Ich kann beide Seiten verstehen. Und ich kann PinkSoggs Posting auf der ersten Seite vollkommen unterschreiben. Auch wenn das eventuell Kronenzeitung-Niveau sein sollte
- die Politik hat in Sachen Ausländerproblematik/ -integration mehr als nur verpennt.
Ich kann nicht nur beide Seiten verstehen, ich kenne auch beide Seiten. Ich könnte auch ein paar Beispiele aufzählen, wo sich jeder Österreicher an den Kopf greifen würde. Wo man einfach das Gefühl bekommt, als Österreicher benachteiligt zu sein. Es gibt eben auch Ausländer - (natürlich ebenso Österreicher!!!!) - die sich schlauer machen als andere und wirklich alles ausschöpfen. Manchmal denk ich mir, selber schuld, wenn du dich nicht so informierst ...
(Beispiel unser türkischer Nachbar: er lebt seit bald 20 Jahren in Österreich in einem Haus, für das er - wie er immer wieder stolz erzählt - keinen Cent bezahlen muss - wie auch, er hat noch nie auch nur eine Minute in Österreich gearbeitet - auf das er übrigens auch recht stolz ist. Nun will das Magistrat aber das Grundstück inkl. Haus abreißen und unser Nachbar muss weg. Aber der Clou kommt noch - unser Nachbar hat - obwohl nie gearbeitet und das Haus gratis - beim Magistrat angefragt ob er das Grundstück nicht kaufen könnte ... womit er 2 Häuser sein Eigen nennen dürfte, schließlich hat er von der österreichischen Unterstützung ein Haus in der Türkei gebaut, welches er gewinnbringend vermietet.
Andererseits hat er 3 Kinder mitgebracht, die teilweise arbeiten, teilweise studieren und auch unsere Pensionskassen füllen!)
Wie schon gesagt, wenn man solche Geschichten hört bzw. auch live mitbekommt - (ich hab kein schlechtes Verhältnis zu unserem Nachbar, das alles hat er mir persönlich erzählt) - dann kann man verstehen, warum viele Österreicher einfach die Nase voll haben.
Ich kenne aber auch andere Geschichten, wo Ausländer zu 10 zusammengepfercht in 80m² Wohnungen ihr Dasein fristen. Denen es bei weitem nicht so gut geht, wie einem Österreich-Ottonormal-Bürger. Die von der Polizei ohne Grund angehalten werden und schickaniert werden, sehe ich tagtäglich vor meiner Haustüre.
Ich bin bei Ausländerdiskussionen - pro und kontra - immer im Wickelwackel. Ich versuche so wenig Vorurteile wie möglich zu haben und nach außen zu tragen, aber es wird einem nicht immer leicht gemacht - schon gar nicht in der Gegend, wo ich zu Hause bin. Man bekommt so viel mit, wenn man nur mal eine Stunde aus dem Fenster schaut und dem Treiben auf der Straße zu sieht. Abends bin ich froh, dass ich nicht ohne Hund vor die Tür gehen muss, weil sich wirklich schräge Vögel und zwielichtige Gestalten in unserer Gegend die Zeit vertreiben, welche auch nicht allzu zimperlich im Umgang mit anderen Menschen sind.
Andererseits hab ich arbeitstechnisch viel mit Ausländern zu tun, auch eine Ausländerin als Kollegin und überhaupt kein Problem damit.
Alle in einen Topf werfen darf man nicht, dass es aber Probleme gibt, die schon länger nach einer Lösung schreien, kann man nicht verleugnen.
Abgesehen davon, dass viele mit dem Wort Ausländer hauptsächlich Türken, Afrikaner, ehem. Jugoslawen, Ostblockstaatler, etc. verbinden.
Meine Kollegin ist aus Irland - ist sie deswegen weniger ausländisch? Oder gar nicht?
Ich weiß nicht, ob man so pauschal sagen kann, dass viele Leute einfach nur irgendetwas nachplappern. Es passiert so viel rund herum, dass man sich nicht auf Hörensagen stützen muss, sondern viel live miterlebt. Der Konflikt der Integration ist allgegenwärtig. Ob nun der Integratioswille da ist oder nicht, sei dahin gestellt.
Trotzdem denke ich, müssen wir das Beste daraus machen, weil auf die Politik und eine damit verbundene Veränderung oder Verbesserung zu hoffen, wäre wirklich naiv.