Hundezucht: Die größte Veränderung seit über hundert Jahren

Redaktion WUFF

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Ausgabe: 3/09

Die Ereignisse im Ursprungsland des modernen Rassehundewesens überschlagen sich. Die britische Öffentlichkeit ist schockiert über einen Dokumentarfilm zu den Qualzuchten bei heutigen Rassehunden, Ausstellungsrichter und Züchter werden europaweit immer häufiger als „Totengräber des Kulturerbes Rassehund“ bezeichnet, die BBC boykottiert die bisher traditionelle Berichterstattung über die größte Hundeausstellung der Welt und der britische Kennel Club verändert in einer „Hauruck-Aktion“ über 200 Rassestandards. Für den renommierten Wiener Genetiker und Kynologen Dr. Hellmuth Wachtel geht mit diesem Szenario eine erfolgreiche, aber zugleich unheilvolle Ära der Hundezucht zu Ende. Was wir derzeit erleben, sei der Niedergang des „Schauzucht-Systems in der Hundezucht“ in seiner bisherigen Form. Bedeutet dies auch eine Götterdämmerung des Rassehundewesens, oder ist es die Chance auf einen Neubeginn? [...] Link

von Dr. Hellmuth Wachtel

Den vollständigen Artikel können Sie in der WUFF Ausgabe 3/09 nachlesen. Zu bestellen im WUFF Online-Shop.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne die Doku und finde sie ebenfalls ausgesprochen sehenswert. Hab sie mir zur Erinnerung nochmal angesehen. Wenigstens weiß ich jetzt wieder viel besser warum ich nie bei einem Züchter der Show Dogs züchtet einen Hund kaufen würde. Rassehund (also Dogo) ja aber nicht von einem degenerierten Züchter ;)
 
Also ich glaub nicht, dass das so schnell das Ende einer Ära bedeutet. Nur weil keine Berichterstattung folgt (oder nicht in einem best. Ausmaß) oder 200 Rassestandars neu festgelegt werden sollen?
Aber immerhin, ein Anfang wäre gemacht. Pedigree hat ja auch Sponsoring verweigert, nach der letzten Qualshow....
Ein Schritt in die richtige Richtung.
lg Heidi
 
Ehrlich gesagt, zur Crufts würde ich auch gerne fahren/fliegen, einfach um das alles mal gesehen zu haben. Meine erste Hündin war auch qualifiziert, was net schwer war, musstest nur das CACIB machen in Tulln:D, das war die Voraussetzung. Mit Hund wär ich net geflogen (weil nicht gewöhnt und Ausstellungen net grade liebend und dort hätt sie verm. ein g bekommen), ohne würds mich schon interessieren. Seit Jahren schon. Ich glaub der Großteil wills einfach mal kennenlernen. Klar, kenne einige Züchter, die regelmäßig mitmachen, ein Cruftstitel bedeutet halt schon was anderes, so jemand Wert darauf legt. Gelegentlich gewinnt auch ein Windhund, der sogar mir gefällt:D. Als kleiner unbekannter Ösi darf man sich halt keine Hoffnungen machen (je nachdem wer richtet und wieviele bekannte Züchter selbst ausstellen;)). Verurteilen tu ichs aber net.
Zumindest diejenigen, die ich kenne, haben tolle und gesunde Hunde, denen ichs wünschen würde, Erfolg zu haben.
lg Heidi
 
Ich bin prinzipiell kein so großer Fan von Hundeausstellungen. Habe Tulln mal mitgemacht mit Snuffi - der war anschließend 3 Tage lang schockiert weil er dort in den Ring musste. Ich habs dann für uns abgehakt. Und Tulln ist sicher nicht vergleichbar mit Cruft. Außerdem sind Showdogs für mich nicht interessant - mir tun einfach die Hunde leid - die Art wie sie dort vorgeführt werden - das kann keinem Hund Spaß machen. Außerdem finde ich die Richtung in die dort die Zucht geht nicht gut - wieso sollte ich das durch meine Anwesenheit unterstützen ....
 
