Mir liegt überhaupt kein Sozialschmarotzer am Herzen, blunzegal woher er kommt.
Ich finde das Problem "Armut in Österreich" ist viel zu komplex, dass man das in wenigen Sätzen hier besprechen könnte. Hier mal ein paar Überlegungen:
- Dass viele Kinder in Österreich armutsgefährdet sind, ist ein Fakt. Dafür gibt es sehr unterschiedliche Faktoren, die durch die Eltern bedingt sind. z.B. AlleinerzieherInnen, niedriges Bildungsniveau, ungünstiger Umgang mit den finanziellen Ressourcen, Arbeitslosigkeit, bzw. schlechte Jobchancen, bis hin zu psychischen Problemen, oder die Einnahme von Suchtmitteln- hauptsächlich Alkohol...etc. Diese und viele weitere Faktoren können Armut bedingen. Mir geht es hier aber absolut nicht um eine Schuldfrage.
- Die Kinder/Jugendlichen können nämlich meistens gar nichts dafür!
- Die Kinder und sehr oft auch deren Eltern brauchen Unterstützung, bzw. Beratungen/ Therapieangebote vor allem auch um den Kindern in (finanziell) schwierigen Situationen zu helfen.
- Armut in Österreich ist nach wie vor ein Tabuthema. Insofern ist es gut, wenn darüber auch öffentlich gesprochen wird. Nicht nur Personen mit schlechtem Bildungsniveau, sondern sogar immer mehr Studierende und Akademiker sind bereits akut armutsgefährdet. Mit Studentenjobs kann man sich zwar irgendwie mehr schlecht als recht über Wasser halten, aber gut leben können die wenigsten davon.
- Das Armutsproblem bedarf einer globaleren Betrachtung. In den Statistiken wird auch meist nicht differenziert, in wie weit die von Armut betroffenen Kinder Migrationshintergrund haben. Migrationshintergrund und mehr als 2 Kinder pro Familie können die Armutsgefährdung weiter verstärken. Wir dürfen nicht vergessen: Auch jene Kinder die Migrationshintergrund haben, sind zum Großteil österreichische StaatsbürgerInnen.
- Kinderarmut in Österreich hat mit der Flüchtlingsproblematik im Grunde nichts bzw. nicht direkt damit etwas zu tun. Das sind 2 unterschiedliche „Baustellen.“ Die armutsgefährdeten Familien gab es bereits vorher und denen geht es durch zuwandernde Flüchtlinge weder besser, noch schlechter.
Hilfsorganisationen wie z.B. die Caritas, oder die Kinderfreunde usw. die sich für Kinder einsetzen, hören jetzt auch bestimmt nicht damit auf, sich für bestehende Probleme in unserem Land zu interessieren.- Im Gegenteil, sie steuern dagegen eine humanitäre Katastrophen zu verhindern.
Ich finde, wenn da in Traiskirchen kleine Kinder obdachlos am Boden schlafen müssen, Säuglinge nicht mal eine medizinische Versorgung bekommen und hochschwangere Frauen in Zelten, oder gar in Ungarn am Bahnhof ihre Babys zur Welt bringen müssen. - Dann ist das bereits die Spitze des Eisbergs der Kinderarmut!
Was es also bedarf sind soziale Auffangnetze und Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in Not und da sollte es egal sein, ob deren Eltern aus Österreich kommen, oder nicht.
Die betroffenen Kinder/und Jugendlichen können nämlich nirgendswo etwas dafür aus welchem sozialem Umfeld sie kommen und auch nicht, wenn in ihrem Heimatland Krieg herrscht.