Hundeflüsterer, Schlegel und co.

Was ich damit sagen will ist, dass das alles genaugenommen "Glaubensfragen" sind. Wenn du und dein Hund 30 Jahre früher geboren worden wärt, dass hättest du als gewissenhafte HH mit den damals "angesagten" Erziehungsmethoden einen ebenso zufriedenen, guterzogegenen Hund gehabt.
1. was heißt damals??? Gibts noch genug davon heute - LEIDER!!
2. ich bin damit aufgewachsen, dass mein Papa unseren Hund am "Krawattl" gepackt hat, dass der schon mal durchs Zimmer geflogen ist, wenn er "schlimm" war, dass man wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse, auf den Hund selber genommen und und und
deshalb 3. bin ich trotzdem wie ich bin zu meinem Hund, hab ihn EIN EINZIGES Mal grober angefasst, als er noch nicht lang bei mir war und bin mir unsagbar schlecht dabei vorgekommen!!! Hab gemerkt, dass dies sicher nicht der Weg sein kann, dass ich NUR weil ich was will, das Hund (noch) nicht versteht wütend, grob und für ihn noch unverständlicher!

Also hat mein Verhalten meinem Hund gegenüber genau nix mit "damals-vs.-heute" zu tun!!!!!

Ich kenne ihn zwar nicht persönlich, aber ich kann dir versichern, dass er an einem kurzen Leinenruck ganz sicher nicht zugrunde gegangen wäre :-)
Wo fängst an und wo hörts denn auf? Wieso soll ich ihn durch die Gegend rucken? Ich möcht, dass er mich in so viel Situationen wie möglich auch verstehen und mein Verhalten nachvollziehen und draus lernen kann. Und grad bei dem für ihn so wichtigen Spaziergang soll ich meine Macht beweisen, dass ich am anderen Ende der Leine das sagen habe????? Nö, da geh ich lieber mit ihm zusammen als Team und freu mich für ihn, wenn er einen super Geruch entdeckt oder sich in was weiß ich wälzt!!!! (und: würd ich mehr ziehen und rucken, glaub mir - er würds auch. somit wärs nur wieder ein Kampf, der nicht notwendig ist!)

Oder möchtest du etwa sagen, dass der Hund nach mehreren tausend Jahren andauernder Resignation aufgrund von "falschen" Erziehungsmethoden nun endlich im 21. Jhd., nach so langer Zeit, den richtigen Umgang durch den Menschen erfährt?
viel zu pauschale Aussage, mit der ich nichts anfangen kann!
Diesen Anspruch haben übrigens schon immer alle "Strömungen" gehabt (auch im humanen Bereich, wie z.B. die absolute Disziplin, später dann die einsmals hochpropagierte, dann wieder fallengelassene "antiautoritäre Erziehung" etc.) ....

Ach ja, immer dieses von einem Extremen ins Andere :mad:
Du sagst also, ich schwimme auf einer Strömung mit meiner Denkweise?
 
Ach ja, immer dieses von einem Extremen ins Andere :mad:
Du sagst also, ich schwimme auf einer Strömung mit meiner Denkweise?

Nein, die Worte hatte ich eigentlich so nicht benutzt. Ich meinte eher, dass du sicherlich die für dich und deinen Hund passende Erziehungsmethode gefunden hast. Nicht mehr und nicht weniger.

Das heisst aber nicht, dass wenn andere Leute mit anderen Hunden das anderswo anders handhaben, dass das abzulehnen oder zu verteufeln ist, und "Leinenrucker" gar gleich in die Ecke des "Durch-die-Gegend-Prüglers" zu stellen.

Einer, der seinen Hund durch einen kurzen "Leinenruck" korrigiert (wir reden hier nicht von wildem, unqualifizierten Zurückreissen oder "durch die Gegend rucken"!), ist nicht notwendigerweise ein sadistischer, machtgeiler Psychopath und ein Hund, der duch einen kurzen Leinenruck in einem bestimmten Moment korrigiert wird, ist keine unterdrückte, geschundene Kreatur, der gerade die Persönlichkeit aus dem Leib geprügelt wird .... da muss man die Kirche auch schonmal im Dorf stehen lassen.

