Hundeführerschein erweist sich als Flop!

Die private Übernahme eines ERWACHSENEN Hundes mit gesetzlichen Maßnahmen zu erschweren halte ich aber für eine sehr "zweischneidige" Sache (verpflichtende Schulung vor der Übernahme selbstverständlich ja - aber nicht teurer als bei einem Hund vom Züchter, und selbst der Herkunftsnachweis könnte bei erwachsenen Hunden in Einzelfällen kontraproduktiv sein).

Ich verstehe die Bedenken, glaube aber, dass man über den Umweg "Tierheim" die Gefahr für erwachsen übernommene Hunde sehr gering halten kann.

Es ist aber doch so, daß häufig bei Hunden, die beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen oder wegen dem Tod des Halters, oder aufgrund von unvorhergesehenen Veränderungen in der Lebenssituation eines HH , ein neues Zuahuse brauchen
der "Umweg" über das Tierheim entfällt und im Verwandten- oder Freundeskreis, oder mit Hilfe des Tierarztes ein neuer guter Platz für den Hund gefunden wird.

Der Herkunftsnachweis ist in so einem Fall ja kein Problem und sollte mittels Chippflicht eigentlich schon auf dem richtigen Weg sein (die EINZIGE gute Idee, die unsere Volksvertreter in Bezug auf Hunde hatten...aber auch nur halbherzig und unvollständig)

Solche "Privatvermittlungen" z.B. duch höhere Schulungskosten zu erschweren, halte ich nicht für sinnvoll. (Ich persönlich bin nur dann dagegen Hunde privat weiterzuvermitteln, wenn ein Hund aufgrund von Verhaltensproblemen abgegeben wird. In diesem Fall ist es besser ein Tierheim, das Erfahrung in der Vermittlung hat, sucht den richtigen neuen Platz ).

Würde man das auslassen, gäbe es halt nur noch Privatvermittlungen im "Freundeskreis" - Altersnachweise sind einfach zu leicht zu umgehen, darum sehe ich diese "hohen" Schulungskosten auch hier als notwendige Maßnahme (aber darüber muss man sicher noch viel mehr nachdenken).

Ich würde gerne alle Vermehrer treffen, nicht nur die aus Ungarn usw., sondern auch die "meine Hündin soll einen Wurf haben"-Deppen aus Österreich.
Hier wäre eben der Herkunftsnachweis wichtig, denn wenn man die gesamte Kette zurückverfolgen kann, landet man irgendwann beim "Hersteller" und DER bekommt eine ORDENTLICHE auf den Deckel.

Auch wenn ich mich jetzt auf "dünnes Eis begebe" - ich glaube daß es da noch ein ganz anderes Problem gibt - nämlich ein "Imageproblem" des Zuchtwesens und auch teilweise des Tierschutzes.

So dünn ist das Eis gar nicht!!!

Ich kann mich noch lebhaft an die Diskussion erinnern, als ich verpflichtende ZÜCHTERSCHULUNGEN mit hohem Aufwand gefordert habe...vielleicht findet man den Thread ja noch irgendwo.

Da kommen super Aussagen wie "ich mach doch keinen langen, teuren Kurs um Züchter zu werden" usw.

PASST - wäre für mich eigentlich genau das, was man erreichen will, nämlich, dass nur die Menschen züchten, die auch bereit sind die Qualität und die Anforderungen an Züchter SEHR HOCH zu halten.

Beim Tierschutz ist es ähnlich - es gehört ein unabhängiges Kontrollorgan her, das nach bestimmten Richtlinien (die ausgearbeitet werden müssten) Tierheime und Orgas bewertet und in regelmäßigen Abständen die Ergebnisse ihrer Bewertungen veröffentlicht.


Wenn Menschen wirklich zurecht Vertrauen in Züchter und in den Tierschutz haben, ist das auch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

;)
 
....- 5.500 Wohnungen
-- etwa 700 Hunde

Ich habe jetzt nachgedacht. Ich weiß nimmer alle Hunde in der Siedlung in der ich aufgewachsen bin ( Stadtrand Linz, eher viel Grün )
Aber in unserem Teil der Siedlung waren es 24 Wohneinheiten mit 4 Hunden insgesamt ( einer davon meiner;) ).
Hochgerechnet also genau so viele wie in Deinem Beispiel, anno 1975-1980
Allerdings, genug Platz zum Gassi gehen hatten wir schon.
 
