Flugzeugabsturz

Tamino, ich habe aber nicht von "normalen" psychisch Erkrankten geschrieben, sondern von solchen, die in deinen Augen Charakterschwächen haben, bzw. zukünftige "Täter" werden könnten.


HALT, halt halt, ein ganz großes HALT!!!!!!!!

Leg mir nix in den Mund, das ich nie gesagt habe!

Da bin ich heikel.

Einen "miesen" Charakter hab ich NUR erwähnt, um Dir zu erklären, was Guggus gemeint hat, da Du ihre Worte völlig falsch interpretiert hattest.

Und ein mieser Charakter steht nicht per se in Zusammenhang mit späterem "Täter"...
 
Ich hab den Eindruck dass je sozialer der Sozialstaat wird, je mehr Wohlstand unsere Wohlstandgesellschaft bringt, desto unzufriedener, unglücklicher und "kränker" werden die Menschen .... Eigenverantwortung und Eigeninitiative schwinden, man will immer mehr und noch mehr vom "Staat".
 
Europa war - bei allen Mängeln, die es in jeder Gesellschaft bis zum jüngsten Gericht geben wird - im Umgang mit allen noch nie sozialer.;) (Flüchtlinge möglicherweise ausgenommen)
Es wird hoffentlich ja auch niemand annehmen, dass die Ziegelböhm oder die Herrschaftsköchinnen im 19. Jahrhundert in KEINER Leistungsgesellschaft gelebt haben. Oder die Lehrer, die Eisenbahner oder wer auch immer. Oder die Bauern im Mittelalter.

Und die alte "schwachsinnige" Magd bei meiner steirischen Verwandtschaft wurde am Bauernhof bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts zwar irgendwie durchgefüttert, das war´s aber auch schon. An deren psychisches Wohlbefinden auch nur einen Gedanken zu verschwenden - auf diese Idee wäre überhaupt keiner gekommen.

Und ohne jetzt zynisch klingen zu wollen: Meine Oma z.B. hätte für ein "Burnout" überhaupt keine Zeit gehabt. Die war zwei Weltkriege und Zwischen- und Nachkriegszeiten voll und ganz damit beschäftigt, mit ihren Kindern zu überleben. (und hätte man den Begriff Burnout damals schon gekannt und gar richtig diagnostiziert, wär´s vermutlich auch allen egal gewesen).


Nicht umsonst durfte der Pilot auch trotz seiner bekannten Erkrankung seinen Beruf weiter ausüben!!! Finde ich sollte man auch hoch anrechnen und zeichnet ja auch unser sehr gutes soziales System aus!!!
 
Nicht umsonst durfte der Pilot auch trotz seiner bekannten Erkrankung seinen Beruf weiter ausüben!!! Finde ich sollte man auch hoch anrechnen und zeichnet ja auch unser sehr gutes soziales System aus!!!

Wenn du ein "System" kennst, in dem Verbrechen (egal ob von Gesunden oder Kranken verübt) zur Gänze ausgeschlossen werden können, dann lass es mich bitte wissen.
In einem demokratischen System gibt es keine lückenlose Kontrolle. Wer 150 Menschen umbringen will, wird immer eine Möglichkeit dazu finden, wenn es ihm wirklich ernst damit ist
 
Wenn du ein "System" kennst, in dem Verbrechen (egal ob von Gesunden oder Kranken verübt) zur Gänze ausgeschlossen werden können, dann lass es mich bitte wissen.
In einem demokratischen System gibt es keine lückenlose Kontrolle. Wer 150 Menschen umbringen will, wird immer eine Möglichkeit dazu finden, wenn es ihm wirklich ernst damit ist


:confused:.... Ich glaube egal was man schreibt wird es hier falsch ausgelegt oder interpretiert. Ich wollte damit eigentlich nur deinen Beitrag damit nochmal unterstreichen. Vor 30,40, 50 Jahren wo man weit weniger tolleranter und auch sehr viel weniger Wissen über diverse psychatrische Erkankungen hatte, hätte jemand mit so einer Diagnose wahrscheinlich keine weitere Chance gehabt den Beruf weiter auszuüben.

Und ja ich denke wer so was vor hat, egal ob krank oder gesund wird auch einen Weg finden diesen durchzuziehen. In seinem Fall hat halt alles geklappt ohne das er großartig irgendwo auffiel. Und vorallem hat er einen sehr guten Weg gefunden das ihm auch keiner einen Strich durch die Rechnung macht und ihn daran hindert.
 
