Hierarchien und neue dominanztheorien

Stell Dir vor wir sitzen in einer Runde am Tisch und diskutieren über - sagen wir dieses Thema ... Du hast viel mehr Ahnung davon (älteres erfahrenes Alphatier) ich habe weniger Ahnung (jüngeres aufstrebendes Rudeltier) unsere Resource ist die Aufmerksamkeit der Anwesenden. Ich will im Soziagefüge rauf weil ich an die Resource Aufmerksamkeit ran will - wie lange dauert es bis sich Deine nichtvorhandenen Nackenhaare sträuben, die ebenfalls nicht vorhandene Rute nach oben geht und Du versuchts mir unmissverständlich klar zu machen dass Du Deinen sozialen Status nicht aufgeben willst - also Alpha bleiben möchtest ;)

Und wenn es Andy gar nicht darum geht Alpha zu sein und die ressource aufmerksamkeit zu verteidigen? was ist wenn er einfach seine meinung vertritt weil er glaubt dass sie für das zusammenleben mit dem hund hilfreicher ist?

mir gehts es in solchen diskussionen auf jeden fall nie darum meinen status zu untermauern; ich will niemand beweisen wie viele bücher ich schon gelesen hab;)
mir geht´s darum für hunde die in schwierigen situationen sind eine verbesserung der lebensqualität zu schaffen und das geht über einen guten trainingsplan meiner meinung nach besser als über "sei alpha"

wenn es nur um den status ginge könnte ich ja genauso gut für zB starkzwang eintreten und hätte sicher eine sehr eingeschworene anhängerschaft (die mir dann halt nur PN schicken würde;))
 
mir gefällt das wort hierarchie nicht ganz, weil es meiner meinung nach zu einseitig formuliert ist - ich denke, ähnlich wie beim menschen - ist das spannende in einer gruppe, dass individuen in bezug zueinander treten und ich denke diese frage wird nicht immer einfach geklärt.
anders als beim menschen, bei dem ebenso prägung, erfahrung aber auch eigene moralvorstellungen, werte, etc mitspielen, ist der einzelne hund in einer gruppe auch gefragt sich zu arrangieren. würde ich in frage stellen, dass in einer gruppe bezüge zu einzelnen gruppenmitgliedern bestehen würde ich noch mehr über die frage rätseln, warum es dann auch z.b mobbing bei hunden gibt - unsicherheit bei dem hund, mag schon ein guter grund sein, trotzdem bleibt für mich die frage offen, was noch dahinter stehen kann, den unsicherheit alleine reicht denk ich nicht aus, um zu mobbing zu gelangen da muss es auch noch andere komponenten geben, oder:confused:

Mir gefällt das Wort Hierarchie auch nicht besonders - ich finde Deine Erklärung von "Hierarchie" sehr gut - Hierarchie ist ja nichts anderes - Gruppenmitglieder arrangieren sich in einem Sozialgefüge und legen um das Zusammenleben leichter zu gestalten ein Regelsystem fest. Menschen verbinden mit Hierarchie "Macht-Einteilung" oder "Wertung-nach-Stärke" und werten einen "Alpha" als besser .... wobei nicht alle Menschen gruppen - es gibt Naturvölker die diese Anschauung nicht haben....

Unser Problem hier scheint mir zu sein:

In unseren Köpfen ist das Bild vom "starken Alpha" (= Führeridol) und vom unterdrückten Rest (= Masse) wenn wir Hierarchie sagen. Jeder identifiziert sich gerne mit "Alpha" keiner gerne mit "Masse". In unserem Kopf ist "Alpha" der Held und alles drunter eben kein Held ....

Hunde denken aber nicht so :D

Aufgrund seiner Kompetenz übernimmt Hund in einem Rudel gewisse Aufgaben - Hund strebt ja nicht an ein "Held" zu sein. Das tun Hunde auch wenn es zum Gassi gehen geht - und spätestens da ist es für jeden MehrhundeHB nicht unerheblich zu wissen wer welche Aufgabe in seinem Rudel hat. Wenn man nun einen solchen Vorgang erklären will braucht man dafür ein Erklärungsmodell das jeder verstehen kann - eine Antwort auf eine Frage soll ja nicht die Länge einer Dissertation haben....

Wären wir hier in der Lage Begriffe wie "Dominanz" oder "Alpha" oder "Hierarchie" entweder durch andere allgemein verständliche Begriffe zu ersetzen oder sie einfach zu definieren würden unsere Diskussionen fruchtbarer verlaufen....
 
