ich weiß nicht ob du meinst, dass auch ich die tatsachen verdreht habe, deshalb noch mal meine meinung dazu:
Nein - meine Dich nicht
auch wenn Du was nicht gut findest bleibst Du trotzdem sachlich was ich sehr schätze...
1. ich finde es nicht schlimm, dass beide hunde nachher ins platz gelegt werden; aber was ich absolut nicht glaube ist, dass durch diese gemeinsame bestrafung eine freundschaft unter den hunden entsteht.
nicht eine Freundschaft - ein WIR-Gefühl. Wenn zwei Hunde bestraft werden müssen dann ist es für mich wichtig sie absolut ident zu bestrafen - das - also die idente Behandlung - erzeugt ein WIR-Gefühl.
2. deine art körperliche art zu spielen find ich total gut - mach ich genauso mit 15kg cockern
aber wenn ich meinen hunden im spiel über die schnauze greife oder sie am rücken kugeln ist es für mich - und auch für sie - eben ein
spiel; das hat nichts damit zu tun, ihnen zu zeigen wer der chef im rudel ist.
Chef im Rudel ist sowieso ein Zustand der von vielen Faktoren abhängt. Aber im Spiel ist es mir einfach wichtig Dinge die für den Hund mit Unterwerfung zu tun haben einzubauen - meine Hunde dürfen das im Spiel ja auch bei mir machen. Damit werden solche Dinge (Schnauzengriff usw...) für sie ja zu etwas das sie nicht erschreckt, zu etwas das sie dann eben nicht als aversiv empfinden. Gleichzeitig machen sie beim Rangeln - genauso wie ich auch - die Erfahrung wie stark der andere ist - wie sie damit umgehen müssen. Im Spiel kann ich ihnen Verhalten und Grenzen lernen die ich im Ernst brauche.
wenn zwei hunde im selben haushalt sich nicht so toll vertragen, gibt es für mich einen andren trainingsweg als über körperliches spiel meine chefposition zu behaupten; meiner meinung nach ist es wichtig dass die hunde möglichst oft die erfahrung machen, dass in gegenwart des andren hundes die tollsten dinge passieren - dann wird er den andren hund auch lieber in seiner nähe haben.
Spiel ist nur ein Teil vom Ganzen - wenn ich sehe dass es zu einer Verschiebung kommt dann muss ich zwischen beiden Hunden zuallererst mal das WIR-Gefühl und die Freundschaft stärken. Gemeinsame Unternehmungen wo sie sich gegenseitig brauchen fördern, zu gemeinsamen Spiel motivieren, - gemeinsamer Nenner wäre - GEMEINSAMES POSITIVER ERLEBEN.
Nur in einer solchen Phase kann ich nicht erwarten dass meine Hunde sich alles selbst regeln. Da muss ich einfach mehr präsent sein und wie ein Moderator eingreifen wenns in eine falsche Richtung geht.
Wenn beide zb wie zwei Flaschenbürsten Seite an Seite stehen und die Ohren zurückgeklappt haben - dann muss ich splitten und entspannen und dann die Situation positiv umlenken. Das ist was ein Rudel Chef macht ...
ich möchte nicht dass meine hunde einander nicht verprügeln weil sie denken es ist mein job für ordnung zu sorgen, sondern ich möchte dass sie lernen dass die anwesenheit des andren hundes positiv ist; und wenn sie den andren nicht per se als tollen freund sehen, ist es mein job den alltag so zu gestalten dass die tollsten dinge eben nur passieren wenn der andre in der nähe ist.
Ich fürchte das ist nicht umsetzbar - die Hunde können die besten Freunde sein und sich superlieb haben - aber wenn eine Situation entsteht wo beide plötzlich frststellen dass sie die selbe Ressource haben wollen dann kann es krachen. Es kracht im Normalfall deswegen nicht weil die Hierarchie im Sozialgefüge klar ist und sich der "schwächere" Hund zurückzieht - nur wenn die zwei plötzlich der Meinung sind dass sie jetzt "gleichstark" sind - und es kommt noch eine solche Situation dazu - dann ist ein kurzer Krach sehr wahrscheinlich.
Solche Verschiebungen passieren ja nicht von einer Minute auf die andere - da gibt es viele Vorzeichen - das bahnt sich langsam an - und im Normalfall hat man genug Zeit gegenzusteuern.