Danach müssten ja alle Hunde früher nur unglückliche, verstörte und verunsicherte Kreaturen gewesen sein .... ich kann aber versichern, dass dem nicht so war. Auch damals schon gab es viele ausgezeichnet erzogene, und TROTZDEM glückliche, selbstbewusste und ausgeglichene Tiere.

Es tut mir leid, dass euer Familienhund eine solche Behandlung hat erfahren müssen, aber das hat wenig mit Erziehung, sondern vielmehr mit Frust ablassen und Ausrasten zu tun. Kommt auch in der Kindererziehung vor, aber DAS meint man nicht, wenn man über unterschiedliche Erziehungsansätze spricht (eine "gute" Erziehung war auch vor 30 Jahren schon nicht mehr gewalttätig).

Was ich insgesamt sagen möchte ist, dass jeder für sich und seinen Hund den richtigen Weg finden muss, aber gleichzeitig respektieren sollte, wenn andere für sich und ihr Tier einen anderen (natürlich gewaltfreien!) Weg wählen (wenn einer auf sein Tier einprügelt, dann ist das keine Erziehung, und da muss man natürlich eingreifen!).

Es gibt nicht DIE eine, für alles und jeden gültige Wahrheit. Was heute noch als falsch gilt, kann sich morgen schon als richtig herausstellen, und andersrum. Und nicht jeder, der seinen Hund anders erzieht als man selbst ist deshalb unfähig, inkompetent oder gar ein Tierquäler ... und sein Hund muss deswegen auch nicht weniger glücklich, selbstbewusst oder ausgeglichen sein als deiner... :-)
 
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Die Lerntheorie ist aber immer noch die Gleiche und dieses sollten die "Leinerucker" mal kapieren.... was lernt der Hund durch einen Ruck an der Leine... gar nichts. Ein unerwünschtes Verhalten kann ich auch anders korrigieren bzw. es schon im Ansatz unterbrechen und eine Alternative zeigen.

Aber das setzt halt voraus, dass man weiß, wie Hunde lernen und man ein bissl Grips und Kreativität in der Birne hat!
 
Die Lerntheorie ist aber immer noch die Gleiche und dieses sollten die "Leinerucker" mal kapieren.... was lernt der Hund durch einen Ruck an der Leine... gar nichts. Ein unerwünschtes Verhalten kann ich auch anders korrigieren bzw. es schon im Ansatz unterbrechen und eine Alternative zeigen.

Aber das setzt halt voraus, dass man weiß, wie Hunde lernen und man ein bissl Grips und Kreativität in der Birne hat!

Ja, es gibt ganz viele Möglichkeiten, ein unerwünschtes Verhalten zu korrigieren ... ein kurzer Leinenruck ist für manche eben eine davon, die wohl auch funktioniert (sonst wäre die Anwendung nicht so weit verbreitet ... und zwar weltweit). Es handelt sich dabei weder um eine traumatische Gewaltanwendung, noch etwas, das den Hund verstört, ihm wehtut, ihn aus seinem psychischen Gleichgewicht bringt oder sonst irgendwie schadet. Wir reden hier ja nicht über gestörte Psychopathen, die an der Leine zerrend und reissend ihren Hund unterzujochen versuchen.

Wo ist also das Problem?

Man zieht eine andere Alternative vor? Prima! Man richtet sich nach einem anderen Erziehungsansatz, der einem als sinnvoller erscheint? Hervorragend! Das ist ja auch völlig i.O.. Nicht i.O. ist, dass man alle anderen Ansätze als völlig fehlgeleitet oder gar tierquälerisch verteufelt.