Und wenn es Andy gar nicht darum geht Alpha zu sein und die ressource aufmerksamkeit zu verteidigen? was ist wenn er einfach seine meinung vertritt weil er glaubt dass sie für das zusammenleben mit dem hund hilfreicher ist?

mir gehts es in solchen diskussionen auf jeden fall nie darum meinen status zu untermauern; ich will niemand beweisen wie viele bücher ich schon gelesen hab;)
mir geht´s darum für hunde die in schwierigen situationen sind eine verbesserung der lebensqualität zu schaffen und das geht über einen guten trainingsplan meiner meinung nach besser als über "sei alpha"

wenn es nur um den status ginge könnte ich ja genauso gut für zB starkzwang eintreten und hätte sicher eine sehr eingeschworene anhängerschaft (die mir dann halt nur PN schicken würde;))

Dann wäre Andy kein Mensch sondern der Zen-Meister aus den Kung-Fu Filmen.... man gibt sich als Mensch solche Motivationen nicht gerne zu ;) sie mögen bei einem stärker und bei einem anderen weniger ausgeprägt zu sein - aber irgendwo haben wir sie alle...

Ist ja OK die Resource "Aufmerksamkeit" motiviert auch zu geistigen Höhenflügen genauso wie Idealismus - es sind psychologische Triebfedern die uns nach vorne treiben.

Aufgrund Deiner Postings würde ich sagen Dir geht es wenig um Aufmerksamkeit sondern viel mehr um die Sache - aber in einer realen Diskussionsrunde wäre die Situation anders - da kommt dann Dein Bezug zu den jeweiligen Teilnehmern dazu. Die Dynamik die sich aus den einzelenen Persönlichkeiten der Runde ergibt.... Ich arbeite sehr viel mit Gruppen ;) (Menschengruppen)

Letzteres (Status...) - nein Du würdest Dich nicht "negativ" positionieren wollen. Außerdem ist es Deine tiefe Überzeugung dass Starkzwang Mist ist - und ich halte Dich für einen idealistischen aufrechten Menschen der seine Überzeugungen nach bestem Wissen und Gewissen vertritt....Du bist nicht nach dem Grundsatz: lieber der Chef in der Hölle als der Engel im Himmel .... Du gehst dorhin wohin Dich Deine Überzeugung führt - glaube ich halt ;)
 
Muss jetzt Trithahn abholen sonst müssen wir Luna (Staff Hündin) oder eine Katze in den Ofen schieben (für die Dogos ist der Ofen zu klein) - und so sollen doch keine Rudel-Konflikte gelöst werden :D hihi

Ich hoffe Niemand nimmt ernst dass wir Hunde grillen ;)
 
Die Kenntnis des sozialen Gefüges bei Wölfen ist imho sehr wichtig, weil es leider eine Menge von oberschlauen "Fschleuten" gibt, die ihre "Alphatheorien" mit dem Rudelleben von Wölfen untermauern. Alpha würde zuerst fressen (falsch: bei einem ausreichend großen Beutetier reißt sich jeder das Stückl raus, was er erwischen kann und verzieht sich dann, um es ih Ruhe zu fressen), Alpha geht immer vor (falsch: es geht derjenige vor, der - vor allem in schwierigem Gelände - die meiste Kraft hat; Alpha lenkt "sein" Rudel meist aus einer eher zentralen Position), Alpha liegt am höchsten Platz (Blödsinn: wenn, dann liegt Alpha am bequemsten und komfortabelsten Platz :rolleyes:) usw.

Wer sich - sei es als Trainer, sei es als Hundehalter - heutzutage von einer Unzahl an Scharlatanen kein X für ein U vormachen lassen will, ist also genötigt, sich durchaus auch selbst zu informieren und sich nicht immer darauf zu verlassen, daß sein Trainer eh alles weiß und eh alles richtig macht.


Und natürlich will man in einer Diskussion auch recht behalten, wenn man von seinerm Wissen überzeugt ist. Oder man läßt sich auch mal von der Meinung des anderen überzeugen. Das hängt aber auch von den Positionen meines Gegenübers ab. Mit Shonka oder Alyaska wird es eine weitgehend eher entspannte Diskussion geben, in der wir möglicherweise jeder unser Fachwissen ergänzen können, da es in der Grundpositionierung kaum extreme Gegensätze geben dürfte.