Joo, ich ja auch net und meine Kylie leider ebenso nicht. Die "Showqualität" wär zwar da, aber der Wille nicht:D. Und mit mir als nicht begeisterter Handler, hat das auch keinen Sinn. Züchten tu ich auch net, also was solls.
Es gibt aber sehr wohl Hunde, die sich sehr gerne zeigen und gern im Mittelpunkt stehen. Ich gab Kylie mal jemand anderen zum ausstellen, weil ich dachte, es liegt nur an mir. War das größte Desaster:D Ohne Mami gehen wir gleich mal gar net in den Ring. Trotzdem, ich hab selbst schon fremde Hunde gehandelt, das war Spaß auf beiden Seiten.
Generell sehe ich einen großen Unterschied zw. einer HundeSCHAU, die ja an sich eine Zuchtschau sein sollte, was sie längst nicht mehr ist und einer echten Zuchtschau bzw. Ankörung zur Zucht. Is aber a anderes Thema:D
Wenn ich auf die Crufts fahren würde, sähe ich das net als Unterstützung, sondern als Befriedigung meiner Neugier. Müsste mich dann halt bei Einkäufen zurückhalten. Alelrdings gibts da Shops, die einen großen Teil des Erlöses, Hunden in Not zukommen lassen.
lg Heidi
 
Heidi wir machen das so - wir lassen unsere Hunde zuhause und fahren auf die Cruft - Du gehst als Windhund verkleidet in den Ring (da führe ich Dich) und beißt den Richter und dann machen wirs umgekehrt - nur ich trete besser bei den Molossern an ;):D dann wissen wir genau wie die Hundsis sich da fühlen und haben auch noch Spaß dabei....
 
Aber Heidi schau Dir mal die Videos an die Celera hier reingesellt hat - ich kannte sie schon von meiner TA und ich hatte auch vorher schon keine gute Meinung über Showzucht und der Hundezucht gewisser Rassen - aber diese Videos sollte man sehen ...
 
des kann i erst am Montag im Büro, geht net vom Zuhauselaptop:(
Aber ich kenn ja einige Videos und ich hab mich sehr gefreut, dass Pedigree als Sponsor ausgefallen ist.
Was das handeln betrifft, da steigen mir oftmals die Grausbirnen auf. Das ist im Amiland echt besser, auch wenn ichs scheußlich finde, dass da die Hundies stäääääändig Guties märmelnd rumstehen oder gehen. Immer noch besser, als es wird ihnen in die Wange gezwickt, sie halb aufgehängt an der Vorführleine etc. Da laufe ich Amok, hab ich auch schon gezeigt.:D
Bei einer Ausstelling in Ö, wo ich selber ausgestellt hatte, bin ich halb ausgerastet, stand schon halb im Ring mit haßerfüllten Blick auf einen Vorführer. (wollte ja selber Formwertrichte werden, hab ich mittlerweile ad acta gelegt, weil ich wohl keine Einladungen kriegen würde:D und viele Händlr rausschmeissen würde) Hundi stand wie eine marionette, trotzdem wurde sie an der Wange gerissen, damit sie das Köpfchen elegant hebt. Waren nicht viele Hunde da, dehalb konnte ich mich mit der Richterin auch immer wieder unterhalten zwischendurch (sie sah auch, wie sehr mich das interessierte, erklärte mir auch viel), nachdem meine gerichtet wurde. Die Richterin sah sich die Hundis an, trat zurück, ich bebte bereits vor Zorn, durfte da aber nix sagen... Sie überlegte, drehte sich um, sah mich, bebend, lächelte. Ich dachte ich zerspringe. Sie wertete. Ich war baff.
Nach der Wertung kam sie auf mich zu, meinte, jaja, ich brauch mir keine Sorgen machen, sie hätte alles genau gesehen und ihn bereits darauf aufmerksam gemacht, dass, wenn er das nochmal macht, aus dem Ring fliegt. Der Hund war echt überragend, muss ich gestehen, er machte aber den 2. Platz, wegen des handlings. Beim nochmaligen Präsentieren nahm sich der Herr das sehr wohl zu Herzen und handelte normal, trotzdem wars eben der 2. Platz. Unterhielt mich nachher mit der Richterin, die sich über meinen "großen Sachverstand" und meine Aufmerksamkeit freute.
Ähh, ich selber hatte nicht gut abgeschnitten. War kein Problem für mich, fand es gerecht. Was ich damit sagen will, sosehr ich auch viele Richter "verurteile" ob ihrer Unkenntnis oder ihrer Freunderl an der Leine oder ihrem "Modebewußtsein", es gibt glücklicherweise auch "normale" Richter, die sowohl jegliche Übertreibung ablehnen, als auch auf das solide handling achten.
lg Heidi
 
