Es geht doch nicht um einen Softstock - es geht ums Prinzip. Auch in eine Basisausbildung geht es ums Prinzip.
Arbeite ich z.B. "nur" mit positive Verstärkung oder setze ich Positive Strafe ein? Darf der Hund Brustgeschirr tragen oder muss es Halsband (oder sogar Kette) sein? Schaue ich auf Stressignale des Hundes oder geht es mir am A**** vorbei, dass der Hund sichtlichen Stress hat... etc.
Bin ich bereit zu lernen mit meinem Körper den Hund zu führen oder brauche ich dazu eine Leine und Halsband(mit der ich notfalls auch herum rücken tue?). Kann ich dem Hund zu verstehen geben was ich von ihm will ohne ihn mit Druck zu manipulieren und in Positionen zu zwingen etc.
Mit "Ethik" meine ich in diesem Zusammenhang eben die Ablehnung von Trainingsmethoden die dem Hund schaden, stressen, Schmerz zufügen etc. Hier gehen die Meinungen oft schon alleine wegen der "Rangtheorie" auseinander... Der eine basiert seine Trainingsmethode auf dem Glauben "dominant" gegenüber dem Hund sein zu müssen... Der andere glaubt wieder null an einem Rang zwischen Tiere verschiedener Arten (Hund/Mensch) und arbeitet eher in Richtung "Team" wo Mensch auch dem Hund den gebührenden Respekt entgegen zu bringen hat!? Hier wird auch entsprechend das Recht in Frage gestellt ein anderes Lebewesen (prinzipiell jetzt) mittels Zwang zu irgendwelche Übungen zu zwingen. Sprich: man arbeitet mit Motivation und nicht mit Druck!
So lange die Meinungen so auseinander klaffen, kann es auch keinen Konsensus geben.
LG Vivien.
Ach, so weit gehen die Meinungen in der Theorie zumindest gar nicht auseinander. Mag ja sein, dass es in der Praxis noch viel zu viele unverbesserliche "alte Hasen"
auf den diversen Hundeplätzen gibt, das will ich gar nicht leugnen.
Aber das, was derzeit in der Theorie für die Trainerausbildung gelehrt wird, das könntest mit geringfügigen Änderungen auch Du unterschreiben.
Kein Leinenruck, kein auf den Platz oder ins Sitz drücken - und erst recht, wenn man die ganze sogenannte derzeit laut ÖPO gelehrte "Unterordnung" aus der Grundausbildung raus lässt, dann stellen sich viele Fragen ja gar nicht.
Ich persönlich stelle mir das zB auch nicht so vor, dass hier gelehrt wird, da muss man mit positiver Verstärkung arbeiten, dort wäre positive Strafe angebracht - sondern allgemein, Lerntheorie, was ist das alles überhaupt?
Viel neutraler, theoretischer, wissenschaftlicher - welche Methoden werden in der Praxis angewandt, welche Vorteile, Nachteile, Gefahren bergen sie?
Das vorgeschriebene Praktikum, das natürlich dazu gehören sollte, sollte man sich dann ganz nach persönlicher Ethik aussuchen können aus einem pool "anerkannter Praktiker".
Wenn alle Seiten WOLLEN, dann findet sich ein Konsens, da bin ich mir sicher.
Wenn aber auf allen Seiten überwiegend eine so eher ablehnende Einstellung wie ich sie bei dir herauslesen kann vorwiegt, dann wird es schwierig.