knurren lassen oder nicht?!

danke für die wünsche, den "spass" hatte ich selbst auch (mein woff kommt seit er ein knappes jahr ist mit ins büro, und er hat anfangs immer geknurrt und knurrt auch heute noch ab und zu wenn jemand fremder reinkommt). ich weiß also genau, wovon ich rede, keine sorge.
Na dann ist ja gut.

was ich mein ist folgendes: formulierung wie "hund HAT nicht zu knurren" vermitteln für mich den falschen zugang zum problem.
Ich sehe es halt so. Was nicht geht, geht nicht. Ein "No go".

also: am beispiel knurren im büro: ich gebe recht, es ist eine problematische situation - für die angeknurrten personen, für mich, aber auch für meinen hund.
ist es, besonders wenn man neu in ein Büro kommt ;-)

könnte man die situation nicht auch so lesen: deine hündin fühlt sich unwohl, wenn jemand anderer ihrem persönlich bereich nahe kommt. dafür strafst du sie. beim nächsten mal fühlt sie sich genauso unwohl, erinnert sich aber, dass du dann auch noch ungemütlich wurdest.

Ich strafe sie nicht, ich bringe sie von dem Platz weg, wo sie die betreffende Person vor mir sieht.

aber nicht von heute auf morgen.
doch das geht
Ich hab in einem sehr hierarchischen Büro gearbeitet, da geht das wirklich nicht öfter als einmal durch.
 
mein hund darf jedes geräusch dieser welt machen :D

in der früh darf sie mich mit opernarien aufwecken, zur spielaufforderung darf sie mich anbellen, beim bauchkraulen darf sie grunzen und wenn sie angst hat, darf sie eben auch knurren - wie sollte ich sie sonst verstehen?

mein hund hat durch training gelernt, dass wenn sie knurrt, sie zu mir kommt - und dann is gut. dann kriegt sie bissl kopftätscheln und die sache hat sich.

kann sie nicht zu mir (weil auto) dann kriegt sein "geh was is denn da hör auf" (sie empfindet personen, die da einfach grundlos bei der haltestellen warten, als bodenlose frechheit :D) - aber auch das in einem beruhigendem ton.

jedes signal dass mir mein hund gibt - ob durch gestik, mimik oder durch geräusche - empfinde ich als wichtig - weils nur dem dient, mit mir oder der umwelt zu kommunizieren und dadurch auch das zusammenleben mit mir und der umwelt leichter gestaltet. wenn ich nicht weiss welche situationen sie beunruhigen kann ich nicht proaktiv solche situationen verhindern oder ihr in diesen situationen genügend sicherheit vermitteln.

wie hast du ihr gelernt dass sie zu dir kommt wenn sie knurrt? Einfach gerufen und sie kam?
 
wie hast du ihr gelernt dass sie zu dir kommt wenn sie knurrt? Einfach gerufen und sie kam?

naja ein training a "ich lern ihr kommen, wenn sie knurrt" war es nicht..eher mehrere dinge a)bindung aufbauen b)sicherheit vermitteln c) kommen bei "hier" - daraus hat sich ergeben, dass wenn sie aus unsicherheit knurrt ihr erster blick zu mir ist, ich sie anfangs abgerufen (mittlerweile kommt sie von alleine = ergebnis aus bindung + sicherheit) und dann beruhigt hab

ich hoff das war einigermaßen verständlich erklärt :)
 
Sorry aber ein Hund versteht nicht: "Ach du brauchst keine Angst haben" wenn das in einem ruhigen Tonfall passiert - das ist Bestätigung der Angst.

Das ist kompletter Blödsinn. Hunde haben sehr, sehr feine Sensoren und können viel mehr aus unserer Stimmunglage heraushören als uns überhaupt bewusst ist. Wenn Foxy knurrt, versuche ich die Situation zu entschärfen, entweder in dem ich mein Gegenüber bitte, sich anders zu verhalten oder schaue, dass er/sie sich anders verhält (z. B. bitte Platz zu nehmen - muss ja net immer so direkt sein).:D Oder ich schau, dass ich mit Foxy einen kleinen Ortswechsel vornehme, sodass für sie die Situation nicht mehr bedrohlich ist.

