@Rennratte:
Bzgl. Katzen am Bauernhof: Ich kenne leider sehr viele Bauernhöfe wo es den Katzen mehr als nur schlecht geht. Ich wohne in Wr. Neustadt und kenne die meisten Höfe rund um diese Gegend: Neunkirchen, Ramplach, Puchberg am Schneeberg, Reichenau an der Rax, Neudörfl, Sollenau..... etc.
Von all den vielen Höfen gibt es genau 2 (!) Bauern die ihre Katzen von uns kastrieren haben lassen - das waren insgesamt 34 Katzen und ungefähr 16 Kitten die wir gut vermitteln konnten.
Den Bauern enstand dadurch ÜBERHAUPT kein Aufwand - wir sind auf die Höfe gefahren haben die Katzen mit Lebendfallen eingefangen, kastriert, wenn nötig medizinisch versorgt und auf dem Hof wieder ausgelassen. Wir haben die Tiere sowohl abgeholt als auch wieder gebracht. Der Bauer wurde also mit unserer Arbeit weder finanziell noch sonst wie belastet.
Außerdem bieten wir "Ersatz" an, dass heißt konkret: Sollte wirklich ein Bauernhof zuwenig Tiere haben weil er eben all seine Katzen kastriert hat und kein Nachwuchs mehr nachkommt, dann haben wir immer Katzen die DRINGENDST einen Platz auf einem Bauernhof suchen.
Diese sind meist scheu, haben als Streuner in der Stadt (auf Baustellen, in Hinterhöfen, auf Parkplätzen, Schrebergärten etc.) gelebt und wurden dort vertrieben oder mussten aufgrund von Bauprojekten weg. Solche Katzen werden von uns kastriert, markiert, medizinisch versorgt (auch geimpft, entwurmt, enfloht) - wir können sie aber nicht vermitteln, weil sie einfach scheu sind und sich von Menschen nicht berühren lassen. Niemand will so eine Katze aufnehmen...
Für solche Katzen ist ein Bauernhof als Lebensumfeld das Paradies - man schlägt 2 Fliegen mit einer Klappe:1. der Bauer hat wieder einen fleissigen (und gesunden) Mäusefänger der nichts braucht oder fordert außer vielleicht einen Schlafplatz bei schlechter Witterung im Stall und möglicherweise im Winter etwas Futter und 2. hat eine arme Katze ein gutes zu Hause gefunden, wo sie nicht gezwungen ist mit einem Menschen in einer Wohnung zu leben.
Solche Katzen werden von uns GRATIS an die Bauernhöfe vergeben. Und wir bringen sie auch hin - also wieder überhaupt kein Aufwand für die Bauern.
Dieses Angebot gilt für alle Bauern in unserem Einzugsgebiet und durch Mundpropaganda gibt es vereinzelt mal den einen oder anderen Bauern der sich bei uns meldet und um unsere Hilfe bittet. Zuletzt eine 85-jährige Bäuerin aus Wiesmath - der wir dann 13 Katzen kastriert haben.
Leider nehmen die Bauern aber unser - wie wir meinen - wirklich gutes Angebot kaum an. Sie sind oft einfach nicht bereit etwas zu verändern oder den Katzen etwas Gutes zu tun - den Grund dafür kann ich nicht verstehen, denn wenn es nichts kostet und mit keinerlei Aufwand verbunden ist, verstehe ich diese ablehnende Haltung solchen Projekten gegenüber gar nicht. Daher vermute ich absolute Sturheit und Ignoranz dem Lebenwesen Katze gegenüber.
Dies wird allerdings am Rücken der Tiere ausgetragen.... ich habe vor 2 Jahren 4 Katzenbabys von einem Bauernhof in Hartberg übernommen und ich werde die Hartberger Babys mein Leben lang nicht vergessen - und man kann mir glauben, wir haben zighundert Würfe vermittelt. Die Katzen waren dermaßen krank und verwahrlost, sowas hab ich selten gesehen (und ich hab auch bei Auslandsprojekten mitgeholfen in Spanien, in Ungarn und in Tschechien - aber die waren wirklich schlimm beinand).
Nicht nur das sie Durchfall hatten ohne Ende, dehydriert waren, kraftlos (konnten nicht mehr aufstehen, fressen, trinken, etc.) - hatten sie auch noch hohes Fieber, starke Schmerzen, waren völlig vereitert (Augen, Näschen, Mundhöhle), Maden sind auf ihrem After herumgekrochen, Fliegeneier in den völlig verklebten Augen...
Und dem Bauern hat es nicht gekümmert: natürliche Selektion wurde mir gesagt.... in der Natur ist das so...
Dies ist aber nicht korrekt in der Natur würden solch kranke Tiere gefressen werden (Fuchs, Marder, Wolf, Bär, what ever) und sicher nicht elendig zu Grunde gehen... während der Mensch daneben steht und dem langsamen, schmerzvollen verrecken zusieht, ohne zu handeln.
Wir konnten alle 4 Kitten durchbringen - allerdings musste einem ein Auge operativ entfernt werden und bis heute sind die Miezen mit einem schwachen Immunsystem gesegnet und hatten alles was Gott verboten hat (Giardien, e. kholis, clostridien, Kokzidien, Hautpilz, sogar Salmonellen konnten sich im Darm einnisten etc.). Davon abgesehen das sie volle 5 Monate (!) gebraucht haben um ein vermittlungsbereites Niveau zu erreichen.
Und solche Fälle sind leider keine Seltenheit - soviel zu den immer super gesunden Bauernhofkatzen. Natürlich sind viele Bauernhofkatzen gesund - aber das oft auch nur, weil es nur die stärksten schaffen - wie viele Kitten von einem Wurf zuvor an leicht behandelbaren "Kinderkrankheiten" verrecken sieht der "Kunde" ja nicht.
Deswegen und aus noch vielen, vielen weiteren Gründen mehr, verstehe ich die ablehende Haltung der Bauern Katzen gegenüber einfach nicht. Viele sind einfach sehr grausam den Katzen gegenüber und wer sich so grausam gegen eine Samtpfote verhält kann - in meinen Augen - einfach kein guter Mensch sein. Deswegen gehe ich dann auch immer davon aus, dass er seine Nutztiere auch nicht besser hält und pflegt und kaufe mein Fleisch/Eier/Milch etc. auch nur von Bauern die sich AUCH um ihre Katzen kümmern. Und zwar ausschließlich.
Ich unterstütze gerne heimische Betriebe und kaufe 89.000 lieber beim Bauern als im Supermarkt, auch wenn es teurer ist. Aber dafür will ich auch das ALLE Tiere am Hof gut behandelt und gehalten werden.