Ich möchte wirklich nochmal daran erinnern, dass die Menschheit bereits seit Jahrtausenden Hunde erzieht, und der Hund seit Jahrtausenden von Menschen erzogen wird (und erst seit wenigen Jahren von "spezialisierten Hundeexperten"). Die Fähigkeit, mit dem Hund zu kommunizieren und das Wissen darüber wie ein Hund lernt, liegt also ebenso in uns, wie im Hund seine Fähigkeit mit uns zu kommunizieren und menschliche Mimik und Verhalten richtig zu interpretieren. Da sind unsere neuen Erkenntnisse im 21. Jhd. sicherlich interressant, aber auch sie werden nicht der Weisheit letzter, unumstösslicher und alleingültiger Schluss in dieser Sache sein.

So funktioniert Wissenschaft nunmal ... etwas wird unter bestimmten Gesichtspunkten beobachtet, es werden Schlüsse daraus gezogen, das Ergebniss ist dann eine im besten Fall anerkannte, schlüssige, gut recherchierte und mit "gesicherten" Erkenntnissen untermauerte Theorie, die ihre Anhänger, aber eben auch ihre Gegner hat. Diese Theorie ist gültig, solange sie nicht durch neue, gesicherte Erkenntnisse eindeutig widerlegt werden kann. Meist gibt es zu einzelnen Themen unterschiedliche Theorien, die gleichzeitig ihre Gültigkeit haben, samt Anhängern und Gegnern, weil keine davon eindeutig widerlegt oder ausgeschlossen werden kann. Eine von mehreren Theorien hat meist auch eine gewisse Vormachtstellung, was aber nicht bedeutet, dass somit die anderen Theorien ihre Gültigkeit verlieren.

In der gesamten Menschheitsgeschichte hat noch nie eine Theorie oder eine Erkenntnis existiert, die nicht zu irgendeinem Zeitpunkt in Frage gestellt worden wäre oder durch eine andere Konkurrenz bekommen hätte. Es gibt also keine allein- und allgemeingültige Wahrheit auf absolut keinem Gebiet ... und selbstverständlich auch nicht in dem der Hundeerziehung.

Das ist eigentlich alles, was ich die ganze Zeit sagen möchte, ohne hier irgendetwas verteidigen oder verteufeln zu wollen.......
 
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Früher gab es auch kein Wahlrecht für Frauen, noch weiter zurück in der Geschichte gab es Leibeigene und Sklaven, es gab Prügelstrafe für Schulkinder, falls die Kinder überhaupt in der Schule waren und nicht arbeiten mussten. Die Liste könnte man ewig fortsetzen und mancherorts sieht es ja auch heute noch ganz anders aus als hier bei uns.
Die Menschheit verändert und entwickelt sich laufend weiter, wenn auch zugegeben nicht immer nur zum Guten. Jedenfalls ist es finde ich kein Argument, dass es ja früher auch funktioniert hat. Ja, das hat es wohl, aber wir lernen dazu. Ethik, Moral, Verhaltensbiologie, Lerntheorie, Hirnforschung,.......warum sollte man das alles nicht auch umsetzen?
Dass man dabei das gute alte Bauchgefühl nicht ganz vergessen sollte, da stimme ich aber voll zu.;)
 
Wo ist also das Problem?

Ich möchte wirklich nochmal daran erinnern, dass die Menschheit bereits seit Jahrtausenden Hunde erzieht, und der Hund seit Jahrtausenden von Menschen erzogen wird (und erst seit wenigen Jahren von "spezialisierten Hundeexperten").

So funktioniert Wissenschaft nunmal ... .

Das ist eigentlich alles, was ich die ganze Zeit sagen möchte, ohne hier irgendetwas verteidigen oder verteufeln zu wollen.......