LG
Rosanna
 
Das ist kompletter Blödsinn. Hunde haben sehr, sehr feine Sensoren und können viel mehr aus unserer Stimmunglage heraushören als uns überhaupt bewusst ist. Wenn Foxy knurrt, versuche ich die Situation zu entschärfen, entweder in dem ich mein Gegenüber bitte, sich anders zu verhalten oder schaue, dass er/sie sich anders verhält (z. B. bitte Platz zu nehmen - muss ja net immer so direkt sein).:D Oder ich schau, dass ich mit Foxy einen kleinen Ortswechsel vornehme, sodass für sie die Situation nicht mehr bedrohlich ist.

LG
Rosanna

Nunja, teilweise geb ich dem Zigretterl schon recht.

Wenn ich beispielsweise einen Hund habe der panische Angst vorm Autofahren hat und ich hock mich fährend der Fahrt neben den zitternden Hund, streichle ihn und rede ruhig auf ihn ein, dann sehe ich das sehr wohl als Bestätigung der Angst.

Stattdessen sollte man - wie du schon sagst - versuchen dem Hund aus der Situation zu helfen. ;)
 
Wenn ich beispielsweise einen Hund habe der panische Angst vorm Autofahren hat und ich hock mich fährend der Fahrt neben den zitternden Hund, streichle ihn und rede ruhig auf ihn ein, dann sehe ich das sehr wohl als Bestätigung der Angst.

Würdest Du ein kleines Kind auch auf der Rückbank zittern und weinen lassen oder würdest Du Dich vielleicht doch zu ihm setzen und ihm zeigen, dass Du es beschützt?

Ich verstehe ja sowieso nicht, wieso jeder dieses blöde Gelaber in manchen (vielen) Büchern, dass man seinen Hund nicht trösten soll wenn er Angst hat weil man sonst die Angst belohnt, unreflektiert übernimmt.:mad:
Überlegt doch mal logisch: Wenn Euch jemand beruhigt und tröstet weil Ihr Angst habt, ist das dann belohnend? Und sagt Ihr Euch dann beim nächsten Mal: "toll - jetzt bekomme ich wieder ordentlich Angst weil ich dann getröstet werde"?

Angst haben ist so etwas Schreckliches - das kann man gar nicht belohnen!

lg
Gerda
 
naja, dazu muss ich aber sagen, dass ich bis jetzt noch nicht gesehen hab, dass die tröstertheorie funktioniert. alle hunde die ich kenne, die solche angstsymptome zeigen, haben es mit streicheln und lieb reden nicht überwunden im gegenteil.

ich finde das ganze ist sehr situationenabhängig und kommt auf den hund an. wenn der hund zb. angst vor fremden leuten hat und deswegen aber gleich und immer auf angriff schaltet, dann sollte man das mMn. nicht einfach mit streicheln noch unterstreichen, sondern sollte es einfach konsequent unterbinden.
wenn aber ein hund zb angst vor stofftieren etc. hat und panisch wegrennt wenn er eines sieht dann kann man ruhig versuchen ihn daranzuführen.

lg sandra
 
ich finde das ganze ist sehr situationenabhängig und kommt auf den hund an. wenn der hund zb. angst vor fremden leuten hat und deswegen aber gleich und immer auf angriff schaltet, dann sollte man das mMn. nicht einfach mit streicheln noch unterstreichen, sondern sollte es einfach konsequent unterbinden.

