Leo13 ... keinesfalls wirkst du persönlich so als ob du Gewalt befürworten würdest, aber man kann auch nach bestem (Un) Wissen und Gewissen (losigkeit) einem Hund physische und psychische Gewalt antun und das auch als Erziehungsmaßnahme verkaufen ! Ich weiß definitiv nicht worauf du hinauswillst ?
Ich will darauf hinaus, dass Leute die eine etwas andere Einstellung dazu haben (wie z.B. die TE dieses Fadens hier) deshalb nicht böse von allen Seiten angegangen werden müssen. Es gibt unterschiedliche Ansätze auch in der Hundeerziehung, die ebenfalls legitim sind (auch wenn hier vehement behauptet wird, dass dem nicht so ist und dass die Forschungsergebnisse der letzten 30 Jahre dazu glasklar seien und allein der hier vertretenen Theorie Recht geben würden... was so ja nun tatsächlich auch nicht stimmt!).
Hier z.B. einige Argumente der "Gegenseite" (für die hier vertretene Seite brauche ich ja, denke ich mal, keine Argumente zusammenholen), die auch nicht einfach so von der Hand zu weisen sind ..... und wenn jemand daran eher glaubt, als an die "Hundeerziehung ausschliesslich durch positive Verstärkungs-Theorie", dann wird er sich da wohl auch seine Gedanken drum gemacht haben ... und zwar im Sinne seines Hundes (womit wir wieder bei der "Glaubensfrage" wären):
"
Zwänge sind wesentliche Elemente erzieherischer Grundlagen - sowohl bei Kindern als auch bei Hunden. Auch die scheinbar modernste Denkweise kommt an diesem Umstand nicht vorbei. Hingegen gilt Erziehung ohne Zwänge als Garant für Halt- und Orientierungslosigkeit.
Doch wieviel Zwang darf/muss sein?"
"Sowohl die zwangfreie, als auch die zwangbetonte Hundeerziehung ist nicht artgerecht. Wir halten den goldenen Weg der Mitte für geeigneter ein auf soziale Harmonie ausgerichtetes Zusammenleben zwischen Mensch und Hund zu gewährleisten. Auch d. heutige Trend mittels ausschließlich positiver Bestärkung und völliger Missachtung hundlicher Regeln geht am Wesen unserer Hunde völlig vorbei. So manch "bissiger" Hund wurde als Welpe "antiautoritär" erzogen."
Auch diese Argumentation ist logisch nachvollziehbar, und ich wittere da auch keinesfalls schlimme Tierquälerei oder Missachtung der Bedürfnisse des Hundes. Das soll man doch bitte auch verstehen und respektieren .... Auf nichts anderes will ich hinaus.
Und hier noch ein bisschen was zum Lachen (weils grad so schön zum Thema passt)
:
Anruf eines Hundebesitzers bei seinem Hundetrainer:
- Gruber, schönen guten Tag Frau Klein
Tach Herr Gruber. Na, wie macht sich Ihr Balthasar? Kommen Sie voran?
- Deswegen rufe ich an. Balthasar hat sich in meine Wade verbissen und schüttelt sie.
Oh. Das ist ein Rückschritt. Aber wir wussten ja, dass das ein langer Weg werden kann.
- Ja. Ich weiß. Aber was mach' ich jetzt? Hölle, tut das weh!
Herr Gruber. Sie müssen Ihre eigenen Befindlichkeiten ein wenig zurückstellen.
Wie tief beißt Balthasar gerade zu? Mehr als die Hälfte eines halben Hundezahnes?
- Moment. Ich schau' mal....Ja! Und es blutet stark.
Dann ist es schon Beißgrad 4. Okay.
Das ist eindeutig aggressiv.
Haben Sie schon versucht, Balthazar mit Gewalt wegzuzerren, oder ihn zu schlagen?
- Selbstverständlich nicht!
Gott sei Dank! Sehr gut. Negative Eindrücke bleiben beim Hund stärker haften, als Positive.
Das sollten wir auf jeden Fall vermeiden.
- Auuuuua! Aaaaaah!
Herr Gruber. Bitte!
Natürlich darf Ihr Hund spüren, dass Ihnen das nicht gefällt. Aber achten Sie bitte darauf, ihn nicht zu verstören.
Er kennt solche lauten Töne von Ihnen doch gar nicht, und das könnte ihn aus seinem seelischen Gleichgewicht bringen.
- Ja, ja. Schon okay.
Wie weit ist das "Aus" schon gefestigt, Herr Gruber?
- Eigentlich gar nicht - boooaaah, tut das weh! - der Schlingel macht nur "Aus", wenn er dafür sein Lieblingsleckerlie bekommt, und selbst dann nicht immer.
Okay, dann scheidet das aus. Wir geben Kommandos nur, wenn wir Sie auch durchsetzen können. Nichtwahr, Herr Gruber?
- Ja, klar.
Dann müssen wir ausnahmsweise einmal eine etwas gröbere Methode anwenden, Herr Gruber.
Sagen Sie "Nein!". Energisch, aber nicht böse oder drohend. Nur so laut, dass er verblüfft ist.
Balthazar ist ein ängstlicher Hund. Wir wollen den kleinen Racker ja nicht traumatisieren.
- Nein, nein. Natürlich nicht! In Ordnung, ich probier's.
- Balti, Nein!
Was macht Balthasar?
- Er schüttelt.
- Ingeboooorg! Würdest Du bitte mal mein Blut vom Boden aufwischen? Balthipupsi bekommt ja ganz nasse Pfoten!
Herr Gruber. Ich denke, da hilft dann nur noch Ignorieren.
Vermeiden Sie jeden Blickkontakt, sprechen Sie nicht mit ihm, berühren ihn nicht und unterlassen alles, was sein Verhalten belohnen könnte.
- Ich kann sowieso kaum noch gucken, und das Sprechen fällt mir schwer. Ich werd' auch sehr müde. Durch den Blutverlust wahrscheinlich.
Aha. Verstehe. Also dann bitten Sie doch Ihre Frau, dass Sie mit dem Klicker und einem Leckerlie bereitsteht.
Sobald er das Interesse verloren hat und losläßt bitte sofort mit Klicker und einem Leckerlie positiv verstärken.
Dabei ist das timing sehr wichtig, aber das wissen Sie ja.
-
Herr Gruber?....Herr Gruber?
- Hier ist Frau Gruber. Mein Mann ist gerade ohnmächtig geworden. Aber ich habe alles mitgehört und hab' Klicker und Leckerlie schon in der Hand!
Klasse, Frau Gruber! Das wird schon. Sie sind auf dem richtigen Weg.
- Danke, Frau Klein , Sie haben uns sehr geholfen