Und wegen der Morddrohung: im Bericht steht , daß der zuständige Förster bedroht wurde, das stimmt anscheinend aber nicht. Und deine Interpretation, daß sich derjenige nun nicht mehr traut-entschuldige, das ist doch Unsinn.
Ja, ja da gibt's wohl Widersprüche (und aus meiner Sicht Aufklärungsbedarf!!)
Wie soll denn die Behauptung, daß der Förster bedroht wurde, in den Bericht gekommen sein, wenn er gar nichts davon weiß (und daher keine Anzeige erstattet haben kann)
Hat's die Polizei "erfunden" um die Geschichte ordentlich "aufzupeppen" ?- eher unwahrscheinlich.
Viel eher könnte ich mir vorstellen, daß die Burschen diese Drohung im Zuge der Einvernahme gestanden haben.
Bleibt natürlich die Möglichkeit, daß sie einen Spaziergänger für den Förster gehalten und bedroht haben und der Richtige Förster daher gar nichts von der Drohung wissen kann.
Eventuell bliebe sogar die Möglichkeit, daß es diese Drohung wirklich nicht gegeben hat und die Burschen in der Einvernahme nur mit ihrer Gefährlichkeit "prahlen" wollten?
Aber auch die Möglichkeit, daß der Bedrohte - wer immer es jetzt war, die Burschen einfach nicht mehr sehen will und sich deshalb nicht bei der Polzei medelt sondern die Drohung "vergißt" halt ich nicht für so unwahrscheinlich wie Du. Wer schützt denn denjenigen dann, wenn er sich durch eine Aussage gegen die Burschen deren "Unmut" zugezogen hat? Die personell unterbesetzte Polizei etwa? Net bös sein, das könnten sie nicht einmal wenn sie wollten.
Eben. Daher stellt er auch keine Diagnose. Er spricht von diversen Möglichkeiten und im Zusammenhang mit diesen Möglichkeiten gibt er kurze Erklärungen.
Das ist unkorrekt von Dir: Er hat keineswegs gesagt, das IST ein Lausbubenstreich, er hat das Wort als eine Möglichkeit aufgezeigt, genauso wie er andererseits sagte, man müsse klären, ob tatsächlich eine Fehlentwicklung Richtung "Sadismus" vorliegt.....
Es ist nicht Aufgabe eines Arztes sich über die Täter zu alterieren und möglichst vollmundig über sie zu urteilen oder nach irgendwelchen Strafen zu rufen.....er nimmt sachlich Stellung, rein aus der Sicht seiner Faches.....
Ich behaupte jetzt einmal ganz frech, daß man auch im Konjunktiv ganz ausgezeichnet verharmlosen kann. Einfach durch die Auswahl der Möglichkeiten, die man anführt (und die man wegläßt).
Ich kann auch im Konkunktiv Überlegungen anstellen: Wäre es vielleicht möglich, daß diesen Burschen einfach noch nie jemand GLAUBWÜRDIG klar gemacht hat wo die Grenzen ihrer Verhaltensmöglichkeiten liegen? Könnte es möglicherweise sein, daß sie mit Gewalt und Drohungen noch nie auf ernsthaften Widerstand gestoßen sind bzw. negative Konsequenzen dafür erlebt haben? Wäre es vielleicht sogar möglich, daß das Motiv nicht in Spiellust sondern einfach in "Machtgeilheit" liegt - und wie könnte man sich mächtiger fühlen, als wenn man "Herr über Leben und Tod" spielt?
Tja es gibt jede Menge Möglichkeiten, wir wissen im Prinzip nichts, denn die Burschen haben sich ja über ihr Motiv ausgeschwiegen.
Der Psychiater hat halt die "Wohlfühlmöglichkeiten" herausgesucht. Vielleicht geht's ihm mit diesen Vorstellungen ja auch selbst besser - keine Ahnung.
Und du meinst wirklich, dass all das von dir im letzten Absatz angeführte allein in der Individualentwicklung begründet liegt, also einer persönlichen Veranlagung oder dem familiären Umfeld entspringt - denn dann, und nur dann, kann ein Strafausmass hinreichend sein. Wenn all das aber auch Folgen einer gesamtgesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklung sind, dann werden Sanktionen allein nicht ausreichen.
Nein, Du hast mich falsch verstanden, ich werfe der Gesellschaft sehr wohl eine "Mitschuld" vor - nämlich insoferne, als es ihr anscheinend nicht gelingt so konsequent und eindeutig gegen Gewalttätigkeit Stellung zu beziehen, daß diese Burschen bereits verstanden hätten, daß solche "Sauereien" nicht toleriert werden. Und von "nur Strafausmaß" hab ich nichts geschrieben, ich halte "nur Strafe" auch nicht für sinnvoll. Hilfe um wieder "auf einen etwas menschlicheren Weg zu kommen" müßte den Tätern natürlich auch angeboten werden.
Und dass man in einer Zeit, in der in Berlin Moscheen und Koranausgaben brennen, und in Wien Baustellen von islamischen Bildungseinrichtungen mit Schweineköpfen "verziert" werden, deeskalieren will, finde ich so abwegig nicht.
Einmal ganz allgemein und völlig unabhängig von irgend welchen aktuellen Ereignissen:
Deeskalation kann in manchen Situationen sogar enorm wichtig sein und im Extremfall sogar Menschenleben retten /Körperverletzungen verhindern etc. Allerdings kommt es oft gerade erst deswegen zu Situationen, in denen deeskaliert werden muß, weil VORHER viel zu lange bestehende Konflikte und Probleme nicht ernst genommen und verharmlost wurden, anstatt sie sinnvoll und nachhaltig zu lösen.
Brigitte, es ist vollkommen egal, welcher Ethnie jemand angehört, wichtig ist, dass der Mensch Empathie für andere Lebewesen aufbringen kann, das muss allerdings vorgelebt werden, denn damit kommt man nicht auf die Welt.
Tina
Ich stimm Dir da vollkommen zu; es ist enorm wichtig, daß Menschen bereits in Ihrer Kindheit lernen Wohlwollen /Empathie für ihre Mitmenschen und andere Lebewesen zu empfinden. Einfühlungsvermögen zu entwickeln etc.
Allerdings ist es in der Realität nun einmal so, daß es meistens nicht gelingt wirklich für JEDES andere Lebewesen Empathie aufzubringen. Man mag halt nicht jeden und muß auch nicht jeden mögen. Daher ist es wichtig noch etwas anderes zu lernen - nämlich ein gewisses Empfinden für Recht und Unrecht. Und dieses "Rechtsempfinden" sagt einem dann auch, daß man auch Lebewesen die man - aus welchen Gründen auch immer - nicht mag, nicht quälen und töten darf.
Und mit diesem "Rechtsempfinden" kommt man auch nicht auf die Welt, das muß auch von der Familie/ den Lehrern /der Gesellschaft vermittelt werden. Und ich fürchte da "hackts" momentan stellenweise ein bißchen.
Liebe Grüße, Conny