Wir leben nunmal in einer Welt wo jederzeit auch etwas unvorhergesehenes passieren kann , ein Fehler passieren kann, eine Ausnahmesituation entstehen kann ... vom freilaufenden Hund, über das freilaufende Kind bis hin zum distanzlosen Passanten ... wo eine Leine einen von jeglicher Verantwortung entbindet ...
Ich finde diese Einstellung, die offenbar nur hier im Wuff Gültigkeit hat, einfach nicht richtig ... weil sie unrealistisch ist ... Ich könnte keinem HH in die Augen schauen, dessen Hund einfach nur zu nahe kam und deshalb womöglich durch mein Verschulden schwer verletzt oder schlimmeres wurde und ihm erklären "Pech gehabt, du dummer HH samt unerzogenen Tutnix bist selber schuld, ich habe eine Leine, ich bin im Recht"
Eva, es ist ein Unterschied zwischen "Es kann einmal was passieren" - und ja- Ungerechtigkeit - der Eine meint, sein Hund - weil verträglich, weil - angeblicher! "Tut-nix" hätte alle Freiheit der Welt und der andere Hund - weil nicht immer verträglich (so wie ich es verstanden habe, war der Hund der Threaderstellering ja im Prinzip verträglich, grad in der einen Situation hat's gekracht) muss sein Leben lang an Leine und Maulkorb fristen. Weil andere HH nicht fähig sind, ihren Tut-nix rechtzeitig abzurufen, bzw. ihn im Auge zu behalten.
Mir ist es schon passiert, dass wir im Wald unterwegs waren, Aaron brav an der Leine und von irgendwoher kam plötzlich aus dem Gebüsch so ein "Tut-nix" Hund daher. Kein HH weit und breit, der Hund war allein im Wald unterwegs. Ich hatte alle Mühe, den Hund von meinem fernzuhalten, bis irgendwann einmal der andere HH auftauchte.
Tut leid, aber auch der andere Hund hat nicht das Recht, außer Sichtweite irgendwo herumzulaufen. Ja, mir auch schon passiert, dass der Aaron abgehauen ist. Nur - hier war ich mir bewusst, dass es MEIN Fehler war - und ich die Konsequenzen dafür zu tragen hätte.
Es ist absolut nicht so, dass eine Leine von jeglicher Verantwortung entbindet. Wenn ich z.B. im Wald unterwegs bin, dort im Gebüsch ein Schwammerl sehe - weiß, dass der Aaron mir dorthin nicht folgt, weil zuviel Gras, Unterholz, Gesträuch, was auch immer - wird er an einem Baum am Weg angebunden - und - Maulkorb drauf. Ja, hier rechne ich mit Joggern, mit Leuten, die vielleicht mit Kleinkindern daherkommen - hier sichere ich mich ab. Dann bin ich im Gebüsch - Pilze holen. Dauert nur ganz kurz, trotzdem sichere ich mich ab. Nur - dann kommt der Maulkorb wieder sofort herunter! Ich sehe nicht ein, dass mein Aaron, wenn er an der Leine bei mir ist, einen Maulkorb tragen sollte - nur, weil ein aufdringlicher Hund zu nahe kommen könnte.
Rücksichtnahme gilt für alle Seiten - es gibt niemand, der aufgrund anscheinender Verträglichkeit seines Hundes einen Freibrief erhält.
Wie oft habe ich schon rufen müssen... "Bitte den Hund nicht herkommen lassen, meiner ist nicht mit jedem und in jeder Situation verträglich!"
Und - wie oft bin ich schon blöd deswegen angestarrt worden ... wie kann man nur einen Hund haben, der manchmal anders als freundlich reagiert?
Ein Hund ist ein Hund - wenn ich das Verhalten nun auf Menschen umlegen würde... wie viele Menschen reagieren in bestimmten Situationen unfreundlich, unwirsch?