Hyperaktiver Hund?

Kann ich Dir so nicht beantworten, eine "Diagnose Hyperaktivität" gibt's bei meinem Hund ja nicht - sehr wohl aber ist natürlich auch von TÄ Seite schon aufgefallen, daß er geräuschempfindlicher, ängstlicher, nervöser etc. ist, als der Durchschnittshund - auch jetzt noch, obwohl ja lange nicht mehr so arg wie früher.

Im Prinzip besteht von TÄ Seite die Meinung, daß man bei einem Hund, der eine Meningitis mit einer derart hohen Zellzahl im Liquor gehabt hat, froh und dankbar sein muß, daß er noch lebt. Über Dinge wie Geräuschempfindlichkeit bräuchte man sich da nicht wundern und angesichts der Tatsache, daß auch Sozialisierung nicht stattgefunden hat, wird ohnehin sein freundliches Wesen bewundert. Ängstlichkeit /Schreckhaftigkeit /Nervosität wäre unter den gegebenen Umständen eher normal, als ein Grund zur Verwunderung.

Die Empfehlung ist im Prinzip all die Beschäftigungen, die ihm Freude machen auch mit ihm zu genießen und ihn von Dingen, die ihn stressen und im Alltag vermeidbar sind, fernzuhalten. Außerdem meinte auch schon der Neurologe, daß die Hirnhäute eines Hundes nach so einer Erkankung nicht mehr wie vorher zart und "geschmeidig" sind, sondern vernarbt, verdickt und "rauh", was immer wieder einmal zu Schmerzen führen kann. Ich soll ihm daher, wenn ich den Verdacht habe, daß er Schmerzen hat, eine Schmerztablette geben. Ein beruhigendes Medikament bekommt er genau ein Mal im Jahr, nämlich zu Silvester.

Aber man kann viel mehr tun.

Man kann sich z.B. einmal bewußt machen, daß beim Training mit so einem Hund nicht primär "Leistung" zählt, sondern Dinge wie z.B. rasches Erkennen und richtiges Reagieren auf Ängste und Unsicherheit des Hundes. Stärkung seines Selbstvertrauens; Übungen die sein Körpergefühl verbessern etc. Dabei können auch "unübliche" Dinge hilfreich sein - meinem Hund helfen z.B. manche T-Touches schneller wieder "runterzukommen", wenn er sich aufregt.

Ernährung mit einem insgesamt nicht allzu hohen EW-Anteil, dafür aber einer Anreicherung mit Tryptophan hilft meinem Hund auch etwas entspannter zu sein.

Besonders wichtig natürlich auch eine behutsame Annäherung und positive Verküpfung von Reizen, die ihm Angst machen. Ich hab schon alles mögliche "schön-gefüttert" vom Auto der Müllabfuhr bis zur Zeckenzange.

Man kann das alles nicht in einem kurzen Post erklären. Aber es ist wichtig, daß man einfach einmal akzeptieren kann, daß sich der Hund mit manchen Dingen schwerer tut; daß er deswegen in keinster Weise ein "schlechterer" Hund ist, als andere Hunde und daß man deswegen auch selbst keine "schlechtere" Halterin ist, als andere. Diese Akzeptanz hilft einem dann selbst zur Ruhe zu kommen, sich nicht mehr ur zu genieren, wenn sich der Hund einmal aufregt und "keift"; Mit Hilfe eines gewissen Hintergrundwissens und eines guten Trainings kommt dann auch Schritt für Schritt eine Besserung der Situation. Man wächst bei der Bewältigung der Probleme auch noch enger mit dem Hund zusammen, hat Freude am Leben mit ihm. Und darauf kommt's doch letztlich an, nicht darauf den "perfekten Hund" zu haben.

Liebe Grüße, Conny
 
Tamino schrieb:
ich kenne 2 Hunde, 1 Briard, 1 Bearded, also die Rassen wo ich mich auskenne.....beide vom Züchter, beide wie ihre Geschwister aufgewachsen......

ich kenne die Geschwister von beiden, die HH...und sorry, welches Wort man nun auch verwendet...das Verhalten ist schlicht weitab der Norm....

da geht es nicht um cool, oder souverän...nicht um Ängstlichkeit und Unsicherheit....da geht es um Hunde die vor Freude austicken, bei der kleinsten Veränderung austicken, nie zur Ruhe kommen...keinerlei Konzentrationsfähigkeit haben, regelrecht - volkmundlich benamst - hysterische Anfälle bekommen.....