:confused:.... Ich glaube egal was man schreibt wird es hier falsch ausgelegt oder interpretiert. Ich wollte damit eigentlich nur deinen Beitrag damit nochmal unterstreichen. Vor 30,40, 50 Jahren wo man weit weniger tolleranter und auch sehr viel weniger Wissen über diverse psychatrische Erkankungen hatte, hätte jemand mit so einer Diagnose wahrscheinlich keine weitere Chance gehabt den Beruf weiter auszuüben.

Und ja ich denke wer so was vor hat, egal ob krank oder gesund wird auch einen Weg finden diesen durchzuziehen. In seinem Fall hat halt alles geklappt ohne das er großartig irgendwo auffiel. Und vorallem hat er einen sehr guten Weg gefunden das ihm auch keiner einen Strich durch die Rechnung macht und ihn daran hindert.

Sorry, hab ich tatsächlich falsch verstanden:o
Für mich las es sich, als wäre dein Post sarkastisch gemeint gewesen.
 
Tamino, ich habe aber nicht von "normalen" psychisch Erkrankten geschrieben, sondern von solchen, die in deinen Augen Charakterschwächen haben, bzw. zukünftige "Täter" werden könnten.
Bei "Tätern" denke ich nicht nur an solche, die z.B. Amok laufen, sondern auch an Triebtäter, an Pädophile. Und - es geht nicht darum, dass es Ärzte gibt, die diese Menschen behandeln wollen, sondern um die gesamte Gesellschaft.
Und da wird dann verschwiegen, vertuscht -nur ja nichts gesagt. Da spielt Scham eine große Rolle. Warum hat es in der Vergangenheit so viele Täter - gerade z.B. in der Kirche gegeben? Von Pädophilie über Gewalt... da war doch auch nichts normal. Ich vermute sogar, dass es so etwas noch heute gibt.

Was wäre passiert, wenn Lubitz z.B. bekanntgegeben hätte, dass er Phantasien hätte, ein Flugzeug samt Insassen gegen einen Berg zu fliegen?
Natürlich - 150 Menschen wären noch am Leben.
Aber welche Konsequenzen hätte es für ihn - für sein Leben gehabt? Welche Hilfe hätte er erhalten? Wie hätte es mit seinem Job ausgesehen? Wie, mit der Umwelt, wenn herausgekommen wäre, warum er z.B. seinen Job aufgeben hätte müssen? Wer aller hätte ihn - mindestens! - schief angeschaut? Nicht einmal Ärzte miteingenommen? (denn die sind auch nur Menschen)

Ich gebe es zu - mir wäre er auch suspekt vorgekommen. Solche "Ideen" hat man nicht.

Es gibt tatsächlich Menschen, die ins Krankenhaus kommen und dringend um Aufnahme bitten, weil es etwas in ihnen gibt (z.B. ein Gefühl, das sie nicht mehr unter Kontrolle haben oder eine Stimme, die ihnen "Befehle" gibt) das sie drängt etwas sehr, sehr Böses zu tun. Aber es gibt eben auch etwas anderes in ihnen (ich nehm eben an das Gewissen) das um jeden Preis verhindern will, daß sie tatsächlich z.B. eben einen anderen Menschen töten.

Ich hab so etwas selbst erlebt (allerdings sehr, sehr selten). Diese Menschen sind durch ihren inneren Konflikt dermaßen "fertig", haben so viel Angst sich z.B. von "der Stimme" doch zu der "bösen Tat" überreden zu lassen, daß es ihnen in DIESER Situation VÖLLIG egal ist, was das z.B. für ihren Job bedeutet oder ob ihre Freunde weiter zu ihnen stehen werden. Die wollen in der Situation nur, daß jemand da ist, der verhindert daß sie ein schweres Verbrechen begehen, der ihnen die Last abnimmt jeden Augenblick genau auf sich selbst aufzupassen, daß sie die "böse Tat" nicht doch begehen - damit sie endlich ein Stück weit zur Ruhe kommen können.

Aber Dein Post wirft natürlich eine interessante Frage auf. Warum gibt es Menschen denen in so einer Situation nichts wichtiger ist, als sich vor dem "schuldig werden" schützen zu lassen (und ihre potentiellen Opfer vor ihnen schützen zu lassen) - während andere offensichtlich noch sehr viel Kraft und Intelligenz einsetzen um ihre Umwelt zu täuschen und ihre Tat in Ruhe planen und ausführen zu können.

