- Pflich-Hundehalterkurs VOR der Anschaffung eines Hundes
- Herkunftsnachweis für Hunde (egal ob Rassehund oder Mischling, also keine Ahnentafel, sondern HERKUNFTSnachweis....Findlinge sind über Amtstierarzt zu registrieren)
- ohne Kursbestätigung (positiver Abschluss) darf der Hund nicht gekauft werden (keine Anmeldung bei der Behörde möglich, wenn Bestätigung und Herkunftsnachweis nicht vorgelegt werden können...somit keine Hundemarke)
- starke Kontrollen von Maulkorb und/oder Leine, Chip UND Hundemarke (von mir aus auch mit eigener Truppe, die gleich Strafen einheben kann und nicht nur Gackerl-Sackerl, Hundemarke usw. kontrolliert, sondern auch bei tierschutzrelevanten Haltungsbedingungen eingreifen kann)
- HOHE Strafen
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- Pflicht-Hundehalterkurs soll bei Hunden aus Tierheimen und von amtlich (!!!) registrierten Züchtern (dazu wären Maßnahmen zur Verbesserung/Änderung in diesem Bereich nötig und erwünscht) KOSTENLOS sein (Kurs kann von verschiedensten Stellen kostenlos angeboten werden...z.B. im Tierheim, durch Vereine usw.)
- Pflicht-Hundehalterkurs soll bei Hunden die NICHT aus Tierheimen oder von amtlich registrierten Züchtern stammen EINIGES kosten (250,- wären ganz ok)
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Was erwarte ich mir davon:
- weniger Hunde werden unüberlegt angeschafft
- Hundehalter haben Grundschulung
- "Billighunde" werden durch die Schulungsgebühr teurer...somit uninteressanter (Markt der Vermehrer wird geschädigt)
- Nachfrage in Tierheimen steigt, weil DORT die "günstigsten" Hunde zu finden sind
Grundsätzlich sehe ich es zwar auch so, daß es in Wien größere Gefahren und Probleme gibt, als die Hunde; aber es ist zweifelsohne richtig, daß im Bereich der Hundehaltung (und der dazugehörigen Gesetzgebung) etwas ganz kräftig in die falsche Richtung läuft, daher stimme ich Dir voll und ganz zu, daß SINNVOLLE Regelungen überfällig sind.
Im Prinzip hatten wir das Thema ja schon einmal, aber ich finde es eben enorm wichtig, drum gehe ich noch einmal darauf ein.
Insgesamt gefallen mir Deine Vorschläge sehr gut; der Idee einer verpflichtenden Schulung vor dem Hundekauf kann ich sehr viel abgewinnen. Ich denke, daß das wirklich eine der wirkungsvollsten Methoden wäre um unüberlegte Käufe zu verhindern. Außerdem hätte ja - unter der Voraussetzung, daß solche Schulungen von kompetenten Leuten, praxisnah gemacht würden - auch der angehende HH etwas davon, indem er Wissen erwirbt, das ihm dann bei der Haltung seines Tieres zugute kommt.
Im Falle eines WELPENkaufes, empfinde ich auch einen verpflichtenden Herkunftsnachweis und höhere Kosten für die verpflichtende Schulung (falls nicht vom Züchter oder aus dem Tierheim) als sehr sinnvolle Maßnahme um endlich dem Unwesen der absichtlichen Hundevermehrung Einhalt zu gebieten. Das erscheint mir eine der wichtigsten Maßnahmen überhaupt.
Die private Übernahme eines ERWACHSENEN Hundes mit gesetzlichen Maßnahmen zu erschweren halte ich aber für eine sehr "zweischneidige" Sache (verpflichtende Schulung vor der Übernahme selbstverständlich ja - aber nicht teurer als bei einem Hund vom Züchter, und selbst der Herkunftsnachweis könnte bei erwachsenen Hunden in Einzelfällen kontraproduktiv sein).
Das Argument dem Markt der Vermehrer zu schaden, trifft bei der Erschwerung der Übernahme eines erwachsenen Hunden ja nicht mehr zu. Es ist aber doch so, daß häufig bei Hunden, die beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen oder wegen dem Tod des Halters, oder aufgrund von unvorhergesehenen Veränderungen in der Lebenssituation eines HH , ein neues Zuahuse brauchen
der "Umweg" über das Tierheim entfällt und im Verwandten- oder Freundeskreis, oder mit Hilfe des Tierarztes ein neuer guter Platz für den Hund gefunden wird. Solche "Privatvermittlungen" z.B. duch höhere Schulungskosten zu erschweren, halte ich nicht für sinnvoll. (Ich persönlich bin nur dann dagegen Hunde privat weiterzuvermitteln, wenn ein Hund aufgrund von Verhaltensproblemen abgegeben wird. In diesem Fall ist es besser ein Tierheim, das Erfahrung in der Vermittlung hat, sucht den richtigen neuen Platz ).
Noch etwas möchte ich zu bedenken geben. Natürlich kaufen viele Menschen deswegen bei Vermehrern einen Welpen, weil es billiger ist als beim Züchter. Wer allerdings die vier Grundrechnungsarten beherrscht, wird ganz schnell feststellen, daß der Kaufpreis eines Hundes - auch dann wenn der Hund beim Züchter z.B. 1500 Euro kostet - nur einen unbedeutenden Bruchteil dessen ausmacht, was dann die Haltung eines Hundes im Laufe seines 10-15-jährigen Lebens kostet. Sich da beim Kauf des Hundes also ein paar Hundert Euro ersparen zu wollen, ist ohnehin schon so dumm, daß es dümmer kaum mehr geht.
Auch wenn ich mich jetzt auf "dünnes Eis begebe" - ich glaube daß es da noch ein ganz anderes Problem gibt - nämlich ein "Imageproblem" des Zuchtwesens und auch teilweise des Tierschutzes. Ich kenne relativ viele Menschen. Ich habe von Menschen z.B. schon auch Befürchtungen gehört, bei Übernahme eines Hundes aus dem Tierschutz vielleicht nicht ehrlich über eventuelle negative Eigenschaften des Tieres informiert zu werden (und ich bin mir ja nicht sicher ob diese Befürchtung nicht bei der ein- oder anderen Tierschutzorganisation berechtigt ist). Ich habe auch schon gehört "Wenn die Züchter wirklich alle wüßten was sie tun, bräuchte es kein Gesetz gegen "Qualzuchten" zu geben (und wenn ich mir den Thread über den DSH durchlese, frag ich mich selber, ob da alle wissen was sie tun). Selbstverständlich sind das KEINE Argumente um sich einen Hund aus "dubiosen" Quellen zu nehmen. Es sind aber sehr wohl Argumente um über eventuelle Mißstände im Zuchtwesen und im Tierschutz nachzudenken und diese auszuräumen. Wenn Menschen wirklich zurecht Vertrauen in Züchter und in den Tierschutz haben, ist das auch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Liebe Grüße, Conny