zuerst danke für diesen wirklich sehr interessanten unf offenen beitrag!!
finde es wirklich toll dass man hier auf sachlicher und nicht emotionaler schiene diskutieren kann!!!
ich denke hier ist (wie meistens
) nicht die methode sondern der trainingsaufbau das problem; dem besitzer zu sagen er "soll mal bei 70m anfangen" finde ich als unterstützung ein bißchen wenig; ich hätte erstens bei nicht mehr als max 60 angefangen und hätte natürlich gestellte hundebegenungen organisiert, um den trainingserfolg zu beschleunigen.
es wurde hier offensichtlich sehr intensiv mit dem hund gearbeitet (ich nehme auch an dass lakoko und legen nicht vom besitzer gemacht wurde?)
Doch, aber natürlich unter genauer Anleitung
und der hund zusaätzlich gut ausgelastet.
Ich denke mit derselben intensiven trainerunterstützung sowie einem beschäftigungsprogramm für den hund hätte man auch ohne positive strafe diesen effekt erzielt.
alleine der einsatz des haltis hat dem besitzer sicher ein gutes gefühlt gegeben, da er den hund damit natürlich leichter kontrollieren kann. Ob man dafür am halti rucken muß? ich glaube nicht.
ich nicht
Ich denke, das eigentliche Problem unserer unterschiedlichen Vorgehensweise ist tatsächlich die Einstellung zum Thema körperliche Korrektur)=positive bestrafung
).
Unter der Prämisse, dass man diese unbedingt vermeiden muss, muss man natürlich auch den Trainingsaufbau verändern.
Ich wäre aber dankbar dafür, wenn man mich hier nicht korinthenkackerisch auseinanderpflücken würde sondern weiter sachlich bleibt.
Ich, so wie viele andere Trainer, sind der absoluten Überzeugung, dass ein Hund mit körperlichen Korrekturen durch den Menschen klarkommt, wenn die Bestrafung für ihn berechenbar und somit vermeidbar ist.
Die Bestrafung soll deshalb, wenn sie eingesetzt wird, möglichst "unemotional" erfolgen, sie ist eben nicht, und deshalb finde ich das Wort Strafe nicht so gut, eine "Rache" für etwas Böses, was man dem Hund anlastet. Daher ist auch in dem Moment nach der Bestrafung wieder "neutraler" Zustand.
Sie wird teilweise anonym eingesetzt, der Hund erlebt das Unangenehme adann eher als etwas, das eben passiert, wenn man sich so oder so verhält.
Beispiel: Ein Hund, der Vögel jagt. Er kommt an die Schleppleine und in dem Moment, dass er einen Vogel sieht und ins "Fixieren" - "Anschleichen" geht, bekommt er eine Ansage "Nein!" Sobald er nun ins jagen/Scheuchen übergeht, bekommt er z.b. Leinenimpuls/Sprühstoss. Der HF schaut dabei nicht den hund an!
Das erlebt der Hund dann so ähnlich wie z.b. einen E-Zaun um eine Schafsweide herum also, dass "sowas von sowas kommt".
In anderen Situationen bin ich in der Kommunikation mit dem hund und setze die Bestrafung ein, wenn der Hund meine laut-und körpersprachlichen "Drohungen" ignoriert oder meine körperliche Individualdistanz unterschreitet bzw. mich körperlich bedrängt/verletzt, begrenzen will usw.
Beispiele:
Mein Hund springt am tisch hoch und klaut dort.
Ich sage "Lass das!" schaue ihn scharf an, schiebe ihn sehr deutlich vom Tisch weg. Er schaut mich an und springt wieder am Tisch hoch => Hier kommt ein sehr scharfes "Hey" mit einer ruckartigen Bewegung meines Körpers/meiner Hand auf den Hund zu. Bricht er das Verhalten noch nciht ab oder macht es noch einmal, kommt ein zweites "Hey" mit gleichzeitiger Körperlicher Regulierung (die Art, Weise und Heftigkeit richtet sich nach dem Hund!). Körperliche regulierung heißt in diesem fall ein Körperkontakt, ein touchieren des hundes, ein Griff ins Fell, ein Stoss mit der hand gegen seine brust o.ä.
Mein Hund springt, sobald ich etwas schneller gehe, neben mir hoch, beißt in die Hosenbeine oder Jackenärmel oder Mein hund springt einem auf den Boden sitzenden Kind von hinten ins Kreuz, packt sich dessen haare und verschüttelt es.
Hier erfolgt ohne Vorwarnung direkt eine sehr deutliche körperliche Korrektur mit gleichzeitigen Drohlauten "Pfui ist das"!
Meiner Erfahrung nach verstehen die Hunde das sehr gut, sie sind in keiner Weise änstlich, ja sie beschwichtigen zum teil, aber das tun sie auch bei Korrekturen durch einen Althund.
Das "Legen" des Hundes würde bei allen vorgenannten Beispielen nicht erfolgen. Aber z.b. dann, wenn der Hund im letzten Beispiel bei der Korrektur ausrasten und mich beißen würde.
Zum Lakoko:
im Lakoko führe und kontrolliere ich den hund in sehr starkem Maße. Ich gebe ihm nicht nur Tempo und Richtung seiner bewegung vor sondern kontrolliere über das Halti auch seine Blickrichtung. Er soll lernen, dass er sich um bestimmte Dinge sog. stressoren nicht kümmern muss und auch nicht kümmern darf. Er soll also, wenn irgendwo ein Konfliktherd auftaucht (das kann ein Balli sein oder auch ein fremder Hund) sich kurz orientieren, dann aber den blickkontakt unterbrechen. hier arbeiten wir mit Impulsen am halti und einem vorher gegebenen Signal (Ää - ich weiß nicht, wie ich das schreiben soll).
Nimmt der Hund den blick auf das Signal hin weg oder schaut er eben nicht wieder hin, lehnt er sich an den HF an oder sucht sogar dessen blickkontakt, wird er sehr, sehr ruhig verbal gelobt (er soll nicht durch das Lob stimuliert werden!) und abgestreichelt.
Der HF lernt in dieser sterilen Situation, wie er sich selber kontrolliert, also nicht auch mit hochzu fahren sondern wie seinen erregten hund kontrollieren und herunterfahren kann.