Solange mein Gegenüber gute Argumente einbringen kann, ebenfalls über gutes Wissen - vielleicht in dem einen oder anderen Bereich sogar über MEHR an Wissen - verfügt, werde ich wohl auch jemandem zuhören, der eine grundsätzlich andere Meinung vertritt. Wenn da aber so ein aufstrebendes Jungschweinderl mir ans Bein Pinkeln wollte (also wenn zum 748. Mal irgendein Dominanzschwachsinn kommt), würde mir wohl etwas Sarkasmus und Ironie bei weitem ausreichen, diesen Appetithappen auf seinen Platz zu verweisen. ;)

So, damit wünsche ich Euch ein frohes Fest und klinke mich mal für die nächsten Stunden ins Privatleben aus. ;)

LG, Andy :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kenntnis des sozialen Gefüges bei Wölfen ist imho sehr wichtig, weil es leider eine Menge von oberschlauen "Fschleuten" gibt, die ihre "Alphatheorien" mit dem Rudelleben von Wölfen untermauern. Alpha würde zuerst fressen (falsch: bei einem ausreichend großen Beutetier reißt sich jeder das Stückl raus, was er erwischen kann und verzieht sich dann, um es ih Ruhe zu fressen), Alpha geht immer vor (falsch: es geht derjenige vor, der - vor allem in schwierigem Gelände - die meiste Kraft hat; Alpha lenkt "sein" Rudel meist aus einer eher zentralen Position), Alpha liegt am höchsten Platz (Blödsinn: wenn, dann liegt Alpha am bequemsten und komfortabelsten Platz :rolleyes:) usw.

Ich finde es ja klar und kann dem nur zustimmen - aber wenn man viele Postings liest - ist es nicht jedem klar ;)

Wer sich - sei es als Trainer, sei es als Hundehalter - heutzutage von einer Unzahl an Scharlatanen kein X für ein U vormachen lassen will, ist also genötigt, sich durchaus auch selbst zu informieren und sich nicht immer darauf zu verlassen, daß sein Trainer eh alles weiß und eh alles richtig macht.

Das ist wohl beim Hundetrainer so und auch beim Menschentrainer und letztlich auch beim "falschen Guru" - aber Foren könnten doch helfen etwas von diese Information zu verbreiten ....

Und natürlich will man in einer Diskussion auch recht behalten, wenn man von seinerm Wissen überzeugt ist. Oder man läßt sich auch mal von der Meinung des anderen überzeugen. Das hängt aber auch von den Positionen meines Gegenübers ab. Mit Shonka oder Alyaska wird es eine weitgehend eher entspannte Diskussion geben, in der wir möglicherweise jeder unser Fachwissen ergänzen können, da es in der Grundpositionierung kaum extreme Gegensätze geben dürfte.

Nehme ich mal an - aber wenn ich mich in meinem Fach mit Kollegen gleicher Meinung treffe wird es ähnlich ablaufen ;) Am meisten gelernt habe ich aber von Kollegen die nicht meiner Meinung waren - nicht von dem "Wissen" das ich da vermittelt bekommen hätte - sondern weil ich meine Position "verteidigen" musste und dabei mit meinen eigenen Fehlern darin konfrontiert wurde .... Solche Diskussionen waren immer ein guter Check und somit eine Hilfe eigene Denkfehler auszumerzen ;)

Solange mein Gegenüber gute Argumente einbringen kann, ebenfalls über gutes Wissen - vielleicht in dem einen oder anderen Bereich sogar über MEHR an Wissen - verfügt, werde ich wohl auch jemandem zuhören, der eine grundsätzlich andere Meinung vertritt. Wenn da aber so ein aufstrebendes Jungschweinderl mir ans Bein Pinkeln wollte (also wenn zum 748. Mal irgendein Dominanzschwachsinn kommt), würde mir wohl etwas Sarkasmus und Ironie bei weitem ausreichen, diesen Appetithappen auf seinen Platz zu verweisen. ;)

da kann ich nur sagen "ja natürlich" :D

So, damit wünsche ich Euch ein frohes Fest und klinke mich mal für die nächsten Stunden ins Privatleben aus. ;)

LG, Andy :)

