Markus Pollak
Super Knochen
Die private Übernahme eines ERWACHSENEN Hundes mit gesetzlichen Maßnahmen zu erschweren halte ich aber für eine sehr "zweischneidige" Sache (verpflichtende Schulung vor der Übernahme selbstverständlich ja - aber nicht teurer als bei einem Hund vom Züchter, und selbst der Herkunftsnachweis könnte bei erwachsenen Hunden in Einzelfällen kontraproduktiv sein).
Ich verstehe die Bedenken, glaube aber, dass man über den Umweg "Tierheim" die Gefahr für erwachsen übernommene Hunde sehr gering halten kann.
Es ist aber doch so, daß häufig bei Hunden, die beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen oder wegen dem Tod des Halters, oder aufgrund von unvorhergesehenen Veränderungen in der Lebenssituation eines HH , ein neues Zuahuse brauchen
der "Umweg" über das Tierheim entfällt und im Verwandten- oder Freundeskreis, oder mit Hilfe des Tierarztes ein neuer guter Platz für den Hund gefunden wird.
Der Herkunftsnachweis ist in so einem Fall ja kein Problem und sollte mittels Chippflicht eigentlich schon auf dem richtigen Weg sein (die EINZIGE gute Idee, die unsere Volksvertreter in Bezug auf Hunde hatten...aber auch nur halbherzig und unvollständig)
Solche "Privatvermittlungen" z.B. duch höhere Schulungskosten zu erschweren, halte ich nicht für sinnvoll. (Ich persönlich bin nur dann dagegen Hunde privat weiterzuvermitteln, wenn ein Hund aufgrund von Verhaltensproblemen abgegeben wird. In diesem Fall ist es besser ein Tierheim, das Erfahrung in der Vermittlung hat, sucht den richtigen neuen Platz ).
Würde man das auslassen, gäbe es halt nur noch Privatvermittlungen im "Freundeskreis" - Altersnachweise sind einfach zu leicht zu umgehen, darum sehe ich diese "hohen" Schulungskosten auch hier als notwendige Maßnahme (aber darüber muss man sicher noch viel mehr nachdenken).
Ich würde gerne alle Vermehrer treffen, nicht nur die aus Ungarn usw., sondern auch die "meine Hündin soll einen Wurf haben"-Deppen aus Österreich.
Hier wäre eben der Herkunftsnachweis wichtig, denn wenn man die gesamte Kette zurückverfolgen kann, landet man irgendwann beim "Hersteller" und DER bekommt eine ORDENTLICHE auf den Deckel.
Auch wenn ich mich jetzt auf "dünnes Eis begebe" - ich glaube daß es da noch ein ganz anderes Problem gibt - nämlich ein "Imageproblem" des Zuchtwesens und auch teilweise des Tierschutzes.
So dünn ist das Eis gar nicht!!!
Ich kann mich noch lebhaft an die Diskussion erinnern, als ich verpflichtende ZÜCHTERSCHULUNGEN mit hohem Aufwand gefordert habe...vielleicht findet man den Thread ja noch irgendwo.
Da kommen super Aussagen wie "ich mach doch keinen langen, teuren Kurs um Züchter zu werden" usw.
PASST - wäre für mich eigentlich genau das, was man erreichen will, nämlich, dass nur die Menschen züchten, die auch bereit sind die Qualität und die Anforderungen an Züchter SEHR HOCH zu halten.
Beim Tierschutz ist es ähnlich - es gehört ein unabhängiges Kontrollorgan her, das nach bestimmten Richtlinien (die ausgearbeitet werden müssten) Tierheime und Orgas bewertet und in regelmäßigen Abständen die Ergebnisse ihrer Bewertungen veröffentlicht.
Wenn Menschen wirklich zurecht Vertrauen in Züchter und in den Tierschutz haben, ist das auch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.