Auch mal herzliche Gratulation an cato
- und JA, es geht, wenn man es nur wirklich will! (und damit meine ich die, die einfach nur zuviel bzw. das falsche essen und/oder sich zuwenig bewegen)
Ich bin auch seit ca. einem halben Jahr am Abnehmen, muß aber gestehen, daß ich nicht ganz soviel Konsequenz wie cato aufbringe.... *seufz* - bei mir sinds 'erst' geschaffte 10 kg.
Ich war eigentlich immer von der schlanken Sorte, konnte Nutella aus dem Glas löffeln, hab in einer dreistündigen Autofahrt mal so nebenbei eine große Tafel Schoki verputzt, bin essen gegangen bis zum abwinken.... mit 20 Jahren 183 cm und 60 kg - mit 30 Jahren war ich dann so auf ca. 70 kg - auch nicht schlimm. Wenn ich dann mal wieder ein paar Kilo zugenommen hab, hab ich halt eine Woche aufgepaßt was ich esse und die paar Kilo waren wieder weg. Ab 40 Jahren wars dann nicht mehr ganz so leicht - aber nachdem ich mir nie Gedanken übers Essen machen mußte, wollte ich mir auch weiterhin keine Gedanken machen und bin langsam aber sicher die Gewichtsskala raufgeklettert.
Prinzipiell hab ich mich immer gesund ernährt, frisch gekocht, kein Fast Food, ich liebe Gemüse und Obst, keine süßen Getränke, aber halt auch gern Süßes und oft mal was für Zwischendurch (kekse, Nüsse, Salzgebäck etc.) .
Natürlich habe ich aufgehört Unmengen in mich hineinzufuttern, hab das Nutella im Kasten lassen, hab auf mein Stück Kuchen am Vormittag verzichtet, hab eigentlich eh nicht mehr wirklich viel gegessen (dachte ich). Der Erfolg war, daß das Gewicht nun langsamer raufging als voher, aber es sich noch immer gestiegen. Hab auch ein paar halbherzige Versuche gestartet abzunehmen (allerdings, ganz wichtig für mich: ohne zu Hungern und ohne mich zu kasteien). --> 2 kg weniger --> 3 kg wieder rauf. War eben nur halbherzig, weil soooo dich bin ich ja auch nicht und gesundheitlich gehts mir auch gut und sportlich bin ich auch noch....(einigermaßen --> Lüge).
Im Sommer hats mir dann gereicht: ein venünftiger Plan muß her:
meine erste Tat war die Anschaffung einer Pulsuhr. Damit kann man sich Ziele setzen (die nur nicht zu hoch stecken, sie sollen erreichbar sein). Meine zweite Tat war Anmeldung bei MFP (gratis Kalorienrechner) - die gaben mir mal als Vorgabe 1200 kcal täglich plus Sportkalorien (wobei meist empfohlen wird nur die Hälfte der Sportkalorien auch wieder raufzufuttern).
Dann gings ans erreichen der Pulsuhr-Ziele - nein, ich schaffe nicht jeden Tag jedes Ziel - aber ich seh das eher global über die Woche gerechnet und da geht es sich normal gut aus. Allerdings erkennt man dann auch gut, wie oft man sich früher gedacht hat: ach, heut hab ich keinen Bock, da laß ich mal Fünfe gerade sein - mit der Pulsuhr kriegt man (ich zumindest) den Kick doch noch was fürn Körper zu tun, sonst erreicht man die selbst gesteckten Ziele womöglich nicht. Hab mich also definitiv mehr sportlich betätigt als vorher (obwohl ich vorher eh der Meinung war, daß ich viel mache)
Nächster, oder besser gesagt gleichzeitiger, Schritt war das Kalorienzählen. Muß gestehen, da bin ich nicht so hypergenau. Also, ja, ich trage brav jeden Keks ein, den ich esse, aber beim Essen, könnt ich jetzt nicht sagen, ob mein Fleisch 120 oder150 g hat, da wird geschätzt, viele Produkte kauf ich direkt beim Bauern bzw. im Bauernladen, da gibts keine Nährwertinformationen dazu - muß man halt ein ähnliches Produkt aus der Datenbank nehmen und hoffen, daß es nicht allzusehr abweicht.
Ja, da hab ich dann schön geschaut, daß ich (an einem normalen Bürotag - da ist der Hunger, oder das was ich dafür halt, immer größer) schon zu Mittag meine 1200 kcal verputzt habe, obwohl bei mir immer erst das Abendessen die 'große' Mahlzeit ist. Und da waren auch durchaus gesunde Sachen dabei - z.B. bereitet es mir keine Probleme ein Kilo Weintrauben nebenbei zu verputzen - die schlagen sich aber schon mit über 600 kcal zu Buche
Also war der nächste Punkt Lebensmittel sortieren nach: total unnötig (komplett weg), unnötig aber gut (das leiste ich mir ab und zu), wichtig (da wird wieder unterteilt in futter soviel du willst - funktioniert bei mir z. B. mit Karfiol; und in Iß es mit Maßen)
Ganz wichtig, wie auch Cato schon mehrfach geschrieben hat, ist die genügende Zufuhr von Eiweiß - und zwar tierische und pflanzliche, weil sich die wunderbar ergänzen und einfach zusammengehören, weil Eiweiß lange satt macht und weil es für den Muskelaufbau/erhalt wichtig ist. Da mußte ich mich auch lang durchs Internet lesen, bis ich wußte wie ich meine benötigte Eiweißration schaffe ohne viel zu viel Kal. zu mir zu nehmen.
Ab und zu hab ich Ausrutscher, weil dann muß es das Cordon Bleu (Panier ist gaaanz schlecht) oder die Pizza sein. Gut, dann verzichte ich einen Tag aufs Abnehmen und mach halt am nächsten wieder weiter (einmal ist keinmal, davon darf man sich kein schlechtes GEwissen einreden, sondern soll den kulinarischen Augenblick genießen und frisch gestärkt dort weitermachen wo man aufgehört hat.)
Zum Hungergefühl (ich glaube, echten Hunger kennt unsereins gar nicht): das kann man auch wegsporteln - auch wenns nur ein 20 minütiger flotter Spaziergang ist.
zum jojo-Effekt: den gibts eigentlich nur bei Crash-Diäten, bei denen man sich von Anfang an nicht wohlfühlt. Abnehmen ist nicht zu verwechseln mit Diät machen; Abnehmen ist eine Umstellung schlechter Lebensgewohnheiten (dazu gehört falsch/zuviel essen und zuwenig/kein Sport). Beim Abnehmen lernt man welche Nahrungsmittel einem gut tun und welches Bewegungspensum/welche Sportart einem gut tut. Wenns einem dann gut geht (auch weil man rank und schlank ist *g*) gibts eigentlich keinen Grund, sich wieder Schlechtes anzugewöhnen.
so- und jetzt muß ich sporteln gehen, es is zwar schon dunkel und eiskalt, aber meine Pulsuhr verlangt danach