Ich hab mit meiner einmal in Tulln mitgemacht. Sie war der einzige Borderling der da unfrisiert hingegangen ist, mit nicht geschnittenen Haaren zwischen den Zehen, weder gesprüht noch sonst irgendwas. Sie ist zwar im Kreis gelaufen, aber hat eigentlich nur gschaut wo ich bin und sich gar net präsentiert. Und sie hat trotzdem das CACA res. gemacht (und selbst da hat der Richter lange hin und her überlegt, wer's denn nun bekommt. *kicher* ). :p

Ich find Ausstellungen schon wichtig, sie sind ein gutes Feedback für die Züchter um eine objektive Meinung zu bekommen. Genau deswegen hab ich das auch mitn Wutzhund gemacht. Ihr hats nicht geschadet, sie ist da ziemlich cool was solche Sachen angeht. War weder gestresst noch sonst was. Die hat die ganze Zeit über mit nem Rüden geschmust und gespielt, zwischendurch mal ist sie in seine Box pennen gegangen. Mit nem Hund den das sehr stresst würd ich das sowieso nicht machen.

Aber es ist durchaus wichtig, mal von den übertriebenen Züchtungen weg zu kommen. zB das die Hunde wieder ne Nase bekommen, die Augen nicht aus dem Kopf halb fallen, die Schädeldecke offen bleibt usw.

Alles halt mit Maß und Ziel, dann machts schon Sinn.

Auf der Westminster Ausstellung (größte Show der Welt) hat ein 10 Jahre alter Spaniel gewonnen dieses Jahr. Mit im Ring dabei waren ein Riesenschnauzer, ein Pudel, ein Puli... kann mich jetzt mehr ganz genau erinnern, aber mir ist aufgefallen das keine einzige "Qualzucht" im Ring vertreten war.
 
Na dann hattest an gscheiten Richter:D Interessiert man sich fürs Ausstellungswesen, weiß man eh bald, was für ein Richter für seinen Hund geeignet ist. Oder umgekehrt.
Kylie ist in der Halle sehr gestresst und wird nur dann von Richtern gut bewertet, wenn die seeehr erfahren sind und sich mit den Hunderassen gut auskennen. Ihre Spinnerein kosten bei denen zwar manchmal einen "Platz", aber nicht gleich von V auf sg. Einfach weil sie`s erkennen können. Finds toll, dass es das noch gibt, ebenso wie Richter, die nicht auf die perfekte Frisur achten (ah, hab übrigens mal jemand gemeldet, der gepudert und gesprayt hat, no das kostete denen glatt mal ein Lächeln:()

Westminster, da sah ich mal (hab ich glaub ich irgendwo geschrieben) eine Doku, wos mir die Haare aufgestellt hat. Danach gabs einen Vera... film vom Feinsten:D. na wenigstens hat im film einer gewonnen, der am wenigsten Aufhebens um sein Hundi gemacht hat. Der fuhr ganz locker und relaxed hin, passiertenn ein paar Hoppalas während der Vorführung, trotzdem gewann er. Schad, dass das nur im film so war...
lg heidi
 
Ich bin mal mit einer Freundin nach Tulln, um den Züchtern ihrer Hündin eine Freude zu machen. Wir waren so unvorbereitet, wie man nur sein kann. Der Hund wurde zuhause ganz normal gebürstet, das war's.