Natürlich hätte der Co-Pilot seinen Beruf aufgeben müssen - ein Mensch, der das Bedürfnis verspürt eine voll besetzte Passagiermaschine gegen einen Berg zu steuern, ist im Cockpit nicht tragbar. Er hätte sich wohl eine Zeit lang auf der Psychiatrie behandeln und danach für einen anderen Beruf umschulen lassen müssen. Und ja, natürlich hätt's sicher auch irgend jemanden gegeben der ihm "die Freundschaft gekündigt" oder ihn "schief" angeschaut hätte. Aber ist dieser Gedanke wirklich schwerer zu ertragen, als der Gedanke den Tod von 149 Menschen zu verschulden? Ich kann das einfach nicht verstehen, ich kann mich in die Gedankenwelt eines Menschen der so eine Tat wirklich AUSFÜHRT und nicht vorher die "Notbremse" zieht und sich davon abhalten läßt einfach nicht hinein versetzen.

Aber wenn sich das nächste Mal die Gelegenheit ergibt ein paar Minuten mit unserer Psychiaterin zu "tratschen", werd ich sie fragen wie es ihrer Meinung nach dazu kommen kann, daß ein Mensch (der grundsätzlich ja noch zu geplantem Handeln und damit "klarem" Denken fähig war) solche Phantasien dann auch tatsächlich in die Tat umsetzt.

Liebe Grüße, Conny
 
http://wien.orf.at/news/stories/2705668

Ich mein, es geht in die falsche Richtung. Natürlich ist auch ein Test durch einen Psychologen erforderlich, aber der Ruf nach noch mehr Kontrolle - nein, das ist es nicht.
Das, was erforderlich wäre, wär, Druck aus unserer Leistungsgesellschaft zu nehmen. Und zwar nicht nur der Druck, der quasi "von oben" kommt, sondern auch der Druck, den sich die Leute selbst machen. Immer mehr, immer rascher, immer mehr Leistung.

Und, Conny, hier bin ich bei deinem letzten Posting...

was geht in so manchen Menschen vor - so, wie bei Andreas Lubitz?

Tatsache dürfte sein, dass er sowas wie einen "Aufschrei" machen wollte.
In der Art: "Leute, so geht es nicht mehr weiter!"

Ich mein, das "übertüncht" dann das Gewissen (tja, was ist "Gewissen" überhaupt?) - für die vermeintlich "gute, hilfreiche" Sache.
Irgendwie fällt mir hier der Vergleich mit "Es muss einmal ordentlich tuschen, damit sich wieder was ändert" ein. Wie oft hört man denn den?
Was ist die Ursache von Revoluzzion, von Krieg, Aufstand? Da ist doch jedem bewusst, dass es jede Menge Opfer gibt, Tote. Das wird in Kauf genommen? Und die Aufzettler, Revoluzzer, Kriegstreiber - die werden nicht als Menschen mit Persönlichkeitsstörung gesehen? Als Menschen mit Charakterschwächen, Psycherln?

Damit es aber wirklich zur Umsetzung kommt, bedarf es Vielem. Vor allem aber ziemlichen Druck.

Nun, ich meine, wenn man diesen Druck lockert, gar wegnimmt, nimmst du all jenen den Wind aus den Segeln.
 
während andere offensichtlich noch sehr viel Kraft und Intelligenz einsetzen um ihre Umwelt zu täuschen und ihre Tat in Ruhe planen und ausführen zu können.

Weil diese Menschen wähnen, einen Aufschrei zu machen, der im Endeffekt eine Änderung bewirkt. Dieses: "Es soll sich was ändern, so geht es nicht mehr weiter!"

Aber ist dieser Gedanke wirklich schwerer zu ertragen, als der Gedanke den Tod von 149 Menschen zu verschulden? Ich kann das einfach nicht verstehen, ich kann mich in die Gedankenwelt eines Menschen der so eine Tat wirklich AUSFÜHRT und nicht vorher die "Notbremse" zieht und sich davon abhalten läßt einfach nicht hinein versetzen.

Ich habe immer mehr - je mehr man darüber liest - das Gefühl, dass der Tod der restlichen 149 Menschen irgendwie ausgeblendet, unwichtig, wurde.
Hast du bei jedem Krieg... was zählen die Toten - gegen "die wichtige Sache"?
Eigentlich wär jeder, der bei einem Krieg mitmacht, ein Psycherl. Denn die "Kollateralschäden" von so vielen unschuldigen Toten, von zerstörten Landschaften, Kulturgütern - wie IRR ist denn das?
 
