Ich fühle mich keineswegs als was Besseres, nur weil ich keinen Listenhund habe, und ich habe das hier auch noch von niemandem so gelesen. Aber aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen lasse ich meinen Hund nicht mit Listenhunden spielen, denn zu oft habe ich erlebt, wie schnell da das Spiel kippen kann, nur weil dem Hund plötzlich was nicht passt. Nenn es Vorurteil, ich nenne es eine gezogene Lehre. Ich habe jedenfalls keine Lust, das Risiko einzugehen, und wenn ein HH deswegen beleidigt ist, ist mir das egal.
Was genau waren denn deine persönlichen Erfahrungen? Es liest sich gerade so, als wenn du ständig solche Angriffe ausgesetzt bist, ganz ehrlich, ich halte es jetzt mal für eine Schutzbehauptung. Wenn man es einmal oder zwei mal erlebt, kein Thema, aber bitte nicht ständig.
Ich will dir mal aus meinem Rudel erzählen. Wir hatten eine Hündin, sie war pechschwarz und sie kam aus verehrenden Verhältnissen und landete 2 mal im Gnadenhof. Uns wurde erzählt das Momo eine Belgische Schäferhündin sei, was unsere damalige Tierärztin absolut verneinte. Ich kann bis heute nicht sagen aus welche Rasse sie stammt.
Der Einzug war schon eine Herausforderung, sie hatte vor allen Menschen Angst und Panik, sie legte sich gleich in der Küche unter unser Küchensofa und verweilte Stunden dort. Wir haben sie in Ruhe gelassen und waren im Wohnzimmer. Vielleicht bekam sie Hunger oder musste raus, zumindest kam sie nach und nach immer näher zu mir und nur zu mir. Ich habe sie lange langsam gestreichelt und mich nicht bewegt und sie lies es zu.
Als sie nun fressen sollte, rannte sie immer nur nervös um ihren Napf herum und sah mich hilflos an. Sie zuckte bei jeden Schatten zusammen und rannte in Deckung und den Kopf immer nach oben. Oh Gott, mir bricht es das Herz.
Ich nahm dann den Napf hoch und fütterte sie per Hand und es hat endlich geklappt, Momo fraß endlich. Das habe ich eine ganze Weile getan bis sie merkte, sie kann ohne Prügel auf dem Kopf fressen.
Momo war kastriert. Ich hatte keinerlei Ahnung, dass es unter Hunden eine Rangordnung gibt und da Momo ohnehin ein Psychisches Frack war, war sie völlig durchgeknallt gegenüber ihrer Artgenossen. Bei uns zogen dann die beiden Neufundländer ein, Jessy und Aika, Jess war kastriert und Aika nicht.
Wir bekamen einen Anruf, das jemand hätte einen kleinen Schäferhund Mix, der aus eine schlimmen Haltung dringendst raus muss. Wir haben uns breitschlagen lassen und holten den kleinen Burschen zu uns. Momo war wie eine Glucke um den kleinen Arex, dann geschah folgendes. Arex wuchs heran und Aika fand gefallen an Arex und tobte mit ihm herum. Momo ist auf Aika, wir hatten Mühe die beiden Hunde zu trennen und mussten dann in die Notaufnahme mit beiden. Wir hatten es Anfangs gar nicht mitbekommen was da abgeht. Am nächsten Tag sagte unsere Tierärztin, ab jetzt müssen wir die beiden Hunde, Momo und Aika immer getrennt halten, denn wenn eine Keilerei so doll war, lässt sich das nie wieder zusammenflicken. Sie sollte Recht behalten und wir haben wirklich alles getan, dass dies nie wieder geschieht.
Es kann dir mit jeden Hund passieren, also nicht nur bei Listen oder Kampfhunde. Weder der Neufundländer noch Momo war ein Kampfhund. Wie hier schon oft wiederholt wurde, es kann dir mit jede Rasse passieren.
P.S. Unsere damalige Tierärztin sagte, wenn Hündinnen so aneinander geraten, geht es solange bis einer Tot ist, bei Rüden wäre es nicht so.