Ich bin wirklich nicht für irgendeine willkürliche Krankheitszuweisung....aber was spricht dagegen, der Sache, wenn sie so klar und eindeutig ist, einen Namen zu geben? Das schadet doch dem Hund nicht......hilft aber vielleicht den HH zu akzeptieren......?

ja auch ich kenne Hunde die ganz eindeutig Verhalten zeigen das nicht hundetypisch ist. Dennoch glaub ich dass das Gros der Hunde ganz normal ist-es gibt halt eine große Bandbreite. Jemand der einen gemütlicheren alten Goldie gewöhnt ist bezeichnet meinen Hund sicher als hyperaktiv, ich würd mich bei seinem wahrscheinlich über die Ruhe wundern ;). Aber beides muss nicht gleich eine Krankheit sein.

Ich hab auch nichts dagegen wenn man Hunde diagnostiziert (vom Fachmann/Fachfrau) und der betreffenden Situation einen Namen gibt. Wovor ich mich verweigere sind Menschen die einen Hund haben der nicht ganz 0815 ist und den dann-weil sie eine passende Menschenkrankheit gefunden haben-da reinpressen. Mein Hund ist schlau und schnell aus der Bahn geworfen wenn man Routinen ändert-trotzdem sag ich nicht er hat autistische Züge-weißt was ich mein?;)

fritzi schrieb:
Äh ich bin verwirrt. Du gibst also zu, dass es Hunde gibt die hundeuntypisches Verhalten aufweisen willst darauf aber nicht eingehen, sprich es negieren? Wie es im Fachjargon heißt ist nicht nebensächlich, schon gar nicht in einer geschriebenen Diskussion. Man sollte javielleicht vom Selben schreiben

interessante Wortwahl-zugeben, negieren...ich muss nix zugeben und ich hab nix negiert. Und ja es ist für Hund und Halter wurscht ob das Verhalten des Hundes Hyperaktivät oder Semmelknödel heißt. Die Bezeichnung ändert nix am Problem.

Und ja man sollt vom selben schreiben. Nachdem Du sagst Hyperaktivität sei eine Krankheit des Hundes-dann schreib/verlinke mir doch bitte wie man es bei Hunden diagnostiziert und behandelt. Ich kenne das nur aus dem Humanbereich-ADS/ADHS. Und selbst da ist es nicht immer so einfach das richtig zu diagnostizieren, geschweige denn zu behandeln.

Also das ist aber nicht ernst gemeint. Kann ich nicht glauben oder verstehe ich dich falsch? Wie möchtest du denn was beheben oder bessern, wenn du nicht weißt warum ein Hund macht was er macht? Hyperaktivität beschränkt sich ja nicht auf gewisse Momente. Das zieht sich durch den gesamten Alltag. Beim Menschen auch.
sorry-ich versteh da nicht ganz was Du meinst. Nochmal für den Hund und Halter macht es keine Unterschied in ihrem Alltag ob das nun Hyperaktivität oder chronische *was-auch-immer* heißt. Das Problem ist vorhanden und eine Benennung, eine Zuordnung, eine Diagnose löst das Problem nicht. Ich hab im Gegenteil leider die Erfahung gemacht das viele Menschen sich viel eher drauf ausruhen. Ala -ah na jetzt ist mir alles klar, warum der Hund so austickt, na wenn ich das mal früher gwußt hätt-hätt ich mir das ganze Training gespart. Und in Folge wird dann nix mehr gemacht-denn der Hund ist ja krank der kann das eben nicht, dem kann/darf man das nicht zumuten etc pp

fritzi schrieb:
Klar wenn man etwas negiert, muss man sich nicht damit auseinandersetzen. Hyperaktivität hat Auslöser und das Verhalten ist schon ein bißerl anders als das eines unterforderten gelangweilten ängstlichen oder unsicheren Hundes.
Solange man wenig darüber weiß sind Fehldiagnosen natürlich recht häufig.