Für mich geht es nicht um verteufeln, mir ist bewusst, dass die gesamte Wissenschaft dem Wandel unterliegt,

es geht einfach darum, etwas besser zu machen, weil im Laufe der Zeit, gestützt durch wissenschaftliche Erkenntnisse, ein Begreifen entstanden ist...

nimm z.B.Ö_

keine Kinderarbeit

die berüchtigte Watsch steht unter Strafandrohung

keine Wildtiere im Zirkus

keine private Haltung von Schimpansen & Co

wesentliche andere Anforderungen an die Zootierhaltung etc etc

ich bestreite nicht, dass Hundeerziehung auch anders funktioniert, gut funktioniert

auch Kindererziehung hat anders, nämlich mit körperlicher Strafe gut funktioniert

aber was gut funktioniert ist noch lange nicht gut für die Beteiligten
 
Ja, es gibt ganz viele Möglichkeiten, ein unerwünschtes Verhalten zu korrigieren ... ein kurzer Leinenruck ist für manche eben eine davon, die wohl auch funktioniert (sonst wäre die Anwendung nicht so weit verbreitet ... und zwar weltweit). Es handelt sich dabei weder um eine traumatische Gewaltanwendung, noch etwas, das den Hund verstört, ihm wehtut, ihn aus seinem psychischen Gleichgewicht bringt oder sonst irgendwie schadet...

Wo ist also das Problem?

Tatsächlich? Dann hattest du wohl bisher das Glück, nicht an derartige Hundeplätze zu geraten. :o

Abgesehen davon sind kurze Leinenrucks nicht das, was CM, Schlegel und Co angekreidet wird.

Wenn ich mir manche der CM Clips ansehe, sehe ich dort alles andere als zufriedene Hunde. Und ich wage zu behaupten, dass sie durch CMs Behandlung durchaus traumatische Erlebnisse haben können. Oder meinst du, es ist für einen Hund nicht traumatisch, 10 Minuten dagegen anzukämpfen, von einem Wildfremden auf den Buckel gedreht und am Boden fixiert oder aber bis zum Luft ausgehen stranguliert zu werden? :rolleyes:
 
Ethik, Moral, Verhaltensbiologie, Lerntheorie, Hirnforschung,.......warum sollte man das alles nicht auch umsetzen?
Dass man dabei das gute alte Bauchgefühl nicht ganz vergessen sollte, da stimme ich aber voll zu.;)

Da gebe ich dir absolut recht. Ich muss allerdings sagen, dass das hier theoretisch für mich auch nicht nach Tierquälerei, sondern doch auch recht vernünftig klingt (wie das dann in den HS oder von einigen HH umgesetzt wird, ist mir allerdings auch nicht bekannt):

http://tanjas-hundeblog.info/interview-mit-dem-bekannten-hundeprofi-hans-schlegel/

Auch die hier im Faden gemachten Äusserungen derjenigen, die diese oder jene Methologie bei ihrem Hund anwenden, weil sie ihnen sinnig klingt und sie offenbar auch gute Erfahrungen bei sich und ihrem Hund gemacht haben, klingen für mich nicht im Entferntesten nach Tierquälerei oder irgendwelchen brutalen Methoden. Also finde ich es absolut i.O.

Ich bin keine Verfechterin von keiner bestimmten Methode, sondern von Herz und gesundem Menschenverstand, und zwar unabhängig von dieser oder jener Methodologie. Denn eigentlich wissen wir, was richtig und was falsch ist (natürlich mit unseren heutigen Werte- und Moralvorstellungen).

Erziehung handhabt wohl jeder auch so, wie er mag .... und es kommt natürlich auch darauf an, welche Aufgaben ein Hund bei seinem HH erfüllen soll und wie konsequent man selbst eine bestimmte Methode durchziehen möchte (oder ob man sich nur vereinzelte Übungen für bestimmte Ziele herauspickt).