Die private Übernahme eines ERWACHSENEN Hundes mit gesetzlichen Maßnahmen zu erschweren halte ich aber für eine sehr "zweischneidige" Sache (verpflichtende Schulung vor der Übernahme selbstverständlich ja - aber nicht teurer als bei einem Hund vom Züchter, und selbst der Herkunftsnachweis könnte bei erwachsenen Hunden in Einzelfällen kontraproduktiv sein).
Das Argument dem Markt der Vermehrer zu schaden, trifft bei der Erschwerung der Übernahme eines erwachsenen Hunden ja nicht mehr zu. Es ist aber doch so, daß häufig bei Hunden, die beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen oder wegen dem Tod des Halters, oder aufgrund von unvorhergesehenen Veränderungen in der Lebenssituation eines HH , ein neues Zuahuse brauchen
der "Umweg" über das Tierheim entfällt und im Verwandten- oder Freundeskreis, oder mit Hilfe des Tierarztes ein neuer guter Platz für den Hund gefunden wird.

Vielleicht wäre es möglich in diesen Fällen den Umweg über das Tierheim abzukürzen, indem das TH quasi die Übernahme dieses Hundes beglaubigt. Sprich Hund und potentieller neuer Halter werden beim Tierheim gemeldet, die prüfen, ob der neue Besitzer in Ordnung ist und der angegebene Grund der Übernahme (Tod, Pflegeheim,.. ) auch zutrifft, stempeln eine Beglaubigung ab und dann geht das ohne zusätzliche Hürden wie es Markus für den Normalfall fordert. So könnte man den Hunden das Tierheim ersparen und dennoch eine gewisse Kontrolle ausüben. Daß das Tierheim für seinen Aufwand auch eine Entschädigung erhalten muß, ist aber auch klar.
 
Beim Tierschutz ist es ähnlich - es gehört ein unabhängiges Kontrollorgan her, das nach bestimmten Richtlinien (die ausgearbeitet werden müssten) Tierheime und Orgas bewertet und in regelmäßigen Abständen die Ergebnisse ihrer Bewertungen veröffentlicht.

Exakt, und alle die durchfallen bekommen keine "Konzession".
Das wäre wünschenswert!


Und den Weg übers Tierheim, will ich eigentlich nicht ausschließen, eventuell dem Hund ersparen ins Tierheim zu kommen, aber zumindest über die Vermittlung eines seriösen Tierschutzvereines und nicht "privat".
Macht es den Leuten auch einfacher finde ich.
 
Aber statistisch gesehen ist es eine viel zu kleine Vergleichsmenge ;)

Ja das weiß ich natürlich auch;)

Aber - von Wien mal abgesehen, das kann ich nicht beurteilen, dort wohne ich schon länger nicht mehr - also davon abgesehen, kann ich keine wesentliche Zunahme der Hundeanzahl in meiner jeweiligen Wohnumgebung feststellen.

Eine Gruppe allerdings - junge Leute mit wenig Geld / schlechter Ausbildung, urban - die hatten früher eher keine Hunde, heute dagegen schon öfter, kommt mir zumindest ganz subjektiv so vor und ohne über statistisch relevantes Zahlenmaterial zu verfügen:).
Dafür allerdings - auch wieder ein ganz subjektiver Eindruck - reisen die eher jungen und wohlhabenden Pensionisten mehr und haben daher vielleicht weniger Hunde...

Eine aussagekräftige Statistik dazu wäre interessant.
 
Selbst wenn die Zahl der gehaltenen Hunde pro Person (Haushalt) gleich geblieben wäre (was ziemlich sicher nicht so ist), wäre die absolute Zahl der in Österreich gehaltenen Hunde gestiegen ;)

Von 1990 bis jetzt hat sich die Einwohnerzahl in Wien um etwa 175.000 Menschen erhöht.

