Recht haben alle Beitragsschreiber (zB Shonka), die darauf hinweisen, daß der Golden nicht als Familienhund gezüchtet wurde.
Sondern als JAGDHUND für die Arbeit nach dem Schuß bei Niederwildjagden in wasserreichem Revier bei herbstlichem und winterlichem Wetter.
Ich finde auch, daß ein Golden rassetypisch beschäftigt gehört. Zum Glück kann man dafür eine Beschäftigung das ganze Jahr machen, die im Ursprungsland die Jäger als Training während der Schonzeit verwenden: Dummy-Arbeit (der Hund apportiert geworfene und versteckt ausgelegte mit Granulat gefüllte Leinensäckchen). Ist eine schöne Beschäftigung für Hund und Frauchen/Herrchen zusammen. (Ist natürlich auch für viele andere Hunderassen eine schöne Beschäftigung!)
Finde ich auch bedauernswert, daß nur ein Teil der Goldenhalter das praktiziert.
Moin,
und seien wir doch mal ehrlich, wie groß ist dieser Anteil bei den Golden, die rassegerecht beschäftigt werden?
Ich denke, bei geschätzen 10 % liegen wir doch wahrscheinlich schon weit über dem tatsächlichen Wert. Bei uns in der Gegend, wo es einige Golden gibt, ist es schlicht : keiner
Der Grund ist der, den Du hier so positiv für die Golden anfügst: Der angeblich so friedliche und liebenswerte perfekte Familienhund. So ein Image kommt übrigens im allgemeinen aus der Werbeindustrie. Golden sind mit Ihrer Erscheinung und insbesondere ihrer Farbe der perfekte Fernsehwerbehund (dunkle Hunde z.B. kann man nicht so gut filmen, es wird zu kontrastarm)
Meines Wissens wurde die Friedfertiigkeit der Retriever auch nicht deshalb in die Zucht gelegt, damit sie nicht die anderen Jäger zerfleischen sondern aus einem anderen Grund:
Ein Retriever apportiert Wild. Und Wild ist nunmal für den Hund etwas tolles: Man kann es zerfleddern, Rergraben, in der Gegend hin und her schleudern oder sogar fressen. All das soll der retriever aber nicht tun, er soll es noch toller finden, das dem Halter ordentlich zu geben. Das wird durch Menschenliebe nunmal deutlich erleichtert. Der Retriever will gefallen. Und das eben aus jagdlichen Gründen.
Aber dazu ist Zucht nur ein Teil, die andere ist Sozialisation und Erziehung. Und an allen dreien hapert es meines Erachtens derzeit in der Golden-Szene erheblich.
Es sind doch im monatlichen DRC-Heft inzwischen deutlich mehr Shows als workingstests für Golden. Viele beherrschen doch nur noch das für Shows gerade notwendige Grundstock an Apportiersport. Und das sind schon die engagierten Halter.
Deine Meinung zu Listenhunden finde ich fatal. Ja. ich kenne auch solche Typen, die Ihren Testosteronspiegel über den Hund steigern und richtig, sie haben keinen Pudel. Und ich kenne auch die Typen, die einen 'Kampfhund' (und genau diese Bezeichnung wählen sie selbst) unbedingt haben wollen, weil es schick und 'in' ist, aber von Hundehaltung und Erziehung Null Ahnung haben und auch gar nicht haben wollen. Man kann den Hund schließlich gut mit Leinenrucks erziehen (haben ihnen schließlich Freunde mit gleicher Hunderasse gezeigt) oder eben das Ohr umdrehen, bis der Hund jault (alles erlebt).
Ich bin in meinem Leben von 3 Hunderassen gebissen worden: einem Dackel, einem Königspudel und einem Bernhardiner (am schwersten von letzerem).
(den Yorkshire-Terrier zähle ich nicht, er kam nicht durch die Jeans)
Einen Kampfhundeführerschein, wie er Dir vorschwebt, hätte mir also nichts genutzt, sind ja alles liebe harmlose Rassen.
Für mich ist jeder Halter eines Hundes in der gleichen Pflicht und deshalb würde ich auch alle gleich behandeln. Zum Wohl der Mitmenschen aber auch zum Wohl der Hunde selbst.
Bei uns im Ort hat man einen interessanten Weg gewählt. Wenn man ein bestimmtes Niveau im Hundesport erreicht hat (Bei Retrievern ist das in etwa BHP plus Dummy A; ist etwas Verhandlungssache mit dem Sachbearbeiter, da die Richtlinien auf Schutzhundsport ausgelegt sind), wird einem 50 % der Hundesteuer erlassen.
Ich finde, das ist ein Ansatz, den man ausbauen könnte.
Tschüss
Ned