Ich z.B möchte nicht, dass mein Hund derart nervig an mir klebend neben mir herläuft und mir beim Gehen mit seinem Kopf den Weg versperrt, weil er mir dabei permanent ins Gesicht schaut (man stelle sich das mit mehreren Hunden vor)....auch gefällt es mir persönlich nicht, wenn meine Hunde dauernd mit maximaler Aufmerksamkeit nur auf irgendeinen Pup von mir warten, um dann blitzschnell sitz, platz, steh, lauf, oder komm machen zu können. Aber auch das ist etwas eher persönliches, weil ich es selbst insgesamt etwas entspannter mag und dann so einen hyperaufmerksamen, trainingsscharfen und zeigefreudigen Hund eher als nervig und anstrengend empfände.

Ich erziehe meine Hunde auch seit jeher alle selbst, kann also bei den Hundeplatzerfahrungen nicht mitreden. Dass das da teilweise so übel wie hier beschrieben abgehen soll, das schockiert mich natürlich...... aber auch da kann ich nur sagen (wie bei allem!): Herz und Verstand einschalten!
Das WEISS (oder wenigstens FÜHLT) man doch, dass solcherlei brutales Vorgehen keine akzeptable "Erziehungsmethode" sein kann (und wird wohl sicherlich, so hoffe ich, auch nicht die Regel auf den Hundeplätzen sein).
 
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Irgendwo gibt es hier einen Traed, der Leinenruck definieren soll...bin aber jetzt zu faul zu suchen.

Leinenruck 1 Aufmerksamkeit einfordern
Leinenruck 2 wenn das nicht klappt dann halt mal fester
Leinenruck 3 reine Gewalt

Und ja, so sieht es in 90% der Fälle, bei Leinenruck Anwender aus:mad:
Und deswegen sind Alternativen die einzige logische Wahl;)
 
Irgendwo gibt es hier einen Traed, der Leinenruck definieren soll...bin aber jetzt zu faul zu suchen.

Leinenruck 1 Aufmerksamkeit einfordern
Leinenruck 2 wenn das nicht klappt dann halt mal fester
Leinenruck 3 reine Gewalt

Und ja, so sieht es in 90% der Fälle, bei Leinenruck Anwender aus:mad:
Und deswegen sind Alternativen die einzige logische Wahl;)


Ich weiss nicht, was alles noch als "Leinenruck" gilt - per Definition sollte es ein kurzer, leichter Ruck sein, der die Aufmerksamkeit des Hundes in einem bestimmten Moment wieder zurückholen soll (unter uns Menschen mit einem Schulterklopfen zu vergleichen, nicht mit einer Kopfnuss). Der Kopf wird dabei NICHT nach hinten gerissen, geschweige denn das ganze Tier.

Punkt 2 und Punk 3 ist dann schon "Leinenriss", bzw. Kontrollverlust auf Seiten des HH und erfüllt dann auch nicht mehr den Sinn seines Einsatzes, sondern fällt bereits unter die körperliche Bestrafung. Also unerwünschtes und kontraproduktives Verhalten von Seiten des HH.

Wie gesagt, wenn man mit Herz und Verstand dabei ist, dann spürt man doch, was ok ist, und was nicht. Wenn die Erfahrung aber zeigt, dass das bei vielen Haltern nicht der Fall ist, dann sollte wirklich auf Alternativen ausgewichen werden, die im Falle von zuviel "Temperament" auf Seiten des HH nicht so leicht "ausarten" können.
 
Irgendwo gibt es hier einen Traed, der Leinenruck definieren soll...bin aber jetzt zu faul zu suchen.

Leinenruck 1 Aufmerksamkeit einfordern
Leinenruck 2 wenn das nicht klappt dann halt mal fester
Leinenruck 3 reine Gewalt

Und ja, so sieht es in 90% der Fälle, bei Leinenruck Anwender aus:mad:
Und deswegen sind Alternativen die einzige logische Wahl;)


Danke Michl, ich mag den Thread aber jetzt auch nicht suchen, wurde eh lang und breit diskutiert...