Man muss ja mit der Diagnose nicht hausieren gehen. Es würde doch ausreichen wenn der Besitzer darüber bescheid weiß.

nochmal-ich hab nirgends negiert dass es Erkrankungen gibt die das Verhalten eines Hundes verändern. Ob es Hyperaktivität als Erkrankung wie beim Menschen gibt dazu fehlen meines Wissens nach Untersuchungen. (ich lass mich gern eines besseren belehren). Und solange das eben nicht hinreichend geklärt ist schlage ich vor, hier-eben zwecks Verständlichkeit- nicht mit Begriffen umeinanderzuwerfen die unweigerlich zu Missverständnissen führen müssen. Nur weil was so ähnlich aussieht muss es das nicht gleich sein-oder?

Und zum Thema-man muss ja nicht damit hausieren gehen. Eh-muss man nicht. Aber überleg mal selbst-wieviele HH hast Du schon getroffen die Dir ganz ungefragt die ganze Krankengeschichte ihres Hundes aufzählen. Die -für jedes Problem,egal was- dann eben diese Diagnose hernehmen. Nein mein Lucky kann kein "Komm"-sehens nicht dass dem armen Hund ein Beinchen fehlt um es mal ganz überspitzt darzustellen...
 
Kann ich Dir so nicht beantworten, eine "Diagnose Hyperaktivität" gibt's bei meinem Hund ja nicht - sehr wohl aber ist natürlich auch von TÄ Seite schon aufgefallen, daß er geräuschempfindlicher, ängstlicher, nervöser etc. ist, als der Durchschnittshund - auch jetzt noch, obwohl ja lange nicht mehr so arg wie früher.

Im Prinzip besteht von TÄ Seite die Meinung, daß man bei einem Hund, der eine Meningitis mit einer derart hohen Zellzahl im Liquor gehabt hat, froh und dankbar sein muß, daß er noch lebt. Über Dinge wie Geräuschempfindlichkeit bräuchte man sich da nicht wundern und angesichts der Tatsache, daß auch Sozialisierung nicht stattgefunden hat, wird ohnehin sein freundliches Wesen bewundert. Ängstlichkeit /Schreckhaftigkeit /Nervosität wäre unter den gegebenen Umständen eher normal, als ein Grund zur Verwunderung.

Die Empfehlung ist im Prinzip all die Beschäftigungen, die ihm Freude machen auch mit ihm zu genießen und ihn von Dingen, die ihn stressen und im Alltag vermeidbar sind, fernzuhalten. Außerdem meinte auch schon der Neurologe, daß die Hirnhäute eines Hundes nach so einer Erkankung nicht mehr wie vorher zart und "geschmeidig" sind, sondern vernarbt, verdickt und "rauh", was immer wieder einmal zu Schmerzen führen kann. Ich soll ihm daher, wenn ich den Verdacht habe, daß er Schmerzen hat, eine Schmerztablette geben. Ein beruhigendes Medikament bekommt er genau ein Mal im Jahr, nämlich zu Silvester.

Aber man kann viel mehr tun.

Man kann sich z.B. einmal bewußt machen, daß beim Training mit so einem Hund nicht primär "Leistung" zählt, sondern Dinge wie z.B. rasches Erkennen und richtiges Reagieren auf Ängste und Unsicherheit des Hundes. Stärkung seines Selbstvertrauens; Übungen die sein Körpergefühl verbessern etc. Dabei können auch "unübliche" Dinge hilfreich sein - meinem Hund helfen z.B. manche T-Touches schneller wieder "runterzukommen", wenn er sich aufregt.

Ernährung mit einem insgesamt nicht allzu hohen EW-Anteil, dafür aber einer Anreicherung mit Tryptophan hilft meinem Hund auch etwas entspannter zu sein.

Besonders wichtig natürlich auch eine behutsame Annäherung und positive Verküpfung von Reizen, die ihm Angst machen. Ich hab schon alles mögliche "schön-gefüttert" vom Auto der Müllabfuhr bis zur Zeckenzange.

