Ich bin auch der Meinung, dass mit Begriffen wie "Hyperaktivität" oder anderen zu schnell um sich geworfen wird, wenn jemand nicht der "Norm" und von wem auch immer aufgestellten Regeln entspricht.......Hatte selbst in der Nachhilfe Kinder mit sonderpädagogischem Bedarfsbescheid, Legasteniker, Kinder mit ADHS.....wenn man sich eingelassen hat und ein wenig angepasst hat, und vielleicht ein wenig andere "Methoden" gefunden hat, ihnen Dinge verständlich zu machen, waren die hochintelligent und fleißig (und außerordentlich entzückend :heart
Beim Hund habe ich die Hyperaktivität halt vor allem an ihren Austickern festgemacht......ich tu mir schwer, das zu beschreiben......man geht gemütlich Gassi, ist schon eine Zeitlang unterwegs, auch im Wald, man hat ein wenig gespielt und getobt, Hundchen wird schön langsam müde, was dann den "Anfall" ausgelöst hat, weiss ich ned mehr, sie rast auf einmal um mich herum an der Leine, das Hinterteil ist voll unter den Körper geduckt, sie ist nicht mehr ansprechbar, sie wirkt total gehetzt, die Augen sind total leer......irgendwann bleibt sie voll verwirrt, hechelnd, zitternd stehen.......langsam nimmt sie mich und ihre Umgebung wieder wahr.....
oder sie freut sich, regt sich auf, bespielt meinen Papa, ich sag noch "bitte ruhig mit ihr", mein Papa ganselt sie aber auf, auf einmal kippt sie, sie rotiert am Stand, die Krallen rutschen im Parkett durch, sie ist nicht mehr ansprechbar, Augen leer......nehm sie und "bugsier" sie in den nächsten Raum, halt sie fest, bis die Augen nicht mehr leer sind.......die Furchen im Parkett sind tief.......
Und ja, ich kann das schon von wilden Herumtollen- und Rennen unterscheiden.....sie ist mein kleiner Rennhund, nur ist sie dabei IMMER ansprechbar, sie kommt auf Zuruf hechelnd und lächelnd mit klaren Augen her.......ich habs irgendwie gelernt, sie aus solchen "Anfällen" rauszuholen, rein instinktiv mach ich irgendwas.......wobei, wie gesagt, das schon sicher über 2 Jahre nicht mehr vorgekommen ist.
Es war damals auch so, dass meiner Meinung nach durch "falsches" Futter diese "Anfälle" häufiger auftraten.
Das war halt nicht das einzige. Dass sie sich unter Ablenkung schwer konzentrieren kann, dass sie länger braucht, um in neuen Situationen anzukommen, dass sie nie zur Ruhe kam, das Schreien und sich Winden, wenn sie sich über jemanden gefreut hat, dass sie sich in Situationen so aufregen konnte, dass sie nachher so verspannt war, dass sie sich ein ein Seniorhund bewegt hat und tagelang Durchfall hatte, wenn wir Besuch hatten oder wo zu Besuch waren und sie nervös war war sie permanent mit den Zähnchen an den Leuten, ned fest aber anhaltend beknabbert (ganz toll mit den spitzen Babyzähnchen

) und und und.......
Sicher haben wir aufgrund von Unerfahrenheit einiges nicht richtig gemacht zu Beginn......vor allem meine Verzweiflung, das die-Schuld-bei-mir-Suchen, das Genieren vor anderen Menschen, die stellenweise Ungeduld dann, wennst selber einfach nicht mehr kannst, weilst keine 3 Stunden geschlafen hast weil Hundchen Bauchweh hatte und dann sie dann den ganzen Tag herumrennt und NIE Ruhe gibt waren ned hilfreich..................
Ich bin so froh, dass das vorbei ist

Ich mag es ja, dass sie so ein aktives Mädl ist und für jeden Spass zu haben ist.....wenn sie mal so richtig Gas gibt, hab ich meine Freud dran, ihr beim Laufen zuzuschauen......Dass sie öfters vor Aufregung ned mal "sitz" machen kann, jo mei, ich weiß ja, dass sie es kann. Dann zeigt sie es halt 2 Minuten später, wenn sie schon ruhiger ist. Aufgrund ihrer körperlichen Verfassung ist sie für Hundesport eh ned geeignet, also freu ich mich einfach, wenns in der Hundeschule etwas UO-ähnliches zeigt, und wenns dazwischen wieder mal Unfug macht, und sich freudestrahlend im nächsten Kleebüschel wälzt, jo mei. Ich hab sie lieb, wie sie ist, wir haben so viel mit ihr gearbeitet und so viel mit ihr erreicht, ich nehms mir sicher ned mehr zu Herzen, wenn mich ein fremder Trainer am fremden Platz fragt, ob mein Hund schon mal auf einem Hundeplatz war *grml*