Ich weiss nicht, was alles noch als "Leinenruck" gilt - per Definition sollte es ein kurzer, leichter Ruck sein, der die Aufmerksamkeit des Hundes in einem bestimmten Moment wieder zurückholen soll (unter uns Menschen mit einem Schulterklopfen zu vergleichen, nicht mit einer Kopfnuss). Der Kopf wird dabei NICHT nach hinten gerissen, geschweige denn das ganze Tier.

Punkt 2 und Punk 3 ist dann schon "Leinenriss", bzw. Kontrollverlust auf Seiten des HH und erfüllt dann auch nicht mehr den Sinn seines Einsatzes, sondern fällt bereits unter die körperliche Bestrafung. Also unerwünschtes und kontraproduktives Verhalten von Seiten des HH.

Wie gesagt, wenn man mit Herz und Verstand dabei ist, dann spürt man doch, was ok ist, und was nicht. Wenn die Erfahrung aber zeigt, dass das bei vielen Haltern nicht der Fall ist, dann sollte wirklich auf Alternativen ausgewichen werden, die im Falle von zuviel "Temperament" auf Seiten des HH nicht so leicht "ausarten" können.

Meine Antwort hier nur zum fett markierten Teil in Deinem Posting....

Wenn ich als HH einen "Leinenzupfer" einsetzen muss, dann war ich schlicht und ergreifend zu langsam, um dem Hund das richtige Verhalten/Alternativverhalten zu zeigen. Ein Leinenzupfer ist dann ein REAGIEREN, ich als Hundehalter soll aber AGIEREN... also ich zeige dem Hund, was er in dem Moment tun soll, somit agiere ich und wenn ich erst warte, bis der Hund Fehlverhalten zeigt, dann ist der Leinenruck ein REAGIEREN.... jetzt den Unterschied geschnallt, warum ein Leinenruck absolut unnötig ist?
 
vom Leinenruck wird hier als Trainingsmethode gesprochen! Warum kommen immer solche sinnfreien Sätze? Klar ist keiner perfekt, wenn ich nicht gesehen hab, dass Riku zurück geht gibts auch einen Ruck - ich sag aber nicht, das passt schon so, jetzt weiß er wenigstens!!?

Und ich bleib dabei, wo fängts an, wo hörts auf?? Wer einen Leinenruck braucht, um Hund aufmerksam zu machen, dem fehlt in gewisser Weise schon mal Empathie und Rücksichtnahme auf ein Lebewesen (ein Schulterklopfen kennt Hund nämlich ursprünglich nicht!:rolleyes:) und da gehts schnell weiter zu einer Erziehung, die von mir sehr wohl verteufelt wird!

Aber egal. Ich werd nie verstehen, wie manche argumentieren, relativieren und abzuschwächen versuchen.
 
Und ich bleib dabei, wo fängts an, wo hörts auf?? Wer einen Leinenruck braucht, um Hund aufmerksam zu machen, dem fehlt in gewisser Weise schon mal Empathie und Rücksichtnahme auf ein Lebewesen (ein Schulterklopfen kennt Hund nämlich ursprünglich nicht!:rolleyes:) und da gehts schnell weiter zu einer Erziehung, die von mir sehr wohl verteufelt wird!

Und genau diese Argumentation ist die, gegen die ich eben argumentiere. Wo fängts an, wo hörts auf? Beim Ermahnen? Beim Schimpfen? Du ermahnst vielleicht mal deinen Hund (oder auch dein Kind)? Dann schimpfst du doch bestimmt auch richtig mit ihm, wenn du etwas aufgeregt bist. Und wenn du schon so drauf bist, dann schlägst du doch bestimmt auch schonmal drauf, wenn dir der Schrecken durch die Glieder fährt. Und wenn du bei einem Schrecken schon so reagierst, dann drischst du ihn/es doch bestimmt auch ordentlich durch, wenn er nicht sofort damit aufhört, was dir den Schreck eingejagt hat. So kann ich den Faden auch noch weiterspinnen

Ich glaube, so einfach ist das nicht...... und ich finde es auch sehr bedenklich, die Leute dann immer in eine so krasse Ecke zu stellen.
 