Vermutete 100.000 Hunde aufgeteilt auf 1,714.000 Menschen (aktuell) bedeutet 1 Hund pro 17 Menschen, womit bei dem dokumentierten Bevölkerungswachstum von einem Plus von ca. 10.000 Hunden seit 1990 auszugehen ist.

Wenn ich mir dazudenke, dass auch prozentuell mehr Menschen Hunde halten als noch vor 20 Jahren, schätze ich locker flockig, dass wir gut und gerne 25.000 Hunde mehr in Wien haben als vor 20 Jahren (würde bedeuten, dass damals etwa jeder 20. Mensch einen Hund hatte).


25.000 Hunde MEHR
175.000 Menschen MEHR

....und das in nur 20 Jahren

Da sollte klar sein, dass der Raum enger geworden ist und unangenehme Begegnungen häufiger sind!

Was Rasselisten und das ewige "auf einige Rassen hinpecken" bei diesem Problem helfen sollen, weiß bestenfalls Orest und Ulli Sima...

:(:(:(
 
Ihr seit ja quasi vom Fach was den ganzen Tierschutz usw. betrifft....

kommt mir das nur so vor oder sind die "Vermehrer" hauptsächlich auf SOKAs und Kleinhunden spezialisiert?
Kling jetzt vielleicht echt blöd diese Frage - aber irgendwie kommt mir das so vor....
Und warum dann gerade SOKAS für die es in W/NÖ momentan sowieso nicht lustig ist?!

habt ihr da Hintergrundwissen dazu?
 
Die Vermutung kann ich nicht bestätigen, dazu fehlt mir einfach der Einblick.

Bei den Kleinhunden und (besonders) SoKas muss man aber wirklich auch die Zielgruppe der Vermehrer sehen und das sind oft junge Leute (meiner Erfahrung nach überwiegender Teil weiblich!!!), die sich einfach zu wenig Gedanken über die Kosequenzen der Hundehaltung machen und mit der rosaroten Brille an die Sache rangehen!

Dann kommen die Probleme und schon sind sie überfordert.

Den "Kampfhund" vom böööösen Türkengangsterrapper aus dem 16. Bezirk wirst im Tierheim sicher seltener sehen als den "Kampfschmuser" von der lieben Jacqueline aus der Hansson-Siedlung :(

Leider hat die Jacqueline vor der Abgabe vielleicht auch noch gedacht, dass so süüüüüüße Babies von ihrem Schatzischmatzi nicht schaden könnten, weil die Chantal und die kleine Schwester von der Jessica ja auch so eine Piiiiitimaaauuuuus haben wollen....
 
ich hab eher die Kofferraumhunde gemeint - die aus den benachbarten Ausland reingeschleppt werden....

Aber die nationale Vermehrung klingt plausabel.
 
Würde man das auslassen, gäbe es halt nur noch Privatvermittlungen im "Freundeskreis" - Altersnachweise sind einfach zu leicht zu umgehen, darum sehe ich diese "hohen" Schulungskosten auch hier als notwendige Maßnahme (aber darüber muss man sicher noch viel mehr nachdenken).

Ich würde gerne alle Vermehrer treffen, nicht nur die aus Ungarn usw., sondern auch die "meine Hündin soll einen Wurf haben"-Deppen aus Österreich.
Hier wäre eben der Herkunftsnachweis wichtig, denn wenn man die gesamte Kette zurückverfolgen kann, landet man irgendwann beim "Hersteller" und DER bekommt eine ORDENTLICHE auf den Deckel.

Bei den Kleinhunden und (besonders) SoKas muss man aber wirklich auch die Zielgruppe der Vermehrer sehen und das sind oft junge Leute (meiner Erfahrung nach überwiegender Teil weiblich!!!), die sich einfach zu wenig Gedanken über die Kosequenzen der Hundehaltung machen und mit der rosaroten Brille an die Sache rangehen!

Dann kommen die Probleme und schon sind sie überfordert.

