das Grundübel ist ein gesellschaftlicher Wandel...
Danke, das sehe ich genau so. Und das betrifft nicht einen einzelnen Bereich wie "mehr Migration" oder "mehr Arbeitslose", sondern viele Bereiche, die alle zusammen eine ungesunde Gesellschaft machen, die sowas dann möglicherweise begünstigt. Wobei man das ja auch nur annehmen kann - wir leben heute in einer Informationsgesellschaft; eine derartige permanente Flut an Wissen (und Halbwissen und Nichtwissen) gabs früher für jeden einzelnen Bürger nicht. Und wenn Radio, TV, Internet und Printmedien ständig berichten, wo wieder ein Öztürk ein Messer gezückt hat (weil sowas steigert die Auflagen - je reisserischer, desto besser), kommts einem 10x so viel vor, obwohls tatsächlich gar nicht mehr ist.
Die Massentierhaltung war von mir nicht direkt auf das Thema bezogen, sondern auf Brigittes Beitrag von wegen früher waren die Menschen grausamer zu Tieren. Ob Massentierhaltung direkt (mit)verroht - keine Ahnung. Wär ein interessanter Ansatz. Für mich ist sie halt einmal mehr ein Zeichen einer "ungesunden" Gesellschaft. Aber grundsätzlich sind es v.a. Plutos sehr tiefe und fremdenfeindliche Beiträge, die mir die Haar´aufstellen und dahin waren auch die Zeilen mit der Doppelmoral und Scheinheiligkeit, Kolumbus und den Kreuzzügen hpsl. gerichtet. Ein Europäer der sich über die "Bedrohung" Islam mockiert sollte nicht vergessen, dass Jahrhundertelang die Christen alle anderen unterjocht haben. Insofern ist ein gewisser Hass und eine gewisse Radikalisierung im Laufe der Jahrhunderte in gewisser Weise doch nachvollziehbarer (und das bedeutet bitte NICHT entschuld- oder rechtfertigbar). Ich finde es entsetzlich, wenn man aus China Bilder mit zig in Käfige gepferchte Hunde, die zur Schlachtung transportiert werden, sieht. Da ziehts mir alles zam und ich könnt heulen. Aber haben wir das Recht, auf "die Chinesen, die Allesfresser" zu schimpfen, während wir genüsslich ins Schnitzelsemmerl beissen, deren fleischiger Inhalt vor kurzem selbst noch zusammengepfercht durch halb Europa gekarrt wurde? Ich meine, man sollte keinesfalls wegschauen, aber mit dem "dudu" mahnenden Zeigefinger und dem Werten ein wenig vorsichtig sein.
Aber back to topic... jemand hat es weiter vorne schon geschrieben: hätten die das Tierchen dann verzehrt, sähe die Sache anders aus. Ja, empfinde ich ebenso. Wie gesagt - es geht ja nicht um Rechtfertigung oder Entschuldigung. Aber es wäre im Sinne aller Ursachenforschung zu betreiben, denn es nutzt wenig, einen nac dem anderen wegzusperren, während "wir" (als Gesellschaft) vielleicht durch unser aller tun und handeln und dem damit verbundenen reproduzieren ebendieser Gesellschaft munter für Nachschub sorgen. Irgendwann sind "die Häfn" voll und wer soll das letztendlich bezahlen? Wär doch gscheiter zu schauen, dass erst gar nicht so viele nachkommen, anstatt nix tun ausser fleissig wegsperren.
Ich hab ein ganz fürchterliches (weil wirklich sehr beklemmendes) Buch daheim, wo ein Autor sich mit Serienmördern auseinander gesetzt hat. Angeblich wurde festgestellt, dass es da tatsächlich Abnormitäten im Gehirn gibt. Da gibts dann wohl auch nix zu therapieren. Aber Mörder ist nicht gleich Serienmörder. Wenn ich mich richtig erinnere, ist für Letztere bezeichnend, dass es kein Motiv gibt, auch nicht großartig nach irgendwelchen Kriterien ausgewählt wird und es um den oben erwähnten empfundenen Lustgewinn geht. Auf den Großteil der Menschen die andere Menschen getötet haben trifft das allerdings nicht zu. Wobei ich als Laie trotzdem davon ausgehen würde, dass ein geliebtes, umsorgtes Kind, welchem man Respekt vor dem Leben beigebracht hat, weniger dazu tendiert, im Zorn gwalttätig zu werden, als ein Kind das keine Liebe und Fürsorge empfunden hat und sich großteils selbst überlassen blieb...