Ein guter Lehrer (ein H-Trainer ist nichts anderes) muss eine Eselsgeduld haben eine Menge Dummheit aushalten und trotzdem daran glauben dass er auch den "unfähigsten" HB resozialisieren kann. Dann ist er für mich ein Supertrainer - sonst nur Durchschnitt. Ich glaube das schwierige an dem Job sind nicht die Hunde ;) aber nur wenn das andere Ende der Leine verändert wird dann kann man einen Erfolg verbuchen. Mit Sarkasmus und Ironie kann man die verbale Klinge kreuzen und vielleicht verletzen aber nichts in den Köpfen von Menschen verändern. :cool:
 
Bevor ich mich ebenfalls in Weihnachten verkrümmle - noch ein abschließendes Wort zum Frohen Fest ;)

Könnte man sich auf Folgendes einigen:

  • Dominanztheorien a la JF & Co sind Schwachsinn - warum wurde ja erklärt
  • eine neue fix fertig geschriebene "Dominanz-Theorie" gibt es nicht aber eine durchaus gute Kritik an der bestehenden
  • HB's müssen sich informieren dass sie selbst in der Lage sind Spreu von Weizen zu trennen aber ein Forum ist ein Ort wo Informationen weitergegeben werden und sollte auch so funktionieren
  • Das Thema Hierarchie muss noch geklärt werden - nicht weil die Hunde eine solche so dringend brauchen sondern die HB' das soziale Bezugssystem ihrer Hunde verstehen sollten und im Forum ein gemeinsamer Begriff auf den sich alle einigen und den alle verstehen existieren sollte
  • Der Begriff "Dominanz" sollte diskutiert werden - nicht weil Dominanz so wie sie hier größtenteils verstanden wird gut ist - sondern - weil es ein emotionalisierter Begriff ist der hier dazu führt das eine 2 Klassen Gesellschaft entsteht - die "Dominanzler" und die "Wattebauschwerfer" - das ist kontraproduktiv wenn man davon ausgeht dass hier im Forum positiv verändert und informiert werden soll. Ist ja wohl nicht sinnvoll wenn sich die s.g. "Dominanzler" nur mehr per PN unterhalten.
Wieso ich das schreibe - weil hier im Forum tatsächlich sehr gute Fachleute mitdiskutieren und viele ambitionierte und reflektierte HB's - die Basis ist also da und warum sollte man das nicht nützen um Hunden etwas Gutes zu tun. Jeder kann profitieren - ein Trainer wird hier lernen womit er es zu tun hat (ich meine damit die HB's) und in welche Richtung er arbeiten muss um das umzusetzen woran er glaubt. Der HB kann hier wertvolle Informationen erhalten und/oder einfach nur seine Sorgen und Probleme teilen und er kann an Diskussionen lernen. Das wäre eine WinWin Situation. Nachteil ist natürlich dass man dafür eine Eselsgeduld und viel Verständnis braucht. Sarkasmus und Ironie ist witzig und ich selbst liebe es damit verbal eine gute Klinge zu kreuzen - aber es sollte sich im Rahmen halten - denn Sarkasmus und Ironie können auch sehr verletzen - und gegen einen "Schwächeren" verwendet ist es ein persönliches Armutszeugnis für den der es tut. Der Spaß soll damit nicht verloren gehen und der eine oder andere gute Witz ist sicher kein Problem ;)

Das ist natürlich OT in diesem Thread - aber ich denke wir können unsere Hunde nur dann erziehen wenn wir uns selbst erziehen. Ich kenne Foren wo dieses Ansinnen etwa so wäre als ob man den Palästina-Konflikt lösen wollte - aber hier gibt es eine gute Basis - also wäre es nicht so schwer dieses Ansinnen hier umzusetzen.

In dem Sinne - Ein Frohes Fest :)
 
Und jetzt mein Beitrag zur Diskussion:

Jedes Lebewesen ist bestrebt, aus der jeweiligen Situtation Vorteile und Nutzen zu ziehen oder zumindest Schaden für sich selbst abzuwenden. Bedürfnisse und Prioritäten sind natürlich verschieden. Ein hungriger Hund (Wolf, Mensch, Schaf .....) wird z.B. mehr Energie einsetzen um zu Nahrung zu kommen als ein satter.

Das Streben nach dem höheren Ziel Alphastatus ist eine extreme menschliche Fehlinterpretation tierischer Verhaltensweisen. Ich würde nicht einmal einem menschlichen Wesen, das mir versucht seine Meinung aufzudrängen, unterstellen, dass es gerade bewusst im Begriff ist, die nächste Stufe auf der (eindimensionalen!) sozialen Leiter zu erklimmen.;)

lg
Gerda
 
Und jetzt mein Beitrag zur Diskussion:

Jedes Lebewesen ist bestrebt, aus der jeweiligen Situtation Vorteile und Nutzen zu ziehen oder zumindest Schaden für sich selbst abzuwenden. Bedürfnisse und Prioritäten sind natürlich verschieden. Ein hungriger Hund (Wolf, Mensch, Schaf .....) wird z.B. mehr Energie einsetzen um zu Nahrung zu kommen als ein satter.