Wie stellst Du Dir vor (ich weiss ja - Du hast keinen eigenen Hund), dass man Angst unterbinden könnte?

lg
Gerda
 
also wenn ein Hund in einem Lokal den Kellner anknurrt und beim vorbeigehen hinfährt ( eben weil er sich unsicher fühlt) dann habe ich bis jetzt bei zwei hunden die erfahrung gemacht dass ein bestimmtes *aus* oder *nein* gefolgt von einem *platz* besser geholfen hat als ein * der kellner tut dir doch gar nix- brauchst dich nicht fürchten* ( auch dem kellner leckerlie in die hand drücken half nix). nachdem ich aber konsequent jedes mal *aus* gesagt habe und den hund sofort wieder platz machen ließ( bei braver ausführung sofort leckerlies natürlich) gaben beide hunde nach zwei drei restaurant besuchen eine ruhe und blieben friedlich untern tisch liegen ohne irgendwelche neuen kellner attacken.
 
Würdest Du ein kleines Kind auch auf der Rückbank zittern und weinen lassen oder würdest Du Dich vielleicht doch zu ihm setzen und ihm zeigen, dass Du es beschützt?

Ich verstehe ja sowieso nicht, wieso jeder dieses blöde Gelaber in manchen (vielen) Büchern, dass man seinen Hund nicht trösten soll wenn er Angst hat weil man sonst die Angst belohnt, unreflektiert übernimmt.:mad:
Überlegt doch mal logisch: Wenn Euch jemand beruhigt und tröstet weil Ihr Angst habt, ist das dann belohnend? Und sagt Ihr Euch dann beim nächsten Mal: "toll - jetzt bekomme ich wieder ordentlich Angst weil ich dann getröstet werde"?

Angst haben ist so etwas Schreckliches - das kann man gar nicht belohnen!

lg
Gerda

Nun ja, da habe ich andere Erfahrungen gemacht.
Abgesehen davon hab ich ja nicht gesagt man solle den Hund einfach links liegen lassen (oder gar bestrafen :eek:), aber ruhig zureden würde ich nicht (mehr). Statt dessen versuche ich ihn aus der Situation zu holen bzw. ihm anders zu verstehen geben dass es keinen Grund gibt angst zu haben.

Nimm mal meinen Luca her, der "Angsbeißer". (Du kennst seine Geschichte ja. ;)) Wenn ich ihm gut zurede, wenn er anfängt den andere Hund zu fixieren bzw. die Bürste aufzustellen, steigert er sich erst richtig rein. Statt dessen lenke ich ihn mit Leckerlis ab. So hat er gelernt, dass er zu mir kommt um sich seine Belohnung abzuholen sobald er einen anderen Hund sieht.

Verstehst was ich meine? :)

*edit*
Muss natürlich dazu sagen dass es auch darauf an kommt warum der Hund angst hat und wie sich diese äußert. Wenn ich meinem Hund versehentlich auf die Pfote steig und er jaulend und mit eingezogenem Schwanz vor mir davon rennt, "tröste" ich ihn natürlich schon und rede ihm gut zu.
 
Zuletzt bearbeitet:
...was dazu führt, dass der Hund sein Unbehagen nicht mehr zeigt, sondern einmal gleich zuschnappen wird. Aber da liegt die Verantwortung beim HF, nicht wahr ?

Das sehe ich genauso. Den Hund für so ein Verhalten zu bestrafen finde ich auch nicht richtig. Ich sehe mich verpflichtet ihm in so einer Situation zu helfen und nicht ihn deswegen zu maßregeln.
 
Ich sehe das mit dem Trösten so:
1.) wenn ich Angst habe, vielleicht sogar Panik brauche ich jemanden, der mich beruhigt und mir hilft aus der Situation zu kommen, würde mich da wer schimpfen, würde alles nur schlechter werden
2.) wenn ein Hund Panik hat, bedeutet das sicherlich auch viel Stress für ihn, schimpft man, bedeutet das sicher noch mehr Stress.

Billy ist Gott sei Dank nicht ängstlich, ist ihm aber was ungeheuer, reden wir mit ruhiger Stimme auf ihn ein bzw zeigen wir ihm, dass die Sache nicht gefährlich ist.
 
