Kann es sein,dass der Ösi-Kommentator vom ORF das Spiel Deutschl.:Argentinien ganz anders kommentierte?
Ich hab zumindest von Ösibekannten die Bestätigung erhalten,(die beide d.Spiel jeweils im De-Fernsehen und im ORF verfolgten)dass der ORF-Kommentator zu Ungunsten der deutschen Spieler kommentierte.
Ich habe deshalb extra meine Ösibekannten zur späten Stunde telefonisch gesprochen.
So und nun verstehe ich auch vollkommen Eure Aufregung.
Das wars mir wirkl.wert,der Sache nachzugehen,weil ich mir dachte,das kann ned sein,dass man einfach so aburteilt.
LG
gataskilaki
Nachfolgend die Beurteilung der Kronenzeitung Österreich.
Aus Krone.at vom 30.06.06
Deutschland nach Sieg im WM-Halbfinale
Nach 120 packenden Minuten hatte es 1:1 gestanden. Nachdem Ayala (49.) die Südamerikaner als Folge der ersten Unaufmerksamkeit in der deutschen Abwehr in Führung gebracht hatte, drohte wie zuletzt 1994 und 1998 das Aus im WM-Viertelfinale. Doch Miroslav Kloses erstes Kopfball-Tor im Turnier (80.) bescherte dem leidenschaftlich kämpfenden deutschenTeam noch das 1:1 und damit die Verlängerung.
Deutsches Team zweikampfstark
Mit dem Erfolg in der Neuauflage der WM-Endspiele von 1986 und 1990 gelang es der deutschen Mannschaft zugleich, ihre seit fast sechs Jahren und 17 Spielen anhaltende schwarze Serie gegen die Großen des Fußballs zu beenden.
Das erste WM-Duell der Fußball-Großmächte seit dem deutschen Final-Triumph 1990 entwickelte sich zu der erwarteten Nagelprobe, in dem die deutsche Mannschaft auf einen sehr gut organisierten Gegner traf und erstmals im Turnierverlauf nicht dazu kam, selbst den Rhythmus zu bestimmen. Die spielerischen Vorteile des zweifachen Weltmeisters glichen die WM-Gastgeber allerdings mit Zweikampfstärke und Leidenschaft aus.
Klose trifft nach Ballstaffette
Erst in Rückstand liegend, offenbarte das Team jene bedingungslose Entschlossenheit, die es vier Spiele lang ausgezeichnet hatte und wurde schließlich mit dem Ausgleich durch das fünfte Turniertor von Klose belohnt. Er traf nach einer Ballstaffette über Michael Ballack und den eingewechselten Tim Borowski per Kopf zu seinem insgesamt zehnten WM-Tor.
Torsten Frings und Ballack ließen Argentiniens Regisseur Juan Roman Riquelme im 90. deutschen WM-Spiel nur wenig Raum für seine gefürchteten Pässe, dennoch ging das Konzept der geduldig und clever auf einen deutschen Fehler wartenden Südamerikaner vier Minuten nach der Pause auf. Ballack war fast ausschließlich mit Defensiv-Aufgaben beschäftigt und fand erst spät Gelegenheit, auf das Spiel nach vorne einzuwirken. Er spielte in der 16. Minute erstmals seine Kopfballstärke aus, verpasste aber knapp sein erstes Turnier- Tor. Mitte der zweiten Halbzeit stand Torschütze Ayala bei Ballacks Schuss dem möglichen Ausgleich im Weg. In der zweiten Hälfte wurde der 29-Jährige von Krämpfen geschüttelt und war nur noch Statist.
Deutsches Kreativzentrum lahmgelegt
Da Bernd Schneider und Bastian Schweinsteiger nicht wie erhofft für die Impulse auf den Flügeln sorgen konnte, kam aus dem deutschen Kreativzentrum lange Zeit zu wenig, um die Spitzen entscheidend in Szene zu setzen. So hingen Klose gegen den eisenharten Gabriel Heinze und der beinahe übermotiviert wirkende Lukas Podolski im Angriff erst einmal in der Luft.
Die laut einer FIFA-Statistik zweikampfstärkste Mannschaft des Turniers unterstrich auch gegen den argentinischen Angriff, in dem der quirlige Carlos Tevez überraschend den Vorzug vor Javier Saviola erhalten hatte, dass sie von Spiel zu Spiel gewachsen ist. Per Mertesacker und Christoph Metzelder ließen in der Mitte nichts anbrennen. Arne Friedrich verbiss sich förmlich in die Zweikämpfe und half mit, die rechte Seite zuzumachen. Auf links war Philipp Lahm der erste, der Flügelläufe wagte und auch zu Flanken kam.
Anspannung wich nur langsam
Wie von Klinsmann gefordert, ging die deutsche Elf von Beginn an aggressiv zu Werke. Allen voran Podolski, der schon nach 20 Sekunden Javier Mascherano von den Beinen holte und in der 3. Minute für sein zweites Foul Gelb vom souverän leitenden slowakischen Schiedsrichter Lubos Michel sah. Erst allmählich löste sich die schier übergroße Anspannung, wurden auch erste spielerische Akzente gesetzt. In der 16. Minute verpasste Ballack die deutsche Führung, als der Kopfball des Kapitäns nach Flanke von Bernd Schneider knapp am argentinischen Tor vorbeiflog. Auf der Gegenseite blockte Per Mertesacker eine Flanke von Juan Pablo Sorin (19.) und verhinderte damit Schlimmeres.
Vier Minuten nach dem Seitenwechsel gelang den Argentiniern praktisch mit der ersten Torchance die Führung. Nach einem Eckball von Riquelme gewann Ayala das Kopfballduell gegen Klose und ließ dem bis dahin kaum beschäftigten Jens Lehmann mit einem platzierten Kopfball keine Chance. Die deutsche Mannschaft zeigte sich jedoch keineswegs geschockt und zeigte endlich die vorher vermisste Wucht und Geradlinigkeit im Spiel nach vorne. Klinsmann setzte wie im Vorrundenspiel gegen Polen alles auf eine Karte und brachte erst mit David Odonkor für Schneider und dann mit Oliver Neuville für Klose zwei Joker ins Spiel, die frischen Wind in die Aktionen brachten.