Es wird immer von den 149 Menschen geredet die er ausgeblendet hat. Davon war einer immerhin sein Kollege (ein verheirateter Mann mit Kindern) der ihm vertraut hat, der definitiv nicht für "die Sache" (keine Ahnung was du damit meinst.. :confused:) kämpfen und sterben wollte, der verzweifelt versucht hat zu überleben ....

Und was verstehst du unter Druck nehmen ? Welche Arbeits- und Lebensbedingungen braucht es damit auch noch der schwächste, labilste , überhaupt nicht belastbare Mensch ohne Probleme mitkommt und das in jeder Branche ?
 
Eva, zuerst zum Leistungsdruck. Da passt auch gut das dazu, was Poldi meinte - damals, als man ums nackte Überleben kämpfte, gab es erstens weniger Depressionen, zweitens war auch da ein "Leistungsdruck"...

Ich vermute, dass der Mensch - schon von der Evolution her - zwar dafür gemacht ist, dass er "Leistung" erbringen muss, wenn es um die Erfüllung der Grundbedürfnisse (also Nahrung, usw.) geht. Dafür ist er über die Jahrtausende ausgelegt, gemacht.
Nicht jedoch für die Leistung, wenn es darum geht, z.B. zu schuften, damit der Gewinn einer Gesellschaft höher ist, mehr Dividende ausgezahlt wird, das Unternehmen mehr wert am Markt ist.
LeistungsZIELE zu erbringen - die immer höher werden - weil ja die Wirtschaft immer mehr wachsen muss, weil ja immer mehr Gewinn gemacht werden soll... ich denke nicht, dass der Mensch dafür gebaut ist, diese Art von Leistung zu erbringen, sich wirklich damit innerlich zu identifizieren.
Das sind "Ziele", die nichts mehr mit dem Überleben vom Menschen zu tun haben. Nicht einmal mehr direkt mit "Werterfüllung" - denn zu einem erfüllten Leben gehört auch ein Ausgleich - z.B. durch Familie, Freizeit.


Dann... zur "Sache"... Lubitz soll sich ja immer wieder über den Druck, der auch im Unternehmen spürbar war, aufgeregt haben. Anscheinend hat er es als "seine Sache" gesehen, auf welche Art und Weise - etwas dagegen zu unternehmen. Die Aussage gegenüber seiner Ex-Freundin, man würde seinen Namen kennen, alle würden über ihn sprechen - passt da gut dazu.
Anscheinend hat er sich dazu "ausersehen", diesen "Aufschrei" zu tätigen.
Da muss sich derart viel innerer Druck aufgestaut haben, sonst hätte er das Ganze nicht verwirklicht. Ich vermute, dass bei jedem normalen Menschen eine innere Schranke vorhanden ist (Conny, das wird wohl auch bei all jenen sein, die sich euch vorbeugend anvertrauen - auch hier ist diese Schranke intakt, wird nicht überschritten), die vor den schlimmen Konsequenzen eines derartigen "Aufschreies" zurückschreckt und deshalb nicht überschritten wird.
Lubitz muss das gespürt haben, hat Hilfe gesucht. Möglicherweise war er sich selbst bewusst, dass er diese Schranke überschreiten könnte. Was er ja dann auch getan hat.
 
http://wien.orf.at/news/stories/2705668

Ich mein, es geht in die falsche Richtung. Natürlich ist auch ein Test durch einen Psychologen erforderlich, aber der Ruf nach noch mehr Kontrolle - nein, das ist es nicht.
Das, was erforderlich wäre, wär, Druck aus unserer Leistungsgesellschaft zu nehmen. Und zwar nicht nur der Druck, der quasi "von oben" kommt, sondern auch der Druck, den sich die Leute selbst machen. Immer mehr, immer rascher, immer mehr Leistung.

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Sorry, aber das ist immer so ein gut klingender Allgemeinsatz: Leistungsdruck wegnehmen...

Der Mann wollte UNBEDINGT Pilot sein, hat sich sichtlich darüber definiert, wollte UNBEDINGT auf die Langstrecke........

und dazu bedarf es einer gewissen Leistung, das ist schlicht Fakt.

Wie auf anderen Gebieten auch: man fährt kein Auto ohne Führerschein, man wird nicht Physiker, Psychologin, Mediziner, Tierarzt und und und ...ohne Leistung...

