Klar, ich würd Mimi jederzeit wieder kastrieren lassen. Und wenn meine Familienplanung abgeschlossen ist, wird sich mein Freund einer Vasektomie unterziehen. Ich hab selbst auch meine Methode für die Empfängnisverhütung gefunden. Dabei fühle ich mich weder gewalttätig noch sonst wie "ungerecht" meinem Hund gegenüber. Sie konnte sich auch nicht aussuchen ob ich ihr Frauchen werde oder die Siglinde von Gegenüber. Jetzt bin es ich und ich trage die Verantwortung für sie.
In Zeiten von rappelvollen Tierheimen hat der ethische Aspekt einer Kastration deutlich Nachrang hinter dem Tierschutzaspekt. Und ich schütze meine Hündin vor Trächtigkeit und alle ungeborenen Welpen vor dem Schicksal Tierheim.
Wer züchtet um eine Rasse sinnvoll zu erhalten: Nur zu. Der soll aber auch das nötige Genetische Wissen haben, Hervorragende Kenntnisse der Aufzucht und Sozialisation und meiner persönlichen Meinung nach auch von der Gesundheit und Gesundheitsproblemen.
Wer nicht züchtet soll um Himmels willen sein Hirn einschalten und seinen Hund entsprechend gut erziehen. Die Welt ist voll von Mixen aller Art und es muss nicht der 100 millionste Welpe entstehen, nur weil 2 Hundehalter ihre Vieher ned im Griff haben.
Schon aus finanztechnischen Gründen hätte ich mir die Kastration auch gerne erspart, aber ich bin froh das hinter mir zu haben. Wir wurden von seiten der Tierklinik toll behandelt. Mimi ist es mit sicherheit wurst. Weder hat sie sich verändert noch zugenommen oder wäre seither sonstwie anders. Bisschen tougher vielleicht. Aber sonst is sie die alte. Ich kann auch die Abneigung gegen eine Narkose verstehen, ich bin auch kein Freund davon. Aber wenn wir schon in der Zeit leben, will ich auch die Vorzüge nutzen können. Und die sind für mich eine Hüftuntersuchte Hündin, die nicht mehr läufig wird und ebensowenig trächtig werden kann.
Außerdem fände ich es in meinem Fall ethisch eher bedenklich, meine FEHLFÄRBIGE Hündin NICHT kastrieren zu lassen. Hat doch keiner was davon.
In der Welt da draußen sehe ich leidergottes vorwiegend Besitzer notgeiler Rüden, die keine Selbstkontrolle kennen - und schon garkeine Kontrolle durch den Besitzer. Sie tun mir leid, diese testosterongeschwängerten Hunde, die sich scheinbar unaufhörlich mit anderen messen wollen. Und mich nerven die Besitzer, die mir erklären dass dieses und jenes nicht geht, weil da könnte ein Rüde dabei sein. Und Hundeschule? Na da sind ja auch rüden - viel zu anstrengend!
Und wenn ich dann vielleicht noch mitbekommen muss, dass das auch noch DECKRÜDEN sein sollen... Ja ganz toll.
Eine Handvoll unkastrierter Rüden kenne ich, die sich sehr vorbildlich benehmen. Aber die sind halt in der Minderheit. Und deren Besitzer leisten tolle Arbeit mit den Hunden.