Das Streben nach dem höheren Ziel Alphastatus ist eine extreme menschliche Fehlinterpretation tierischer Verhaltensweisen. Ich würde nicht einmal einem menschlichen Wesen, das mir versucht seine Meinung aufzudrängen, unterstellen, dass es gerade bewusst im Begriff ist, die nächste Stufe auf der (eindimensionalen!) sozialen Leiter zu erklimmen.;) lg Gerda

In dem Sinn wie wir Menschen es sehen ganz sicher - ich glaube dass sich die jeweilige Position im sozialen Bezugssystem aus verschiedenen Faktoren ergibt - und auch kein starres System ist sondern sich mit der Zeit verschiebt. Nur für mich als HB von 3 Hunden ist es wichtig das soziale Bezugssystem meiner Hunde zu kennen um Überraschungen zu vermeiden... und richtig auf sie eingehen zu können ....

Das finde ich interessant zu diskutieren -

Was ich nicht interessant finde ist ein Streit den Begriffe wie "Alpha", "Dominanz" oder "Hierarchie" auslösen ....
 
Nur für mich als HB von 3 Hunden ist es wichtig das soziale Bezugssystem meiner Hunde zu kennen um Überraschungen zu vermeiden... und richtig auf sie eingehen zu können

Ich habe auch drei Hunde, kann aber trotz aller Bemühungen nicht einmal Ansätze einer Hierarchie erkennen. Welcher meiner drei Burschen in einer bestimmten Situation dominiert, hängt einfach von seinen momentanen Bedürfnissen ab. Z.B. kann ich unmöglich drei Hunde gleichzeitig streicheln, weshalb einer eben drauf verzichten muss. Derjenige, der sich ungestreichelt davontrollt, ist aber nicht der "Rangniedrigste" sondern immer der, dem es im Moment nicht wirklich wichtig ist.

lg
Gerda
 
Ich habe auch drei Hunde, kann aber trotz aller Bemühungen nicht einmal Ansätze einer Hierarchie erkennen. Welcher meiner drei Burschen in einer bestimmten Situation dominiert, hängt einfach von seinen momentanen Bedürfnissen ab. Z.B. kann ich unmöglich drei Hunde gleichzeitig streicheln, weshalb einer eben drauf verzichten muss. Derjenige, der sich ungestreichelt davontrollt, ist aber nicht der "Rangniedrigste" sondern immer der, dem es im Moment nicht wirklich wichtig ist. lg Gerda

Ich habe 3 Dogos - einen Rüden der schon älter ist (über 10) und Mutter und Tochter gerade im besten Alter. Die erste Frage von anderen Dogo Besitzern ist meist "2 Hündinen" - geht das - gibts da keine Probleme" ... bisher habe ich keine nennenswerte Probleme. Ich glaube - weil ich beobachte wie sie sich zueinander verhalten und daraus ableite in welcher Hierachie sie zueinander stehen.

Ich interessiere mit für die Rangordnung in meinem Rudel deswegen weil ich meine Hunde "gewaltfrei" führen will (gelingt bisher auch). Ich halte nichts von Blödsinn ala "Du mußt ihnen zeigen wer der Boss ist" (wieso sollte ich das tun - ich führe meine Hunde also bin ich sowieso der Chef der sagt was wann wie wo getan wird) und ich halte auch nichts von der Dominanztheorie per se. Also brauche ich alternative Wege um mein Rudel so zu führen dass das Zusammenleben konfliktfrei abläuft. Ich bin nicht derjenige der die "Hierarchie" einteilt (die ergibt sich mM) aber ich muss sie kennen sonst mache ich Fehler in der Hundeführung.

Ich sehe mir das Verhalten meiner Hunde an und leite daraus ab wie die Hierarchie in meinem Rudel aussieht.

Unser Chef ist zB Serenita (Mutterhündin) also versuche ich die Kompetenz die sie sowieso hat zu unterstützen so dass Suki (ihre Tochter) davon lernen kann. Snuffi (alter Rüde) ist mittlerweile froh wenn er nicht zuviel regeln muss.
 
