@all
Hier nur eine allgemeine Bitte:
Bitte unterlaßt untergriffige und OT Postings, da es schade wäre, wenn dieser Thread abgleitet.
Ich finde es noch immer eine sehr interessante Diskussion, zu der es unter normalen Umständen selten die Gelegenheit gibt.
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Seit gestern überlege ich, woran es liegen kann, dass mein Hund so "anders" ist/war..
Kann es nicht genau an der Einstellung bzw. dem Umgang liegen, der dann zu so einer Beziehung führt?
Mich würde es schon interessieren, einen "anderen" Hund mal für eine zeitlang zu begleiten - mit ihm zu leben und "arbeiten" zu dürfen - denn nur durchs Nachdenken, werde ich/wir zu keinem Ergebnis kommen.
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Habe das Anfangspost noch einmal gelesen, und ich denke der Grund, warum Menschen nicht bereit sind über den Tellerrand zu blicken ist, weil nicht flexibel genug / von sich zu sehr eingenommen / zu engstirnig / es ihnen wichtig ist, was andere Menschen über sie denken / weil sie es als Schwäche ansehen auch als "Experte" einen Rat anzunehmen bzw. Neues auszuprobieren / "Angst", dass etwas anderes auch funktionieren kann, und noch vieles mehr.
Mein "Problem" ist halt, dass ich "Gewalt" wurscht gegen wen, nicht tolerieren kann.
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@calamity: nachdem ich jetzt einen Tag Zeit hatte, um über einige Dinge nachzudenken, wollte ich noch einige Fragen stellen bzw meine Meinung dazu sagen.
1.
Topdog,
ich glaube, viele "Zwanglosen" haben ein falsches Bild von Menschen wie mir. Wir stehen nicht ständig drohend mit der Kette oder dem Knüppel hinter unserem Hund.
Das habe ich auch nicht angenommen.
Vorallem bei Dir habe ich den Eindruck, dass Du Strafe wenn, dann nur gezielt einsetzt.
2.)
Ich knuddel und kuschel mit ihm genau wie ihr, ich kugel mich am Boden mit ihm, spiele und tobe mit ihm und manchmal liegt er einfach neben mir und schläft mit seinem Kopf in meinem Schoß, ich teile auch mal meine Semmel mit ihm und es ist mir reichlich egal, ob er vor mir zur Tür raus geht. Unterwegs sind wir ein Team ohne viel Worte. Er hat seine Aufgabe, ich die meine und wir verlassen uns aufeinander.
Hat er eine spezielle Aufgabe oder meinst Du das Zusammenleben ganz allgemein?
3.)
Neues lernt er mit Clicker (das ist die Schule) und wenn er später anfragt, ob das auch ohne Absicherung Gültigkeit hat, ist die Antwort ein deutliches JA (das ist die Pubertät der Zweifel und des Austestens). Je nach Hund fragt er öfters und nachdrücklicher. Da muss ich mich darauf einstellen, um mit Intelligenz und Kreativität sicher zu stellen, dass jede Antwort zur Frage passt und verstanden wird.
Auf mich wirkst Du wissend genug, um über Timing, Ausmaß, Art und Weise des "Zwangs" Bescheid zu wissen und diesen situationsbezogen anwenden zu können.
Ich schätze Dich so ein, dass Du nur das Minimum an "Zwang" verwendest, um "es" Deinem Hund deutlich zu machen..
Kannst Du mir bitte ein Beispiel (Situation + Aktion/Reaktion) dafür nennen.
4.)
...
Nur von euch kommt absolut nichts, worauf ich aufbauen könnte, was in mir den Glauben weckt, dass es im Alltag tatsächlich ohne Zwang geht.
Warum also nicht so ehrlich sein, und das zugeben, statt mit Unterstellungen und Beleidigungen Mauern zu bauen?
Dann kann man sich zusammensetzen und überlegen, wie man ein gewünschtes Ziel am besten erreicht (ein Hund in der Küche z.B. ist für mich nicht akzeptabel auch ohne Tür; ebenso das Aufnehmen von Fressbarem unterwegs).
...
Ich habe noch immer nicht ganz verstanden, welche Ziele Du meinst?
Meinst Du, wie man einem Hund beibringt, nichts Freßbares vom Boden aufzuheben bzw. nicht zu betteln u.ä.?
5.)
...und das ist der Knackpunkt. Diese 100%ige Sicherheit hast du erst dann, wenn der Hund die "was wäre wenn" Frage gestellt hat und eine klare Antwort erhalten hat. Das ist meine Erfahrung und Überzeugung. Es gibt Hunde, die stellen diese Frage nie (mein Aufzucht-Border war so einer), aber es gibt Hunde, die stellen sie und wenn sie dann Erfolg haben, kannst du von vorne anfangen um festzustellen, dass sie die Frage an genau derselben Stelle wieder stellen.
Was meinst Du mit "was wäre wenn-Frage"?
Meinst Du, dass ich dem Hund beigebracht habe, dass wenn er etwas Freßbares sieht und das nehmen will, ich nein sage und er es trotzdem probiert?
Wie ich dann reagieren würde bzw. wie ich ihm mitteile, dass ich es wirklich "ernst" meine?
Anmerkung: mein Hund ist kein "Müllschlucker", und wenn er doch ein Stück Kebap in Naschmarkt-Nähe am Boden entdeckt hat, und es nehmen wollte, reichte ein Nein.
Jedoch gehört für mich da wieder bewußt unterwegs zu sein und vorausschauendes Handeln dazu, damit ich im Fall der Fälle doch einschreiten kann bzw. er nicht die Möglichkeit hat, es zu nehmen.
Das schließt aus, dass ich mit jemanden wo tratsche und meinen Hund in einer solchen Umgebung machen lasse, was er will.
... was in einer Stadt so wie so nicht möglich ist bzw. verantwortunglos wäre.
6.)
Auf diese Weise kannst du in einer Feedback-Schleife Karussell fahren ohne je ans Ziel zu kommen. Und ich bin nicht bereit, den Hund die ganze Zeit an mich zu ketten (und sei die Kette eine Schleppleine). Mein Lebensinhalt ist nicht die Hundeerziehung, sondern das gemeinsame Erleben, wenn es klappt....
Sehe ich auch so, wobei ich die Zeit, die ich mit meinem Hund verbringe, schon "bewußt" verbringe.
Dh aber nicht, dass ich mich nur nach dem Hund richte bzw. meine ganze Zeit und Aufmerksamkeit für den Hund bzw. seine Erziehung aufwende.
lg edith