Dennoch, da die Konkurrenz gering war und die Hündin eine würdige Vetreterin ihrer Rasse, kamen die zwei sogar in den Ehrenring, und ein BOB war sowieso selbstverständlich:)

Also was ich damit sagen will: so geht es auch.
Die Engländer übertreiben allerdings schon ganz gewaltig, und in fast jedem Fall zum Leidwesen der Tiere, egal, ob Hund oder Katz.....
 
Und da sind sie schon wieder, die Pauschalverurteilungen.

Wenn man natürlich unvorbereitet in den Ring geht, hat der Hund Stress.
Das Resümee daraus? Ausstellungen sind furchtbar!!!
Jeder Hund, der daran teilnehmen muss, ist furchtbar arm!
Die Engländer sind furchtbare Menschen, weil sie in allem übertreiben!

Mal eine andere Frage: Würdet ihr unvorbereitet zu einer Prüfung erscheinen?
Glaubt ihr nicht, dass auch euer Hund dann Stress hätte, wenn ihr nicht mal den Prüfungsablauf kennen würdet? Wäre er dann auch nicht überfordert, wenn er noch nie etwas von Sitz-Platz-Fuß gehört hätte?

Jeder soll das machen, was ihm Spaß macht und vor allem: Was dem Hund Spaß macht.

Und für alle Unwissenden: Es gibt Hunde, die sich gerne präsentieren und solche, denen es weniger Spaß macht.
Ich habe schon viele englische Shows gesehen. Es gab vereinzelt Handler, die mit den Hunden nicht sehr nett umgegangen sind und viele andere, die das ganz toll gemacht haben (Tip: das sieht man am besten an den Hunden). Ich persönlich finde, dass die Engländer ihre Hunde sehr professionell präsentieren, was nicht gleichzeitig heißt, dass die Hunde darunter leiden, sondern sich von ihrer besten Seite zeigen können. Deren Hunde sind vorzüglich vorbereitet und trainiert.

So wie ich schon an vielen Turnieren Zuseher gewesen bin oder Hundeschulen beim Training besucht habe. Auch dort gibt es solche, die von ihrem Hund Unmögliches verlangen oder grob sind und solche, die MIT ihrem Hund ganz wunderbare Arbeit leisten.

Es gibt auch Hunde, die vielleicht weniger Spaß an UO, Fährte, Agi, Obi oä haben.
Es gibt genug Hundeführer, die deren Hunde aus falschem Egoismus zu etwas zwingen, wozu die Hunde vielleicht weniger in der Lage sind.

Das passiert bestimmt auch auf Ausstellungen.

Ich denke, das Wichtigste ist, GEMEINSAME Interessen (des HF und Hundes) zu entdecken und gemeinsam daran Spaß haben.
Egal, was es ist.

Meine Hunde haben keinen Stress auf Ausstellungen, sie schlafen in ihren Boxen, kuscheln mit mir auf dem Sessel, lieben es, auf dem Trimmtisch zu liegen, fremde Leute anzuflirten und gekrault zu werden und im Mittelpunkt zu stehen.

Ich besuche viele Ausstellungen im In- und Ausland und habe nicht DIE typischen Showhunde. Ich finde es trotzdem umso wichtiger, dem Publikum und den Richtern zu zeigen, dass es auch andere Linien in unserer Rasse gibt, die ihre Vorzüge haben - die Durststrecke war lang, aber ich ernte jetzt den Erfolg.

Und bitte: Nur weil ein Hund auf vielen Ausstellungen gezeigt wird, heißt das noch lange nicht, dass er "schön und blöd" ist.
Oder sind auch alle Blondinen blöd???

Und noch etwas: Nur weil man gerne auf Ausstellungen geht, heißt das auch nicht, dass das alles ist, was diese Hunde erleben dürfen!!!

Ich hasse diese Vorverurteilungen, denkt mal darüber nach, bevor ihr solche Dinge sagt.