Ich versuchs nochmal vielleicht klappt ja eine Kommunikation jetzt doch mal , wär ja gelacht ;)

Ich verstehe leider überhaupt nicht wovon du sprichst. Ich habe bis zu 4 Hunde auf einmal unter meiner Obhut gehabt, es gab aber irgendwie nie was zu regeln, weder durch mich noch durch einen der Hunde. Welche Kompetenzen meinst du ?

Vielleicht ist es bei uns aus irgendeinem Grund besonders harmonisch? oder gar besonders langweilig?:D

Sicher stellt jeder ein paar Grundregeln des Zusammenlebens auf die auch die Charaktere der Hunde miteinbeziehen aber natürlich auch den Charakter des Hundeführers - aber das gilt ja egal ob 1,2,3 oder mehr Hunde.

Welche Fehler könnte man machen, wenn man diese Hierarchien nicht sieht soferne sie da sind, die sich dann inwiefern negativ auswirken könnten?

Ich weiss definitiv nicht worauf du letztendlich hinaus willst.
 
Ich versuchs nochmal vielleicht klappt ja eine Kommunikation jetzt doch mal , wär ja gelacht ;)

Ich verstehe leider überhaupt nicht wovon du sprichst. Ich habe bis zu 4 Hunde auf einmal unter meiner Obhut gehabt, es gab aber irgendwie nie was zu regeln, weder durch mich noch durch einen der Hunde. Welche Kompetenzen meinst du ?

Jeder Hund ist eine eigene Persönlichkeit hat also auch besondere Fähigkeiten und Schwächen. Dadurch eignet er sich im Rudel besonders gut für bestimmte Tätigkeiten. Futterbeschaffung und Schutz stelle ich zur Verfügung als HB - aber das heißt nicht dass Hunde sonst nichts mehr zu tun haben. Wenn meine Hündinen zB stöbern gehen "arbeiten sie zusammen", wenn wir anderen Hunden begegnen "arbeiten sie zusammen", wenn zufällig mal alle an die selbe "Ressource" (Futter, Lecerkli, Lieb haben, Coch usw...) ranwollen müssen sie sich arrangieren. Das funktioniert viel schneller und besser wenn jeder weiß was "sein Platz" ist (seine Position im Rudel). Wenn ich diese Dinge nun "sehe" kann ich dementsprechend handeln und schaffe nicht aus Unwissenheit eine Konfliktsituation. Ich kann sie auch sanft in eine notwendige Richtung steuern - zB.: mein "Chef", Serenita wird älter und wird weniger fit sein in einigen Jahren - Suki wird also gewisse Dinge übernehmen müssen. Da sie auf einem Ohr taub ist wird das für sie nicht so leicht - also ist es hilfreich wenn ich jetzt schon langsam in diese Richtung mit ihr arbeite.

Vielleicht ist es bei uns aus irgendeinem Grund besonders harmonisch? oder gar besonders langweilig?:D

Sei froh wenn es harmonisch ist ;) bei uns ist es auch ziemlich harmonisch mit wenigen Ausnahmen die aber schnell calmiert waren :D

Nur ich will nicht plötzlich mit zB. 2 Hündinen dasitzen die so verfeindet sind dass ich eine weggeben muss weil ich etwas übersehen habe. Wenns mal soweit käme könnte mir der beste Trainer nicht mehr helfen. Also arbeite ich lieber vorbeugend ;)

Sicher stellt jeder ein paar Grundregeln des Zusammenlebens auf die auch die Charaktere der Hunde miteinbeziehen aber natürlich auch den Charakter des Hundeführers - aber das gilt ja egal ob 1,2,3 oder mehr Hunde.

Klar tut das jeder von uns und es ist notwendig - egal ob ich 1 oder 10 Hunde habe. Nur die Regeln sollten die richtigen sein. Wenn ich falsche Regeln aufstelle dann kann das bis zu psychosomatischen Krankheiten bei Hunden gehen. Wie willst Du richtige Regeln aufstellen wenn Du das Bezugssystem Deiner Hunde nicht kennst ???

Welche Fehler könnte man machen, wenn man diese Hierarchien nicht sieht soferne sie da sind, die sich dann inwiefern negativ auswirken könnten?