Man kann das alles nicht in einem kurzen Post erklären. Aber es ist wichtig, daß man einfach einmal akzeptieren kann, daß sich der Hund mit manchen Dingen schwerer tut; daß er deswegen in keinster Weise ein "schlechterer" Hund ist, als andere Hunde und daß man deswegen auch selbst keine "schlechtere" Halterin ist, als andere. Diese Akzeptanz hilft einem dann selbst zur Ruhe zu kommen, sich nicht mehr ur zu genieren, wenn sich der Hund einmal aufregt und "keift"; Mit Hilfe eines gewissen Hintergrundwissens und eines guten Trainings kommt dann auch Schritt für Schritt eine Besserung der Situation. Man wächst bei der Bewältigung der Probleme auch noch enger mit dem Hund zusammen, hat Freude am Leben mit ihm. Und darauf kommt's doch letztlich an, nicht darauf den "perfekten Hund" zu haben.

Liebe Grüße, Conny


Gilt das alles nicht sowieso für den Umgang mit jedem Hund ? Und wie will ein Tierarzt solche Verhaltensstörungen feststellen ? Anhand des Verhaltens des Hundes beim Tierarzt ? Wenn das so ist, ist mein Rüde nicht nur hyperaktiv sondern absolut geistesgestört , ich "genier" mich mit ihm immer schon im Wartezimmer und im Behandlungszimmer gehts dann erst richtig los ;):o Und das seit 12 Jahren.... er ist da sehr konsequent .... :D
 
ja auch ich kenne Hunde die ganz eindeutig Verhalten zeigen das nicht hundetypisch ist. Dennoch glaub ich dass das Gros der Hunde ganz normal ist-es gibt halt eine große Bandbreite. Jemand der einen gemütlicheren alten Goldie gewöhnt ist bezeichnet meinen Hund sicher als hyperaktiv, ich würd mich bei seinem wahrscheinlich über die Ruhe wundern ;). Aber beides muss nicht gleich eine Krankheit sein.

Ich hab auch nichts dagegen wenn man Hunde diagnostiziert (vom Fachmann/Fachfrau) und der betreffenden Situation einen Namen gibt. Wovor ich mich verweigere sind Menschen die einen Hund haben der nicht ganz 0815 ist und den dann-weil sie eine passende Menschenkrankheit gefunden haben-da reinpressen. Mein Hund ist schlau und schnell aus der Bahn geworfen wenn man Routinen ändert-trotzdem sag ich nicht er hat autistische Züge-weißt was ich mein?;)



interessante Wortwahl-zugeben, negieren...ich muss nix zugeben und ich hab nix negiert. Und ja es ist für Hund und Halter wurscht ob das Verhalten des Hundes Hyperaktivät oder Semmelknödel heißt. Die Bezeichnung ändert nix am Problem.

...

:)Ja ich verstehe - denke ich mal - was Du meinst und aus Deinem Blickwinkel gebe ich Dir auch Recht.

Und ich bin ja auch nicht der Ansicht, dass ein z.B. Neu-HH einen jungen Hund als hyperaktiv bezeichnet sollte, der nur den "alten Goldi" der Großmutter als Vergleich kennt......

Ich denke meine Erfahrungswerte unterscheiden sich von Deinen...daher auch ein anderer Ausgangspunkt....

Für die 2 HH, die ich kenne, war es wichtig bestätigt zu bekommen, dass das Verhalten ihrer Hunde außerhalb der Norm liegt, also in diesem Sinne nicht "normal" ist....egal ob man diese Tatsache als "Semmelknödel" oder "Hyperaktivität" bezeichnet.....


Es hat ihnen die Akzeptanz der Situation und den täglichen Umgang erleichtert......

ich versuche einen Vergleich - auch wenn er fürchterlich hinkt:

es ist ein Unterschied im Alltag, in der Herangehensweise, im Ziel, im Handling, im Training

ob man einen aufgrund seiner Erfahrung verängstigten Panikhund übernimmt, der dadurch kaum Konzentration aufbringt, leicht hysterisch wird, nicht zur Ruhe kommt, sich wegen quasi nix extrem aufregt und und und

oder einen seinen Grundeigenschaften ängstlichen, hibbeligen, zur Hysterie neigenden Hund, dessen Grundveranlagung außerhalb des Durchschnitts liegt....
 
Gilt das alles nicht sowieso für den Umgang mit jedem Hund ?