Den "Kampfhund" vom böööösen Türkengangsterrapper aus dem 16. Bezirk wirst im Tierheim sicher seltener sehen als den "Kampfschmuser" von der lieben Jacqueline aus der Hansson-Siedlung :(

Leider hat die Jacqueline vor der Abgabe vielleicht auch noch gedacht, dass so süüüüüüße Babies von ihrem Schatzischmatzi nicht schaden könnten, weil die Chantal und die kleine Schwester von der Jessica ja auch so eine Piiiiitimaaauuuuus haben wollen....


Hallo zusammen!

Ja, das Risiko, daß "Vermehrergeschäfte" unter dem Deckmantel einer "Hundeübernahme im Freundeskreis" munter weitergehen muß natürlich ausgeschlossen werden, das sehe ich natürlich genauso.
Gleichzeitig denke ich aber, daß man nicht vergessen sollte, daß - nicht nur bei der Hundehaltung sondern in allen Bereichen des Lebens - , private Initiative, Hilfsbereitschaft und Eigenverantwortlichkeit ganz wesentliche Elemente sind. Überall wo das gut funktioniert, sollten meiner Meinung nach, nicht durch "Überregulierung" der öffentlichen Hand "Steine in den Weg gelegt " werden.
Eine aktuelles Beispiel: Mein Hund ist mit einer 8-jährigen Dackeldame befreundet. Der Halter der Hündin hat leider vor ca. einem halben Jahr einen Schlaganfall erlitten und befindet sich derzeit in einer "Kurzzeitpflegeeinrichtung". Seit er selbst nicht für die Hündin sorgen kann, lebt diese bei der Nachbarin des Mannes. Es geht dem Mann zum Glück schon besser und es besteht Hoffnung, daß er wieder nach Hause kommt und seine Hündin wieder bei ihm leben kann. Falls nicht, wäre die Nachbarin aber bereit, das Tier ganz zu übernehmen. Ich sehe überhaupt kein Problem darin, wenn sie in diesem Fall eine verpflichtende Schulung machen müßte - dazuzulernen schadet niemandem (obwohl sie sehr gut mit der Hündin zurechtkommt). Nur eine erhöhte Schulungsgebühr oder ein "Umweg" über's Tierheim? Tut mir leid, das fände ich nicht richtig. Durch die Tatsache, daß der Hund gechipt ist, seit Jahren einen Imfpaß hat und Steuer für ihn bezahlt wird, ist doch schon bewiesen, daß es sich hier nicht um einen Kauf von einem Vermehrer handeln würde, sondern um eine private Übernahme, die für alle Beteiligten, eine gute Lösung wäre. Wieso sollte sich da noch ein ohnehin überlastetes Tierheim mit Überprüfungen und bürokratischen Angelegenheiten aufhalten? Und eine erhöhte Schulungsgebühr käme eigentlich ja fast einer Strafzahlung gleich - dafür daß ein Hund nicht im Tierheim landet sondern (falls es doch nötig werden sollte) ein gutes neues zu Hause findet.
Bitte nicht falsch verstehen, ich will unbedingt, daß etwas geschieht, um bestehende Mißstände im Interesse von Mensch und Tier abzustellen. Ich bin absolut für ein Gesetz, daß eine verpflichtende Schulung vor dem Kauf vorschreibt. Aber wenn wir einmal das Glück haben, daß so ein Gesetz kommt, will ich daß es so perfekt durchdacht ist, daß nicht auf Umwegen "Schaden" entsteht, indem wünschenswerte verantwortungsbewußte Privatinitiativen erschwert werden.