Ich hoffe ich habe bisher noch keine oder nur wenige Fehler gemacht - deswegen leben wir ja noch in Harmonie ;)

Was ich aus Fällen von anderen HB's kenne.... wenn Du zB die Hündin die in der "Hundehierarchie" weiter unten steht künstlich nach oben hebst und sie bevorzugst, sie an Positionen setzt wo sie überfordert ist - wird es nicht lange dauern bis sich die zwei erstens untereinander streiten und beide stressbeding seltsame Verhaltensweisen an den Tag legen.

Wenn Du 2 Hündinen hast und übersiehst dass es zwischen den beiden eine Hierarchieveränderung gibt und die beiden mal so richtig kämpfen dass Du beim TA die Einzelteile zusammensetzen lassen kannst ist zwischen den beiden eine lebenslange Feindschaft besiegelt worden - welchen Hund gibst Du dann weg. (ich kenne ein paar Fälle wo das passiert ist und nur einen wo der HB das wieder hinbekommen hat)

Ich weiss definitiv nicht worauf du letztendlich hinaus willst.

Darauf dass WIR unseren Hunden nicht dauernd in ihre Hundehierarchien hineinreden sondern dass WIR sie erkennen und damit umgehen und arbeiten lernen.

Lass es uns versuchen - man soll immer an das Gute glauben :)

Es gibt diesen tollen Satz "Hunde sind keine Demokraten" - ich möchte dem hinzufügen - Hunde sind auch keine unterwürfigen Wesen die sich alles vom Besitzer gefallen lassen (wenn man sie nicht bricht) - also muss ich mit meinen Hund im Team arbeiten - wir (meine Hunde und ich) funktionieren nach folgendem System - in der Ethnologie sagt man "Häuptlingstum" dazu - ich bin der Häuptling weil ich der älteste und erfahrenste im Rudel bin - meine Hunde vertrauen mir weil ich selten Fehlentscheidungen treffe und für Futter und Schutz sorgen kann. Würde ich aber gegen ihre Natur und gegen ihre Bedürfnisse handeln würden sie mich nicht mehr als "Häuptling" akzeptieren.

Wenn zB ich will dass meine 3 Dogos auf einer Linie bei Fuss gehen machen sie das - weil sie mir vertrauen dass es dafür schon einen Grund gibt. Ich entschuldige mich dann immer mit ganz viel Leckerli bei ihnen - weil dafür gibts eigentlich keinen für Hunde annehmbaren Grund ;)

Ich glaube - wenn wir mehrere Hunde haben und das Bezugssystemk in dem sie leben nicht kennen laufen wir Gefahr Befehle zu geben die für den Hund nicht annehmbar sind, bringen den Hund in Positionen die für ihn nicht tragbar sind .... deswegen sollten wir Hierarchien kennen.

Dominanztheorie sollte man kennen um zu wissen wie man es nicht macht. Wenn nicht soviele daran glauben würden - könnte man darüber ja Witze machen und lachen. ;)
 
Mir fehlt echt der Zugang zu dem von dir Geschriebenen, meine Hunde WISSEN dass sie jeden Tag ihre gefüllte Schüssel bekommen und Futterbesorgen ist für sie kein Thema, Leckerli oder Knochen bekommen immer alle. Interessanterweise auch Hunde die ich kaum kenne setzen sich bei der "Futterausgabe" einfach dazu und warten auf ihren Napf , ich hatte in Jahrzehnten da keinen einzigen Vorfall. Wenn die Näpfe leer sind wird eine gegenseitige Napfkontrolle durchgeführt. Sollte einmal ein Hund aufgrund Verhalten oder Krankheit besondere Bedürfnisse in Richtung Futter und Leckerli haben wird getrennt gefüttert.

Es haben sich bei mir noch nie Hunde ums Streicheln gestritten. Einzig bei Junghunden pass ich auf, wenn die spielen und sich fetzen damti das ganze nicht ausartet aber auch nicht wegen Rangordnung sondern wegen meiner Einrichtung :D

Bei mir liegt das Spielzeug zuweilen rum, weil es für meine keinen Konfliktstoff bietet, wenn ein anderer Hund dazukommt räum ich es weg , eh klar, wobei ich nicht mal da je Konflikte hatte. Ich muss aber dazusagen, dass ich meine Hunde sehr gut kenne, und nur solche dazukommen können wo ich weiss, dass das vom Charakter her passt, distanzlose Hunde dürfen bei uns nicht rein !

Ich habe bis dato ohne Hierarchien gelebt und hatte keinen Stress offensichtlich geht das ganze also auch ohne, also werde ich bei meinem rangordnungs- und hierarchielosen System bleiben.

