen Hund so weit bringen, dass ich ihm vermittle, was wann wo richtiges Verhalten ist.
 
"Mit Situationen besser umgehen"...

das seh ich so... gerade bei derart unsicheren Hunden wie den Simba...

dass ein "Mit-der-Situation-besser-Umgehen" auch heißen kann, dass er sich dann an dich, Conny, wendet. Dass er sich zu dir dreht, dich anschaut, usw. Nachfragt. Auch das wär für mich schon "Ein-mit-der-Situation-Umgehen."

Das kann man ihm völlig gewaltfrei - ohne Kicks, Stubsen, Stoßen, was auch immer- beibringen. Sogar ich hab das geschafft. (heut in der Früh wieder erlebt - ich war ganz, ganz, ganz stolz auf meinen Aaron! Wie er mich angeschaut hat - immer wieder - und nicht die Schäfermischlingshündin, die fast daneben war, verbellt hat - abbusseln hätt ich ihn heut können!)

Auch das fällt für mich unter "Mit-der-Situation-Umgehen". Im Endeffekt wird der Hund sicherer und souveräner. (und der Halter gleich obendrein mit)
Das ist dann eine Spirale, die eindeutig sich ins Posivite dreht!
 
Ich hab eine ganze Weile über das nachgedacht, was Du da geschrieben hast. Grundsätzlich stimm ich Dir da schon zu. Im Prinzip entspricht das sogar meiner "Idealvorstellung" eines Hundes - ein Hund, der so souverän ist, daß er im Extremfall sogar ohne mich durch die Gegend laufen könnte, ohne dabei irgendwo in Panik zu geraten, irgendwo Streit mit einem anderen Hund zu beginnen etc. etc. Es gibt solche Hunde; z.B. auch am Land hab ich schon Hunde kennengelernt, die alleine in der Ortschaft unterwegs sind, wo das Hoftor ständig offen steht, keiner schaut wo der Hund gerade ist - und die Hunde geraten trotzdem nicht in Schwierigkeiten und machen keinen "Ärger".
Aber so ist nicht jeder Hund und ich glaube auch nicht, daß man nur durch Erziehung/Training bei jedem Hund eine derartige Souveränität erreichen kann (schön wär's).
Ich für meine Person bin eigentlich schon froh, daß mein Hund großteils verstanden hat, daß er sich in Situationen die ihm "ungeheuer" sind, an mich wenden kann und nicht "chaotisch" zu reagieren braucht. Daß dadurch eine gewissen Abhängigkeit besteht (die bei einem sichereren Hund weniger ausgeprägt wäre) ist mir klar, ich seh allerdings (derzeit) keine Alternative dazu.
Ein Beispiel und klarer zu machen, was ich meine: Wie wir heute vom Morgenspaziergang zurückgekommen sind hat der Aufzug nicht funktioniert, dafür war "Lärm" im Haus - meinem Hund schon etwas "ungeheuer". Wir gehen also die Stiegen rauf - der Aufzug ist genau in unserem Stock "steckengeblieben", zwei Arbeiter haben da irgendwie versucht die Türe (die genau neben unserer Wohnungstüre ist) aufzubekommen. Zwei große, fremde Männer neben unserer Türe - für meinen Hund gleich noch viel unheimlicher. FRÜHER hätte er vor Schreck "am Stand umgedreht" und versucht mich die Stiegen wieder "runterzuschleifen" oder alternativ das ganze Haus zusammengebellt. HEUTE schaut er mich fragend an, tut dann auch was ich ihm sag (in dem Fall auf der "abgewandten" Seite kurz sitzen bleiben, bis ich die Wohnungstüre aufgesperrt habe) und geht mit mir rein. Kein Fluchtversuch, kein Gekeife. Natürlich Riesen-Lob und ehrliche Anerkennung von mir dafür.
LEIDER empfinden nicht alle Hunde die Welt als sicheren, geborgenen Ort, wo man auch jeder fremden Begegnung mit aller Gelassenheit gegenüberstehen kann. Ich wäre echt glücklich, wenn sich mein Hund auf der Welt so sicher fühlen würde - aber er tut's eben nicht. Und in diesem Fall finde ich es besser ihm zu vermitteln "Du kannst Dich in jeder Situation an mich wenden, und wir werden das gemeinsam meistern" - auch wenn das Abhängigkeit des Hundes bedeutet (wirklich "frei entscheidend" kann er als Großstadthund ja sowieso nicht leben). Was wäre die Alternative?

Liebe Grüße, Conny

:)Ich teile Deine Meinung, dass es natürlich auch auf die Veranlagung des Hundes ankommt.

Aber Dein Beispiel zeigt ja auch, dass Dein Hund schon dazugelernt hat.