Ich stimme Dir vollkommen zu, daß nicht nur Vermehrung aus Profitgier ein riesiges Problem ist, sondern ebenso Vermehrung aus "grenzenloser Dummheit".
Gegen die Vermehrung aus Profitgier kann man ja mit Deinen Vorschlägen wirklich gut vorgehen. Für den Käufer wird so ein Hund teurer und unattraktiver durch eine hohe Gebühr für die verpflichtende Schulung und den Verkäufern könnte man jetzt schon Gesetzesverstöße nachweisen wenn man nur wollte (Steuerhinterziehung, Fehlende Anmeldung eines Gewerbes und meistens noch einiges mehr).
Bei der "grenzenlosen Dummheit" ist das schon viel schwieriger. Denn die "Jaqueline aus der Hanson-Siedlung" hinterzieht keine Steuern, betreibt kein unangemeldetes Gewerbe und hat auch keine finanziellen Interessen bei denen man ihr einen "Strich durch die Rechnung machen" könnte. Die "Jaqueline" tut nämlich eigentlich gar nichts illegales und würde - wenn ich es richtig verstanden habe - selbst dann nichts illegales tun, wenn es ein Gesetz entsprechend der Vorschläge von Dir geben würde. Die ist einfach nur furchtbar dumm und naiv ( das ist schlimm, aber nicht strafbar). Vielleicht würden ihre Freundinnen, dann ja doch keinen Welpen nehmen, wenn die verpflichtende Schulung zu teuer ist - nur da ist es schon zu spät, weil die Welpen sind dann schon da und landen dann im Tierheim. Gegen solche Dummheit hilft - wenn man es "im Guten" versuchen will - nur unermüdliche Aufklärung. Will man es "weniger im Guten" versuchen, wäre eine Kastrationspflicht die einzige Möglichkeit. Nur das ist eben eine seeehr zweischneidige Sache.

Liebe Grüße, Conny
 
Ich mache mal ein wenig brainstorming - nicht fertig überlegt und von allen Seiten durchdacht, sondern nur Ideen:

Eine geregelte Übernahme im Freundeskreis stelle ich mir nicht sooo kompliziert vor.
Wenn jeder Hund erst mal von klein auf registriert und gechipt ist, dann wird der einfach "umgemeldet" ähnlich wie ein Auto. "Meldestelle" könnten Gemeindeämter oder Tierschutzhäuser oder beides sein. Eine Gebühr ist sicher auch zu verantworten, als Unkostenbeitrag für die Abwicklung.
Ob der erwachsene Hund dann verkauft oder verschenkt wird und ob der Abgeber dem Abnehmer die Gebühr sponsert- das ist zusätzliche Vereinbarungssache zwischen Privatpersonen.
Ich wäre übrigens auch für eine sehr strenge Reglementierung bei der Herkunft der Hunde. Vermittlung von Welpen zB nur durch zugelassene Tierschutzvereine oder eben Züchter, die bevor sie züchten auch erst mal Seminare besuchen und Zulassungsprüfungen ablegen müssen, Kostenpunkt so um ein paar hundert Euro etwa, zusätzlich zu den Auflagen der einzelnen Rasseverbände.
Wer "Hoppalas" produziert, muss die zB beim Tierschutz melden, um sie offiziell vergeben zu können. Das Melden soll nix extra kosten , weil ja sonst am Ende die armen Kleinen entsorgt werden :(), aber auch kein Geld bringen. Verkauf von Hoppalas sollte nur bis zur Höhe der Ausgaben gegen Vorlage von Belegen möglich sein, wobei hier auch nur Tierarztkosten und Futtermittel sowie eine Pauschale für Baby-Ausrüstung geltend gemacht werden darf plus eine Pauschale für den Verwaltungsaufwand, die dann abgeliefert wird. Das alles wiederum nicht, weil die Vermehrer so arm sind, sondern um den Tieren nicht indirekt zu schaden. Bei einer reinen Schutzgebühr, die der Tierschutz bzw die Verwaltungsbehörde zweckgebunden kassiert, muss nix extra belegt werden.
Also der Hoppala-Produzent kann es sich aussuchen: verlangt er nur Schutzgebühr in festgelegter Höhe, die er abliefert, hat er keine Arbeit mit Belege sammeln etc, will er seine Ausgaben zurückholen, muss er das eben nachweisen.

Mit der ersten Meldung vom Züchter oder Vermehrer erhält der Hund einen Ausweis ( quasi Typenschein und Zulassung ), zuerst nur mit der Chipnummer, wenn er ein Jahr alt ist, muss das noch mit äußeren Merkmalen ergänzt werden.

usw usf ....mir fiele da noch vieles ein, das meiste wohl nicht umsetzbar, aber ich hoffe schon, dass zumindest der rücksichtslose Handel mit Vermehrerwelpen irgendwie eingedämmt werden kann.
 