Ich arbeite auch seit einem Jahr in einer Firma wo Hierarchien und Rangordnungen unerwünschtest sind, und siehe da wir expandieren während andere einsparen, wir haben ein Traumarbeitsklima, wir haben extrem wenig KRankenstände, wenn bei uns einer kündigt dann mit Tränen in den Augen, Mitarbeiter denen Rangordnung wichtiger ist als Betriebsklima und Gedeihen der Firma leben dort nicht sehr lange!

Vielleicht ein Denkanstoss für die Hierarchieanhänger!
 
@magdi - ich kann Dich gut verstehen dass Du solche Hierarchien nicht magst :) ich arbeite gottseidank auch in einem Job wo ich kaum Hierarchie akzeptieren muss. Was das anlangt teile ich Dein Denken :)

Das meine ich aber nicht mit "Hierarchie" wenn ich den Begriff bei Hunden verwende. Ich glaube wir beide haben ein "Begriff-Problem" das in einem Chat schwer auszuräumen ist. Deswegen will ich da jetzt auch gar nicht weiter darauf rumreiten.... wenns Dich interessiert gerne per PN

Wenn bei Deinen Snuffels alles ohne Kenntnis oder Kontrolle des Bezugsystems funktionieren sollte - gratuliere und wünsche Dir dass es immer so bleibt (glaube dass Du sehr viel unbewußt aus dem Bauch heraus richtig machst)

Ich mache viele Dinge auch aus dem Bauch heraus (im Beruf weil ich oft sehr schnell entscheiden muss) bei meinen Hunden weil ich intensiv mit ihnen lebe und viele Dinge aus vielen Jahren Erfahrung sich eingeschliffen haben.

Wo ich den Kopf einschalte - wenn ich etwas anderen Menschen erklären muss - weil irgendwie muss ich das was ich tue in Worte fassen - wir sind eine Gruppe von HB's und da tauchen halt immer wieder Fragen auf - dann wenn man erklären muss wie etwas geht merkt man erst wie schwierig das ist.

Ich habe mich berufsbedingt und vom Studium her viel mit Psychologie und Soziologie herumgeschlagen - und manchmal kommt das halt durch wenn ich versuche etwas zu erklären - was es dem Einzelnen hier vermutlich nicht gerade angenehmer macht das anzunehmen was ich schreibe :o

Wenn ich mir im Forum die Fragetheme so durchlesen und die Art wie dann die Diskussion geführt wird - denke ich mir halt dass etwas "Theorie" nicht schaden kann....

Rezepte kann man sowieso keine geben ;) nur Denkanstöße ....
 
zu der Website sollte man eigentlich auch folgendes Buch gelesen haben - dann überliest man die Irrtümer leicher :cool:

Joel Dehasse "Ist mein Hund wirklich dominant"
 
Warum soll man sie lesen, wenn es Blödsinn ist ? Andreas Mayer und die anderen Trainer haben diese "Thesen" eh schon längst widerlegt, warum fangen wir jetzt wieder von vorne an, bitte hilf mir dich zu verstehen, was willst du genau erreichen ?

Ich dachte wir wären alle einige dass dieses Dominanz- und Rangordnungsgedöns überholt ist ! Ich les ja heute auch keine Bücher mehr wo steht, dass die Erde eine Scheibe ist, es sei denn es interessiert mich aus historischer Sicht was Menschen früher gedacht haben bevor sie die heutigen Erkenntnisse hatten :confused::eek:
 
Warum soll man sie lesen, wenn es Blödsinn ist ? Andreas Mayer und die anderen Trainer haben diese "Thesen" eh schon längst widerlegt, warum fangen wir jetzt wieder von vorne an, bitte hilf mir dich zu verstehen, was willst du genau erreichen ?

Ich dachte wir wären alle einige dass dieses Dominanz- und Rangordnungsgedöns überholt ist ! Ich les ja heute auch keine Bücher mehr wo steht, dass die Erde eine Scheibe ist, es sei denn es interessiert mich aus historischer Sicht was Menschen früher gedacht haben bevor sie die heutigen Erkenntnisse hatten :confused::eek:


reg dich nicht auf;)- diese seite ist lediglich beweis dafür, dass "experten" in sachen hund vergessen haben:
a) ihre HP zu aktualisieren- oder
b) vergessen haben, ihren horizont zu erweitern:)
 
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