ich hab mir jetzt den geschlossenen beitrag ein bissl durchgelesen und auch die videos gesehen. ganz ehrlich - diese methode (in der ich leider auch weder struktur noch roten faden - wo sind wir - wo wollen wir hin erkennen kann) funktioniert bei hunden, die etwas jagdtrieb haben, ja vielleicht.
ein hund mit eigenem kopf, eisernen willen und richtig jagdtrieb lässt sich davon sicher nicht beeindrucken. in den meisten videos wird nur auf aktionen des hundes reagiert, dreht der hund sich dem hundeführer zu wird er gelobt. er wird eigentlich fast ständig für völlig normales hundeverhalten gelobt. ich erkenne da nur sehr selten eine reaktion des hundes auf das lob des menschen.
ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, meine athena würde ein heißes lüfterl auf diese methode geben, ganz einfach weil sie mit ständigem lob null anfängt. sie braucht klare regeln, klare strukturen und ein konzept hinter der ausbildung. erkennt sie dieses nicht, nimmt sie die "ausbildung in die hand" und macht ihr eigenes ding. daher ist der dobs oft nicht unbedingt leicht auszubilden, weil er herrchen oder frauchen recht schnell durchblickt.
antijagdtraining halte ich in dieser "jagdumlenkungs"form nur bei hunden mit mäßigem jagdtrieb für möglich (mich würde noch immer ein video interessieren, auf dem zu sehen ist wie diese hunde in akuter reizlage reagieren. gibt nur zwei varianten meiner meinung nach: entweder sie reagieren aus lustlosigkeit überhaupt nicht oder sie hetzen hinter her, mir fehlt wie gesagt der bezug des hundes zur handlung des besitzers..).
und wenn ich lese dass bestandteile des trainings so sind, dass der hund vögeln hinterher gehetzt wird oder mit lauten geräuschen wild im wald vertrieben werden soll, dann rollen sich bei mir echt die fußnägel hoch. im wald hat man sich gefälligst rücksichtsvoll dem wild gegenüber zu verhalten aber niemals es durch irgendwelche beknackten geräusche zu vertreiben
unser antijagdtraining heißt "gehorsam". entweder ich nehme athena gleich in brenzligen situationen an die leine, lasse sie ein stück lang fuß laufen oder verwende im falle des falles ein "platz" als abbruchsignal.
im unterschied zu diesen videos waren wir allerdings tatsächlich schon in situationen die uns beide auf die probe gestellt haben: ein mal liefen wir einen waldweg entlang, athena ein paar meter vor mir als plötzlich 3 rehe unseren weg kreuzten und in den acker galoppierten. eigentlich der supergau im antijagdtraining. athena startete ihren sprint natürlich sofort - da bleibt keine zeit groß zu überlegen. ich hab ihr hinterhergebrüllt (alles andere hört sie in dem moment definitiv nicht) "athena hier" und sie ist im gleichen galopp wieder umgekehrt. ich hab mir sagen lassen, dass das gar nicht übel ist wenn der hund in der gleichen geschwindigkeit umkehrt.. ich war jedenfalls nur froh dass sie wirklich gehört hat, denn es ist immer noch ein hund und eine garantie auf gehorsam gibt es in dem moment, in dem der hund außerhalb unseres einwirkungsbereichs ist sicher nicht. dem sollten wir uns vielleicht bewusst werden.
das nächste mal starteten raben am feld, wieder ist athena die ersten meter in richtung dieser gestartet. ich rief ihr ein scharfes "platz" hinterher worauf sie sich umgehend fallen ließ. unser glück dass wir zu der zeit gerade sehr intensiv am "voran" für die bgh 2 geübt hatten und ich in allen möglichen lebenslagen das platz übte, weils des einfach nicht checken wollte. natürlich freuten wir uns daraufhin wieder beide wie schneekönige, mit leckerlis und ballzerrspielen und wir üben weiterhin zu allen erdenklichen möglichkeiten und reizlagen ein schnelles platz. bis dato klappts, aber ich rechne trotzdem immer damit, dass sie "ausbrechen" könnte, weil sie ein hund ist und - gott sei dank - ihren eigenen kopf hat.
und ja - ich versteh mellis ärger wenn der hund durch so einen 0815 käse komplett versaut wird. es gibt nun mal hunde, die sich davon ganz und gar nicht beeindrucken lassen.