Ich würde gerne alle Vermehrer treffen, nicht nur die aus Ungarn usw., sondern auch die "meine Hündin soll einen Wurf haben"-Deppen aus Österreich.
Hier wäre eben der Herkunftsnachweis wichtig, denn wenn man die gesamte Kette zurückverfolgen kann, landet man irgendwann beim "Hersteller" und DER bekommt eine ORDENTLICHE auf den Deckel.



So dünn ist das Eis gar nicht!!!

Ich kann mich noch lebhaft an die Diskussion erinnern, als ich verpflichtende ZÜCHTERSCHULUNGEN mit hohem Aufwand gefordert habe...vielleicht findet man den Thread ja noch irgendwo.

Da kommen super Aussagen wie "ich mach doch keinen langen, teuren Kurs um Züchter zu werden" usw.

PASST - wäre für mich eigentlich genau das, was man erreichen will, nämlich, dass nur die Menschen züchten, die auch bereit sind die Qualität und die Anforderungen an Züchter SEHR HOCH zu halten.

Beim Tierschutz ist es ähnlich - es gehört ein unabhängiges Kontrollorgan her, das nach bestimmten Richtlinien (die ausgearbeitet werden müssten) Tierheime und Orgas bewertet und in regelmäßigen Abständen die Ergebnisse ihrer Bewertungen veröffentlicht.


;)

So funktioniert das aber nicht:o
Lt. österr. Gesetzeslage ist das sogenannte "Vermehren" ja nicht verboten. Zucht ist alles, was eine geplante Verpaarung ist, jeder der seinen Hund mit Nachbars Hündin verpaart, darf sagen, dass er Hunde züchtet. Die Diskussion "Züchter vs. Vermehrer" gibts de facto nur hier bzw. in Tierschutzkreisen.

Wenn ich die FCI als Grundlage für ordentliche Zucht annehmen würde, dürfte es eigentlich in Ö künftig z.B. keine Pitbulls mehr geben, da die meines Wissens keine FCI anerkannte Rasse sind.

Wenn ich wiederum andere Verbände gleichfalls und als gleichwertig anerkenne, dann müsste man de facto den von mir theoretisch zu gründenden Deutschkurztriever-Verband auch anerkennen (weil ich zum Bsp. plane Kasimir mit der Nachbarsgoldihündin zu verpaaren und daraus supidupi Designerdogs oder überhaupt eine neue Rasse zu züchten:cool:).

Massenvermehrern gehört mit aller Härte der Kampf angesagt. Das ist allerdings eine Sache der EU und lässt sich in Ö alleine nicht lösen.

Massenvermehrung kann ich aber nur verhindern, wenn ich die Zahl der (Zucht)hunde pro Haushalt auf - sagen wir mal rein hypothetisch - auf 5 begrenze. Da weiß ich aber schon ganz genau, wer gegen diese Beschränkung ganz laut und massiv protestieren wird, weil´s ja wiederum angeblich Leute gibt, die mit 20 Hunden ganz problemlos leben und züchten.

Sodala, und selbst wenn es theoretisch gelänge jegliche Hoppalas und geplante Vermehrungen tatsächlich zu verhindern (und das müßte ja der Sinn eines solchen Gesetzes sein), dann hätte ich in 10-15 Jahren NUR noch Zuchthunde von irgendwelchen mehr oder weniger guten Verbänden.

Mag sich das wer vorstellen? In meinen Augen ist das auch ein Alptraum, der letztendlich zur Ausrottung des Hundes in Ö führen würde (alles rein theoretisch natürlich).

Derzeit sind 85% aller Hunde irgendwelche Mixe. Selbst wenn ich annehme, dass dann die Hälfte der potentiellen Bastardlbesitzer auf einen Hund überhaupt verzichten würde, wären die Auswirkungen für die Gattung Hund fatal. Es würde noch mehr Inzucht, noch mehr kranke Tiere, noch mehr Nachkömmlinge von popular sires geben....

Schulungen für (FCI-) Züchter befürworte ich allerdings absolut, da diese im Sinne des Konsumentschutzes dem Hundekäufer eine gewisse Sicherheit geben, dass der Züchter auch weiß was er tut. Und dafür darf der Züchter ja dann auch deutlich mehr verlangen, als der Hoppalawurf-Hundehalter.
 
