Quelle: https://www.facebook.com/irene.sommerfeld.98/posts/2459278880756153 IRENE SOMMERFELD-STUR schreibt:
Der Beitrag von Frau Sommerfeld ist für mich einer der ganz wenigen intelligenten Beiträge zum Thema. Weil nämlich sachlich und auf der aktuellen (und aus eigener Schuld eh schon verfahrenen) Basis Perspektiven eröffnend. Aber den allwissenden Superhundehaltern natürlich auch wieder nicht recht.
Wenn man diesen Gedanken mit den Schulungen weiterführt, müsste man herauslesen können, wie sehr sich unsere Gesellschaft durch unser Hobby schon in "Not" fühlt. Das kommt wieder wie ein Bumerang auf uns zurück...die Not der übrigen Gesellschaft entsteht, weil ein nicht geringer Teil der HH die einfachsten Regeln nicht einhält.
Von welchen "einfachsten Regeln" sprichst du und wer sind die, die "deine" Regeln nicht einhalten? Also die Motorradfahrer, die an jedem schönen Sonntag erst durch unsere Wohnstraße und dann hinter uns den Berg 'rauf Vollgas geben, weil sie den Sound ihrer Maschinen so lieben, die haben kein schlechtes Gewissen, mir die Ruhe im Garten zu verderben und die Luft unnötig zu verpesten. Und wenn sie einen Unfall bauen, was regelmäßig vorkommt, müssen die Einsatzkräfte ihre Freizeit unterbrechen und mit Tatütataa ausrücken, und der Berg ist gesperrt, Stau und Ärger bei den anderen. Vom Trauma bei dem, an dessen Windschutzscheibe sie aufprallen, ganz zu schweigen. Oder die Halbschuhtouristen, die mit dem Handy eh jederzeit Hilfe holen können, die haben auch kein schlechtes Gewissen, die Bergretter bei Nacht und Nebel in Gefahr zu bringen und ihre Familien zu beunruhigen. Oder die Deppen, die in jeden Lawinenhang einfahren und nicht nur andere Schifahrer sondern ganz massiv die Rettungskräfte gefährden. Die haben alle kein schlechtes Gewissen. Das mit den "Hobbies" kann man endlos fortsetzen, bis hin zu Kinderarbeit, Ausbeutung und allen mögliche Rücksichtslosigkeiten - alles nur für "unsere" Hobbies. Also ich hab kein schlechtes Gewissen, ich hab nämlich nur umweltverträgliche und sozialkompetente Hunde. Also: Wer sind "die" Hundehalter, was sind die "einfachsten" Regeln, an die sie sich nicht halten?
Mir kommt immer wieder die Promillegrenze in den Sinn (ich bin ja dafür)
Vl würde der Bub noch leben wenn wir eine Promille Grenze gehabt hätten. Die Frau wird wsl b'soffn dahingewackelt sein. Wenn jemand vorher die Polizei verständigt hätte, da eine offensichtlich alkoholisierte mit Hund unterwegs ist...wäre diese vielleicht niemals in die Nähe des Buben gekommen.
Ich wünsche mit eine verpflichtende Ausbildung für Hund u Halter mit nachfolgender Überprüfung. Niemand muss diese in einer Huschu machen. Der Halter muss nur nachweisen dass er seinen Hund im Griff hat.
Mit 1,4 Promille offensichtlich alkoholisiert und b'soffn dahingewackelt? Nicht unbedingt so einfach erkennbar, wie man sich das wünscht. (Nebenbei: Gerade Politiker wissen das. :laugh4
Auch auf die Gefahr hin, mich gänzlich unbeliebt zu machen: Mir kam es von Anfang an komisch vor, dass die Hundehalterin angeblich gar nichts gemacht hat. 1,4 Promille reichen meiner Meinung nach dafür nicht, sie lag ja nicht im Koma. Und über die Passantin, die den Hund auf Kopf/Schnauze geschlagen hat redet auch niemand? Hm, wir Hundehalter wissen, dass Schläge in solchen Situationen nicht unbedingt hilfreich sind...