Leistungsdruck wegnehmen ist ein sehr beliebter Standardsatz.....nur wenn man dann nachhakt, kommt nix....
 
LeistungsZIELE zu erbringen - die immer höher werden - weil ja die Wirtschaft immer mehr wachsen muss, weil ja immer mehr Gewinn gemacht werden soll... ich denke nicht, dass der Mensch dafür gebaut ist, diese Art von Leistung zu erbringen, sich wirklich damit innerlich zu identifizieren.
Das sind "Ziele", die nichts mehr mit dem Überleben vom Menschen zu tun haben. Nicht einmal mehr direkt mit "Werterfüllung" - denn zu einem erfüllten Leben gehört auch ein Ausgleich - z.B. durch Familie, Freizeit.


Die gesetzliche 5-Tage-Woche bzw. 40 Stundenwoche gibt es in Ö erst seit 1975, 1950 hatte ein Arbeitnehmer einen Urlaubsanspruch von ca. 12 Tagen ! 25 Urlaubstage sind im weltweiten Vergleich übrigens Luxus !
 
Zuletzt bearbeitet:
Eva, zuerst zum Leistungsdruck. Da passt auch gut das dazu, was Poldi meinte - damals, als man ums nackte Überleben kämpfte, gab es erstens weniger Depressionen, zweitens war auch da ein "Leistungsdruck"...

Ich vermute, dass der Mensch - schon von der Evolution her - zwar dafür gemacht ist, dass er "Leistung" erbringen muss, wenn es um die Erfüllung der Grundbedürfnisse (also Nahrung, usw.) geht. Dafür ist er über die Jahrtausende ausgelegt, gemacht.
Nicht jedoch für die Leistung, wenn es darum geht, z.B. zu schuften, damit der Gewinn einer Gesellschaft höher ist, mehr Dividende ausgezahlt wird, das Unternehmen mehr wert am Markt ist.
LeistungsZIELE zu erbringen - die immer höher werden - weil ja die Wirtschaft immer mehr wachsen muss, weil ja immer mehr Gewinn gemacht werden soll... ich denke nicht, dass der Mensch dafür gebaut ist, diese Art von Leistung zu erbringen, sich wirklich damit innerlich zu identifizieren.
Das sind "Ziele", die nichts mehr mit dem Überleben vom Menschen zu tun haben. Nicht einmal mehr direkt mit "Werterfüllung" - denn zu einem erfüllten Leben gehört auch ein Ausgleich - z.B. durch Familie, Freizeit.


Dann... zur "Sache"... Lubitz soll sich ja immer wieder über den Druck, der auch im Unternehmen spürbar war, aufgeregt haben. Anscheinend hat er es als "seine Sache" gesehen, auf welche Art und Weise - etwas dagegen zu unternehmen. Die Aussage gegenüber seiner Ex-Freundin, man würde seinen Namen kennen, alle würden über ihn sprechen - passt da gut dazu.
Anscheinend hat er sich dazu "ausersehen", diesen "Aufschrei" zu tätigen.
Da muss sich derart viel innerer Druck aufgestaut haben, sonst hätte er das Ganze nicht verwirklicht. Ich vermute, dass bei jedem normalen Menschen eine innere Schranke vorhanden ist (Conny, das wird wohl auch bei all jenen sein, die sich euch vorbeugend anvertrauen - auch hier ist diese Schranke intakt, wird nicht überschritten), die vor den schlimmen Konsequenzen eines derartigen "Aufschreies" zurückschreckt und deshalb nicht überschritten wird.
Lubitz muss das gespürt haben, hat Hilfe gesucht. Möglicherweise war er sich selbst bewusst, dass er diese Schranke überschreiten könnte. Was er ja dann auch getan hat.


So ganz nachvollziehen was du jetzt überhaupt noch suchst und willst kann ich ganz ehrlich nicht.
Ich glaube wir haben schon die diversesten Spekulationen durchgekaut aus welchen Grund und welche Absicht bzw ob er seine Absicht bewusst war..... Die Lösung werden wir hier nicht klären können.