Hallo Leopold!

Ich bin ja selbst auch der Überzeugung, daß es ganz wunderbare Mischlingshunde gibt (und das genetische Vielfalt im Prinzip etwas Erstrebenswertes ist) Grundsätzlich ist es ja auch so, daß viele der heute anerkannten Rassen ursprünglich aus der Einkreuzung anderer Rassen in bereits bestehende Rassen entstanden sind. Es gibt für mich also keinen Grund zu der Annahme, daß prinzipiell "etwas Schlechtes herauskommen muß", wenn Hunde unterschiedlicher Rassen miteinander verpaart werden. Lassen wir also einmal die Themen "Zuchtverbände" und "Rassestandards" außer Acht - und auch die Unterscheidung "Züchter" und "Vermehrer".
Dann bleiben aber trotzdem noch folgende Tatsachen bestehen:
-Bevor man zwei Hunde verpaart, ist es notwendig, daß beide einem gründlichen tierärztlichen Gesundheitscheck unterzogen werden und auch bestimmte Spezialuntersuchungen hinsichtlich vererbbarer Krankheiten gemacht werden. Um überhaupt zu wissen welche Untersuchungen in dieser Hinsicht notwendig sind, braucht man schon ein gewisses Fachwissen.
-Man sollte auch über Vorfahren und nahe Verwandte der Hunde Bescheid wissen, um das Auftreten von Krankheiten zu vermeiden, bei denen es zwar erbliche Dispositionen gibt - aber noch keine Tests um diese nachzuweisen (z.B. das Thema Epilepsie).
-Man sollte sich das Wesen der Elterntiere sehr genau ansehen und wirklich sicherstellen, daß man keine Hunde mit Wesensmängeln und Verhaltensauffälligkeiten verpaart (auch in dieser Hinsicht ist es gut, nicht nur die Elterntiere zu kennen, sondern auch über die "Verwandtschaft" etwas zu wissen).
-Man sollte unbedingt über Fachwissen hinsichtlich der Welpenaufzucht und -Sozialisierung verfügen und dieses Thema dann sehr ernst nehmen.
-Man muß sich auch ganz dringend Gedanken darüber machen, ob es dann auch für alle Welpen aus dem Wurf gute Plätze geben wird.
Wahrscheinlich sollte man sogar noch einiges mehr beachten, von dem ich gar nichts weiß, weil ich nun einmal nichts von Zucht verstehe und daher dafür sorge, daß sich mein Hund nicht paart.
Bei wieviel Prozent von all den Welpen, die da aus ehemaligen Ostblockländern "angekarrt" werden oder hier bei irgendjemandem auf die Welt kommen, der meint es sei so cool, wenn er seinen Freundeskreis schnell einmal mit Welpen beschenken könnte, meinst Du, werden solche Sachen beachtet? Ich fürchte fast, wenn ich 20% schätze, bin ich schon sehr optimistisch.
Das geht so einfach nicht. Ich hab unlängst auch einmal die Anzeigen auf "will-haben" gelesen (ja mir war langweilig). Es ist absoluter Wahnsinn, was sich da tut. Man kann nicht einfach ohne jede Fachkenntnis und Umsicht Lebewesen "produzieren". Dieser "organisierte" Welpenhandel bei dem Hündinnen einfach als Gebärmaschinen mißbraucht werden, ist ohnehin ein Verbrechen an den Tieren. Aber auch die Würfe, die von völlig sachunkundigen "Möchtegernzüchtern" diverser "Moderassen" hier "produziert" werden sind Wahnsinn. Es gibt bereits viel zu viele Hunde hier, die ein Zuhause suchen. Wer soll sich um all diese Tiere kümmern? Was passiert mit den vielen Hunden, wenn die Tierheime einmal so sehr an ihre Grenzen stoßen, daß sie tatsächlich ein Tier, daß Schutz braucht nicht mehr aufnehmen können? Sicher wäre eine EU-weite Regelung notwendig, aber solange es die nicht gibt, ist eine nationale Regelung die diesen Mißständen entgegenwirkt besser als gar keine.