Grundsätzlich ja, aber die Schwerpunkte sind andere. Wenn Du einen gut sozialisierten, körperlich und "psychisch" gesunden Hund übernimmst, wird der in der Regel, die Welt als "sicheren" oder zumindest "neutralen" Ort empfinden; wird mit einer gewissen Neugierde und Freude dabei sein, Neues zu erkunden und zu lernen. Natürlich kann / wird es trotzdem einzelne Dinge/Situationen geben, wo sich der Hund unsicher fühlt /die ihm "nicht ganz geheuer" sind, wo er auch Angst hat - aber die "Grundstimmung" des Hundes wird von einem gewissen Maß an Sicherheit und Aufgeschlossenheit geprägt sein. So war das zumindest bei unseren ersten beiden Hunden und so ist es auch bei vielen anderen Hunden, die ich kenne.

Der Simba hat die Welt zunächst einmal als bedrohlichen Ort empfunden, wenig Neugierde und Freude am Erkunden, sondern zunächst einmal Angst vor Neuem. Daher auch Schwierigkeiten zur Ruhe zu kommen, ein ständiges "In Alarmbereitschaft sein". Die Meningitis hat ihn dann noch einmal "zurückgeworfen", weil sie nämlich seine Geräuschempfindlichkeit massiv erhöht hat. Er mußte (und muß in abgeschwächter Form auch heute noch) sich ein gewisses "Sicherheitsgefühl" in verschiedensten Situationen erst mühsam "erarbeiten". Natürlich bedeutet das auch für mich andere Schwerpunkte im Umgang und beim Training mit ihm zu setzen, als bei unseren früheren Hunden, die ohnehin neugierig und aufgeschlossen waren und sich auf dieser Welt sicher gefühlt haben.

Und wie will ein Tierarzt solche Verhaltensstörungen feststellen ? Anhand des Verhaltens des Hundes beim Tierarzt ? Wenn das so ist, ist mein Rüde nicht nur hyperaktiv sondern absolut geistesgestört , ich "genier" mich mit ihm immer schon im Wartezimmer und im Behandlungszimmer gehts dann erst richtig los ;):o Und das seit 12 Jahren.... er ist da sehr konsequent .... :D

Na ja, unser TA kennt den Simba von "Welpenbeinen" an; nicht nur aus der Ordi, man sieht sich ja z.B. auch dann und wann zufällig beim Gassi gehen im Park etc. (da die Ordi am nächsten Eck ist, wird ja auch die TA-Hündin da mal ausgeführt). Ich denke der kann den Simba schon gut einschätzen. Der Simba findet die TA selbst übrigens toll, nur die Ordi mit all den Dingen, die's dort gibt macht ihm Angst.

Liebe Grüße, Conny
 
Folgende Kriterien sind Anzeichen für Hyperaktivität:

- überbordendes Temperament

- mangelndes Konzentrationsvermögen

- hohe Stressanfälligkeit, geringe Frustrationsgrenze

- neigt zu häufigem Bellen, ja sucht förmlich Gelegenheiten, um loszubellen,
kann in Dauerbellen ausarten

- ist sehr schnell frustriert, es kommt häufig zu Übersprungshandlungen

- Unsicherheit, Hund geht häufig nach vorne

- Hund ist schnell überfordert...gerät in Stress

Man vermutet, daß in einem hyperaktiven Gehirn weniger Nervenbahnen aktiv sind. Die Filter im Gehirn sind durchlässiger, deshalb wirrken alle Reize gleich stark auf den Hund ein...Folge, er kann sich nicht konzentrieren.

Hyperaktivität kann auch durch eine einzige Ursache entstehen, z.B. eine ungünstige Welpenzeit oder ein zu harter Umgang mit dem Hund. Der Hund gerät dann in Stress, Stress verhindert eine Konzentration auf eine Sache.

Ich vergaß zu erwähnen...hyperaktive Hunde halten die typischen Ruhezeiten nicht ein, sie sind ständig auf dem Sprung.
 
Ich bin aber dennoch der Meinung dass heutzutage zuweilen sowohl bei Mensch als auch bei Tier sehr inflationär mit dem Begriff "hyperaktiv" umgegangen wird , weil einfach in unserer durchstrukturierten Welt, wo jeder funktionieren muss, kein Platz mehr für im weitesten Sinn "nicht der Norm entsprechende Individuen" und deren Entfaltung bleibt .... ohne gleich als auffällig stigmatisiert zu werden und in der Schublade "Problemfall" zu landen....

