AW: Variable Bestärkung & Leckerlis
Sandy schrieb:
Hallo Norbert,
wenn ich dir so zuhöre, hab ich stark das gefühl das du die Hundeausbildung mit Glücksspiel vergleichst. ob das das wahre ist?
Hallo Sandy,
das habe ich dann vermutlich nicht optimal formuliert
so dass Du das missverstanden hast.
Nein Hundeausbildung ist bei modernen Trainern und auch
von mir verwendeten Klickertraining
sehr gezielte und systematische Anwendung
wissenschaftlich überprüfter, gesicherter Erkenntnisse.
Die stammen aus Verhaltensforschung, Lerntheorie, Ethologie,
der Medizin, Kynologie und anderen Wissesnschaftsbereichen
und ganz simpel auch aus der Praxis mit den Hunden.
Alle moderne Trainer die mit nicht aversiven Trainingsmethoden
arbeiten (auch solche die auf den Klicker als Werkzeug verzichten),
arbeiten mit diesen Erkenntnissen.
Der wesentlich Punkt ist das Gewalt und Zwang beim Lernen
hinderllich und nicht notwendig sind.
Es wird über Motivation und Ressourcenkontrolle gearbeitet.
Auch viele Nicht-Klicker-Trainer arbeiten so.
Trainer verwenden, je nach Ansicht des Trainers die neuen Erkenntnisse in mehr oder weniger starker Kombination mit althergebrachten Methoden.
Beim Training gibt es viele Wege zum Ziel.
Mein persönlicher Weg dazu ist ein völlig gewaltfreier Weg.
Das heisst aber keineswegs, dass die Hunde bei mir alles machen
dürfen was Sie wollen. Im Gegenteil, Konsequenz ist das Wichtigste.
ich denk mal das das bei aggressiven hunden oder auch problemhunden nicht klappt. was mach ich denn in diesem fall? angenommen ich hab einen agressiven hund, soll ich jetzt klickern wenn er zufällig mal keinen anderen hund oder noch schlimmer einen menschen anfällt? oder besser wann soll ich klickern, wenn er nur das wadl erwischt - aber das von dir angesprochene IGNORIEREN wird wohl dann helfen

? oder wie dann belohnen???? *kopfkratz*
Auch wenn Du Denkst das es bei agresiven Hunden nicht klappt.
Ich muß Dir widersprechen.
Du irrst in diesem Falle.
Frage junge Tierärzte die Etholgie studiert haben.
Gerade bei aggressiven Hunden und im Problemhundentraining
klappt es ganz besonders gut.
Da völlig gewaltfrei gearbeitet wird.
Der aggressive Hund hat meistens Angst.
Wenn er nicht auskann oder auszukönnen glaubt hat halt die Natur
Plan B konditioniert.
Plan B ist Drohen und wenn die Gefahr nicht weggedroht werden kann
und Hund sich nicht selber entfernen kann, dann Beissen.
Weitere Gewalt eskaliert die Agression -im Normalfall nur-
anstatt das Problem zu lösen.
aber du hast auf jeden fall recht es ist immer spannender wenn man vorher nicht weiß wie es ausgeht. ich schau mir ja auch nur ungern filme an wenn ich das ende schon kenne.
in diesem Sinne
Sandy
Auch das trifft hier nicht zu.
Das ganz genaue Gegenteil ist der Fall.
Man kennt das Ende des Trainingsfilmes.
Selbstverständlich schaut man auch nicht zu ,
wie der Reihe nach Leute gebissen werden.
Ich habe einerseit selbst erfolgreich Problemhunde um-trainiert,
andererseits kann ich Dir gerne Beispiele zur Verfügung stellen
wo es gut und anschaulich beschrieben ist wie es geht.
Dies um es von meiner Person und/oder
dem Glauben an einzelne Personen ein wenig abzukoppeln.
Wissen ist besser, verfügbar und prüfbar.
Lies mal hier bei Dr. Martin Pietralla
Viktor ein Hund aus dem Tierheim
als gutes Beispiel.
Ein weiterer genauerer Fachartikel zu Viktor steht hier:
http://www.clicker.de/4/viktor1.html
Ich kann Dir aber gerne im Detail diesbezügliche
Einzelfragen schrittweise beantworten.
Die Antwort kann aber nicht in eine
pauschalen Wunder-Kurz-Antwort sein.
So eine Wunderantwort gibt es nicht.
Abgesehen ist auch von Hund zu Hund
eine individuelle Antwort nötig.
Das Prinzip kann ich aber zusammenfassen:
1) Vertrauen schaffen und Angst abbauen.
2) Mit positiven Mitteln einen neuen zuverlässigen Tariningsaufbau durchführen.
3) Desensibilisieren dessen was Angst macht und Agression auslöst.
4) Bei Agressionsverhalten andere zuverlässig konditinierte nicht kompatible Verhaltensweisen ausführen lassen und dem Hund langsam Schritt für beibringen dass er nicht mit Agression reagierrn muss.
Mit Glücksspiel und einem Film dessen Ende man schon kennt;
wie Du schreibst, hat das jedoch absolut nichts zu tun.
Wie man es im Detail macht, füllt mehrere Bücher
und erfordert auch zusätzlich praktische Erfahrung.
Wir können jedoch gerne Schritt für Schritt alle Einzelfragen
hier besprechen, dafür ist das Forum ja da.
Es gibt keine Wundermitel sondern nur systematische Arbeit.
Ich kann Dir versichern dass das was ich beim Training mache
alles andere als Zufall ist.Im Gegenteil, es gibt genaue Planung.
So ist es auch völlig mormal bei jedem anderen Trainer
der den Namen Trainer verdient.
Das ist bei den meisten Trainern der Fall.
Egal welche Methoden der Trainer anwendet.