Ich interpretiere Andreas eher in die Richtung: nicht am Anfang beschließen eine für den Hund schwierige Situation SO zu gestalten und dann ewig dran festzuhalten, weil es klappt. Sondern auch zu schauen, wie entwickelt sich der Hund, was bietet er von sich aus an...und daher eine Vorgehensweise weiter zu entwickeln.....

Ich denke, freie Entscheidungen gibt es auch für "Großstadthunde"......

Mein Hund hat selbstständig entschieden, dass er den Müllmännern nicht mehr ausweicht, Hunden nicht mehr ausweicht, Waldarbeitern mit Motorsägen nicht mehr ausweicht, Männern mit Gegenständen in der Hand, die großen Stöcken ähnlich sind, dagegen schon.....lauten Kindern und Skateboardern nicht mehr....

natürlich geraume Zeit mit meiner Hilfe, meiner direkten Unterstützung...aber irgendwann war das vorbei

aber natürlich ist er von seiner Veranlagung her ein sehr selbstsicherer Hund....

z.B. gestern: Kind springt jubelnd im Dunklen zwischen zwei geparkten Autos auf den Gehsteig, direkt zum Haarigen: alle erschrecken, Kind, Eltern ich...nur mein Hund benahm sich, als wäre das völlig alltäglich.....
 
Ich kann´s mir eher stufenweise vorstellen.
zuerst bist DU die jenige die hilft und sicherheit gibt ,und durch diese Sicherheit lernt der Hund das diese Situationen nicht schlimm sind und denk dann "hah,das könnte/kann ich auch alleine,danke frauli dass du mir da geholfen hast"

Ich habe es mittlerweile gecheckt dass meiner halt viel mehr Zeit braucht,und das mit der Leine ist natürlich doof. Das verstehe ich auch sehr gut,ich würde mich da auch nicht besonders gut fühlen :D
aber ich glaube auch dass manche Hunde besser mit Leine zurecht kommen weil die halt so eine persöhlichkeit haben. Wie menschen,manche fühlen sich besser wenn die "geführt" werden und manche drehen schon von der Gedanke durch :D

Da meiner wegen seine Hüfte seit Moooonaten nicht rennen darf finde ich es auch verständlich dass er an der Leine frustriert ist,und intensiver reagiert.
 
Ich kann´s mir eher stufenweise vorstellen.
zuerst bist DU die jenige die hilft und sicherheit gibt ,und durch diese Sicherheit lernt der Hund das diese Situationen nicht schlimm sind und denk dann "hah,das könnte/kann ich auch alleine,danke frauli dass du mir da geholfen hast"

Ich habe es mittlerweile gecheckt dass meiner halt viel mehr Zeit braucht,und das mit der Leine ist natürlich doof. Das verstehe ich auch sehr gut,ich würde mich da auch nicht besonders gut fühlen :D
aber ich glaube auch dass manche Hunde besser mit Leine zurecht kommen weil die halt so eine persöhlichkeit haben. Wie menschen,manche fühlen sich besser wenn die "geführt" werden und manche drehen schon von der Gedanke durch :D

Da meiner wegen seine Hüfte seit Moooonaten nicht rennen darf finde ich es auch verständlich dass er an der Leine frustriert ist,und intensiver reagiert.

Interessanter Ansatz, aber ich teile Deine Meinung nicht ganz.

Ich denke nicht, dass es diese "ich will an der Leine geführt werden Persönlichkeit" gibt.

Für einen souveränen, gelassenen in sich ruhenden Hund ist es - glaub ich - egal, ob er an der Leine geführt wird oder frei läuft
 
Interessanter Ansatz, aber ich teile Deine Meinung nicht ganz.

Ich denke nicht, dass es diese "ich will an der Leine geführt werden Persönlichkeit" gibt.

Für einen souveränen, gelassenen in sich ruhenden Hund ist es - glaub ich - egal, ob er an der Leine geführt wird oder frei läuft


Da stimme ich voll und ganz zu!
Bei uns ist es leider zurzeit nicht Möglich :(
 
Ich denke, anstatt mittels Bestechung und Ablenkung eine Abhängigkeit anzuerziehen, kann man sehr gut den Hund die ängstigenden Situationen als "im Team lösbar" erleben lassen und dabei lernt der Hund mit jedem neuen Erleben, wie er sich alternativ verhalten kann, anstatt in Eigensicherung nach vorne zu gehen oder panisch zu flüchten oder oder oder...
und so lernt er, je nach Veranlagung und Vorerfahrungen immer mehr, dieses konfliktvermeidende Alternativverhalten auch selbständig anzuwenden, ohne immer davon abhängig zu bleiben, was der Hundefüherer für Anweisungen gibt. Natürlich individuell, der eine mehr , der andere weniger.