Die Hyperaktivität beim Hund ist klar definiert, siehe die Aufzählung der Symptome weiter oben.
 
Ich versuche mal, ein wenig Ordnung reinzubringen!

- Es gibt Hunde, die sehr ruhig sind, viel schlafen, zwei oder drei Mal am Tag spazierengehen und damit zufrieden sind. Das ist durchaus normal.

- Es gibt Hunde, die auch im Haus gerne beschäftigt werden wollen, gerne für Futter arbeiten, auf den Spaziergängen hellwach sind, aber nicht gerne spielen. Auch das ist normal.

- Es gibt ältere Hunde, die draußen gerne rennen, gerne spielen. Zuhause liegt er gerne in der Nähe seiner Leute herum. Auch das ist normal.

- Es gibt Hunde, die sehr temperamentvoll sind, bei denen Hundebegnungen gut geplant werden müssen, die lange brauchten, um die Leinenführigkeit zu lernen. Nach jedem Spaziergang brauchen diese Hunde einige Zeit, um runterzukommen. Bis dahin laufen sie aufgeregt durch die Wohnung, bis sie sich abgeregt haben. Kommt Besuch, braucht so ein Hund einige Zeit, bis er sich wieder beruhigt hat.

- Hyperaktive Hunde haben Schwierigkeiten zur Ruhe zu kommen. Tagsüber schlafen sie kaum (normale Ruhezeit eines erwachsenen Hundes beträgt ca. 18 Stunden). Solche Hunde sind auch in der Wohnung immer unterwegs, spielen mit dem Ball, bellen bei jedem Geräusch, das von draußen kommt. Sie nagen durchaus auch die MÖbel an, Spaziergänge sind eine Qual, weil solche Hunde ununterbrochen an der Leine ziehen, dabei hektisch von einer Seite auf die andere zieht und häufig etwas finden, was sie anbellen können. Das ist nicht normal und fällt unter Hyperaktivität.
 
- Hyperaktive Hunde haben Schwierigkeiten zur Ruhe zu kommen. Tagsüber schlafen sie kaum (normale Ruhezeit eines erwachsenen Hundes beträgt ca. 18 Stunden). Solche Hunde sind auch in der Wohnung immer unterwegs, spielen mit dem Ball, bellen bei jedem Geräusch, das von draußen kommt. Sie nagen durchaus auch die MÖbel an, Spaziergänge sind eine Qual, weil solche Hunde ununterbrochen an der Leine ziehen, dabei hektisch von einer Seite auf die andere zieht und häufig etwas finden, was sie anbellen können. Das ist nicht normal und fällt unter Hyperaktivität.

Ich seh auch darin noch kein Krankheitsbild ... Sehr viele junge und junggebliebene Hunde sind so drauf bzw. wären so drauf wenn man sie ließe bzw. wenn man sie lässt .... Für mich klingt das erstmal wie ein unerzogener Hund, dem keine Grenzen gesetzt werden bzw. wurden ... Dass das in Einzelfällen ein Symptom für eine Krankheit sein könnte, steht außer Frage !
 
Ich seh auch darin noch kein Krankheitsbild ... Sehr viele junge und junggebliebene Hunde sind so drauf bzw. wären so drauf wenn man sie ließe bzw. wenn man sie lässt .... Für mich klingt das erstmal wie ein unerzogener Hund, dem keine Grenzen gesetzt werden bzw. wurden ... Dass das in Einzelfällen ein Symptom für eine Krankheit sein könnte, steht außer Frage !

