Hab der Dame mal eine Nachricht geschickt:
Betr.: Ihre Berichterstattung....
...würde ich mir sachlicher wünschen...
Sehr geehrte Frau Kittelberger,
die wahrlich vermeidbare Attacke zweier Hunde auf ein Pferd hätte schon genug Material für einen Artikel gebracht ohne eine weitere sinnlose Hetze gegen "Kampfhunde" anzufachen.
Eine gute Berichterstattung könnte tatsächlich dazu führen, dass die entscheidenden (SPÖ-) Politiker umdenken und die Probleme der Hundehaltung ORDENTLICH anpacken, statt Scheinsicherheit durch herausklauben von Minderheiten zu vermitteln.
"Zwei Kampfhunde", die sich nur wenige Zeilen später als ein Mischling (aus welchen Hunderassen?) und EIN Staffordshire Terrier herausstellen.
"Staffordshire Terrier"...Staffordshire Bullterrier, American Staffordshire Terrier, vielleicht gar kein Staffordshire Terrier sondern ein anderer Hund mit ein wenig mehr Muskeln an den Oberschenkeln?
Woher war der "Staffordshire Terrier"?
- vom Züchter? ... nur DANN ist es ein Hund, dessen Rassebezeichnung die Wörter Staffordshire und Terrier enthält, der Rest sind Hunde ohne Abstammungsnachweis, somit Mischlinge!
- vom Vermehrer?
- im Internet "gekauft"?
- auf "willhaben" gefunden?
- billig aus dem Ausland geholt?
HIER liegen die tatsächlichen Probleme!
Der Nachschub an Hunden (aller Rassen) für nicht geeignete Hundehalter ist enorm, der Hund ist billige Wegwerfware und was nicht viel kostet ist die Mühe der Ausbildung/Erziehung nicht wert.
Macht es Probleme wird es ausgetauscht - billig genug ist der "ganz sicher viiiiel bessere und unproblematische" Ersatzhund, wozu sollte man sich also mit möglichen Problemen beschäftigen?
Aber egal, vielleicht war es ja ein "Staffordshire Terrier", was tut das schon zur Sache?
Ein Pferd wurde von zwei Hunden, die scheinbar noch keinen Kontakt zu Pferden hatten, attackiert - leider nichts Ungewöhnliches, passiert immer wieder mit Hunden aller Rassen und gehört nunmal zu den Problemen an denen man arbeiten muss.
Zum "minutenlangen Kampf um Leben und Tod" brauche ich hoffentlich nicht viel schreiben - beide Hunde trugen einen Maulkorb, der Todeskampf dürfte wohl relativ unblutig ausgefallen sein, was mich aber fragen lässt, wie die Hunde "im Blutrausch" gewesen sein können.
Hatte die Hundehalterin als Reiseproviant statt Wasser ein paar Alko...ääääh...Blutpops mitgenommen?
Wie auch immer - ob die Hunde nun an die Gurgel gingen, auf den Rücken sprangen oder gegen die Fesseln donnerten - es bleibt eine VERMEIDBARE Attacke von Hunden einer Halterin, die in der selben Situation wohl auch Hunde anderer Rassen nicht unter Kontrolle gehabt hätte.
HIER haben die bedauernswerte (weil unschuldig zum Handkuss gekommene) Frau Asvanyi und Sie meine VOLLE Zustimmung "der Hundeführschein, so wie er seit 1. Juli in Wien verpflichtend ist, löst dieses Problem auch nicht", allerdings ist jedes Hundeproblem keine Frage der HundeRASSE, sondern eine Frage der HundeHALTUNG und das sollte langsam aber sicher jeder begreifen!
Hätten Sie in den letzten drei Tagen die Möglichkeit der Fortbildung auf diesem Gebiet genützt und die Veranstaltung "Canine Science Forum" der VetMed Wien besucht, wüssten Sie, dass wissenschaftliche Untersuchungen bei Welpen KEINE signifikanten Unterschiede im Verhalten verschiedener RASSEN, allerdings sehr wohl Unterschiede im Verhalten verschiedener WÜRFE zeigten, wobei die Unterschiede nicht nach der ersten Woche, sondern erst in einem später stattfindenden Test (nach 6 Wochen) auftraten - Schlussfolgerung daraus: die genetische Veranlagung ist nur zu einem kleinen Teil für die Unterschiede im Verhalten verantwortlich, die Aufzucht ist allerdings ENTSCHEIDEND für das weitere Verhalten der Hunde!
Damit ist wohl klar, dass sämtliche Probleme mit Hunden NICHT eine Frage der Rasse, sondern der Aufzucht (Unterschied Züchter/Vermehrer, Billighund aus dem Ausland,..) und Haltung sind.
Ach ja - weil ich die Gedanken förmlich lesen kann - NEIN, die Beisskraft von "Kampfhunden" ist NICHT stärker als die von etwa gleich grossen Hunden
(ebenfalls wissenschaftlich nachgewiesen, Auszüge aus entsprechenden Publikationen kann ich Ihnen gerne senden) und eine Gebisssperre gibt es nur im Märchen.
Ich fürchte zwar, dass Sie diese Nachricht gar nicht oder nur teilweise lesen, aber einen Versuch ist er wert - MIR geht es nämlich um eine tatsächliche Erhöhung der Sicherheit und ein verantwortungsvolles Leben mit Hunden.
Mit freundlichen Grüßen
.....blablabla