Liebe Grüße, Conny

-
 
Hallo,

Was die Hundezucht angeht würde ich generell einen allgemeinen nationalen Hundeführschein machen, welcher ebenfalls die Herkunft des Hundes belegt. Das heisst:

1.) Du willst einen Hund kaufen und besuchst einen Informationsabend in einer Hundeschule oder einen Tierheim. Dafür bekommst Du einen Stempel in den Pass als Bestätigung

2.) Du kaufst den Hund von einem Tierheim oder einem registrierten Züchter. Voraussetzung für einen Züchter ist nicht die Verbandsangehörigkeit, sondern die Einhaltung verschärfter Haltungsbestimmungen, besonders bezogen auf die Zucht und die Anmeldung des Wurfes am Magistrat. Einen verpflichtenden Kurs kann ich mir da schon vorstellen. Der Züchter ist verpflichtet den Hund zu chippen, auf den neuen Eigentümer eintragen zu lassen und zu impfen.

Beim Züchter gibts dann den 2. Stempel mit der Registriernummer des Züchters und des Wurfes.

3.) Mit den beiden Stempeln auf der Karte wird dann (ab 1 Jahr bis 2 Jahre) eine allgemeine theoretische und praktische Prüfung abgelegt. Hundeführer die mehrfach durchfallen oder nicht zur Prüfung gehen müssen ihren Hund im Ortsgebiet mit Maulkorb und Leine führen, ein Entzug des Hundes ist - ausgenommen schwere tierschutzrechtliche Bedenken - ausgeschlossen.

In den Pass gibts dann einen 3.Stempel.



lg,

Martin
 
Hab leider nur recht wenig Zeit, darum kann ich jetzt nicht auf eure Postings eingehen.

Meine Überlegung vom Vorjahr hat mit eingeschlossen, dass JEDES private Vermehren unter Strafe gestellt wird.
Ist auch gar nicht so schwer, denn bei den Nutztieren geht das ganz gut.

Wer z.B. ein Schaf kaufen will, wird bei Statistik Austria mit der Nummer vom Schaf registriert und muss JÄHRLICH eine automatisierte Meldung machen was mit dem Schaf passiert ist (noch da oder schon im Topf).

Hier kann nicht einfach jeder Depp einen Wurf machen...und so sollte es auch bei Hunden sein!

Jeder Wurf (egal ob absichtlich oder nicht) MUSS gemeldet werden und wenn es nicht bei einem AMTLICH registrierten Züchter war, gibt es eine auf´s Dach (aber gleich ordentlich, damit klar ist, dass damit kein Geschäft zu machen ist und ein "Hoppala" teuer ist).

Darum ist auch die Nachvollziehbarkeit der Herkunft wichtig!

Anfangsschwierigkeiten sind zu erwarten, eh klar, aber innerhalb weniger Jahre sollte es kein Thema mehr sein.
Weniger Hunde und dafür in geeigneteren Händen....DANN können wir wieder auf ein normales Mensch-Hund-Verhältnis hoffen.
 
Markus, grundsätzlich wäre ich auch dafür. Aber, wenn man - absichtliche oder unabsichtliche nicht vom Züchter-Würfe unter Strafe stellt, dann möchte ich nicht wissen, wieviele Welpen dann das Schicksal ereilt, das vor noch gar nicht langer Zeit bei überzähligen Bauernhofkatzen üblich war......:( ( und teilweise wohl auch immer noch ).
 
Markus, grundsätzlich wäre ich auch dafür. Aber, wenn man - absichtliche oder unabsichtliche nicht vom Züchter-Würfe unter Strafe stellt, dann möchte ich nicht wissen, wieviele Welpen dann das Schicksal ereilt, das vor noch gar nicht langer Zeit bei überzähligen Bauernhofkatzen üblich war......:( ( und teilweise wohl auch immer noch ist ).
 
Ein Test für zukünftige HH wäre nicht schlecht.Ich frage mich nur ob dann wirklich weniger Hundebisse/Hundeelnd sind.:confused::)
 
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