Ich sehe das mit dem Trösten so:
1.) wenn ich Angst habe, vielleicht sogar Panik brauche ich jemanden, der mich beruhigt und mir hilft aus der Situation zu kommen, würde mich da wer schimpfen, würde alles nur schlechter werden
2.) wenn ein Hund Panik hat, bedeutet das sicherlich auch viel Stress für ihn, schimpft man, bedeutet das sicher noch mehr Stress.

Billy ist Gott sei Dank nicht ängstlich, ist ihm aber was ungeheuer, reden wir mit ruhiger Stimme auf ihn ein bzw zeigen wir ihm, dass die Sache nicht gefährlich ist.

Im Grunde genommen sehe ich es auch so. Nur dass ich das "trösten" in Form von ruhig auf den Hund einreden (ohne ihn aus der Situation zu bringen) weglasse. ;)

Also wenn mein Hund panische angst vor dem Autofahren hat, hock ich mich nicht neben ihn, streichle ihn und sag ihm dass er doch ruhig bleiben soll, sondern ich hole ihn erstmal aus dem Auto, gewöhnen ihn dann langsam daran, und belohne sein normales Verhalten. Sobald er im Auto wieder zu zittern beginnt, steig ich wieder mit ihm aus....

Ich hoffe ich habe das jetzt halbwegs verständlich ausgedrückt. :o
 
@Tina83 ja, so habe eh ich es auch gemeint, ihm zeigen, dass die Sache, vor der er Angst hat, nichts schlimmes ist.
Nur schimpfen würd ich nie...
 
also wenn ein Hund in einem Lokal den Kellner anknurrt und beim vorbeigehen hinfährt ( eben weil er sich unsicher fühlt) dann habe ich bis jetzt bei zwei hunden die erfahrung gemacht dass ein bestimmtes *aus* oder *nein* gefolgt von einem *platz* besser geholfen hat als ein * der kellner tut dir doch gar nix- brauchst dich nicht fürchten* ( auch dem kellner leckerlie in die hand drücken half nix). nachdem ich aber konsequent jedes mal *aus* gesagt habe und den hund sofort wieder platz machen ließ( bei braver ausführung sofort leckerlies natürlich) gaben beide hunde nach zwei drei restaurant besuchen eine ruhe und blieben friedlich untern tisch liegen ohne irgendwelche neuen kellner attacken.

Ich weiss schon, was Du meinst.;) Es macht natürlich keinen Sinn, einem Hund zu erklären, dass er keine Angst haben muss. Er wird aber nicht deshalb mehr Angst vor dem Kellner haben weil Du ihn mit gutem Zureden dafür quasi "belohnst". Weil man eben Angst gar nicht belohnen kann.

Gerade solche Situtationen wie die von Dir beschriebene sind ein gutes Beispiel dafür, dass sich "Gehorsamkeitstraining" wirklich lohnt. Ein gut trainiertes "sitz" oder "platz" kann dem Hund Sicherheit vermitteln (natürlich nur, wenn es positiv aufgebaut wurde und der Hund angenehme Dinge damit assoziiert). Ich würde es so ähnlich machen wie Du - meine Hunde hole ich mit einem freundlichen "komm her" aus solchen Situationen.

Eine bisschen kritisieren muss ich trotzdem noch: wenn Du zum Hund "aus" oder "nein" sagst, was möchtest Du, dass der Hund dann tut? Sich in Luft auflösen? Ich glaube, Du möchtest, dass er "platz" macht. Aber das sagst Du ihm ja ohnehin. Also könntest Du Dir "aus" und "nein" ersparen weil diese so häufig gebrauchten Worte erstens für den Hund null Informationsgehalt haben und man zweitens nichts zu tun einfach nicht trainieren kann.:)
Ich kenne viele Hunde, die glauben, ihr Vorname wäre "Nein", es gibt aber auch viele, die "Aus" oder "Pfui" heissen (einen kannte ich mal, der hiess sogar "Pfuiisser").;)

lg
Gerda
 
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