Ja, genau so ist es nämlich! Das bedeutet auch, dass ich vorausschauend spazieren/gassi gehe.....

Nun, man ist auch mal mit Freunden zusammen, unterhält sich, ist ein Eis essen, hat seine Hunde so erzogen, dass das ohne weiteres möglich ist ... man ist also nicht die ganze Zeit ausschliesslich auf sie fixiert (der Hund ist ja mein Begleiter, und nicht ich seiner). Meine Hunde sind gut erzogen, aber trotzdem keine perfekt gedrillten Roboter (das möchte ich auch nicht). Ebenso wie Kinder mal Fehler machen dürfen (ich also REAGIERE), so darf das bei meinen Hunden wohl auch mal passieren, da bin ich nicht so knallhart :-)

PS: ich wiederhole, dass es mir hier nicht darum geht, einzelne Methoden zu verteidigen oder zu verteufeln.

PSS: Ich selbst besitze z.B. auch überhaupt gar keine Leine...

..
 
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Diese beiden Bücher würde ich auch so manchem "selbsternannten" Hundeflüsterer dringend empfehlen, diese zu lesen und vor allem zu verstehen, damit sie endlich einsehen, dass sie auf dem Holzweg sind.

Diese "rauhen" Methoden in der Hundeerziehung kamen eigentlich erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts auf, als sich so manche Forscher profilierten. Denen folgten dann die "Experten" die Studien an Gehegewölfen auf die Hundeerziehung übertrugen, das passierte so in den 50er bis 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Schon 1970 gab es Studien, dass dies der falsche Weg war, jedoch dauert das dann mind. 50 Jahre bis es mal Einzug auf den Hundeplätzen erhält.....

Es ist einfach nur verwunderlich, dass viele wissenschaftliche Studien aus anderen Bereichen viel schneller im Real Life umgesetzt und beherzigt werden. Auf den Hundeplätzen scheint die Zeit still zu stehen.... :rolleyes:


Leider ist dein Blabla teilweise richtig ............. :o , allerdings sei gesagt, dass dein Einblick im Rahmen der Hundeerziehung/-ausbildung nur teilweise gegeben ist.

Deine Aussagen ala erst im 20 Jahrhundert ............. 50 Jahre usw. zeigen mir das du noch eine Menge zu lernen hast.

Allerdings mit auf manchen Hundeplätzen/Hundeschulen/mobilen Hundetrainer/alternativ Hundetrainer usw. scheint die Zeit still zu stehen :cool: hast recht. :cool:
 
Und genau diese Argumentation ist die, gegen die ich eben argumentiere. Wo fängts an, wo hörts auf? Beim Ermahnen? Beim Schimpfen? Du ermahnst vielleicht mal deinen Hund (oder auch dein Kind)? Dann schimpfst du doch bestimmt auch richtig mit ihm, wenn du etwas aufgeregt bist. Und wenn du schon so drauf bist, dann schlägst du doch bestimmt auch schonmal drauf, wenn dir der Schrecken durch die Glieder fährt. Und wenn du bei einem Schrecken schon so reagierst, dann drischst du ihn/es doch bestimmt auch ordentlich durch, wenn er nicht sofort damit aufhört, was dir den Schreck eingejagt hat. So kann ich den Faden auch noch weiterspinnen

Ich glaube, so einfach ist das nicht...... und ich finde es auch sehr bedenklich, die Leute dann immer in eine so krasse Ecke zu stellen.

Du machst es (dir) doch so einfach? Zu sagen, och, wird schon nicht für alle Hunde so schlimm sein, nehmen doch nicht alle einen Schaden, achwas, Leinenruck, das ist doch keine Gewalt, hats doch alles IMMER schon gegeben.....