Na ja, ein Hund, dem es nicht möglich ist, mit den aller geringsten Reizen umzugehen, der aufgrund der für ihn ununterbrochenen Reizüberflutung nicht zur Ruhe kommt, diese nicht verarbeiten kann, der sich vor Freude über einen Besuch hysterisch bellend ne halbe Stunde im Kreis dreht, der nicht mal in Ruhe fressen kann, weil sich vor dem Fenster bei sanftem Wind die Blätter eines Baumes bewegen...der sich nicht mal eine ganz kurze Zeitspanne auf irgendetwas, was ihn noch so interessiert, konzentrieren kann...

den würde ich - pardon - als krank, als "gestört" bezeichnen.....

mit einem alten "junggebliebenen" Hund, der noch an vielen Vorgängen interessiert ist, hat das wirklich nichts zu tun....auch nicht mit einem schlecht erzogenen Hund.....

ich kenne so einige Briards, weniger oder mehr Temperament...auch welche, die, wenn sie mal hochfahren, nur langsam wieder runterkommen...., welche mit mehr und weniger Konzentrationsfähigkeit....

aber wenn man mal so einen Hund erlebt hat, dann ist das nicht nur ein enormer Unterschied, das ist eine andere Welt...

und wenn dann diverse TAs und erfahrene VerhaltensbiologInnen sagen, diese Störung entspricht ADHS bei Menschen, ist - für mich persönlich - absolut noichts dagegen einzuwenden...

gegen einen unfundierten inflationären Gebrauch einer derartigen Feststellung natürlich schon...wie auf vielen anderen Gebieten auch.....
 
Na ja, ein Hund, dem es nicht möglich ist, mit den aller geringsten Reizen umzugehen, der aufgrund der für ihn ununterbrochenen Reizüberflutung nicht zur Ruhe kommt, diese nicht verarbeiten kann, der sich vor Freude über einen Besuch hysterisch bellend ne halbe Stunde im Kreis dreht, der nicht mal in Ruhe fressen kann, weil sich vor dem Fenster bei sanftem Wind die Blätter eines Baumes bewegen...der sich nicht mal eine ganz kurze Zeitspanne auf irgendetwas, was ihn noch so interessiert, konzentrieren kann...

den würde ich - pardon - als krank, als "gestört" bezeichnen.....

Das kommt schon eher hin als Krankheitsbild .... nur ich hab noch nie einen Hund kennengelernt der so drauf ist !
 
Als Mutter mit 2 ADS Kindern muss ich mich jetzt doch noch einmischen.
ADS ( Aufmerksamkeit Defizit Syndrom) ist nicht zwingend mit Hyperaktivität verknüpft. Es gibt Hibbelkinder, aber auch Träumerle. Beides ist eine mögliche Reaktion auf die Reizüberflutung, unter der die Kinder leiden, weil sie nicht in der Lage sind, die eingehenden Reize zu verarbeiten oder zu filtern. ADS ist eine Stoffwechselstörung, bei der zu wenig Dopamin vorhanden ist. Je nach Schwere der Störung reicht eine Verhaltenstherapie oder eben eine medikamentös unterstützte Therapie.Das ist wie bei Diabetes, bei manchen reicht eine entsprechende Diät, in schweren Fällen muss man Insulin zuführen. Der Stoffwechsel ist bei allen Säugetieren, zu denen Menschen eben auch gehören, aehnlich, weshalb sollte dies bei Hunden nicht vorkommen?
Dass es eine Modediagnose ist unbestritten, der Weg zu einer korrekten Diagnose ist lang,schlussendlich bleibt nur das Ausschlussverfahren. Leider wird wie hier auch aber Symptom und Krankheit verwechselt.
Bei der Verhaltenstherapie werden Strukturen und Rituale für den Alltag erarbeitet und eingeübt, die als Sicherheitsleine und Richtschnur dienen.
Vielleicht ist das janoch eine Anregung für hyperaktive Hunde?
 
Gibts ADS eigentlich bei Naturvölkern auch ?

Ich glaube,dass weder Adsler noch Diabetiker dort lange überleben, die einen weil sie das Essen nicht überlebenden, die anderen, weil sie aufgrund fehlender Impulskontrolle ein sehr hohes Unfallrisiko haben. ADS in einer leichten Form wird in einer solchen Gesellschaft sicher nicht so schwer wiegen, weil es eben nicht so viele Reize gibt bzw.beim Diabetiker das Essen sicherlich gesünder ist.
 
Gibts ADS eigentlich bei Naturvölkern auch ?

Sicher warum nicht.

