Also mit dem Problem haben wir auch so unsere Erfahrungen...
Und (auch auf die Gefahr hin, dass ich dann auch mal zur Sau gemacht werde...
) möchte ich eine Lanze brechen fürs "Bespaßen und ein Spiel anfangen mit dem Hund der nicht herkommen will".
Und zwar
sicher nicht als Ausbildungstechnik um ein sicheres, schnelles "komm her" einzuüben, sondern als - zumindest für uns - beste und schnellste Maßnahme um den Hund doch noch zum herkommen und sich anhängen lassen zu bewegen.
Meine macht mir den Ich-komm-nicht-Kasper üblicherweise in 2 Verschiedenen Situationen:
1. Nein, ich spiele noch / schüffel hier gerade etwas immens wichtiges / jage gerade Mäuse, siehst du das nicht / will jetzt sicher noch nicht heim. Klassische Trotzsituation in der ich der Spielverderber bin.
2. Nachdem ich mit ihr geschimpft hab / sie zurechtgewiesen hab (Immer nur verbal mit den ihr bekannten Kommandos "Nein", "lass das!" oder "zisch ab!") wenn sie zb. andere freilaufende Hunde angestänkert hat, versucht in Mutters Gemüsebeet ein Loch zu graben oder mit einem Fetzen Klopapier aus dem Gebüsch kommt, den sie fressen will. Dann also ein "Du bist ur gemein und heute voll schlecht drauf und überhaupt ur launisch, zu dir geh ich jetz mal sicher nicht hin"-Verhalten.
Wie ein anderer User (hab den Namen jezt vergessen) hier schon geschrieben hat, ist es halt für einen dann recht schwer, nicht ungeduldig oder grantig zu werden, oder eben sich zu genieren. Das merkt aber natürlich der Hund auch (v.a. mein Sensibelchen, die bei jedem Training/Üben, auch mit den besten Leckerlies sofort die Kooperation einstellt, wenn ich ungeduldig werde) und dann wird alles noch schlimmer und ein nicht-kommen aus Grund 1 wird womöglich noch durch Grund 2 verstärkt.
Wenn ich mich jetzt aber bemühe, ruhig und entspannt zu bleiben und meinem Hund zu vermitteln, dass ich 1. kein Spielverderber und 2. kein launisches Monster bin, sondern ihr geliebtes Frauli, mit dem es eh ur Super und lustig ist, wird sie mir hoher Wahrscheinlichkeit doch bald zu mir kommen. Und darum fang ich mit ihr in solchen Situationen ein Spiel an, weil wenn sie sich schon entschieden hat, "jetz mag ich nicht kommen" macht ein Versuch, das Herkommen zu üben ja garkeinen Sinn mehr. Und statt ihr eine halbe Stunde nachzujagen oder vor ihr Wegzurennen (sie kommt mir zwar nach, aber nicht bis zu mir her) bis meine und ihre Nerven blank liegen, und ich sie irgendwie erwische, spiele ich lieber 10 Minuten mit ihr. Manchmal hilft ein Stocki, manchmal hilft es durchs Gestrüpp zu hüpfen, manchmal hilft es, einfach nur im Kreis zu laufen und so zu tun als wärs das beste der Welt. Ich gebe in so einer Situation quasi nach, bleib dabei aber entspannt und für sie interessant, und ruck-zuck ist sie da und lässt sich nehmen.
Und natürlich üben wir das sichere herkommen auf ein Signal, nur das wird derzeit wirklich nur eingesetzt, wenn ich auch sicher bin, dass sie wirklich bis zu mir kommt und sich angreifen lässt. Sind wir draussen und ich bin nicht sicher, ob sie kommt oder ob die Ablenkung derzeit zu groß ist, mach ichs im Moment so (und da wär ich jetz auch dankbar für Eure Meinung, ob ihr das für Sinnvoll haltet): Da wir vor Weihnachten mit dem Clickern angefangen haben und sie voll drauf einsteigt, versuche ich das jetzt auch im herkomm-Training einzusetzen. Ich rufe also ihren Namen oder pfeife, dafür möchte ich ihre Aufmerksamkeit (wir üben auch Name=Schau mich an), wenn sie mich dann anguckt, clicke ich, dann stehen die Chancen sehr gut, dass sie sich in meine Richtung bewegt, um ihr Gutsi abzuholen. Sobald sie auf mich zu kommt, clicke ich nochmal (jaa, geh in meine Richtung!) und erst wenn sie dann Gas gibt und zu mir rennt ("Yeah, 2 kekse!!") kriegt sie das komm-Kommando. Wenn sie dann bei mir is kommt noch ein Click und dann 3 Gutsis. Damit fahre ich derzeit sehr gut (wenn ich es nur bei geringer bis mäßiger Ablenkung übe), ich hoffe dass ich dann mit der Zeit die zwischen-Clicks auslassen kann und sie mit "Name!"-> Aufmerksamkeit, "Komm!"-> sie kommt her, sicher zu mir rufen kann. Ich sehe den Vorteil darin, dass wenn ich ihren Namen rufe, sie guckt mich an, ich clicke und sie entschließt sich "Oh, ich hab brav geguckt, aber ich brauch jetz kein Keks, mir gehts so auch gut" ich keine schlechten Auswirkungen auf das Rückruftraining hab, weil wir ja garnicht bis zum Rückruf kommen. Ich bin aber natürlich für jeden Tip oder Hinweis dankbar, wenn jemandem noch was schlaues dazu einfällt, oder mir wer erklärt, warum das alles Quatsch ist.
Und dann hab ich noch eine Frage an die UO-Leute, falls hier grad welche sind: Wir gehen seit Herbst HuSchu (ÖGV-Verein), im Frühling kommt der BH-Kurs. Wir haben jetz schon angefangen mit "hier" das Herkommen (bis jetz auf sehr kurze Distanz) und Vorsitzen zu üben. Das funktioniert in einem UO-übe-Kontext (ich leg sie ab, geh ein paar Schritte weg und ruf sie dann) schon ganz gut. Ich würde das auch weiterhin ganz unabhängig von einem Freilauf-Rückruf (mit anderem Kommando) weiterüben. Wenn sie grad Lust hat und ausm Freilauf mit oben beschriebener Methode sehr engagiert herkommt, sitzt sie manchmal einfach aus Eifer vor, was ich aber in der Situation von ihr grundsätzlich nicht immer verlangen würde. (sie muss sich angreifen und kurz am Halsband/BG halten lassen). Wie macht ihr das? Ruft ihr eure Hunde immer mit "hier" und Vorsitzen, oder gibts da auch "getrennte" Kommandos? (Nur am Rande: wir haben zb. "platz" auch nur für die UO, dann solls aber auch schön gerade und Aufmerksam sein, sonst sag ich "leg dich hin", dann kann sie sichs ruhig gemütlich machen.)