Lisi
 
Ich glaube einen Unterschied muss man machen - Tulln und viele andere Hundeschauen in Europa sind nicht mit dem vergleichbar was bei Cruft abläuft oder auch bei Zuchtschauen in den USA. Ich glaube auch dass der Züchtergedanke ein anderer ist. GB und USA gehen sehr stark auf Showdogs - wenigstens in Österreich bin ich mir das sicher - legt man auch Wert auf Arbeitslinien und das ist einfach gesünder für den Hund.

Was ich schlimm finde dass Menschen Tiere für ihren seltsamen Geschmack leiden lassen - denn was ist schön an einem kranken Tier.

Ich finde es toll dass BBC Cruft boycottiert - es ist ein Zeichen dass Degeneration statt Zucht eben nicht unterstützt wird und BBC ist in GB schon ein wichtiger öffentlicher Faktor.
 
Ich glaube einen Unterschied muss man machen - Tulln und viele andere Hundeschauen in Europa sind nicht mit dem vergleichbar was bei Cruft abläuft oder auch bei Zuchtschauen in den USA. Ich glaube auch dass der Züchtergedanke ein anderer ist. GB und USA gehen sehr stark auf Showdogs - wenigstens in Österreich bin ich mir das sicher - legt man auch Wert auf Arbeitslinien und das ist einfach gesünder für den Hund.

Was ich schlimm finde dass Menschen Tiere für ihren seltsamen Geschmack leiden lassen - denn was ist schön an einem kranken Tier.

Ich finde es toll dass BBC Cruft boycottiert - es ist ein Zeichen dass Degeneration statt Zucht eben nicht unterstützt wird und BBC ist in GB schon ein wichtiger öffentlicher Faktor.

Hallo Snuffi,

ich bin ein absoluter Gegner von Qualzuchten und Hunden, die eine Modeerscheinung im schlimmsten Fall sind.

Ich habe keinen Einblick in die amerikanische Hundezucht, aber sehr wohl einige Freunde in England und es hier und dort Züchter, die auf die Arbeitsbereitschaft Wert legen und solche, die einzig und bloß "Showhunde" züchten möchten, ohne Rücksicht auf Verluste.

Ich habe, seitdem ich eine Hündin aus England importiert habe, die Arbeitsbereitschaft und Qualität um 100% steigern können. Zudem sind diese Hunde im Exterieur erstklassig.

Ich halte die Zucht auf Extreme für sehr schlecht und für die Rasse nachhaltig und dauerhaft gefährdend.

Das betrifft wohl alle Rassen.

Zuchtziel sollte IMMER sein, Rassevertreter zu züchten, die dem, wofür diese Rasse "einst" hervorgebracht worden ist, möglichst nahe zu kommen.

Dies kann jedoch sowohl in England als auch in Österreich geschehen.

Ich fahre auf die Crufts, weil es für mich die einzigartige Gelegenheit ist, 400 qualifizierte Hunde an einem Tag zu sehen, wofür ich sonst zu vielen einzelnen Ausstellungen fahren müsste.

- Und es gefallen mir im seltensten Fall die Sieger;-)))

Denn ein Ch Titel ist für mich absolut kein Anhaltspunkt, aber ich kann, im Gegensatz zu einer Homepage oder einem Foto, das Gangwerk und den Ausdruck eines Hundes sehen.
Nicht das Wesen, das kann man nur bei einem persönlichen Kennenlernen beurteilen.

Das ist für mich der Grund, rüber zu fliegen.

Übrigens hatte ein sehr guter Freund von mir die Aufgabe, den Rassestandard unserer Rasse mit dem englischen Kennelclub zu erörtern und zu helfen, Extremen vorzubeugen.

Und das kann er wahrscheinlich besser (obwohl er Engländer ist) als so mancher Züchter hier in Österreich.

Lisi
 
Und da sind sie schon wieder, die Pauschalverurteilungen.

Bisher wurde eigentlich nicht pauschal verurteilt sondern aufgrund von Fakten gesagt dass man etwas nicht gut findet.

