Es ist halt mittlerweile in und cool sich Hunde einer besonders schwierigen, problematischen, exotischen Rasse anzuschaffen, die als Begleithunde in dicht besiedeltem Gebiet absolut nicht taugen oder einen möglichst komplizierten, traumatisierten Tierschutzhund der möglichst aus einer Tötung kommen muss. Ich habe festgestellt dass meist die unbedarftesten und unfähigsten Menschen sich solche Hunde aussuchen.
Wir haben aber auch seit 10/20 Jahren zunehmend "Experten", die so tun, als könne man jeden Hund "hinkriegen". Das stimmt aber nicht und die Experten haben nicht berücksichtigt, dass sie damit die Verantwortung von Menschen und Persönlichkeiten zu den Hunden oder zu Ausbildungs- und Trainingsmethoden und -Philosophien verschieben. Also eigentlich verantwortungslose Hundebesitzer "züchten". Die grausame Wahrheit ist: Nicht jeder ist zum Hundehalter geboren. Wenn er es werden will, muss er bei sich selbst anfangen. Und dann kann man tatsächlich mit jedem Hund leben oder sich zumindest so arrangieren, dass es allen gut geht, auch der Umwelt. Ausbildung, Training, Wissen, Zeitaufwand etc. reichen eben NICHT.
viele Nicht-HH, viele Eltern sagen: Quatsch, es sind doch nicht alle Hunde gefährlich, es sind doch nicht alle Hunde gleich, warum sollen die vielen netten Hunde, die nie irgendjemandem was getan haben, einen Beißkorb tragen. Es gibt wirklich viele Menschen, bei welchen das Gefühl gut "funktioniert".
Ja, das erlebe ich auch so. Es sind Eltern, die sich darauf einlassen, wenn ich ihren Kindern sage, wann und wie sich ein Hund streicheln lassen will. Und es sind Nicht-Hundehalter, die mich fragen, warum ich meine Hunde anleine und dass das mit der Leinpflicht ein Blödsinn ist, weil Hunde dann nichts mehr lernen. Nur: Diese Stimmen sind offensichtlich zu leise. Sie sind (noch) die Mehrheit, aber sie pöbeln halt nicht lautstark herum: "Nehmen sie ihren Köter an die Leine!" oder "Wenn deiner herrennt, kann i nix dafür, wenn ihn meiner zerlegt." Mir fällt es auch oft schwer, die leisen Stimmen der Mehrheit nicht zu vergessen.
normalerweise fallen Hunde keine Leute an, und doch kommt es vor. zwar ist das allerhöchstens ein Anteil im Promillebereich, aber der ist halt doch beängstigend. Und wenn ich mir nur die Vorfälle in Österreich, die tödlich ausgegangen sind, anschaue, dann sehe ich immer wieder dieselbe Rassen, und es ist keineswegs passiert, weil die Hunde keine Wahl mehr hatten. Da geht etwas ganz grundsätzlich schief.
Statt sich auf "beängstigend" zu konzentrieren, könnte man sich auch auf "Promillebereich" konzentrieren. Beides wäre nämlich korrekt, kann man sich also aussuchen, welches Bild man transportieren will. ;-)
Hunde - egal welcher Rasse - greifen nur dann an, wenn sie keine andere Wahl haben, freiwillig tun sie das nicht, weil viel zu riskant. Wer oder was ihnen die Wahl genommen hat, genau das ist in meinen Augen die Frage. Für mich ist sie nur nicht so einfach zu beantworten. Für mich hat es viel damit zu tun, was von Hunden erwartet wird und wie wir sie auf selbständige Entscheidungen vorbereiten, sie darin begleiten. Jemand, der sich einen großen, bulligen, imposanten, gefährlich wirkenden Hund nimmt, tut das nicht. Jemand, der seinen unsicheren, ängstlichen, unverträglichen, Kinder, Radfahrer oder sich über ihn Beugende nicht leiden könnenden Hund nur "trainiert" und sich über die Rücksichtslosigkeit der Welt beschwert, tut das auch nicht. Ich erlebe immer wieder Hundehalter, die ihre Hunde in ausweglose Situationen bringen, ohne es zu bemerken. Die nur wollen, dass ihr Hund an der Leine mit ihnen mitgeht, weil sich das halt so gehört. Und die ganz unglücklich sind, dass ihr Hund nach hinten oder zur Seite ausweichen will. Ich frag mich dann immer, wer ihnen diesen Blödsinn eingeredet hat. Und befürchte, dass ihr Hund eines Tages der Meinung ist, dass er keine andere Wahl mehr hat...
solange jeder Kratzer, wegen dem eine Tetanusspritze gegeben werden muß genauso gewertet wird wie ein Biss, und auch bei diesen kein Unterschied gemacht wird, solange kann man jede Statistik vergessen.
… und so lange sogar Bisse in der Statistik stehen, die keine waren, weil die Versicherung lieber Schmerzensgeld zahlt als ein Gerichtsverfahren zu führen, ist nämlich "billiger", kurzfristig.....
Warum gilt für Hunde und Hundehalter eigentlich nicht vorerst mal die Unschuldsvermutung?
Wo bleibt die Unanhängigkeit??????
Dogaudit: Vorstand: Präsidentin ÖHU, ÖKV Generalsekretär, ÖKV -Trainer. Mitarbeiter ÖKV-Zeitschrift
ÖKV und ÖHU kontrollieren Zucht von ÖKV und ÖHU......
Danke, Tamino! Mir fehlen vor allem die ganz normalen Hundehalter, die mit den kleineren und größeren "Macken" ihrer Hunde ganz unaufgeregt durchs Leben gehen, das sind die wahren Experten in meinen Augen. Und die gibt's schon viel länger.