Nicht falsch verstehen bitte: Auch für mich ist die wichtigste Frage, was passieren muss, dass ein Hund einen Menschen tötet. Und meiner Meinung nach muss da sehr viel passieren. Eine einfache Lösung gibt es nicht. Und die haben auch wir Hundehalter nicht, wenn wir ehrlich sind. Also sollten wir auch nicht so tun, wenn wir nicht unglaubwürdig oder gar rücksichts-/verantwortungslos erscheinen wollen. Wir können uns nur bemühen. Und das tun wir. Die meisten von uns jedenfalls. Kein Grund nervös zu werden.
Was will man also schulen und überprüfen? Sozialkompetenz? Ja, eh … aber wie? Wer hat denn seinen Hund "im Griff"? Der Hundesportler, dessen Hund niemals ein "bei Fuss" hinterfragt? Der Leckerli-stopfende Wattebauschwerfer, dessen Hund niemals die erwünschte und liebevoll gehirngewaschene Alternative hinterfragt? Der Hüttenwirt, dessen Hund macht, was er will, aber nie jemandem was tut? Oder die Mehrzahl der Hundehalter, die halt ihren Alltag ganz gut bewältigen und in kein Schema passen?
Es gibt so viele Lebensrealitäten, die kann man nicht vereinheitlichen und dann schulen und prüfen. Die kann man nur versuchen zu verstehen und leben lassen. Ich hab immer ein schlechtes Gefühl, wenn "im Griff haben" oder sonst wie von "Kontrolle" die Rede ist. Das tut nämlich so, als wäre das Leben eine Maschine, die man beliebig programmieren könnte.
Für die Überprüfung der Ausbildung/des Hundes bin ich auch zu haben. Nicht für die Verpflichtung zur HuSchu...wenn ich gucke, was alles so abläuft....
Die Promillegrenze ….da bin ich hin und hergerissen. Kann Deine Überlegung natürlich nachvollziehen....
aber das signalisiert auch: Hund=Gefahrenquelle, sofern nicht unter vollständiger psychischer und physischer Kontrolle des HH
und darüber hinaus: auch Medikamente beeinträchtigen den Menschen, Krankheit detto....
wenn ich mal so überleg: ich trinke selten Alkohol, also hab ich, wenn ich Gäste hab, wahrscheinlich schon mal 0,5...dann darf ich nicht mehr schnell noch mal raus mit dem Bärtigen
Naja, das ist kein Argument, Tamino. Wenn du Gäste hast und 0,5 darfst halt trotzdem nicht eben mal schnell mit dem Auto deinen Mann abholen….
Wo ich ganz und gar bei dir bin: Hunde sind nicht gefährlich. Und alles, was so tut, ist nicht hilfreich.
Oje, ich hoffe, wir kommen jetzt nicht wieder in eine Diskussion zum Thema "Scharfmachen".
Ich finde schon, dass man auch darüber reden können muss ohne gleich wieder in Feindschaftsstereotypen zu verfallen. Hunde erst anzufeuern zuzubeißen und dieses Zubeißen dann unter "Kontrolle" zu stellen, erleichtert meiner Meinung nach das Zusammenleben mit all den "Familienhunden", die wir wollen, und mit all denen, die unser Hobby so in Not bringt, dass sie schärfere Gesetze fordern müssen, nicht wirklich. Es sind zwei Paar Schuhe. Hunden mit Leckerli die gleiche Unselbständigkeit zu "verklickern" finde ich übrigens auch nicht besser. Und im Moment ist diese "Front" fast noch um einiges schwerer zu knacken.....
Was ich sagen will, woran ich erinnern will: Hunde passen sich so wundervoll an unser Leben an, sie diskutieren und streiten nicht. Außer man zwingt sie dazu. Wir könnten soooo viel von ihnen lernen. Wenn wir wollten. Und wir könnten so selbstbewusst damit hinausgehen in die Welt.