Wenn man natürlich unvorbereitet in den Ring geht, hat der Hund Stress. Das Resümee daraus? Ausstellungen sind furchtbar!!!
Jeder Hund, der daran teilnehmen muss, ist furchtbar arm!
Die Engländer sind furchtbare Menschen, weil sie in allem übertreiben!

Auch die "vorbereiteten" Hunde in Tulln hatten mM wenig Spaß an dem was da passiert. Wenn man auf Ausstellungen geht dann sollte man so ehrlich sein zu sagen dass man es als Züchter für die Zucht tut und als Privatperson die nicht züchten will fürs Ego - aber nicht erklären das wäre nur für den Hund :mad:

Mal eine andere Frage: Würdet ihr unvorbereitet zu einer Prüfung erscheinen? Glaubt ihr nicht, dass auch euer Hund dann Stress hätte, wenn ihr nicht mal den Prüfungsablauf kennen würdet? Wäre er dann auch nicht überfordert, wenn er noch nie etwas von Sitz-Platz-Fuß gehört hätte?

Snuffi ist gut erzogen und kann alle Kommandos - aber das hat nix mit Stress zu tun - er hat wegen der Atmosphäre die dort war gezittert. Nicht weil er nicht wußte was er tun soll. Snuffelchen vertraut mir schon aber die Atmosphäre dort hat ihn trotzdem ziemlich fertig gemacht. Snuffelchen hatte sogar vorher schon geübt wie man richtig im Ring geht. An dem lags nicht.

Jeder soll das machen, was ihm Spaß macht und vor allem: Was dem Hund Spaß macht.

ich glaube nicht dass es auch nur einen Hund gibt dem Ausstellungen wirklich Spaß machen. Jeder der das ernsthaft behauptet hat entweder keine Ahnung vom Hund oder lügt.

Und für alle Unwissenden: Es gibt Hunde, die sich gerne präsentieren und solche, denen es weniger Spaß macht. Ich habe schon viele englische Shows gesehen. Es gab vereinzelt Handler, die mit den Hunden nicht sehr nett umgegangen sind und viele andere, die das ganz toll gemacht haben (Tip: das sieht man am besten an den Hunden). Ich persönlich finde, dass die Engländer ihre Hunde sehr professionell präsentieren, was nicht gleichzeitig heißt, dass die Hunde darunter leiden, sondern sich von ihrer besten Seite zeigen können. Deren Hunde sind vorzüglich vorbereitet und trainiert.

Schau Dir mal die Doku auf U-Tube an und dann sag nochmal dass die Engländer ihre Hunde "gut" präsentieren. Dass die Hunde daran Freude haben usw...

Ich will ja nicht vermenschlichen - aber ich leg Dir einen Strick um den Hals zieh daran an damit Du Deinen Kopf auch schön trägst, vor dem Richter machst Du brav Ahh und vor und hinter Dir rennen andere Mädels so wie Du. Ich glaube einfach nicht dass der Hund Spaß daran hat - Züchter tun es weil sie das für ihre Zucht tun müssen - der Rest ist die Eitelkeit der Besitzer in Kombination mit der Ignoranz gegenüber den Bedürfnissen des Hundes. Wenn mans schon tut sollte man sich dessen bewußt sein und es für den Hund so angenehm wie möglich machen.

So wie ich schon an vielen Turnieren Zuseher gewesen bin oder Hundeschulen beim Training besucht habe. Auch dort gibt es solche, die von ihrem Hund Unmögliches verlangen oder grob sind und solche, die MIT ihrem Hund ganz wunderbare Arbeit leisten.

Das Argument verstehe ich nicht nur weil in einer Hundeschule Hunde gequält werden ist das auf Ausstellungen OK :confused:

Es gibt auch Hunde, die vielleicht weniger Spaß an UO, Fährte, Agi, Obi oä haben. Es gibt genug Hundeführer, die deren Hunde aus falschem Egoismus zu etwas zwingen, wozu die Hunde vielleicht weniger in der Lage sind. Das passiert bestimmt auch auf Ausstellungen.