Alle diese Krankheiten gab es schon immer. Siehe Zappelphillip W. Busch. Nur gingen die Leute anders damit um.
Da waren das dann die Ausgestoßenen, Unerwünschten, die Dorftrottel oder die Raufbolde,
Menschen mit psychischen Störungen oder Epilepsie hatten wurden als besessen angesehen oder als Hexen verbrannt. Später in der Psychiatrie mit Elektroschocks gequält oder dubiose OPs durchgeführt. In einer sehr dunklen Zeit wurden diese Menschen ermordet oder als Versuchskaninchen verwendet.

Eigentlich dachte ich diese Zeiten sind vorbei, aber heutzutage wird man als Mutter dieser Kinder als hysterisch abgetan, als jemand der sich über sein Kind profilieren will oder sich wichtigmacht und das Kind in eine Schublade stecken will.

Und hier herinnen ist es nicht viel besser. Krankheiten die dem betroffenen Hund sehr großen Schaden zufügen ,werden als Einbildung des Hundehalters gewertet .
 
Das kommt schon eher hin als Krankheitsbild .... nur ich hab noch nie einen Hund kennengelernt der so drauf ist !

Ich schon

das ist der Grund warum ich eine Gegnerin der einen Seite bin, die lässig jeden ein bissi hibbeligen Hund als "krank" stuft und lässig mit ADHS um sich wirft....

aber auch der anderen Seite, die sehr verallgemeinernd von "gibt's eh nicht" spricht, von Ausrede, von von von....

und meiner Ansicht nach ist es absolut kein Gewinn für Hund und ihre HH, wenn ein Tier mit einem derartigen Erscheinungbild, als unerzogen, bissi nervös, muss ma halt beschäftigen, muss ma halt besser erziehen, abgetan wird....

es ist ein fundamentaler Unterschied, ob ein Hund sich nicht konzentrieren kann, weil halt zu wenig darauf geachtet wurde...., nie dran gearbeitet wurde...

oder ob er es nicht kann, weil er es nicht kann......
 
Sicher warum nicht.

Alle diese Krankheiten gab es schon immer. Siehe Zappelphillip W. Busch. Nur gingen die Leute anders damit um.
Da waren das dann die Ausgestoßenen, Unerwünschten, die Dorftrottel oder die Raufbolde,
Menschen mit psychischen Störungen oder Epilepsie hatten wurden als besessen angesehen oder als Hexen verbrannt. Später in der Psychiatrie mit Elektroschocks gequält oder dubiose OPs durchgeführt. In einer sehr dunklen Zeit wurden diese Menschen ermordet oder als Versuchskaninchen verwendet.

Eigentlich dachte ich diese Zeiten sind vorbei, aber heutzutage wird man als Mutter dieser Kinder als hysterisch abgetan, als jemand der sich über sein Kind profilieren will oder sich wichtigmacht und das Kind in eine Schublade stecken will.

Und hier herinnen ist es nicht viel besser. Krankheiten die dem betroffenen Hund sehr großen Schaden zufügen ,werden als Einbildung des Hundehalters gewertet .


Ich red von Naturvölkern ... ;) Und nicht von der zweifelhaften mehr oder weniger aufgeklärten europäischen Gesellschaft :rolleyes:
 
Warum sollte es das dort nicht geben?

Gibt es überhaupt noch so etwas wie Naturvölker ?

Solange wir sie nicht definitiv ausrotten ja ! :( Aber ich hab mich früher mal mit dem Thema beschäftigt, dort gibt es keine psychischen Krankheiten , weils dort keine Norm gibt an der gemessen wird, dort gibt es auch keinen Sinn des Lebens , dort lebt man einfach bis man stirbt und dort ist sterben auch kein Drama !
 
Solange wir sie nicht definitiv ausrotten ja ! :( Aber ich hab mich früher mal mit dem Thema beschäftigt, dort gibt es keine psychischen Krankheiten , weils dort keine Norm gibt an der gemessen wird, dort gibt es auch keinen Sinn des Lebens , dort lebt man einfach bis man stirbt und dort ist sterben auch kein Drama !

Und noch einmal,Hyperaktivität ist ein Symptom für eine physische oder psychische Krankheit. ADS ist eine physische Krankheit, wenn es sich nicht um eine Fehldiagnose handelt. dass in anderen Kulturen anders damit umgegangen wird, ist wahrscheinlich,negiert die Krankheit als solche aber nicht.
 
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