Ich hab das letztens auch lange mit meinem Tierarzt diskutiert. Dabei sehr offen alle möglichen Argumente ausgetauscht.
Hallo! Schreib jetzt dazu, wie die Dinge stehen, auch wenn ich mich vielleicht schon zum xten Mal wiederhole:
Mal eine knappe Zusammenfassung:
* Es gibt tatsächlich noch relativ wenig gesicherte Daten, wie lange welche Impfung nun wirklich wirkt. Liegt einfach daran, dass die Impfstofffirmen natürlich so viel wie möglich verkaufen wollen. Und Titer-Bestimmungen teuer sind. Aber es ist sehr stark anzunehmen, dass viele Impfstoffe tatsächlich sehr lange wirken.
Es gibt genug Studien, die bei den Impfstoffen eine längere Schutzdauer belegen. Erstens, von den Impfstoffherstellern (alle in Deutschland haben schon die Zulassung). Zweitens von Unis in USA.
Impfstoffhersteller verdienen mehr daran, wenn jährlich geimpft wird, natürlich auch der TA. Titerbestimmungen sind nur sinnvoll, wenn man wissen will, ob der maternale Schutz der Welpen noch vorhanden ist und ev. wenn man wissen will, ob die letzte Impfung d.Grundimmunisierung mit 12 Wochen auch angeschlagen hat. Bisher hat das aber die TÄ auch nicht gestört, denn niemand hat das bisher gemessen und da ist man auch davon ausgegangen, dass die Hund ein ganzes Jahr geschützt sind, obwohl das bei manchen sicher nicht der Fall war.
Beim Menschen wird auch nach der Grundimmunisierung nicht jedes Jahr weiter geimpft.Titerbestimmungen macht auch keiner und wenn, dann um sich eine Impfung nach etlichen Jahren Nichtimpfens zu ersparen (bei manchen Berufsgruppen)
Gibt das zu denken?
* Problem 2: Je nach Impfstoff ist die Wirkung unterschiedlich. Bedeutet eben, dass nur eine Titer-Untersuchung Auskunft darüber geben kann, ob der Hund nach der Impfung wirklich geschützt ist. Wer jährlich impfen lässt, bei dem steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass irgendeine Impfung auch wirkt.
Also nach dem Gießkannenprinzip, das nenne ich Gesundheitsvorsorge. Die einzelnen Impfstoffkomponenten in einer Kombiimpfung sind natürlich anders. Es gibt welche gegen Viren und welche geg. Bakterien(Lepto und Zwingerh).
Wobei die geg. Lepto oft nur ein halbes Jahr wirksam ist und nur gegen 2 Varianten schützt (geg. mögl. 250 Serovaren lt. "Hunde impfen mit Verstand" neu S. 61). Auch ist sie als Ganzkeim-Bakterine wg. d. Nebenwirkungen problematisch.
Er hat gemeint, dass es sehr schwierig ist, das den durchschnittlichen Hundebesitzern zu erklären. Die verstehen dann nur: Hab ihren Hund geimpft, ob's wirkt, weiß ich nicht. Er diskutiert das Thema gerne mit jenen, die es selbst ansprechen. Bei allen anderen erspart er sich lieber die Zorres und impft eben.
Anscheinend ist es auch sehr schwierig, TÄ zum vernünftigen impfen zu bringen und sich von d. Gießkannenmedizin zu entfernern. Tä haben bisher nie mit Tierhaltern übers impfen diskutieren müssen (und auch selten informiert), da keiner gewusst hat, dass es überhaupt keinen Sinn macht alles jedes Jahr zu impfen. Sie sind brav der Anordnung gefolgt jedes Jahr zum Impfen zu kommen, weil es so von den TÄ verlangt wurde und das hatte auch vor Jahren nichts mit der Tollwut oder Gesetzen zu tun.
Meine Einigung mit ihm:
* Tollwut wird nur noch im 3-Jahres-Rhythmus geimpft.
Na, dass ist ja schon mal was
Weil die Wahrscheinlichkeit, dass meine Hunde mit Tollwut in Berührung kommen, sehr gering ist.
Nicht nur deshalb, sondern, weil die Gesetze es möglich machen.
Und ja hoffentlich auch in Österreich bald die jährliche Impfvorschrift für Veranstaltungen fällt.
Die ist schon gefallen. Mit BGBl. Nr. 70/2008 v. 22.2.2008
* Bei allen anderen Impfungen: wir schauen mal, wie hoch das Risiko in Wien grad ist. Staupe ist wieder im Kommen, grad bei mir im Nordosten von Wien. Ist das Risiko zu vernachlässigen, lassen wir's bleiben. Steigt das Risiko, gibt's eine Titer-Bestimmung. Er erkundigt sich für mich auch für den Raum Salzburg, weil ich dort relativ viel bin.
Ich kann nur raten da rein zu schauen:
www.haustierimpfungen.at