Und ich glaube jeder hier wird dir Recht geben das es an unserem sozialem, gesundheitlichem, rechtlichem ......Systemen stetig Verbesserung bedarf. Du kannst es aber nicht jedem Recht machen und du kannst nicht alle Unglücke vermeiden. Und man kann auch nicht behaupten das ALLES schlecht ist und das es auch keine Entwicklung gibt. Es gibt eben keine Pille für die "Wunderheilung" Die Menschheit weiß und forscht viel und gerade in gesundheitlichen Berufen (da spreche ich aus eigener Erfahrung) scheint man manchmal garnicht so recht zu wissen was und wie man mit dem ganzen Wissen auch praktisch umgehen soll. Da muss man in vielen Gebieten noch weitere Lernschritte machen bevor man das Wissen auch "verarbeiten" und praktisch anwenden kann. Theorie und Praxis sieht zumeist doch sehr, sehr unterscheidlich aus.
 
Und, Conny, hier bin ich bei deinem letzten Posting...

was geht in so manchen Menschen vor - so, wie bei Andreas Lubitz?

Tatsache dürfte sein, dass er sowas wie einen "Aufschrei" machen wollte.
In der Art: "Leute, so geht es nicht mehr weiter!"

Ich mein, das "übertüncht" dann das Gewissen (tja, was ist "Gewissen" überhaupt?) - für die vermeintlich "gute, hilfreiche" Sache.
Irgendwie fällt mir hier der Vergleich mit "Es muss einmal ordentlich tuschen, damit sich wieder was ändert" ein. Wie oft hört man denn den?
Was ist die Ursache von Revoluzzion, von Krieg, Aufstand? Da ist doch jedem bewusst, dass es jede Menge Opfer gibt, Tote. Das wird in Kauf genommen? Und die Aufzettler, Revoluzzer, Kriegstreiber - die werden nicht als Menschen mit Persönlichkeitsstörung gesehen? Als Menschen mit Charakterschwächen, Psycherln?

Ich bin - ganz allgemein, nicht nur auf dieses Unglück bezogen - immer SEHR skeptisch, wenn wirklich böse Taten, angeblich aus "edlen Motiven" begangen werden.

Stimmt schon, dieses "Prinzip" findet sich bei vielen Verbrechen, bei denen jede Menge Opfer in Kauf genommen werden. Egal ob da auf eine Marktplatz eine Bombe explodiert, Flugzeuge entführt, Geiseln genommen werden - Liste beliebig erweiterbar - wie oft meinen die Täter, das für die "bessere, gerechtere Welt", für "den Willen Gottes" oder was auch sonst für ein edles Ziel zu tun.

Vielleicht ist es ja genau umgekehrt? Vielleicht finden Menschen, die eine Menge Frust, Hass, Machtgier, sadistische Neigungen etc. in sich tragen, in den "edlen Zielen" ja nur die Rechtfertigung um richtig "die Sau rauslassen" zu können und sich trotzdem nicht eingestehen zu müssen, was das was sie tun für ein charakterloser Mega-Sch.... ist? Und ja natürlich gilt das auch für so manchen Kriegstreiber, Terroristen - für die, die als erstes "Hier" schreien, wenn "Personal" für den Folterkeller irgend eines Diktators gesucht wird - Liste ebenfalls noch erweiterbar.

Damit es aber wirklich zur Umsetzung kommt, bedarf es Vielem. Vor allem aber ziemlichen Druck.

Wenn man tatsächlich Mißstände aufzeigen und etwas zum Besseren wenden will, hat man - speziell hier in Europa, wo's Meinungs- und Pressefreiheit gibt, wo sich -zig NGO's für Benachteiligte einsetzen, wo's funktionierende Gewerkschaften gibt, JEDE Menge Möglichkeiten sich GEWALTLOS einzubringen. Klar, da "tuscht's" nicht ordentlich, da hat man keinen Medienruhm, da bleibt der eigene Name wahrscheinlich völlig unbekannt - und man braucht schon auch Geduld um in kleinen Schritten etwas positives bewirken zu können.

Liebe Grüße, Conny
 
Seltsamerweise hab ich noch nirgendwo einen Erklärungsversuch für muslimische Selbstmordattentäter gehört:cool:
Di treten ja auch für eine gute Sache ein, bzw. für Änderungen
 
Seltsamerweise hab ich noch nirgendwo einen Erklärungsversuch für muslimische Selbstmordattentäter gehört:cool:
Di treten ja auch für eine gute Sache ein, bzw. für Änderungen


dabei kann man opfer von gehirnwäsche noch als entschuldigung gar gelten lassen in einer bildungsfernen region


aber es gibt sie nun mal, diese menschen die den unterschied zwischen richtig und falsch schlicht nicht spüren
-da fehlt "irgendetwas"

zb

http://www.krone.at/Welt/US-Tieraer...erlegtem_Kater-Empoerung_im_Netz-Story-449041
 
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