Und weil es solche HF's gibt die ihre Hunde quälen ist es OK Hunde auf Ausstellungen zu quälen :confused:

Ich denke, das Wichtigste ist, GEMEINSAME Interessen (des HF und Hundes) zu entdecken und gemeinsam daran Spaß haben.
Egal, was es ist.

GEMEINSAM kann man in dem Fall nicht groß genug schreiben :rolleyes:

Meine Hunde haben keinen Stress auf Ausstellungen, sie schlafen in ihren Boxen, kuscheln mit mir auf dem Sessel, lieben es, auf dem Trimmtisch zu liegen, fremde Leute anzuflirten und gekrault zu werden und im Mittelpunkt zu stehen.

Das sagen die meisten Leute die auf Aufstellungen gehen. Das sagen sie sogar auf der Ausstellung wenn zu sehen ist dass der Hund alles andere als glücklich ist. Aber wenn er zittert kann er es vermutlich nicht erwarten in den Ring zu gehen ;)

Ich besuche viele Ausstellungen im In- und Ausland und habe nicht DIE typischen Showhunde. Ich finde es trotzdem umso wichtiger, dem Publikum und den Richtern zu zeigen, dass es auch andere Linien in unserer Rasse gibt, die ihre Vorzüge haben - die Durststrecke war lang, aber ich ernte jetzt den Erfolg.

Das ist ja positiv wenn Deine Hunde nicht jene degenerativen Erscheinungen haben - welche Rasse hast Du übrigens.

Und bitte: Nur weil ein Hund auf vielen Ausstellungen gezeigt wird, heißt das noch lange nicht, dass er "schön und blöd" ist. Oder sind auch alle Blondinen blöd???

Also eine "Blondinenklasse" hätte ich bei noch keiner Ausstellung erlebt :confused::D Es sagt auch keiner dass diese Hunde "schön & blöd" sind - sie sind arm und oft degeneriert aufgrund falsch verstandener Zucht. Es hat mit Tierquälerei zu tun nicht mit dem Pauschalurteil dass alle Ausstellungshunde doof sind.

Und noch etwas: Nur weil man gerne auf Ausstellungen geht, heißt das auch nicht, dass das alles ist, was diese Hunde erleben dürfen!!!

wenns so wäre müsste man Dir den Hund sofort vom ATA wegnehmen lassen dann wäre es ausgeprägte Tierquälerei.

Ich hasse diese Vorverurteilungen, denkt mal darüber nach, bevor ihr solche Dinge sagt. Lisi

Es ist keine Vorverurteilung - ich war 3x auf Ausstellungen, davon 1x mit meinem Rüden bevor ich diesen Gedanken ad acta gelegt habe. Ich habe mich über Qualzucht informiert bevor ich angefangen habe dagegen zu reden und ich habe mir die Videos angesehen bevor ich ein Wort über die Cruft und die Zucht in GB verloren habe. Ich finde die Fakten sprechen ja für sich selbst.

Kannst Du mir irgendeinen Fakt nennen warum DEIN HUND eine Ausstellung toll finden soll :confused:
 
Hallo Snuffi,

ich bin ein absoluter Gegner von Qualzuchten und Hunden, die eine Modeerscheinung im schlimmsten Fall sind.

Ja aber gerade dann verstehe ich nicht ganz wie man "die" Show der Qualzucht unterstützen kann - ich glaube einfach nicht dass sich dort etwas ändert wenn nicht klare Zeichen gesetzt werden. Das wiederum hilft allen die in GB züchten und als Züchter an guten gesunden Hunden interessiert sind.

Ich habe keinen Einblick in die amerikanische Hundezucht, aber sehr wohl einige Freunde in England und es hier und dort Züchter, die auf die Arbeitsbereitschaft Wert legen und solche, die einzig und bloß "Showhunde" züchten möchten, ohne Rücksicht auf Verluste.

GSD gibt es auch die Züchter die Wert auf die Gesundheit ihres Hunde legen. Aber gerade die brauchen Unterstützung indem man der Qualzucht eine klare Absage erteilt.