Und ja, es kommt auf die Situation des Geschimpfe an: letztens wieder beobachtet, Dame mit Dackel, ich weiter entfernt mit meinem und Abstand haltend. Dackel sieht meinen Hund, bleibt aufmerksam in unsere Richtung schauend stehen. Frauchen geht weiter. Zieht ihn hinterher. Eh "normal" :rolleyes: Jedenfalls als Dackel nicht wirklich weitergehen wollte kams Geschimpfe "wos is denn jetz??? jo sapperlott!!!! gehst du jetz?!?!?! Kumst jetz sunst setzts wos!!!" usw usf
Schon länger her: uns läuft ein kleiner (junger?) Chi hinterher, traut sich aber nicht ganz her. Von weiter entferntem Garten ein Gepfeife. Dann kommts Frauerl. Muss bis zum Chi hingehn, weil Chi null auf sie reagiert. Dann gings gleich los "wos soi denn des? kumst jetz! ..." und - soviel zu deiner These - in ihrer (dummen) Hilflosigkeit, ihrem Ärger und ihrer zuvor verlorenen Macht, hats nette Frauerl dem Chi gleich eine auf den Hintern und auf die Schnauze (!!!) gegeben!

Und jetzt "mein" Ermahnen: wenn Riku in den 10. Häusereingang reinschnüffeln will gibts ein "m-m". wenn Riku in ein Einkaufssackerl schon ein bissl zu tief reinsinkt, gibts ein "he?". wenns mal brenzlig is, gibts ein "stopp!" oder "Riku!". hm. und sonst? könnt mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal mit Riku richtig schimpfen musste!! (und er ist mir heute einer Katze nach, in den Nachbarsgarten, gefährlich nah zum benachbarten Dobermann und ich hab ihn kurz nicht mehr gesehen! nach 5 sek. war er wieder da, und weißt was? ich hab ihn geknuddlt und gelobt...)

Verstehst, was ich damit sagen will? Wenn nicht - denk an früher und relativier dir damit alles recht schön und sonnig :rolleyes::rolleyes:
 
Verstehst, was ich damit sagen will?


Hmm ..... nein, nicht wirklich.

Aber ich habe das Gefühl, dass du meinen Post auch nicht so ganz verstanden hast (die Fragen da waren rein hypothetisch, also deinem Argument "wo fängts an, wo hörts auf?" folgend, und nicht zur ernsthaften Beantwortung gestellt).

Es ist ja schön, dass du so überzeugt von der perfekten Richtigkeit im Umgang mit deinem Hund bist, aber lass bitte auch mal die Kirche im Dorf, wenn du über andere Leute redest, die das anders als du handhaben.

Dass du deinen Hund z.B. extra lobst, wenn er dir wegrennt, erinnert mich z.B. stark daran: http://de.wikipedia.org/wiki/Antiautoritäre_Erziehung (so ähnlich, nur halt eben bei Menschenkindern). Is ja auch super ..... für dich und deinen Hund. Für mich und meine Hunde muss das deshalb aber nicht auch genau das Richtige sein (und ist es ja auch nicht). Alles eine Einstellungs- und Glaubenssache eben.

Wie ich also schon sagte, keine Theorie kann für sich die alleinige, absolute und allgemeingültige Wahrheit beanspruchen (das wäre anmassend und realitätsfern)... wir alle können Meinungen dazu haben, sollten aber die der anderen ebenso respektieren, wie wir möchten, dass unsere respektiert werden....

Das ist alles ... :)
 
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Riku hat ihren Hund gelobt, wie er zurückgekommen ist.... das macht nämlich den Unterschied aus.

Gehst Du freiwillig zu jemandem hin, der Zeter und Mordio schreit.... also bitte!
Was soll dann der Hund daraus lernen? Nämlich, dass er ausgeschimpft wird, wenn er zurück kommt, ergo dessen wird er immer unzuverlässiger beim Zurück kommen sein!
 
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