Mein Terrierpflegling ging anfangs aus Unsicherheit heraus auf alles, was ihn verunsichert hat, "aggressiv" nach vorne oder er drehte auch blitzschnell um, wenn Passanten zu nahe an ihm vorbeigingen, um nachzusetzen und sie endgültig zu vertreiben, wenn sie quasi schon auf dem Weg von ihm weg waren.
Auch große Steine, Mülltonnen, Kinderwägen, andere Hunde und vieles mehr, haben dieses Verhalten ausgelöst.
Der war auch ein absoluter Kontrollfreak - ja ich verwende dieses Wort auch, aber in dem Sinne, dass mir bewusst ist, dass er aus der großen Unsicherheit heraus nötig hat(te) zu kontrollieren, damit er sich ein klein wenig sicherer fühlen konnte. Dabei zeigte er auch zuhause "dominante Verhaltensweisen" wie Ressourcenkontrollen usw. Konnte nicht alleine bleiben, pinkelte, sobald ich den Rauzm verließ, nachdem ihn die Pflegefamilie besucht hatte, die ihn nach 3 Wochen wieder abgab.
Die gezeigten dominanten Verhaltensweisen haben aber nichts mit echter Dominanz zu tun, sondern sind lediglich seine erlernte Strategie, sich selbst zu sichern und für Ordnung und Sicherheit in seinem Leben zu sorgen, was er zuvor im Zusammenleben mit Menschen nie kennen gelernt hatte und auch, um zu versuchen, kein Rudelmitglied zu verlieren - und damit hat er sich selbst masslos überfordert und lebte in Dauerstress.
Der brauchte ganz viel klare, konsequente Anleitung, um eine Basis zu schaffen, die ihm ermöglichte, andere Verhaltensweisen zu erlernen und zu erleben, dass seine alten Verhaltensmuster unnötig und nicht die einzig möglichen waren.
Aber nicht mit Psychoterror und Gewalt sondern mit wohlwollender, liebevoller Konsequenz.
Viele Angebote, wie zB Distanz vergrößern, Bögen gehen oder auch "aushalten" wenn ein anderer Hund im Haus nahe bei ihm liegt, halfen ihm dabei, seine eigenen Möglichkeiten neu zu definieren und kennen zu lernen, dass es viel stressärmer ist, anstatt nach vorne loszugehen oder den Couchplatz zu verteidigen, Distanz zu suchen oder auch, dass er total relaxt bequem auch auf der Couch liegen bleiben kann, wenn ein anderer Hund sich nahe zu ihm legt, weil dieser NICHT ihn vertreibt, sondern ebenfalls relaxt dorten liegen kann usw.
Dieses neue Erleben von sich selbst und den Situationen hat ihn selbst sicherer gemacht und auch unabhängiger, nach der Phase, in der er gelernt hatte, bei mir Hilfe zu suchen. Inzwischen kann er selbst schon Situationen als ungefährlich einschätzen und zB. vollkommen entspannt an Passanten vorbeigehen, ohne noch Unterstützung zu suchen. ER erlebt quasi das Leben und sich selbst ganz neu und wenn er Hilfe braucht, sucht und bekommt er sie, aber es ist schön zu beoabchten, wie er seine eigenen Entscheidungen immer mehr auf der Basis des neu Erlernten trifft - konfliktvermeidend - und nicht mehr auf der Basis alter Verhaltensmuster, wie nach vorne losgehen, beißen, kläffen usw.
 
Ich hab jetzt nicht viel Zeit, aber nur kurz zum "Kontrollfreak"...

ich denke, da liegt der große Unterschied...

natürlich will der Hund (wenn unsicher) die Situation KONTROLLIEREN !
Aber nicht in der Art und Weise, wie leider noch das Denken vorherrscht...

der will nicht seinen Halter kontrollieren (von wegen "Rangordnung")!

Nur die Situation!

Nachtrag.. Angie, dein letztes Posting gefällt mir sehr gut! :)
 
Ich hab jetzt nicht viel Zeit, aber nur kurz zum "Kontrollfreak"...

ich denke, da liegt der große Unterschied...

natürlich will der Hund (wenn unsicher) die Situation KONTROLLIEREN !
Aber nicht in der Art und Weise, wie leider noch das Denken vorherrscht...

der will nicht seinen Halter kontrollieren (von wegen "Rangordnung")!

Sorry, aber wenn ich deine Ergüsse lese, wird mit regelrecht schlecht.
Ist irgendwie niedlich, wie überzeugt du von dem was du von dir gibst, bist ;-)
 
Sorry, aber wenn ich deine Ergüsse lese, wird mit regelrecht schlecht.
Ist irgendwie niedlich, wie überzeugt du von dem was du von dir gibst, bist ;-)
Pupsi, dann erkläre doch mal Deine Ansicht zu dem Thema.
Hier bin ich nämlich in etwa auf Brigittes Wellenlänge und sehe das sehr ähnlich.
Weshalb würdest Du sagen, zeigt ein Hund Verhaltensweisen, dievielmals als dominant und kontrollierend interpretiert werden?
 
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