Ich habe, seitdem ich eine Hündin aus England importiert habe, die Arbeitsbereitschaft und Qualität um 100% steigern können. Zudem sind diese Hunde im Exterieur erstklassig.

Züchtest Du, hast Du das durch Zucht erreicht oder indem Du einen Hund gearbeitet hast ????

Ich halte die Zucht auf Extreme für sehr schlecht und für die Rasse nachhaltig und dauerhaft gefährdend. Das betrifft wohl alle Rassen. Zuchtziel sollte IMMER sein, Rassevertreter zu züchten, die dem, wofür diese Rasse "einst" hervorgebracht worden ist, möglichst nahe zu kommen. Dies kann jedoch sowohl in England als auch in Österreich geschehen.

In GB ist es in den letzten 100 Jahren nicht wirklich passiert - Möpse und King Charles Spaniels sind ja gute Beispiele oder Bulldoggen.... Wobei ich es ja nicht wirklich verstehen kann - in GB gibt es gute Kynologen und Hundehistoriker - auf die hört nur keiner. Hier in Österreich kenne ich nur die Dogo Szene (so einigermaßen weil ich selbst nicht züchte). Es gibt Züchter die versuchen ihr bestes aus einem möglichst großen Genpool zu schöpfen und es gibt solche denen das Aussehen wichtig ist mit dem Erfolg dass sie HD, Haarbeutelentzündung, Taubheit und nicht wesensfeste Hunde produzieren. Nur das alles ist nicht vergleichbar mit Defekten wie beim Boxer, Mops, King Charles Spaniel, Ridgeback usw...

Ich fahre auf die Crufts, weil es für mich die einzigartige Gelegenheit ist, 400 qualifizierte Hunde an einem Tag zu sehen, wofür ich sonst zu vielen einzelnen Ausstellungen fahren müsste. - Und es gefallen mir im seltensten Fall die Sieger;-)))

Es ist Deine Entscheidung dorthin zu fahren - und es macht Dich auch nicht zu einem bösen Menschen - ich kann halt nicht verstehen warum Du das unterstützt wenn Du schreibst dass Du diese Art zu züchten nicht gut findest.

Denn ein Ch Titel ist für mich absolut kein Anhaltspunkt, aber ich kann, im Gegensatz zu einer Homepage oder einem Foto, das Gangwerk und den Ausdruck eines Hundes sehen. Nicht das Wesen, das kann man nur bei einem persönlichen Kennenlernen beurteilen. Das ist für mich der Grund, rüber zu fliegen.

Ich würde mir niemals einen Hund aus GB nehmen - die Gefahr einen kranken degenerierten Hund zu bekommen wäre mir viel zu groß. Ich wäre auch mit jedem Züchter vorsichtig der in diesem Dunstkreis züchtet. Da ich aber auf Dogos fixiert bin stellt sich dieses Problem nicht wirklich. Wäre ich zB ein Ridgeback Fan würde ich nie einen englischen Hund kaufen .

Übrigens hatte ein sehr guter Freund von mir die Aufgabe, den Rassestandard unserer Rasse mit dem englischen Kennelclub zu erörtern und zu helfen, Extremen vorzubeugen. Und das kann er wahrscheinlich besser (obwohl er Engländer ist) als so mancher Züchter hier in Österreich.

Lisi

Wenn Dein Freund wirklich in der Lage ist etwas gegen die engliche Zuchtpraktik zu tun dann finde ich das toll - aber ich habe mehr Vertrauen zu einem österreichischen Züchter weil die diesen Druck auf Aussehen zu züchten viel weniger haben. Ich würde nur einen Züchter auswählen der v.a. auf Gesundheit züchtet, dem Wesen wichtiger ist als Aussehen. Wenn jemand Inzucht betreibt würde ich keinen Hund von ihm nehmen und wenn er der Präsident vom Club wäre. Ich bin halt eher Konsument und ich will einen gesunden wesensfesten Hund - keinen gepuderten Showchampion der als Fliegenpilz mit HD durchs Leben läuft.
 
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